AKTUALISIERT – In Madrid hat am Montag die Endrunde im Davis Cup begonnen. Der Team-Wettbewerb wird erstmals in einem neuen Format ausgetragen. Steve Darcis (ATP 155) verschaffte Belgien einen perfekten Start durch einen 6:3-6:2-Sieg gegen den Kolumbianer Santiago Giraldo (ATP 280). Danach setzte sich David Goffin (ATP 11) mit großer Mühe in drei Sätzen 3:6, 6:3, 6:3 gegen Giraldos Landsmann Daniel Elahi Galan (ATP 191) durch.
Die Spiele der Belgier sind im VRT-Fernsehen je nach Sendezeit auf Een oder Canvas zu sehen. Mit diesen beiden Erfolgen von Darcis und Goffin hat Belgien den ersten Punkt sicher. Das Doppel, das noch am Montagabend stattfinden sollte, war nur noch für das Klassement der Gruppe D von Bedeutung.
Steve Darcis zeigte sich wieder mal als Belgiens „Mister Davis Cup“. Der Lütticher war dem Gegner aus Kolumbien in allen Belangen haushoch überlegen und brauchte nur etwas mehr als eine Stunde, um diesen ersten belgischen Sieg unter Dach und Fach zu bringen – sehr zur Freude der zahlreichen Schlachtenbummler aus Belgien, die auf den Rängen für viel Stimmung sorgten.
Im zweiten Einzel bekam es David Goffin (ATP 11) mit dem Kolumbianer Daniel Elahi Galan (ATP 191) zu tun. Belgiens Nummer Eins tat sich in dem Spiel enorm schwer. Er wirkte vor allem im ersten Satz, den er 3:6 verlor, unkonzentriert. Zum Glück konnte Goffin den zweiten Satz gewinnen. Im dritten und entscheidenden Satz gab die Routine des Belgiers gegen den überraschend starken Kolumbianer den Ausschlag.
Die millionenschwere Veranstaltung steht unter Regie des Kosmos-Investmentkonzerns um Barcelonas Fußball-Star Gerard Piqué. Von Montag bis Sonntag wird erstmals in der Geschichte des fast 120 Jahre alten Wettbewerbs der Champion in einem Riesen-Event mit 18 Teams ermittelt wird.
Spielstätte ist der Sportkomplex Caja Magica in der spanischen Hauptstadt. Die Partien im Davis Cup werden in drei überdachten Stadien ausgetragen: Estadio Manolo Santana (12.442 Zuschauer), Estadio Arantxa Sanchez (3.194 Zuschauer) und Estadio 3 (2.730 Zuschauer).
Sechs Dreier-Gruppen für Einzug ins Viertelfinale
Die vier Halbfinalisten der 2018er-Saison (Kroatien, Frankreich, Spanien und USA) waren automatisch für das Finalturnier in Madrid qualifiziert. Zwei Wildcards gingen an Argentinien und Großbritannien. Zwölf weitere Nationen schafften sich über die Qualifikationsrunde Anfang Februar die Teilnahme für das Davis-Cup-Finale. Deutschland besiegte Ungarn mit 5:0 und darf auf Titeljagd gehen. Die weiteren elf Nationen, die sich qualifiziert haben sind: Belgien, Serbien, Australien, Italien, Russland, Kasachstan, Niederlande, Kolumbien, Chile, Kanada und Japan.
Die 18 Teams spielen zunächst in sechs Dreier-Gruppen um den Einzug ins Viertelfinale. In der belgischen Gruppe D ist neben Kolumbien auch noch Australien zu finden, auf das Belgien am Mittwoch trifft.
Die neuen Macher tun alles, damit die von vielen skeptisch beäugte Veranstaltung ein Erfolg wird. Piqué-Ehefrau Shakira singt bei der Schlusszeremonie, auch sonst gibt es viel Show.
Am wichtigsten ist aber, dass bislang doch mehr Stars als gedacht zugesagt haben. Novak Djokovic, Rafael Nadal, Daniil Medwedew, Andy Murray – sie alle wollen in der spanischen Hauptstadt für ihr Land spielen. Die deutsche Nummer eins Alexander Zverev hatte dagegen von Beginn an betont, in dem neuen Format nicht zur Verfügung zu stehen.
Ob Djokovic und Nadal aber tatsächlich in der kommenden Woche dabei sind, ist ungewiss. Beide plagen sich am Ende einer langen Saison mit körperlichen Problemen herum.
Die Gruppen im Davis Cup sehen wie folgt aus:
Gruppe A: Frankreich, Serbien, Japan
Gruppe B: Kroatien, Spanien, Russland
Gruppe C: Argentinien, Deutschland, Chile
Gruppe D: Belgien, Australien, Kolumbien
Gruppe E: Großbritannien, Kasachstan, Niederlande
Gruppe F: USA, Italien, Kanada
Das belgische Team besteht aus David Goffin (ATP 11), Kimmer Coppejans (ATP 158) und Steve Darcis (ATP 155) sowie den Doppelspezialisten Joran Vliegen (ATP 39 im Doppel) und Sander Gille (ATP 47 im Doppel). Belgien erreichte bisher drei Mal das Finale (1904, 2015 und 2017), konnte aber den Davispokal nie gewinnen. (dpa/cre)