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Es bleibt bei „Liège“ (statt „Liège-Lüttich“)

Dieses Verkehrsschild am Europaplatz in Aachen, auf dem nur "Liège" zu lesen ist, war der Stein des Anstoßes. Foto: OD

Das Aachener Verwaltungsgericht hat in einem am Dienstagmorgen verkündeten Urteil die Klage eines Aachener Professors abgewiesen, der sich durch die ausschließlich französischsprachige Ortsbezeichnung „Liège“ (statt „Lüttich“ oder zumindest „Liège-Lüttich“) auf einem Autobahnhinweisschild in seinen Rechten verletzt fühlte.

Das meldete die Aachener Zeitung auf ihrer Internetseite. Nach Auffassung der zweiten Kammer des Gerichts ist bereits die Klage nicht zulässig. So könne der Kläger nicht mit Erfolg geltend machen, in seinen eigenen Rechten verletzt zu sein.

In der Regel wird im Aachener Raum die Bezeichnung "Lüttich (Liège)" oder "Liège (Lüttich)" verwendet. Foto: OD

In der Regel wird im Aachener Raum die Bezeichnung „Lüttich (Liège)“ oder „Liège (Lüttich)“ verwendet. Foto: OD

Der Professor hatte unter anderem argumentiert, dass die deutsche Sprache eines der höchsten Kulturgüter sei und er sich wegen der von Amts wegen „negativen Vorbildwirkung“ in seinen subjektiven Rechten als Deutscher verletzt fühle. Schließlich sei die Amtssprache in Deutschland Deutsch.

Doch daraus, so urteilte das Gericht, könne der Kläger keinen eigenen Anspruch auf eine deutschsprachige Ergänzung des Wegweisers herleiten. „Weder kann der Kläger angesichts seines Bildungsstandes nachvollziehbar auf ein eigenes sprachliches Unverständnis verweisen, noch kann er sich auf Verständigungsschwierigkeiten anderer Verkehrsteilnehmer berufen“, teilt das Gericht nach Angaben der AZ mit: „Die Interessen Dritter oder der Allgemeinheit kann der Kläger mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht nicht durchsetzen.“

Siehe dazu auch Artikel: „Nur Liège statt Liège-Lüttich: Aachener Professor klagt gegen Land Nordrhein-Westfalen“

 

5 Antworten auf “Es bleibt bei „Liège“ (statt „Liège-Lüttich“)”

  1. dieter mengels

    Ich glaube der hat doch einen an der Waffel. Es heisst auch Aachen und so steht es auf der Landkarte. Und wenn ich Liège oder Namur oder ich weiss nicht was suche suche ich in der jeweiligen Landessprache, In Rom steht auch Rom ich weiss blöder Vergleich. Ich bin dafür das nur der Name in der Landessprache auf den Verkehrsschildern zu finden ist. Oder wo würden Sie Rijsel oder Doornik suchen.

    • Kerstges Angela

      @Sprachenanwendung, in der Regel verteidige ich meine Muttersprache in meiner Heimat BELGIEN. Würde der Bundesbürger das Verteidigen der deutschen Sprach zugunsten MEINER Heimat vornehmen würde ich das sehr begrüßen, hier allerdings kann vermutet werden, es ging ihm um nationale Interessen, andere Benennung: „Einmischung in belgische Angelegenheit“

  2. M. Mertens

    Entschuldigung, aber müssen denn heutzutage hochgebildete Leute, die ohnehin schon teilweise überlasteten Gerichte mit solchen Banalitäten behelligen? Das kostet doch nur das Geld des Steuerzahlers! Es hätte dem Fass den Boden ausgeschlagen, wenn man hier einen Präzedenzfall geschaffen hätte …

  3. Barth Marcel

    Und in Maastricht steht der Aachen Airport, klagt der auch dagegen, in Verviers steht Aachen anstatt Aix la Chapelle auf den Schildern, sonst wuerde dieser Professor sich nicht mehr zurueckfinden, wenn er in Liege war. Arme Welt, haben wir keine anderen Probleme?

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