Politik

Ostbelgischer Regionalabgeordneter Patrick Spies bedauert: „Zur N62 fehlt es am politischen Willen“

Seit vielen Jahren erhitzt die N62 in der Südeifel die Gemüter. Foto: privat

Am Montag war die N62 erneut Thema im Parlament der DG. Seit Jahrzehnten sorgt die Verkehrsachse für Unfälle, Staus und Frustration bei den Anwohnern.

Im PDG machte Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) deutlich, dass der DG in dieser Angelegenheit die Zuständigkeit fehle und man lediglich „Lobbyarbeit“ leisten könne. „Wir können allenfalls zu vermitteln versuchen und Lobbyarbeit leisten. Entscheidungen jedoch werden nicht von der DG, sondern von der Wallonischen Region in Namur getroffen“, betonte Paasch in seiner Antwort auf eine Frage des Abgeordneten und Parteikollegen Freddy Cremer.

Bereits am Dienstag nahm der ostbelgische Regionalabgeordnete Patrick Spies (PS/SP) im Wallonischen Parlament in Namur die Gelegenheit wahr, den zuständigen Minister François Desquesnes (Les Engagés) mit der Frage zu konfrontieren: „Wird die Wallonische Region die Planungen für eine Umgehungsstraße endlich wieder aufnehmen – so wie es auch das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft in seiner Resolution gefordert hat?“

Der Regionalabgeordnete Patrick Spies (PS/SP). Foto:privat

Die Antwort des Ministers fiel ausweichend aus. Anstatt ein klares Signal für den Neubeginn der Planungen zu geben, verwies Desquesnes auf die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die sich mit möglichen Verbesserungen entlang der bestehenden Trasse befassen soll. Für Spies ist das ein Rückschritt.

„Wir brauchen keine neue Arbeitsgruppe, sondern politischen Willen. Alle relevanten Studien wurden bereits Anfang der 2000er Jahre erstellt, inklusive einer konkreten Variante für eine Umgehungsstraße. Jetzt wieder bei null anzufangen, heißt: Man will Zeit gewinnen, nicht Lösungen finden.“

Nach Ansicht von Spies fehlt es der derzeitigen Mehrheit an der Bereitschaft, das Projekt endlich umzusetzen. „Wer die Sicherheit der Bevölkerung immer wieder vertagt, darf sich nicht wundern, wenn das Vertrauen schwindet. Die Leidtragenden sind die Menschen, die Tag für Tag entlang dieser gefährlichen Strecke leben müssen.“

Spies kündigte an, das Thema im Parlament weiterzuverfolgen und auf konkrete Fortschritte zu drängen – auch wenn er die Erfolgsaussichten derzeit als gering einschätzt. „Seit über einem halben Jahrhundert wartet die Region auf eine Lösung. Es ist höchste Zeit, dass die Wallonische Regierung liefert“, so der SP-Regionalabgeordnete. (cre)

72 Antworten auf “Ostbelgischer Regionalabgeordneter Patrick Spies bedauert: „Zur N62 fehlt es am politischen Willen“”

  1. Corolöres

    Wenn es denn hart auf hart kommt, ist man natürlich wieder nicht zuständig. In der ganzen Diskussion um die Entlastungsstraße stelle ich mir die Frage, wohin fließen die Ausgleichszahlungen, die Luxemburg an Belgien für die Grenzregionen leistet? Dieses Geld müsste dann doch den Grenzregionen zur Verfügung stehen, bzw. wäre doch in diesem Fall sehr gut angelegt.

    • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

      Peter.S/ Glaube eine Antwort zu haben, mit der sie zufrieden sein werden.
      Die N62 ist der gesamte Streckenverlauf für Schwertransporter, die auch Panzer für die Ukraine geladen haben könnten.
      Es kann aber auch sein, dass man die Strecke nicht ausbauen will, weil die Panzer zukünftig, ohne transportiert zu werden, über die Strecke rollen. Vermute sie haben keine weiteren Fragen.

    • Guido Scholzen

      Die N62 ist eine neuartige mit Antimaterie bestückte Panzerfaust der Amerikaner.
      diese Superwaffe wird dem Russen das Fürchten lehren, Stalingrad war dagegen ein Kindergeburtstag.
      die sollte letzte Woche schon eingesetzt werden gegen russische Drohnen in Elsenborn (die Sichtung nahe eines Truppenübungsplatz war kein Zufall sondern Absicht!) jedoch die Drohnen wurden durch einen Wetterradar entdeckt, der erste Versuch wurde abgebrochen, weil die Gefahr bestand, dass auch die Existenz der N62 dadurch bekannt würde.
      https://www.youtube.com/shorts/U_ImLvB7OGE

  2. Die Entlastung ist doch längst da...

    Massenweise kommen seit einem guten Jahr Niederländer und Deutsche über Thommen, Espeler nach Luxemburg… Und die verlangen nicht einmal n’e ordentliche Strasse, die tiegern alle durch den Wald da hoch, zur Schmiede/dem Knauf-Einkaufzentrum, dass ja seit kurzem von Niederländern gekauft wurde…. wie man hörte… Dank der hohen Zigarettenpreise in den Niederlanden und Deutschland, florriert der Laden ordentlich… Das tut die Grüfflingen/Oudler/Wemperhard Strecke doch ordentlich/zur Genüge entlasten ! ;-)

    • Kontrast

      „Dank der hohen Zigarettenpreise in den Niederlanden und Deutschland, florriert der Laden ordentlich… Das tut die Grüfflingen/Oudler/Wemperhard Strecke doch ordentlich/zur Genüge entlasten ! ;-)“

      Einerseits ist diese Strecke, ausser für Anlieger, nicht zugelassen ( zumindest offiziell). Andererseits, wenn jedoch welche trotzdem diese Strasse benutzen, riskieren sie ein Bussgeld durch die Polizei ( eher unwahrscheinlich); zum anderen riskieren sie kaputte Stossdämpfer und /oder sonstige Schäden an ihren Fahrzeugen (sehr wahrscheinlich).
      Im übrigen wird diese Strasse absichtlich nicht von der Gemeinde B-Reuland unterhalten, eben um
      den Verkehr dort zu reduzieren. ( Sinngemäss so vom Bürgermeisterkollegium kommuniziert)

          • Anrainer

            @Kontrast

            Das wäre ja dann noch besser! Mittelalterverhältnisse in der Burg-Gemeinde, toll! Jedes Dorf hat seinen „Privatweg“, den niemand anderer benutzen darf, oder doch vielleicht mit einem entsprechenden „Wegegeld“??

            Das Thema ist doch klar und deutlich durch: wenn der Weg intakt ist (und das ist er ja provisorisch) dann kann er von JEDEM genutzt werden. Wenn er nicht intakt ist, darf er von NIEMANDEM genutzt werden. Das wurde den Anrainern aus Espeler vonseiten der Gemeinde auch mitgeteilt, die einen „privaten Zugang ins Paradies“ wünschten.

            Aber so ist unsere Gesellschaft: „Me First“

  3. Steuerzahler

    Ein Tipp an die Engagierten Verfechter dieses Projekts: Lanziert doch eine Petition dazu! Auslagen in allen Geschäften, Restaurants und Cafés vom Süden der DG und Ösling! Da werden Tausende Unterschriften hervorkommen bei! Somit ein grosses Druckmittel für die seit vielen, Jahren schlafende Politik!
    Lächerlich die Aussagen vom MP! Entweder oder oder, aber keine Exküsen: da sind wir nicht verantwortlich für!?

  4. delegierter

    Kann es sein, daß auch die politischen Vorfahren des Herrn Spies in dieser Sache viele Spesen und Planungsgelder “ verbrannt “ haben ?
    Ich kann mich erinnern und habe da Bilder im Kopf, daß die Herrschaften gerne bei Einweihungen dabei waren und auch für ein Foto auf dem Bagger bereit standen.

  5. Marcel F

    Wenn ich mich richtig erinnere, wurde die teuerste Streckenführung gewählt, die +/- 20 Millionen kosten sollte. Wenn man jetzt weiß, dass die öffentlichen Projekte die doppelte bis dreifache Schätzsumme kosten, erklärt das einiges. Der Staat müsste dann 40 Millionen und mehr bezahlen, damit wir noch schneller in Luxembourg sind und dort Steuern und Sozialabgaben bezahlen oder am WE dort Tanken und shoppen können. Der Staat würde zwei Mal verlieren, also wird die Umgehungsstraße nie gebaut werden. Der ganze blabla von Sicherheit der Anwohner interessiert keinen unserer Volksvertreter, die die Strecke nicht fahren müssen und ganz bestimmt nicht in Grüfflingen oder Oudler wohnen. Des Weiteren ist der Streckenradar zw Oudler und Lengler ein Wirtz. Der hätte nach Grüfflingen oder nach Oudler gehört.

    • EU-dioten-Kommission

      Hallo Marcel F.

      Sie haben nicht Unrecht mit dem was Sie schreiben.
      Im übrigen könnte die EU das ganze doch finanzieren, für die sind die von Ihnen erwähnten 20, bzw. 40 Millionen Euro doch nur Peanuts! Die gaben doch vor nicht allzulanger Zeit allein für eine Brücke über 1,5 Milliarden (!) Euro aus , wo überhaupt keine Strasse vorhanden war. (kein Witz)

  6. noergeler

    Es geht Namur gar nicht um die Strasse. Es geht den Wallonen nur darum der DG zu zeigen wer hier das Sagen hat.Die Kolonie ist weg, die Flamen sind nicht mehr Untertan und die DG sind noch die letzten Untertanen, und wird immer selbständiger. Sie sind nicht mehr wie vor 100 Jahren die Elite in Belgien, und wenn Sie jetzt nicht langsam wach werden, fährt der letzte Zug ohne Sie ab.
    en

    • @Noergeler: die meisten Belgier wissen gar nicht das wir existieren, vielleicht kennen einige Eupen, Sankt-Vith, Amel, Büllingen, Büthenbach oder Reuland kennt kein Schwein, ja doch, Sankt-Vith wegen der Gastraszene, aber das ist auch alles.
      Warum zum Teufel soll man in einem menschenleeren Gebiet eine teure Trasse auf Kosten der Region bauen, die nur für einige Männekens nützlich ist.
      Sollen doch die oben genannten Gemeinden aktiv werden, vielleicht auch der Staat Luxemburg, die haben ja Interesse an dieser Straße.
      Und die DG wird nicht selbständiger, sie lebt von Dotationen und ist eine Kröte die sich aufbläst.
      Lässt man die Luft raus merkt man sie nicht.
      Wenn man morgen die DG abschafft merkt das in Restbelgien kein Mensch, wir sind total unwichtig.

      W

    • Hei elei kuck elei

      „Warum soll man so viel Geld für eine Straße invrstieren von der nur ein paar Männekes profitieren.“

      Mal wieder so ein geistreicher Beitrag von Pierre. Scheinbar haben Sie noch nie was von Beinahe-Katastrophen auf dieser N62 gehört, bei denen beispielsweise Benzin-Tank-Laster drin verwickelt waren, um nur ein Beispiel zu nennen; von den Abgasen mal gar nicht zu reden, die dort täglich in hohem Masse die Luft für die Dorfbewohner noch zusätzlich belasten.( Wird Ihnen als Eifelhasser ja sowieso egal sein) Wenn Zig-Millionen ausgegeben werden um beispielsweise 30 KM-Zonen einzurichten, bzw. zu finanzieren, wo sowieso kaum ein Auto fährt, dann müsste es doch auch eine finanzielle Lösung für diese höchst frequentierte Strasse geben, die scheint aber mMn nicht gewollt zu sein seitens der Politik!
      Ach ja, und dieses ewige Thema der sog. „Luxemburgprofitöre“ wie ein anderer User anmerkte:
      Wenn Belgien eine ähnliche Steuerpolitik wie LU betreiben würde, blieben die Unternehmer mit ihren Beschäftigten diesseits der Grenze, damit wäre schon ein Grossteil des Problrems gelöst.
      In einigen Bereichen lohnt es sich übrigens sowieso nicht mehr ins „Ländchen“ zu fahren, und zwar beim Sprit. Inzwischen liegt der Preisunterschied etwa beim Benzin nur noch bei ca 5 cet pro Liter unter dem Preis bei uns ( zumindestist ist da so an einigen Tankstellen). Also von der Nordeifel aus geshen ist es dann ein Verlustgeschäft, wenn man nur fürs Tanken dorthin fährt.
      Wie gesagt, ich glaube nicht, dass sich jemals dort was tun wird in Sachen Umgehung; mein Vater hat das nicht mehr zeitlich überlebt und ich wahrscheinlich auch nicht ( Bin jetzt 70 Jahre alt (jung)

        • Corolöres

          Dann ist ja wohl eher Belgien das Krebsgeschwür. Und Metastasen gibt es in Belgien ja auch massenweise, in Luxemburg sind mir dagegen keine bekannt. Woher ich das weiß? Ich fahre auch ein Auto mit gelbem Kennzeichen bestehend aus 2 Buchstaben und 4 Ziffern.

    • delegierter

      Du verstehst schon, daß der Tausender im Monat mehr als erstes Geld neben dem Anderen hier ausgegeben wird, oder ? Von der doppelten Pension nicht zu reden. Bitte erst schlau machen.
      Gruß.

    • DerLuxemburger

      Ach ja,gut dass Sie das nochmal hervorheben!
      Diese Schmarotzer gehören alle zurück nach Belgien in die Arbeitslosigkeit für 2 Jahre und dann schnell zum ÖSHZ wo Sie dem Steuerzahler zu lasten fallen.
      Das scheint manchen Zeitgenossen richtig weh zu tun, nicht in LU arbeiten zu können/wollen.
      Oder ist etwa nur Neid, Herr Atheist?

      • Peter S.

        Natürlich ist es Neid. Der User „Atheist“ ist so vom Leben frustriert, dass er es nicht ertragen kann, wenn andere was aus ihrem Leben machen. Das erklärt auch, warum solche Leute Putin bewundern, sorgt Putin doch dafür, dass vielen Menschen das Leben versaut wird.

        • Unser „Psychologe“ Peter S. analysiert mal wieder. Ich bin nicht frustriert. Mir geht es blendend. Ich schaffe es jedoch im Gegensatz zu Peterchen, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Luxemburg geht mir am Allerwertesten vorbei. Mir tun nur die Selbständigen im Süden leid, die keine Mitarbeiter finden, weil diese lieber von Luxemburg profitieren. Und wieso soll ich Putin bewundern? Das machen Sie doch schon. Ohne Putin wüsste niemand hier im Forum , dass Sie überhaupt existieren. Das alles verdanken Sie alles Putin. Mal nachdenken. BTW. Als Psychologe taugen Sie echt nichts, höchstens an der Theke im Suff.

  7. Peter Müller

    Rennstrecke Spa- Francochamps. für 3.5 km in den letzten Jahren um die +- 100 Millionen investiert.
    Da wäre die Umgehungsstrasse mit 30 -40 Millionen doch ein Klacks. Und da fahren mehr als 20 Rennautos am Tag in Spa.

    • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

      Viele Gemeinden brauchen eine Umgehungsstraße, zum Beispiel Eupen.
      Wenn die (noch) in Eupen ansässigen Unternehmen auch nach Luxemburg abhauen, hat sich das mit der Umgehungsstraße für Eupen zwar erledigt, es fehlen dann aber ein Teil der Einnahmen, die zum Ausbau der N62 beitragen.

      Hier beißt sich also die Katze derer in den Schwanz , die morgens den Weg zu den nach Luxemburg geflüchteten Unternehmen ansteuern.

      #Atheist/ Ich hoffe sie nehmen es mir nicht übel, dass ich ihr Wespennest etwas ausgebaut habe 😉 .

    • welche Wahrheit?
      Herr Atheist,nehmen Sie sich doch mal die Zeit, und zählen allein nur die Lkw’s,die den ganzen Tag über diese Straße fahrwn,die sind weit weg von Luxemburg zu profitieren.
      Die wollen nur zeit und deutsche Maut umgehen,dann kommen die noch die Tanktouristen…und und und….
      Und ja es fahren auch viele Pendler…
      Davon ein Großteil auch auf luxemburgischen Baustellen arbeiten,ich wüsste nicht wo die alle hier in Ostbelgien alle auf belgischen Baustellen unterkommen sollten.
      Also die nur in Luxemburg in Büros arbeiten weil der Sozialsitz im Großherzogtum liegt ist wohl der kleinereTeil .
      Von wegen Wespennest…ich kann da nur drüber altersmilde lächeln…

    • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

      # Der Patriot/ Wenn man die in Luxemburg ansässigen Unternehmen zur Kasse bitten würde, könnte das Vermögen sich schnell zu uns durchsetzen und man würde dementsprechend auch eine Lösung finden.
      Denn wann fließt der Verkehr nicht auf der N62? Wenn die dort Beschäftigten, die Straße überlasten, auf dem Weg zur Arbeit, so wie auf dem Nachhauseweg.

      • Anrainer

        Aha, also sind jetzt die Pendler schuld, dass es auf der N62 klemmt? Interessant – dann sollten wir vielleicht ein Gesetz machen: Niemand darf mehr als 20 Kilometer von zu Hause arbeiten. Super Idee, dann bleibt Ostbelgien wirtschaftlich gleich ganz stehen nach dem Prinzip „Make Ostbelgien great again“. Oder wir erheben Strafzölle wie andere selbst designierte Wirtschaftsweisen in Übersee.

        Mal ehrlich: Die Leute, die jeden Tag nach Luxemburg oder Deutschland fahren, machen das nicht aus Spaß an der Rushhour. Die tun es, weil hier keine vernünftigen Jobs mehr da sind oder weil man im Ausland endlich fair bezahlt wird. Und jeder Euro, den die drüben verdienen, landet früher oder später wieder hier: im Supermarkt, beim Bäcker, beim Handwerker, in der Steuerkasse.

        Und die, die jetzt von Neid über die Pendler jammern – wo kaufen die eigentlich ein? Wahrscheinlich online. Amazon, Zalando & Co schicken täglich ganze Flotten durch die Region. Aber klar, die Lieferwagen stören natürlich nicht, denn die funktionieren ja nach dem Prinzip „Me First“.

        Das Problem ist nicht der Pendler, sondern das System. Unternehmen hauen ab, weil die Rahmenbedingungen in Belgien schlicht miserabel sind. Zu teuer, zu viel Papierkram, zu wenig Planungssicherheit. Da müsste mal der Unternehmerverband anpacken, statt mit dem Finger auf die zu zeigen, die morgens um fünf aufstehen, um ihre Familien durchzubringen.

      • Anrainer

        76 Jahre Stillstand – und jetzt kapituliert Namür!!!

        Man muss es so deutlich sagen, wie es ist: Mit der Aufgabe der Planungen für die N62-Umgehungsstraße ist eine politische Bankrotterklärung erfolgt – und sie trifft einmal mehr eine Region, die ohnehin seit Jahrzehnten das Schlusslicht auf der Prioritätenliste der Wallonie bildet.

        Seit 76 Jahren – ein Menschenleben lang – wird die dringend notwendige Verkehrsentlastung zwischen St. Vith und der luxemburgischen Grenze versprochen, verschoben, umgeplant und vertagt. Nun ist Schluss. Nicht etwa, weil sich die Lage verbessert hätte. Sondern offenbar, weil man in den Ministerien schlicht die Geduld oder den politischen Willen verloren hat.

        Währenddessen ersticken die Anwohner an einer ununterbrochenen Blechlawine, Tag für Tag. Lastwagen donnern nur wenige Meter an Wohnhäusern vorbei, Fußgänger und Radfahrer bewegen sich auf gefährlichen Engstellen, und die Lebensqualität sinkt auf ein Maß, das man in einem modernen Europa nicht akzeptieren dürfte. Verkehrssicherheit? Seit Jahren „grenzwertig“ – und das ist noch freundlich formuliert. Die Frage drängt sich auf: Muss erst ein tödlicher Unfall geschehen, bevor jemand in Namür aufwacht?
        Es ist ein Schlag ins Gesicht der Bevölkerung, die seit Generationen auf Entlastung wartet und die Versprechen aus der Hauptstadt immer wieder geglaubt hat. Denn während in den urbanen Zentren der Wallonie neue Straßen, Umgehungen und Verkehrsprojekte scheinbar selbstverständlich umgesetzt werden, heißt es für Ostbelgien: Pas de priorité.

        Einmal mehr wird klar: Wer weit weg vom politischen Zentrum lebt, lebt mit politischen Kompromissen.

        Die Absage an die N62 ist nicht nur ein verkehrspolitisches Versagen – sie ist auch ein Zeichen von Geringschätzung gegenüber einer ganzen Region. Ostbelgien fühlt sich wie das sprichwörtliche fünfte Rad am wallonischen Wagen – und Namür scheint sich daran nicht zu stören. Doch Politik hat eine Bringschuld gegenüber allen Bürgerinnen und Bürgern. Und wenn sie dieser nicht nachkommt, dann darf und muss sie sich gefallen lassen, dass Vertrauen schwindet.

        Vielleicht ist genau das der Punkt, an dem die Menschen hier nicht länger stillhalten. Denn wer sich seit 76 Jahren mit Versprechungen abspeisen lässt, hat das Recht, jetzt laut zu werden. Und vielleicht braucht es keine Katastrophe, um Gehör zu finden – sondern einfach nur eine Region, die Politik, die Unternehmer die endlich den Mund aufmachen.

          • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

            #Anrainer/Blödsinn. Die Steuerflüchtigen Unternehmen sind schuld und nicht die Pendler, die aufgrund der flüchtigen Unternehmen, die Straße nutzen müssen!
            Das ist in meinem Beitrag auch nicht zu übersehen gewesen, dass ich diese Unternehmen, finanziell in der Schuld sehe, und sich finanziell an der Lösung des Problems beteiligen sollten, könnten, oder in Ihrem Fall, nicht können wollen.

            • Anrainer

              … und weshalb meinen Sie, dass die Unternehmen „rüber machen“? Wohl kaum wegen des gesünderen Klimas… Ich gebe demnach den Unternehmen gar keine Schuld, denn sie müssen am Ende des Tages schauen, dass die Löhne bezahlt und in die Firma investiert werden kann.

            • Anrainer

              …außerdem, das Verkehrschaos herrscht seit einigen Jahren nicht nur während der Stoßzeiten, die Sie beschreiben, sondern quasi den ganzen Tag über. Ich denke auch nicht, dass die Nummernschilder aus den Ostländern (vor allem Lkw) allesamt Pendler ins Paradies sind.

              • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

                #Anrainer/… dass die Nummernschilder aus den Ostländern ( vor allem LKW )…
                Man kennt doch die größeren Transportunternehmen, die einige LKWs in Luxemburg angemeldet haben, um die LKWs vom gleichen Unternehmen aus den Ostländern, an der Tanke des Transportunternehmens in Luxemburg, um mal eben + – 800 Liter Diesel pro Fahrzeug tanken zu lassen.
                Jetzt dürfen sie mir auch schreiben, das es dort große Transportunternehmen gibt, mit sehr vielen Fahrzeugen in Luxemburg angemeldet.
                Da würde ich ihnen zwar zustimmen, aber sprechen Sie den Fahrer mal an.
                Der spricht weder Luxemburgisch, noch deutsch, noch niederländisch oder Französisch. Das luxemburgische belgische oder niederländische Kennzeichen täuscht.
                Denn die Transportunternehmen sind nicht mehr dazu verpflichtet dem Kennzeichen nach, oder Sitz des Unternehmens, den dort wohnhaften Fahrer einzustellen.
                Man lässt sich die obstblockfahrer in Belgien einfliegen, wo sie dort in den mit Luxemburgisch versehenen Kennzeichen des Lkw einsteigen, oder fährt sie mit anderen Verkehrsmitteln nach Luxemburg. Auch möglich dass die Fahrer teilweise in Luxemburg am Flughafen landen, aber ich glaube man möchte nicht auffallen und die Flugverbindungen müssen ja auch passen.
                Luxemburg ist die ideal Wahl, weil man es mit den Sozialvorschriften nicht so ernst nimmt und gleichzeitig durch den billig Sprit vor Ort und den billigfahrer aus dem Osten,eine Menge Geld sparen kann.
                Natürlich kann man auch ein paar Mitarbeiter aus Luxemburg oder Belgien präsentieren. Bei den Transportunternehmen , die im internationalen Verkehr tätig sind, ist es prozentual gesehen aber nur noch ein Witz. vor allen Dingen bei denen mit Sitz in Luxemburg.
                Der nimmersatt, ist eben nicht schnell zufrieden.

                • Anrainer

                  … und was hat das mit den gescholtenen Pendlern und den zahlreichen Handwerksunternehmen zu tun??

                  Das Problem mit den Lkw – die übrigens auch mit belgischen Nummernschildern unterwegs sind – ist ein europäisches. Das hat weder mit der Wallonischen Region, mit der DG oder Belgien zu tun!

          • Anrainer

            @eifel_er
            Also bitte – Straßensperrungen als Weckruf? Dann wären wir ja keinen Deut besser als die „Letzte Generation“, über die hier sonst alle so fleißig herziehen. Wer täglich auf der N62 unterwegs ist, weiß genau, wie sehr solche Aktionen die Falschen treffen würden: nicht die Politiker in Namür, sondern die ganz normalen Leute, die morgens zur Arbeit müssen oder abends heim wollen.
            Wut ist verständlich – aber Chaos bringt null. Wenn wir was bewegen wollen, dann mit klarem Kopf:
            Warum nicht wieder einmal eine koordinierte Pendlerpetition wie in den Anfangsjahren der BI N62? Diesmal aber bitte mit politischer Unterstützung, damit die Delegation auch ins wallonische Verkehrsministerium hereingelassen wird. Damals wurde man lediglich von einem Büroangestellten empfangen und das obwohl der damalige Regionalabgeordnete Edmund Stoffels mit von der Partie war. Das zeigte mir, dass die Belange der Ostbelgier in Namür keinerlei Gehör finden – im Gegenteil, die machten sich sogar lustig über diese Delegation. Eine Petition müsste von Unternehmer, Bürgern, Kommunalpolitikern, dem MP und den Regionalabgeordneten übergeben werden!

            Oder eine gemeinsame Protestfahrt nach Namür – langsam, aber regelkonform, sichtbar und laut.

            Oder ein runder Tisch mit Bürgermeistern, Unternehmern und Pendlern, der medienwirksam (in der nationalen Presse und im TV) Druck macht – das tut politisch weh, ohne jemandem das Leben schwerzumachen.

            Protest ja – aber mit Stil und Verstand. Wenn wir anfangen, selbst Straßen zu blockieren, dann verlieren wir genau das, was uns von den echten Chaoten unterscheidet: Glaubwürdigkeit.

  8. Wichtigtuer

    Belgien hat es eigentlich in der Hand. Gleicht die Steuersätze an die Luxemburger Steuern an. Es ist Aufgabe der vielen Abgeordneten und Minister gute Voraussetzungen zu schaffen, um der Wirtschaft den roten Teppich auszulegen. Dann klappt das hier in Ostbelgien auch mit den Arbeitsplätzen. Was ist passiert? Nichts, rien, nada……Dann braucht auch keiner mehr eine Umgehung.

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