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Vivant will Konferenztage in die unterrichtsfreie Zeit verlegen – „Fair für die Eltern und gut für die Kinder“

Ein Experte referiert bei einer Lehrerkonferenz. Foto: Shutterstock

Die Vivant-Fraktion hat im Parlament der DG einen Dekretvorschlag eingereicht, der pädagogische Konferenztage grundsätzlich in die unterrichtsfreie Zeit verlegt. „Keine Ferienkürzung, keine Änderung der Urlaubszeiten – es geht ausschließlich um die Terminierung“, betonen Michael Balter, Diana Stiel, Elena Peters und Marco Hoffmann.

Mit dieser Maßnahme will Vivant die Kontinuität des Unterrichts gewährleisten und Unterrichtsausfälle minimieren: „Wenn Konferenztage während der regulären Unterrichtszeit stattfinden, fällt planbar Unterricht aus – und Eltern müssen kurzfristig Betreuung organisieren. In Zeiten von Lehrermangel und krankheitsbedingten Ausfällen ist zusätzliche Ausfallzeit für Familien und Lernfortschritte besonders belastend. Der Vorschlag stärkt die Kontinuität des Unterrichts und macht die Planung für Eltern verlässlicher, ohne die notwendige Team-, Fort- und Entwicklungsarbeit in den Schulen zu schwächen.“

Die vier Abgeordneten der Vivant-Fraktion: Michael Balter (o.l.), Diana Stiel (o.r.), Elena Peters (u.l.) und Marco Hoffmann (u.r.). Fotos: Patrick von Staufenberg

Kernpunkte des Vorschlags:

– Konferenzen grundsätzlich in unterrichtsfreier Zeit: Allerheiligen- und Karnevalsferien sowie die letzten fünf Arbeitstage im August.

– Ausnahmen nur auf begründeten Antrag; die Schule stellt dann eine angemessene Beaufsichtigung sicher.

– Keine Änderung am Urlaubsrecht des Personals; es geht ausschließlich um die schulorganisatorische Terminierung.

– Keine Erhöhung der Konferenztage – die pädagogische Qualitätssicherung bleibt gewahrt.

Damit Schulen ihre Kalender rechtzeitig anpassen können, ist das Inkrafttreten auf den 1. September 2026 vorgesehen. „Eltern brauchen Verlässlichkeit. Konferenztage in der Unterrichtszeit sind für viele Familien schwer zu stemmen – und jede zusätzliche Lücke reißt Lernfortschritte auf“, heißt es bei Vivant. „Wir verlagern planbare Termine in die unterrichtsfreie Zeit. So bleibt die Schulentwicklung stark – und die Unterrichtszeit geschützt.“

Abschließend heißt es: „Weniger Ausfälle, mehr Planbarkeit: Das ist fair für Eltern und gut für die Kinder. Der Vorschlag liegt auf dem Tisch. Das Parlament muss dieser Vereinfachung nur noch zustimmen.“ (cre)

9 Antworten auf “Vivant will Konferenztage in die unterrichtsfreie Zeit verlegen – „Fair für die Eltern und gut für die Kinder“”

  1. Richtig so. Wird aber leider nicht so kommen. Erstens kommt der Vorschlag von Gegner VIVANT, also prinzipiell nicht annehmbar. Zweitens kommen die politischen Entscheidungsträger eh grösstenteils aus dem Unterrichtsbereich und werden sich hüten ihren ach so überforderten Kollegen schon fest eingeplante Freitage zu streichen.
    Aber wie heisst es immer wenn über die Arbeitszeiten des Lehrpersonal, nicht über deren Berufsstand, gemeckert wird: „ihr konntet ja auch Lehrer werden“.

    • Gärlinde

      @Bbacher: Da muss man Ihnen widersprechen. Lehrer oder Erzieher kann nicht jeder werden. Es müssen Menschen sein, die ein Beamtenverhältnis mit sehr viel Freizeit benötigen (zur Not Krankfeiern dürfen, 15 Jahre am Stück siehe NRW – ohne Kontrolle befürchten zu müssen.) und mit Eltern nicht viel anfangen können: „Warum haben Sie die Kinder eigentlich in meine Schule ,…. usw. usf. Hony soit qui mal y pense.

      Aber Vivant gratuliere ich zu diesem Schritt. Nur Mut.

    • Das ist im Grunde gar kein Problem. Konferenztage sind 3 pro Jahr.
      Schauen wir mal, wie dann währen dieser Ferientage flächendeckend Konferenzen sowie Weiterbildungen organisiert werden. Da wird sich mancher Referent wohl zweiteilen müssen.
      Vorbereitung, Nachbereitung und Zeugnisse werden eben dann geschrieben, anstatt abends nach 20 Uhr. Was ist mit Ausflügen, Projekten und Klassenfahrten, die über die Arbeitszeit deutlich hinaus gehen? Finden diese dann auch in den Ferien statt?
      Allerdings bin ich dann auch mal gespannt, ob Eltern bereit sind, sich für Gespräche, die ja während der Ferien zwischen 8 und 16 Uhr stattfinden müssten, frei zu nehmen. Denn dann werden Lehrer nicht mehr um 20 Uhr treffen wollen.
      Ist es nicht besser Eltern nehmen sich zur Betreuung ihrer Kinder frei, anstatt für ein Treffen mit der Lehrperson?

  2. Bisher ging es doch auch so wie es war. Populismus! Das Parlament muß der Vereinfachung nur noch zustimmen. Die Lehrer werden da nicht gefragt. Na passt auf das dabei die Rechnung nicht ohne den Wirt gemacht wird.

  3. Top Sache.
    Es ist eine absolute Frechheit das diese „Konferenzen“ während der Schulzeit abgehalten werden.
    Aus gesicherter Quelle weiß ich das da meist wenig zählbares bei rum kommt.
    Nur weil es so war muss es nicht so bleiben. Es ist ja nicht so als hätten die nicht ausreichend Zeit anderweitig

  4. Veränderungen tun weh

    Aus eigener Erfahrung als Vertretungslehrer, weiss ich, dass auf diesen Konferenztagen gar nicht so viel wichtiges bei rum kommt. Es ist ein Tag, der das DG Ministerium nutz, um den Lehrkräften neue Trends näher zu bringen. Ist das wirklich sinnvoll? Für berufstätige Eltern ist es ein Kraftakt die Kinder und Jugendlichen kurzfristig unterzubringen. Wir gesagt ich halte nicht sehr viel vom jetzigen Bildungsminister, der seine eigene Wahrheit für manche Themen hat.
    Der Vorschlag von Vivant ist daher angebracht. Was aber Vivant vergisst sind die Lehrkräfte, die oft von den Schulleitungen und Ministerien etwas allein gelassen werden. Unterrichtsmaterial muss die Lehrkraft selbst anschaffen. Das scheint ein Unding zu sein. In der Zukunft nämlich auch überlegt werden, wie motiviere ich Fachpersonal. In einigen Fächern findet sich kaum Personal. So ganz einfach gestaltet sich das ganze Unterrichtswesen eben nicht.

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