Am Montag hat in Stockholm die Saison der Nobelpreise begonnen. Die Bekanntgabe in der Preiskategorie Physiologie oder Medizin macht bei der alljährlichen Kür außergewöhnlicher Experten, Literaten und Friedensstifter traditionell den Anfang. Die Vergabe des Friedensnobelpreises stößt weltweit auf das größte Medieninteressen.
Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an Mary Brunkow, Fred Ramsdell (beide USA) und Shimon Sakaguchi (Japan). Ausgezeichnet werden ihre Entdeckungen zur sogenannten peripheren Immuntoleranz, die verhindert, dass das Immunsystem dem Körper schadet.
Die Entdeckungen hätten die Basis für ein neues Feld der Wissenschaft gelegt und die Entwicklung mehrerer neuer Behandlungsmethoden etwa gegen Krebs und Autoimmunkrankheiten vorangetrieben, sagte Marie Wahren-Herlenius vom Karolinska-Institut. Die bedeutendste Auszeichnung für Mediziner ist mit 11 Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) dotiert.

Die Literaturnobelpreis-Medaille, die dem deutschen Schriftsteller Günter Grass im Jahr 1999 verliehen wurde, ist in der Schau „Das ist Grass“ im Günter Grass-Haus ausgestellt. Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Die Nobelpreise gehen auf den schwedischen Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Er veranlasste in seinem Testament, dass mit den Zinsen seines Vermögens Preise für diejenigen finanziert werden sollen, die der Menschheit im jeweils vorangegangenen Jahr in den Kategorien Physik, Chemie, Physiologie/Medizin, Literatur und Frieden den größten Nutzen gebracht haben.
Überreicht werden die Nobelpreise am 10. Dezember, dem Todestag von Nobel. Dotiert ist die Auszeichnung in diesem Jahr erneut mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) pro Kategorie.
– Trumps Traum vom Friedensnobelpreis: Wenn es nach einem geht, dann ist die Sache mit dem Friedehsnobelpreis längst geritzt. Innerhalb von nur sieben Monaten habe er sieben Kriege beendet, die eigentlich nicht zu beenden gewesen seien, sagte US-Präsident Donald Trump jüngst vor der UN-Vollversammlung in New York. Damit spielte er auf die Vermittlerrolle der USA in diversen Konfliktherden dieser Welt an.
„Jeder sagt, dass ich den Friedensnobelpreis für jede einzelne dieser Errungenschaften bekommen sollte“, sagte Trump. Zuletzt legte er auch im Gaza-Krieg einen Friedensplan vor, dem Chancen zugerechnet werden.

07.07.2025, USA, Washington: Benjamin Netanjahu (r), Ministerpräsident von Israel, überreicht Donald Trump (l) während eines Treffens im Blue Room des Weißen Hauses in Washington einen Brief, den er eigenen Angaben zufolge an das Nobelpreiskomitee geschickt hat, um den US-Präsidenten für den Friedenspreis zu nominieren. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
338 Persönlichkeiten und Organisationen sind diesmal nominiert – wer darunter ist, wird offiziell 50 Jahre lang geheim gehalten. Erst um kurz nach 11.00 Uhr wird die Welt erfahren, wer diesmal mit dem wohl wichtigsten politischen Preis der Erde ausgezeichnet wird.
Die strenge Geheimhaltung lässt jedes Jahr viel Raum für Spekulationen. Und diesmal spielt eine Frage bei diesen Spekulationen eine ganz besonders große Rolle: Hat er – Trump – wirklich einen Friedensnobelpreis verdient?
Der neue Direktor des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri, Karim Haggag, will diese Frage nicht mit einem undifferenzierten Ja oder Nein abtun. Während manche Leute Trump für absolut unwürdig für den Nobelpreis hielten, sagten andere, dass er ihn unbedingt bekommen müsse, sagt Haggag. „Ich denke, diese Frage verdient eine nuanciertere Antwort.“
Friedensforscher Haggag sagt zu Trump, dass der UA-Präsident zweifelsohne bei einer ganzen Reihe von Konflikten ein hohes Maß an diplomatischer Intervention an den Tag gelegt habe, sei es direkt oder indirekt.
Es gibt jedoch seiner Meinung nach ein großes Problem: Beim genaueren Blick auf diese sieben Konflikte zeige sich, dass Trump keinen davon wirklich gelöst habe, sagt Haggag. „Bei all diesen sehr komplexen Konflikten sind sicherlich Versuche zu erkennen, eine gewisse Übereinkunft oder Verständigung zu erzielen, aber das ist noch lange kein Frieden oder ein Abkommen, das eine langfristige Beilegung des Konflikts herbeiführt“, sagt Haggag. Er kommt zu dem Schluss: Ein Nobelpreis für Trump ließe sich auf dieser Basis nur schwer rechtfertigen. (dpa/cre)
Israel und Hamas? Kein Frieden in Sicht (außer seiner Vorstellung davon).
USA vs. Houti in Jemen? Ein brüchiger Waffenstillstand in einem Krieg, der gar kein Krieg war und der Konflikt auch noch immer weiter geht.
Serbien vs. Kosovo? Welcher Krieg ist da wohl gemeint?
Indien vs. Pakistan? Nach dem Waffenstillstand gab es weitere Verstöße. Es knallt immer noch. Es gibt keinen Friedensvertrag.
Kambodscha vs. Thailand? Ist nach wie vor lediglich ein Grenzkonflikt. Nach wie vor gibt es da Gewalt und Überschreitungen, …
Kongo vs. Rebellen in Ruanda? Es gibt weiterhin Gewalt und Unruhen. Es hat sich kaum etwas geändert.
Nildamm-Streit? Auch nicht gelöst.
War wohl nichts.