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Auch die Franzosen haben jetzt ihren Philippe

Der neue französische Premierminister Edouard Philippe (Bild von 2014). Foto: dpa

Philippe heißt nicht nur Belgiens König, sondern seit Montag auch der französische Premierminister. Der neue Staatspräsident Emmanuel Macron ernannte den Konservativen Edouard Philippe zum Chef der Regierung.

Damit sandte der Mitte-Links-Staatschef am Montag ein starkes Signal an das bürgerliche Lager, das ihn bisher nicht unterstützt.

Der 46-jährige Edouard Philippe war bislang Abgeordneter und Bürgermeister der nordfranzösischen Hafenstadt Le Havre, er gehört zum moderaten Flügel der konservativen Republikaner-Partei.

Frankreichs neuer Staatspräsident Emmanuel Macron. Foto: Shutterstock

Der neue Regierungschef stand bislang in der nationalen Politik nicht in der ersten Reihe. Es ist in Frankreich höchst ungewöhnlich, dass ein Präsident aus freien Stücken einen Politiker aus einer anderen Partei zum Regierungschef macht. Offensichtlich will Macron anders sein als seine Vorgänger.

Indes ist in Frankreich ein Premierminister nicht zu beneiden. Er gilt im Allgemeinen als „Kabinettschef“ des Staatspräsidenten – und als dessen Befehlsempfänger.

Macron muss bei der Wahl zur Nationalversammlung am 11. und 18. Juni eine Mehrheit erringen, um seine Reformagenda umsetzen zu können. Gelingt dies nicht, würde das Macrons Handlungsspielraum stark einschränken. Seine Bewegung „En Marche!“ ist bislang nicht in der Nationalversammlung vertreten.

Der neue Staatspräsident hatte am Sonntag im Rahmen einer feierlichen Amtsübergabe von François Hollande die Amtsgeschäfte übernommen. Die Feier hatte dabei durchaus monarchistische Züge, wie in Frankreich schon seit jeher der Fall. (dpa/cre)

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