Am Montag war die N62 erneut Thema im Parlament der DG. Seit Jahrzehnten sorgt die Verkehrsachse für Unfälle, Staus und Frustration bei den Anwohnern.
Im PDG machte Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) deutlich, dass der DG in dieser Angelegenheit die Zuständigkeit fehle und man lediglich „Lobbyarbeit“ leisten könne. „Wir können allenfalls zu vermitteln versuchen und Lobbyarbeit leisten. Entscheidungen jedoch werden nicht von der DG, sondern von der Wallonischen Region in Namur getroffen“, betonte Paasch in seiner Antwort auf eine Frage des Abgeordneten und Parteikollegen Freddy Cremer.
Bereits am Dienstag nahm der ostbelgische Regionalabgeordnete Patrick Spies (PS/SP) im Wallonischen Parlament in Namur die Gelegenheit wahr, den zuständigen Minister François Desquesnes (Les Engagés) mit der Frage zu konfrontieren: „Wird die Wallonische Region die Planungen für eine Umgehungsstraße endlich wieder aufnehmen – so wie es auch das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft in seiner Resolution gefordert hat?“
Die Antwort des Ministers fiel ausweichend aus. Anstatt ein klares Signal für den Neubeginn der Planungen zu geben, verwies Desquesnes auf die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die sich mit möglichen Verbesserungen entlang der bestehenden Trasse befassen soll. Für Spies ist das ein Rückschritt.
„Wir brauchen keine neue Arbeitsgruppe, sondern politischen Willen. Alle relevanten Studien wurden bereits Anfang der 2000er Jahre erstellt, inklusive einer konkreten Variante für eine Umgehungsstraße. Jetzt wieder bei null anzufangen, heißt: Man will Zeit gewinnen, nicht Lösungen finden.“
Nach Ansicht von Spies fehlt es der derzeitigen Mehrheit an der Bereitschaft, das Projekt endlich umzusetzen. „Wer die Sicherheit der Bevölkerung immer wieder vertagt, darf sich nicht wundern, wenn das Vertrauen schwindet. Die Leidtragenden sind die Menschen, die Tag für Tag entlang dieser gefährlichen Strecke leben müssen.“
Spies kündigte an, das Thema im Parlament weiterzuverfolgen und auf konkrete Fortschritte zu drängen – auch wenn er die Erfolgsaussichten derzeit als gering einschätzt. „Seit über einem halben Jahrhundert wartet die Region auf eine Lösung. Es ist höchste Zeit, dass die Wallonische Regierung liefert“, so der SP-Regionalabgeordnete. (cre)