Politik

DG präsentiert erstmals Gewerbeflächenstrategie

Luftbild eines Lagers, einer Industrieanlage oder eines Logistikzentrums. Foto: Shutterstock

Gemeinsam mit dem Architektur- und Planungsbüro HJPplan+ hat die Regierung der DG zum ersten Mal eine sogenannte Gewerbeflächenstrategie vorgestellt. Sie sei die Grundlage für eine konkrete Politik, die den Betrieben und Unternehmen in Ostbelgien mehr Platz, mehr Gestaltungsspielraum und dadurch mehr Wachstum ermöglichen werde, hieß es.

„Diese Strategie ist das Ergebnis von über einem Jahr intensiver Zusammenarbeit und soll Ostbelgien als modernen und anpassungsfähigen Wirtschaftsstandort stärken,“ erklärte der zuständige Raumordnungsminister Antonios Antoniadis (SP) in den Räumlichkeiten des Museums Vieille Montagne in Kelmis.

Die 110-seitige Analyse bietet für die Zukunft wertvolle Instrumente, um die ostbelgische Wirtschaft sowohl im Norden als auch im Süden der DG in den insgesamt 34 Industrie- und Gewerbezonen für die nächsten Jahrzehnte zu unterstützen und positiv weiterzuentwickeln.

Vize-Ministerpräsident Antonios Antoniadis (SP), zuständig für Raumordnung. Foto: Linda Zwartbol

Bei der Erstellung der Strategie wurden verschiedene Akteure wie Fachleute, Unternehmen, Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeiter miteinbezogen. Es gab Gespräche mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Provinz Lüttich (SPI), dem Wirtschafts- und Sozialrat, dem Arbeitgeberverband, dem Bauernbund und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Ostbelgien. Auch ein Workshop mit Experten fand statt.

Nach einer gründlichen Analyse der örtlichen Gegebenheiten aller Gewerbe- und Industriegebiete in der gesamten DG unter der Leitung von Professor Peter Jahnen entstanden schließlich zahlreiche Handlungsempfehlungen. Es geht dabei unter anderem um die intelligente Nutzung von Flächen und bestehenden Gebäuden (beispielsweise durch eine Nachverdichtung, die Nutzung von brachliegendem Gelände und verbesserte Energiebilanzen).

„Wir haben festgestellt, dass es Gewerbegebiete gibt, die eigentlich nur zu 20 bis 25 Prozent rein betrieblich genutzt werden. Der Rest ist irgendetwas anderes. Alleine hier sehen wir ein kurzfristiges Potenzial in der Größenordnung von 20 Prozent, diese Gebiete noch einmal zu verdichten, bevor man neue Flächen in Anspruch nimmt“, erklärte Peter Jahnen.

Es geht in der Strategie auch um die bessere Vermarktung der verschiedenen Industrie- und Gewerbezonen. Gleichzeitig liefert die Strategie auch Ideen, wie sich die Zonen bzw. die dort ansässigen Unternehmen in Richtung Energieautarkie entwickeln können (u. a. durch örtliche Energienetze, eine verstärkte Nutzung der Industriedächer mit alternativen Energiequellen sowie Nah- wie Fernwärmenetze).

Grafik: Kabinett Antoniadis

Eine interessante Piste ist auch, verstärkt die grenzüberschreitende Kooperation zu suchen – vor allem mit den benachbarten Hochschulen der FH und RWTH in Aachen. Eine Idee ist, dass sich vor dem Hintergrund der sehr hohen Lebensqualität beispielsweise in Kelmis bei entsprechender Förderung Coworking-Spaces oder Start-ups ansiedeln können. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurden konkret mit Kelmis (Lütticher Straße) und Amel (Kaiserbaracke) zwei „Mustergewerbegebiete“ ausgewählt und untersucht, um beispielhafte Entwicklungen von Gewerbezonen zu demonstrieren.

„Ich bin begeistert von den Möglichkeiten, die diese umfassende Strategie für die Zukunft unserer Region bietet, die den Wohlstand und die Lebensqualität der Bevölkerung sichern und steigern soll. Und ich freue mich darauf, gemeinsam an der Umsetzung zu arbeiten. Mit der vorliegenden Arbeit kann es uns nämlich gelingen, Wirtschaft, Naturschutz und Lebensqualität unter einen Hut zu bringen“, so der zuständige Minister abschließend.

16 Antworten auf “DG präsentiert erstmals Gewerbeflächenstrategie”

  1. Vor allen Dingen sollte nan mal anfangen bei jedem Betrieb der mit Lkw zu tun hat,diese auch zu verpflichten für diese Parkplätze mir zu bauen.
    Weiß ja keiner mehr wo er parken soll.
    Und nicht wie in Eupen und anderen Industriegebieten ,Parkverbot überall.
    Alle wollen im Internet schnell beliefert werden,immer mehr Lkw, keine Fahrer und dann will keiner die auf den Straßen und in den Städten haben.
    Weiter so.

  2. Pinocchio

    Pinocchio Wahlwerbung vom Feinsten: Antoniadis und Frank lügen sich in die eigene Tasche.

    Frühere Tankstellen liegen schon seit Jahren brach ohne die Umweltsünden aus dem Boden zu entfernen.

    Wer hat denn den Tierarztpraxisbau in der „Industriezone Kelmis“ genehmigt?
    Wer hat denn eine Wohnsiedlung direkt neben der Firma Heimbach (Bruch) genehmigt?
    Wer hat denn in Hergenrath in der Industriezone die Privatwohnungen anschliessend an die Betriebe genehmigt?
    Dann den Höhepunkt: ein Museum in der Industriezone!

  3. Blei und Zinkerze

    Man sollte mal lieber alles tun um den Blei und Zinkerzbergbau aus dem Dornröschenschlaf zu wecken, bevor andere ehemalige Erzgebiete die Chance des digitalen Wandels ergreifen und in Förderung gehen. Das würde die hiesige Wirtschaft nachhaltig beleben und gut bezahlte Industriearbeitsplätze schaffen. Gewerbegebiete mit Billigjobs haben wir hier schon genug.

  4. Joachim Wahl

    Herr Antoniadis, lassen Sie sich nicht von den blumigen Versprechungen dieser Planer hinter die Fichte führen. Es ist usus, heute alles mit „ernerbarem“ oder „Autarkie“ zu dekorieren. Das ist technischer Nonsens. Schauen Sie nur über die Grenze, denen fliegt der Energieladen gerade um die Ohren.

    • Der einzige Fehler im Artikel ist das Wort:
      -Autarkie-
      Wenn das mal jemandem hier im Forum nicht aufstößt und uns eines Besseren belehren möchte ?
      Aber bitte , für mich persönlich kann von mir aus , neben jedem Betrieb im Industriegebiet , eine Windkraftanlage in die Höhe ragen.
      Denn mehr bringt auch mehr .

      • Walter Keutgen

        Aus dem Artikel „Energieautarkie entwickeln können (u. a. durch örtliche Energienetze, eine verstärkte Nutzung der Industriedächer mit alternativen Energiequellen sowie Nah- wie Fernwärmenetze).“ Die gegenseitige Hilfe der Unternehmen innerhalb eines Industrieparks scheint die neue magische Formel zu sein. Man bedenke bitte, dass auf so einer kleinen Fläche Wind und Sonne gleich verfügbar sind. Die Hilfe könnte nur vom Betrieb mit dem größten Stromspeicher kommen oder man macht ein Karussell, einer liefert den anderen, die nur einen Notbetrieb aufrecht erhalten, ein bisschen Strom.

    • „Wieselworte (*)“ der grünen Sekte mit deren Hilfe jeder Irrsinn politisch akzeptabel gemacht wird. Wer „erneuerbare Energien“ verspricht, ebenso wie „Autarkie“, macht sich argumentativ unangreifbar denn wer will schon dagegen sein? Fakten spielen eh keine Rolle, dass es z.B. physikalisch unmöglich ist einen Gewerbebetrieb, welcher auf eine planbare, witterungsunabhängige, Stromversorgung angewiesen ist, mit Flatterstrom aus Wind und Sonne zu versorgen, das versteht eh kaum jemand…

      (*) Der aus dem amerikanischen Englisch stammende Ausdruck weaselword bezeichnet ein Wort mit vager und unscharfer Bedeutung.

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