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Wissenswertes zur Nations League: Rote Teufel in Liga A mit Israel, Frankreich und Italien

03.09.2024, Belgien, Tubize: Die belgischen Spieler Kevin De Bruyne (vorne, l-r), Timothy Castagne, Julien Duranville, Wout Faes und Youri Tielemans stehen während einer Trainingseinheit der belgischen Fußball-Nationalmannschaft im Trainingszentrum des Königlichen Belgischen Fußballverbandes. Foto: Bruno Fahy/Belga/dpa

AKTUALISIERT – Wie funktioniert die Nations League? Welchen Einfluss hat sie auf die WM-Quali? Welche Aussichten haben die Roten Teufel? Und wo sind ihre Spiele zu sehen? Fragen und Antworten vor dem Auftakt.

Mit dem Nations-League-Heimspiel in Ungarn gegen Israel beginnt für die belgische Fußball-Nationalmannschaft am Freitag (20.45 Uhr/RTL-TVI und vtm) die neue Länderspiel-Saison. Andere Teams starten schon am Donnerstag in die vierte Auflage der europäischen Nationen-Liga – darunter Titelverteidiger und Europameister Spanien, der in Serbien antritt. Hier gibt es vor dem Auftakt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

– Wie funktioniert die Nations League?

In der Gruppenphase bis Mitte November sind die 54 teilnehmenden Nationen auf vier Ligen verteilt. Liga A (mit Belgien) ist die stärkste, Liga D die schwächste. Bisher zogen die vier Gruppenersten der Liga A am Ende in ein Final Four ein, in dem der Turniersieger ermittelt wurde.

03.09.2024, Belgien, Tubize: Belgiens Loïs Openda (l) und Trainer Vladimir Cepzanovic umarmen sich während einer Trainingseinheit der belgischen Fußballnationalmannschaft der Roten Teufel im Trainingszentrum des Königlichen Belgischen Fußballverbands. Die Roten Teufel spielen am Freitag gegen Israel in der Uefa Nations League. Foto: Bruno Fahy/Belga/dpa

Nun haben auch die Gruppenzweiten der Liga A noch die Chance auf den Titel. In einem Viertelfinale mit Hin- und Rückspielen fechten die Gruppenersten und -zweiten im März aus, welche vier Mannschaften letztlich an der Endrunde im Juni teilnehmen dürfen.

Auch die Abstiegsregelung wurde modifiziert. Bisher ging es nur für die Gruppenletzten eine Liga nach unten (so ist zum Beispiel bei der letzten Edition der Nations League EM-Finalist England in Liga B abgestiegen). Künftig müssen auch die Drittplatzierten gegen einen Zweitplatzierten der jeweils niedrigeren Spielklasse antreten und könnten so noch absteigen. Auch diese Relegationsspiele finden im März statt und bieten eine weitere Chance für die Außenseiter.

– Hat die Nations League Einfluss auf die WM-Qualifikation?

16 Startplätze für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada gehen nach Europa. Die 12 Gruppensieger der europäischen Qualifikationsphase, die noch ausgelost wird und im März 2025 beginnt, erreichen die Endrunde direkt. Die vier übrigen Startplätze werden in Playoffs vergeben. In denen treten die 12 Gruppenzweiten der Qualifikation und die vier besten Gruppensieger der Nations League an, sofern diese in ihrer Quali-Gruppe nicht unter die besten Zwei gekommen sind. Die Playoffs bestehen aus zwei K-.o.-Runden.

– Wer sind die Favoriten?

Mit den bisherigen drei Turniersiegern Spanien, Frankreich und Portugal ist sicher wieder zu rechnen. Auch Deutschland und die Niederlande gehören zum erweiterten Favoritenkreis. Belgien traut man diesmal nach der schwachen EM wenig zu.

– Wer sind die belgischen Gegner?

Neben Israel warten in der Gruppe 2 der Liga A noch Frankreich und Italien. Auch diese beiden großen Fußballnationen haben bei der EM in Deutschland nicht geglänzt und haben deshalb ebenfalls einiges wiedergutzumachen. Italien schied wie Belgien im Achtelfinale aus (gegen die Schweiz). Frankreich schaltete im Achtelfinale die Roten Teufel aus (durch ein Eigentor von Jan Vertonghen) und erreichte zwar das Halbfinale, in dem man gegen den späteren Europameister Spanien verlor, aber berauschend war die Vorstellung der Franzosen bei dieser EM nicht.

– Wo sind die Spiele von Belgien und Deutschland zu sehen?

Die Spiele der Roten Teufel sind bei RTL-TVI oder RTL Club bzw. bei vtm1 oder vtm2 zu sehen. Die Spiele der deutschen Elf teilen sich ZDF und RTL untereinander auf. Die DFB-Auswahl trifft in der Gruppe 3 der Liga A auf Ungarn, die Niederlande und Bosnien-Herzegowina. (cre/dpa)

Rote Teufel mit Duranville – Lukaku wird geschont

Belgien beginnt in der Gruppe 2 der Liga A der Nations League das Turnier am 6. und 9. September mit Spielen gegen Israel und Frankreich. Das vierte Mitglied der Gruppe ist Italien. Ziel: Nach den sechs Spielen der Gruppenphase Platz 1 oder 2 belegen, um sich für das Viertelfinale des Wettbewerbs zu qualifizieren.

Domenico Tedesco gab am Freitag um 10.30 Uhr in Tubize eine Pressekonferenz. Nach einer selbstkritischen Analyse der aus belgischer Sicht enttäuschenden EM gab der Deutsch-Italiener sein Aufgebot für die bevorstehenden Spiele gegen Israel im ungarischen Debrecen am 6. September sowie in Lyon gegen Frankreich am 9. September bekannt.

Belgiens Rekordtorschütze Romelu Lukaku fehlt in dem Angebot, was aber keine Überraschung darstellt, weil der 31-jähruge Torjäger erst am Donnerstag beim italienischen Erstligisten SSC Neapel unterschrieben hat. „Romelu hat mich gebeten, nicht an dieser Zusammenkunft der Nationalmannschaft teilzunehmen. Er hatte einen sehr arbeitsreichen Sommer und sein Wechsel zu Neapel ist erst seit gestern offiziell. Aber er hat mir bestätigt, dass er uns für die folgenden Zusammenkünfte zur Verfügung steht, wenn er in Topform ist“, begründete Tedesco das Fehlen von „Big Rom“.

17.06.2024, Hessen, Frankfurt/M.: Denis Vavro von der Slowakei und Belgiens Lois Openda (r) kämpfen um den Ball. Kann der Stürmer von RB Leipzig Romelu Lukakus Abwesenheit endlich nutzen? Foto: Arne Dedert/dpa

Axel Witsel, Leandro Trossard und Yannick Carrasco sind ebenfalls abwesend, doch im Gegensatz zu Lukaku ist dies eine Entscheidung Tedescos: „Ich habe Axel Witsel, Leandro Trossard und Yannick Carrasco angerufen und ihnen erklärt, dass sie nicht in der Liste stehen würden. Ich habe ihnen gesagt, dass wir ihre Qualitäten kennen, dass wir nun andere Spieler in Aktion sehen müssen. Und denjenigen Spielern Spielzeit zu geben, die Platz machen müssen, wie zum Beispiel Charles De Ketelaere.“ Dies bedeute jedoch nicht, dass nicht mehr auf sie gezählt werden.

Dagegen steht Kevin De Bruyne sehr wohl im Aufgebot: „Der Fall von Kevin De Bruyne ist anders, er ist unser Kapitän, er ist eine Ausnahme. Wir wollen sehen, wie unsere junge Generation um ihn und Romelu herum wächst.“

Erstmals für die A-Nationalmannschaft nominiert hat der Nationaltrainer Julien Duranville von Borussia Dortmund. Tedesco: „Julien Duranville ist ein großes Talent, er kann ein wichtiger Spieler für uns werden. In Dortmund ist er das übrigens schon. Ich habe in den letzten Tagen mit Nuri Sahin (dem Trainer von Dortmund, Anm. d. Red.) gesprochen und er hat nur lobende Worte für Julien gefunden. Wir wissen, dass er eine komplizierte Zeit mit mehreren Verletzungen hinter sich hat, aber jetzt hat er diese schlechte Phase hinter sich gelassen. Ich habe seinem Trainer versprochen, dass wir uns gut um ihn kümmern werden.“

Auch Arne Engels wurde erstmals von Tedesco nominiert. „Wir hatten einen Mittelfeldspieler gebraucht, um ein Training kurz vor der EM zu vervollständigen, und hatten Arne gefragt, ob er mitmachen wollte. Er hatte einen guten Eindruck hinterlassen. Inzwischen ist er Stammspieler im Mittelfeld von Augsburg. Er hat ein großes Potenzial und verdient es, sich zumindest für ein paar Minuten bei der nächsten Zusammenkunft zu zeigen.“ Zur Erinnerung: Der Spieler könnte die deutsche Liga verlassen, da Celtic Glasgow, das in der Champions League gegen den FC Brügge antreten wird, an ihm dran ist. (cre)

Das Aufgebot von Tedesco für die beiden Spiele der Roten Teufel gegen Israel und Frankreich:

Torhüter: Koen Casteels, Thomas Kaminski, Matz Sels.

Abwehr: Timothy Castagne, Maxim De Cuyper, Koni De Winter, Zeno Debast, Arne Engels, Wout Faes, Thomas Meunier, Arthur Theate.

Mittelfeld: Kevin De Bruyne, Orel Mangala, Amadou Onana, Youri Tielemans, Arthur Vermeerenn.

Angriff: Johan Bakayoko, Charles De Ketelaere, Jérémy Doku, Julien Duranville, Dodi Lukebakio, Loïs Openda, Alexis Saelemaekers.

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

12 Antworten auf “Wissenswertes zur Nations League: Rote Teufel in Liga A mit Israel, Frankreich und Italien”

  1. Trippelbruder

    Dann dürfen wir mal gespannt, ob Tedesco weiter expetimentiert oder tatsächlich erkannt hat ,wie er selbst analysiert hat, ‚wir haben uns dem Spiel der anderen zu sehr angepasst“ ….und die Jungs jetzt wieder mal offensiv spielen lässt.
    Carrasco und Trossard nicht dabei. Dann führt hoffentlich kein Weg an Doku links und Bakyoko oder Lukebakio rechts vorbei.Hoffentlich!
    Schade, dass Lukaku jetzt fehlt um die Zuspiele zu verwerten. Andererseits gut wenn bei Openda die Blockade bei den Teufeln mal platzt.
    Für Selemaekers freut’s mich.
    Meine Aufstellung wäre ohne Experimente:
    Castels, Meunier,Faes,Theate,Castagne, Tielemans,De Bruyne,Onana,Lukebakio, Openda, Doku

      • Trippelbruder

        Die Deutschen sind aber spielend ausgeschieden. Das kann immer passieren. Wäre ich Deutscher würde ich die Frage stellen, warum dauernd Harvertz und Sane spielten und der Torgarant Füllkrug und dein Namensvetter auf der Bank sassen.
        Aber das sind deren Probleme.

        Wenn Belgien offensiv spielt, dass heisst ja nicht hinten offen und ein Tor mehr schiesst, als es kassiert, kann theoretisch nichts passieren😂

  2. Ich fürchte, wir werden nicht viel von unserer Nationalmannschaft sehen. Und natürlich auch von anderen. Die Nation League ist der Wettkampf zuviel für die meisten Profis. Sie spielen, weil es nicht anders geht. Aber sind sie auch wirklich motiviert und bei der Sache? Ich fürchte nein. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

    • @Panda46: Sie unterschätzen den Wert der Nations League, gerade für ein Land wie Belgien. Als es außerhalb von EM und WM nur Freundschaftsspiele gab, musste sich Belgien mit Gegnern wie Costa Rica oder Griechenland begnügen. Das Ergebnis dieser Freundschaftsspiele war zweitrangig. Hochkarätige Gegner konnte sich der belgische Fußball-Verband nicht leisten. Dank der Nations League spielt Belgien in einer Liga mit Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland. Die Nations League erlaubt zudem die Qualifikation für die Playoffs in der EM- und WM-Qualifikation, falls man diese nicht geschafft hat. Es ist also ein Wettbewerb, in dem es um etwas geht.

      • Klar, es ist besser gegen ebenbürtige Nationen zu spielen als gegen Gibraltar oder ähnliche Amateurmannschaften. Aber viele Nationalspieler stoßen sowieso schon das ganze Jahr an ihre Belastungsgrenze. Ob sie sich dann auch noch für die nicht sonderlich beliebte Nation League den Hintern aufreißen, ist fraglich.

  3. Peter Müller

    Die Deutschen sind aber spielend ausgeschieden. Das kann immer passieren.
    Ja ja, sicher. Dann wäre der Trainer es wieder Schuld, weil er ……. oder der Schiedsrichter, oder das Wetter. Hier ist man nie zufrieden.

    • Trippelbruder

      Stimmt so nicht, Peter.
      Bei der WM 2018 ist Belgien spielend ausgeschieden. Da war man enttäuscht, weil noch mehr drin gewesen wäre, aber man war zufrieden mit den Spielern, dem Trainer, der Leistung.Potential ausgeschöpft und knapp verloren.
      Das sah in Katar und jetzt in Deutschland völlig anders aus.
      Da gab es Grund unzufrieden zu sein und den Finger in die Wunde zu legen

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