Trotz Gleichberechtigung und Emanzipation: Häufig liegt die Verantwortung für die Verhütung noch immer bei den Frauen. Das soll sich ändern.
Als Spritze, Gel oder doch als Tablette? Seit Jahrzehnten forschen Wissenschaftler an einer „Pille für den Mann“. Die Antibabypille revolutionierte in den 1960ern den Sex. Doch die Suche nach dem Pendant für den Mann kommt nicht recht voran. Dabei würden viele Menschen ein solches Medikament begrüßen. Auch eine neue Studie in den USA lenkt den Blick darauf, dass Männer sich stärker an der Verhütung beteiligen könnten.
Derzeit gibt es für Männer vorrangig zwei sichere Möglichkeiten: Kondom oder Vasektomie – also ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Samenleiter durchtrennt wird. „Die Vasektomie als Operation schreckt viele ab, weil sie Bilder von Skalpellen und von Blut im Kopf haben“, sagt der Psychologe Michael Klein. Und es sei nun mal ein invasives Verfahren, also ein Eingriff in den Körper. Aber auch das Kondom komme oft gar nicht gut an. Viele Männer lehnten das „Gummi“ ab, weil es angeblich die Sensibilität und Gefühlsechtheit beeinflusst – und auch mal für eine unangenehme Pause beim Sex sorgen kann.
Viele Männer lehnten das „Gummi“ ab, weil es angeblich die Sensibilität und Gefühlsechtheit beeinflusst – und auch mal für eine unangenehme Pause beim Sex sorgen kann. Foto: Pixabay
US-Wissenschaftler forschen an einer Tablette. „Die neue Pille ist anders als die bisherigen Ideen“, urteilt Michael Zitzmann. Der Männermediziner vom Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie in Münster ist ein ausgewiesener Experte. Er hat in den 2010er Jahren eine Studie zum Thema im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geführt. Dabei ging es aber nicht um eine Tablette, wie es der Oberbegriff „Pille für den Mann“ nahelegt, sondern um eine Hormonspritze. Die schlug bei den meisten Probanden gut an, aber letztlich klagten zu viele Männer über starke Nebenwirkungen. Die Studie wurde abgebrochen.
„Es kam zu Stimmungsschwankungen bei 10 bis 15 Prozent der Teilnehmer bis hin zu Depressionen sowie Gewichtsbildung und Akne“, sagt Zitzmann. Auch die Libido war demnach betroffen, was teilweise zu Paar-Problemen geführt habe.
„Die neue US-Studie nutzt eine neue Substanz“, erläutert Zitzmann. Der Name: „YCT529“, ein hormonfreier Retinsäure-Rezeptor-Alpha-Hemmer (RAR-Alpha). „Damit wird der Zugang zum Vitamin A blockiert, mit dem Ziel, die Spermienbildung in den Hoden zu hemmen.“
Bei Tests an männlichen Mäusen zeigte das Verhütungsmittel nach Angaben der Wissenschaftler eine Wirksamkeit von 99 Prozent. Es habe keine Nebenwirkungen gegeben und die Mäuse seien vier bis sechs Wochen nach Absetzen der Pille wieder zeugungsfähig gewesen. Nun läuft voraussichtlich bis Juni eine klinische Phase-I-Studie mit 18 Teilnehmern, darunter auch Männer in Großbritannien. Ein erster Schritt.
„Die Welt ist bereit für ein männliches Verhütungsmittel, und die Verabreichung eines hormonfreien Mittels ist das Richtige, wenn man bedenkt, was wir über die Nebenwirkungen wissen, unter denen Frauen seit Jahrzehnten durch die Pille leiden“, wird die Chemikerin Gunda Georg, Mitentwicklerin des Medikaments, in einer Mitteilung zitiert.
Zitzmann ist skeptisch. Er rechnet mit gesundheitlichen Problemen als Folge der Blockierung des speziellen Rezeptors für Vitamin A. „Mögliche Nebenwirkungen dürften Sehprobleme, Verdauungsstörungen und Probleme beim Wasserlassen sein, womöglich sind die Folgen irreversibel“, sagt er.
Die Antibabypille revolutionierte in den 1960ern den Sex. Foto: Shutterstock
Das Interesse an einer „Pille für den Mann“ ist groß. Allerdings werden in Umfragen Unterschiede zwischen den Geschlechtern deutlich: Bei Frauen fällt die Zustimmung deutlich höher aus.
Das dürfte auch mit der Kulturgeschichte zu tun haben. „Wir haben eine lange Tradition, dass Frauen stärker verantwortlich gemacht werden für das Thema Schwangerschaft“, sagt der Experte von der Katholischen Hochschule NRW in Köln. Das sei durch die Pille für die Frau verstärkt worden. „Das Thema ‚Pille für den Mann‘ ist in den vergangenen 60 Jahren bei aller Emanzipation und Gleichberechtigung unerfreulicherweise liegengeblieben.“ Erfreulich sei nun, dass an neuen Präparaten geforscht werde.
Außer der US-Studie zu Tabletten gibt es weitere Vorhaben. Bei einem geht es um ein Gel mit Nestoron, einem synthetischen Hormon, das als Arzneistoff zur Empfängnisverhütung bekannt ist, und dem Sexualhormon Testosteron. Es wird dem Mann täglich auf Arme und Schulter aufgetragen. Hier ist die Studie schon in Phase II, bei der es nicht mehr nur um eine erste Prüfung der Verträglichkeit, sondern auch schon um die Wirksamkeit geht. Grundsätzlich ist Experte Zitzmann zuversichtlich. „Es sieht nun tatsächlich so aus, dass es noch höchstens fünf Jahre dauert, bis ein Präparat entwickelt ist“, sagt er – um schmunzelnd einzuräumen, dass er das schon häufiger gedacht habe.
Es sind für den Erfolg mehrere Hürden zu nehmen. „Frauen müssen auf das Mittel vertrauen können“, sagt Zitzmann. Doch bis zu einer Einführung dürfte es auch aus anderen Gründen noch längere Zeit dauern. So gibt es bisher noch keine größere Studie. Außerdem müsste ein größerer Hersteller Interesse haben.
Finanziell könnte es sich durchaus lohnen, haben Wissenschaftler bereits vor rund acht Jahren in der Fachzeitschrift „Current Obstetrics and Gynecology Reports“ festgestellt. Angesichts eines geschätzten Markts von zehn Millionen Männern in den USA und 50 Millionen weiteren Männern weltweit errechneten sie damals einen Marktwert einer neuen Verhütungsmethode von 40 bis 200 Milliarden US-Dollar, umgerechnet bis zu 185 Milliarden Euro. (dpa)
Ist das die Fortsetzung zum Thema ;
dass die Pariser mit schweres Gerät nicht mehr parken sollten 😳 ??
😉
So, jetzt aber essen gehen, Anoroc!
Anorak ist der Typ, vor dem die Lehrer Angst hatten: er quatschte die ganze Zeit in der hintersten Bank mit seinen Nachbarn rechts und links. Die interessierten sich zwar nicht für seinen Müll, konnten aber auch nicht immer weghören; denn dann malte und schrieb Anorak einfach lustige Zettelchen. Der Lehrer hatte es aufgegeben ihn zu ermahnen und unterrichtete nur noch die vorderen Reihen. So kam es, dass Anorak am Ende des Schuljahres jede Menge Probleme hatte und so manches Jahr dann doppelte. Letztlich hatte er, dem man heute ADHS oder sowas bescheinigen würde, kein Diplom in der Tasche und er musste sich mit Blendereien durchs Leben schlagen. Heute schreibt er Kommentare auf OD.
@ – Willi M . 13:18
Wenn sie der üblich Verdächtige Willi M sind, der sonst nicht mehr als drei Zeilen auf die Reihe bekommt , muss ich Ihnen ja gratulieren , dass sie wenigstens auf ihrem Schreibgerät die KI entdeckt haben , die ihnen geholfen hat die 6,5 Sätze zu formulieren ;
wenn auch die KI den Text frei erfunden hat.
Und wieder umsonst in die Tastatur gehauen, Anoroc!
Ich vermute mal, dass mein Namensvetter @ Willi M. dem Geheimnis des Anorak ganz dicht suf der Spur war.
@ – Willi Müller 19:57
Auffällig nur , dass ihr Namensvetter ja nicht nur den gleichen Namen hat , sondern genau wie Sie , über den Anorak meckert , weil er sich keine Winterkleidung leisten kann .
Ich wünsch mir eine Pille gegen soviel Politiker! Ne Fisematäntepill! Die spriessen wie Pilze aus dem Boden. Obschon die Leute total unzufrieden sind, wollen die niemals abtreten?? Ist das nicht traurig? Die kosten uns ja soviele Pinke, aber wär die Arbeit von denen nur viel besser? In der ganzen Welt ist Aufruhr gegen die, aber die stören sich nicht daran? Komische Gesellschaft, die Politikleute. Die meinen die könnten alles, aber das krasse Gegenteil ist wahr. Alaaf, Nä, eher Eraf.
@Ene Doofe
👍
Ich wünschte es gäbe eine Pille gegen dumme Kommentare.
Pille für den Mann?
Habe meinen Töchtern geraten, das Schlafzimmer abzuschließen.👺
@ – HansA 14:06
So wird das aber nichts ;
mit dem Großvater werden .-)
Oder hatten die Töchter nach ihrem Ratschlag , heimlich das Fenster geöffnet ?
Früher reichte Hängolien 😂🤣
@Hängolien: Deswegen bin ich für die „Pille für den Mann … danach“ um noch einmal ;-)))))))))))
Die Pyjamahose anbehalten und Hände über der Bettdecke !
😴😴😴
Eigentlich wundere ich mich, dass die dpa einen solchen Artikel veröffentlicht. Dieser Artikel suggeriert doch, dass es doch nur 2 Geschlechter gibt, was aber die LBTxy-Gemeinde als diskriminierend ansieht und an bis zu 72 Geschlechtern festhält.
Deutsche Fans, die ein Banner mit der Aufschrift „Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur zwei Geschlechter“ bei einem Fussballspiel ausrollten, wurden vom DFB mit 18.000 Euro Strafe wegen Diskriminierung (!) belegt. Selbst Biologen, die bei Vorträgen von 2 Geschlechtern sprechen, werden teilweise nicht mehr eingeladen und mit Hassbotschaften im Netz konfrontiert.
Zum Thema selbst – dieser Satz sagt eigentlich schon alles:
„Die Welt ist bereit für ein männliches Verhütungsmittel, und die Verabreichung eines hormonfreien Mittels ist das Richtige, wenn man bedenkt, was wir über die Nebenwirkungen wissen, unter denen Frauen seit Jahrzehnten durch die Pille leiden“, wird die Chemikerin Gunda Georg, Mitentwicklerin des Medikaments, in einer Mitteilung zitiert.“
Soviel zum Thema Gleichberechtigung. Dass Frauen sich jahrzehntelang mit Nebenwirkungen rumplagen und teilweise krank werden, kann man den Männern natürlich nicht zumuten…
Neulich ein Buch über Verhütung gesehen, geschrieben von einer Sechsfachen Mutter, irgendwie hab ich nicht viel Vertrauen in Ihre Ratschläge