Die schon etwas älteren Erwachsenen von heute werden sich an den 22. November 1963 noch gut erinnern. Es war der Tag, an dem der amerikanische Präsident John F. Kennedy in Dallas (Texas) ermordet wurde. Fassungslos saßen auch die Ostbelgier nach Bekanntwerden des Attentats vor ihren Radio- und Fernsehgeräten.
Solche Tage vergisst man nie. „Für einen Moment stand die ganze Welt still“, schrieb dieser Tage eine deutsche Zeitung. Es war die Geburtsstunde des Mythos Kennedy.
Als Tatverdächtiger wurde Lee Harvey Oswald festgenommen, doch war er der einzige Schütze? Zwei Tage nach dem Attentat von Dallas wurde Oswald in Polizeigewahrsam von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby getötet.
Nachdem die von Kennedys Nachfolger Lyndon B. Johnson eingesetzte Warren-Kommission zu dem Ergebnis gekommen war, Oswald sei der alleinige Täter gewesen, stellte ein später einberufener Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses fest, es habe wahrscheinlich mehrere Täter gegeben.
Dallas ein gefährliches Pflaster für den Präsidenten
John F. Kennedy, seit dem 20. Januar 1961 der 35. Präsident der USA, war zusammen mit seiner Frau Jacqueline, die ihren Mann zum ersten Mal auf einer Wahlkampfreise begleitete, auf dem Flughafen von Dallas herzlich empfangen worden. Dallas war jedoch dem Präsidenten nicht wohlgesinnt. Dallas galt als „Brutstätte rechtsgerichteten Konservatismus“, auf jeden Fall für Kennedy ein gefährliches Pflaster.
So machten denn auch gleich nach dem Attentat die verschiedensten Verschwörungstheorien die Runde. Insgesamt soll es laut einer Zeitschrift deren 60 gegeben haben.
Kurz vor dem Anschlag hatte sich die Frau von Gouverneur John Connally, Nellie Connally, angesichts der vielen freundlich winkenden Menschen am Straßenrand an den hinter ihr sitzenden Präsidenten mit den Worten gewandt: „Mr. President, man kann nicht sagen, dass Dallas Sie nicht liebt“, und Kennedy hatte zugestimmt: „Nein, das kann man ganz sicher nicht sagen.“ Das waren seine letzten Worte. Kurz darauf fielen gegen 12.30 Uhr mehrere Schüsse.
Die Bilder vom Attentat auf Kennedy gingen um die Welt, ebenso wie die des Staatsbegräbnisses.
„Die Kennedys waren unsere Könige“
50 Jahre später lässt der neue Film „Killing Kennedy“ den tödlichen Anschlag Revue passieren. Drehbuch-Schreiber Kelly Masterson erklärte in einem dpa-Interview, warum die Figur Kennedy die Menschen so sehr fasziniert hat. „Die Kennedys waren unsere Könige und Königinnen, sie waren unser Königshaus“, so Masterson: „Die 50er Jahre waren eine Ära der Popkultur, und die Welt änderte sich. Wir hatten Fernseher in unseren Wohnzimmern. Zum ersten Mal wurde eine politische Figur ein Held, ein Star, eine Berühmtheit. Wir waren absolut fasziniert von den Kennedys.“
Über Kennedy bzw. über die Kennedys sind unzählige Bücher erschienen, die zum Teil anlässlich des 50. Jahrestages der Ermordung von JFK neu aufgelegt wurden.
Auf www.wikipedia.de oder auf www.youtube.com finden Sie etliche Berichte, Fotos und Dokumentarfilme zum „Clan Kennedy“ und speziell zu John F. Kennedy. Auch wenn Letzterer nur vom 20. Januar 1961 bis zu jenem tragischen 22. November 1963 im Weißen Haus regierte, hat er sowohl privat (seine vielen Frauenaffären, sein prekärer Gesundheitszustand…) als auch politisch (Kuba-Krise, Vietnam-Krieg, seine legendäre Rede an der Berliner Mauer, seine Ankündigung, dass „noch in diesem Jahrzehnt“ ein Amerikaner auf dem Mond landen werde, was auch der Fall war…) einen bleibenden Eindruck hinterlassen. (cre)
Das Attentat auf John F. Kennedy (Wikipedia)
Nachstehendes VIDEO zeigt das Attentat auf John F. Kennedy in Dallas:
Weitere Filmbeiträge zum Thema unter http://m.youtube.com/results?q=Kennedy&sm=3