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Was wird aus der ehemaligen Mädchenschule?

Die ehemalige Mädchenschule in der Schulstraße 18 in seiner heutigen Verfassung. Die DG will das Gebäude verkaufen. Foto: OD

In der ehemaligen Mädchenschule in der Schulstraße 18 in Eupen pulsierte einst das Leben. Heute ist das Gebäude eine Ruine, mit der die DG, die seit 2017 Eigentümerin ist, nichts mehr anzufangen weiß. Das geschichtsträchtige Objekt, das heute unter Denkmalschutz steht, soll verkauft werden.

Gebaut wurde es im 19. Jahrhundert. Zu jener Zeit wuchsen Gewerbe und Industrie in Eupen sprunghaft an. Fabriken wurden erweitert oder neu errichtet. Schuleinrichtungen waren für die Kinder der wachsenden Arbeiterschaft, zu denen auch die Frauen zählten, dringend erforderlich.

Nach der Einführung der Schulpflicht durch die Preußische Regierung entstanden Schuleinrichtungen, die für die Kinder eine Betreuung über den Tag, Erziehung und eine gewisse Bildung gewährleisten sollten. Beabsichtigt wurden nicht zuletzt die Entlastung und Freistellung der arbeitenden Bevölkerung von Betreuungsaufgaben.

Die ehemalige Mädchenschule sei „ein anschauliches Architekturzeugnis des ausgehenden 19. Jahrhunderts“, hieß es 2018-2019, als das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt wurde. Foto: OD

„Das Objekt ist ein Zeugnis gesellschaftspolitischer Bauvorhaben zur Verbesserung der Lebensumstände und Zukunftsaussichten der Jugend zur damaligen Zeit“, hieß es in dem im Mai 2018 von der Königlichen Denkmal- und Landschaftsschutzkommission eingereichten Vorschlag auf Unterschutzstellung des Gebäudes als Denkmal. Neben gesellschaftspolitischen Gründen sprachen auch architekturgeschichtliche Gründe sowie städtebauliche Gründe dafür, dass die Regierung der DG 2019 einen Erlass zur vorläufigen Unterschutzstellung des Gebäudes als Denkmal verabschiedete.

Die DG hatte das Gebäude Ende 2017 von der Stadt Eupen übernommen. Zwischenzeitlich wurden Teile als Jugendtreff („X-Dream“) bzw. vom Gaswerk und vom Roten Kreuz genutzt; es gab in der Vergangenheit auch mehrere Projektideen (Seniorenwohnungen, Umbaupläne).

Weil das Ministerium der DG in der Gospertstraße heute erweitert und aufgestockt wird und zudem das ehemalige Gerichtsgebäude nebenan nutzen kann, um einzelne Fachbereiche unterzubringen, ist der Schulhof der ehemaligen Mädchenschule in der Schulstraße für das Ministerium nur noch als provisorischer Parkplatz von Interesse. Und selbst das nicht mehr lange, denn Stephan Förster, Generalsekretär des Ministeriums, geht davon aus, dass künftig die Mitarbeiter seiner Verwaltung größtenteils zu Fuß, per Fahrrad oder in Fahrgemeinschaften den Weg zur Arbeit finden werden. (cre)

5 Antworten auf “Was wird aus der ehemaligen Mädchenschule?”

  1. Einfach unverständlich

    Da wird für viel Geld ein neues Medienzentrum gebaut und bestimmt ganz neu eingerichtet was eigentlich nicht nötig ist. Hätte man stattdessen nicht wenigstens solch ein schönes Gebäude nutzen können?
    Seltsame Art der DG zu sparen.

  2. Wieder solch eine Transaktion ohne Ziel und Boden! Auftrag an Vivant um mehr Klarheit und Aufdeckung: wieviele Gebäude der DG gehörend stehen in Eupen (und der DG) jetzt leer, und das seit wann!?
    Welche Zwecke wurden mit solchen Käufen bzw Übernahmen verbunden?
    Es war, und ist, schliesslich Steuergeld vom arbeitenden Bürger, welches hiermit aus gegeben wurde!

  3. Der Patriot

    Die DG könnte auch einen kostenlosen Luxuriöses Veterranen Altersruhesitz machen !
    Als Dankeschön an die Menschen die uns den noch aktuellen Wohlstand und Freiheit
    ermöglicht haben !

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