Günter Netzer war der erste deutsche „Fußball-Popstar“. Liebte schnelle Autos und Diskotheken. Sportlich gehört er zu den ganz großen deutschen Kickern. Und blickt kurz vor seinem 75. Geburtstag auf ein erfülltes Leben zurück.
Für den früheren Welt- und Europameister Günter Netzer ist Fußball heute nicht mehr die Nummer eins. „Ich gebe zu, die ganz große Begeisterung für den Fußball ist nicht mehr vorhanden“, sagte Netzer im „kicker“-Interview (Montag). Früher habe er sich nicht vorstellen können, jemals ein Spiel im Fernsehen zu verpassen oder große Spiele nicht zu besuchen: „Ich konnte mir allerdings auch nicht vorstellen, dass ich einen Tag ohne Diskotheken auskomme“, sagte Netzer lachend.
15.09.2010, Berlin: Die Sportmoderatoren Gerhard Delling (l) und Günter Netzer präsentieren ihren Medienpreis „Goldene Henne“. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Netzer feiert am Samstag seinen 75. Geburtstag und blickt auf ein „rundum zufriedenes Leben“ zurück. Netzer, dessen Herzensclub Borussia Mönchengladbach ihn unlängst mit einer eigenen Ausstellung ehrte, zog vor allem aus Rückschlägen viel Kraft. „Es gab viele Aufs und Abs, Gott sei Dank, immer wieder Phasen, in denen ich auf die Schnauze gefallen bin. Daraus habe ich gelernt und den nächsten Entwicklungsschritt gemacht“, blickte Deutschlands Fußballer des Jahres 1972 und 1973 zurück.
Netzer gilt bis heute als einer der besten Mittelfeldspieler der Bundesliga-Geschichte. Sportlich am meisten zu verdanken habe er Trainer Hennes Weisweiler, auch wenn es zwischen den beiden immer wieder zu Reibereien kam: „Bei allen Streitereien mit Weisweiler: Er hat mich gemacht und Borussia Mönchengladbach.“
Legendär sein Tor zum 2:1 im DFB-Pokalfinale 1973 gegen den 1. FC Köln. Weisweiler ließ seinen Star zunächst auf der Bank. Nachdem er in der Pause seine Einwechslung verweigerte, wechselte sich Netzer beim Stand von 1:1 selbst ein und erzielte wenigen Minuten später das Siegtor.
Der Mönchengladbacher Mittelfeldspieler Günter Netzer (r), der sich drei Minuten zuvor selbst eingewechselt hat, erzielt aus vollem Lauf das 2:1 gegen den 1. FC Köln in der Verlängerung des DFB-Pokalfinals am 23. Juni 1973 vor 69.900 Zuschauern im Düsseldorfer Rheinstadion. Foto: picture alliance/dpa
Netzer wurde mit den Borussen 1970 und 1971 deutscher Meister und 1973 Pokalsieger, eher er dann zu Real Madrid wechselte und dort zweimal spanischer Meister sowie Pokalsieger wurde. In der Zeit wurde Netzer auch zum „Fußball-Popstar“. „Ich habe die Öffentlichkeit nicht geliebt, obwohl es manchmal so schien. Ich machte es mit, schlitzohrigerweise, das musste man, weil es den Wert gesteigert und die Kasse voll gemacht hat“, bekannte der 37-malige Nationalspieler.
Wie sich Fußballer heute in den sozialen Medien präsentieren, kann er nicht nachvollziehen: „Die Öffentlichkeit derart an meinem ganzen Leben teilhaben zu lassen, wäre bei mir nicht infrage gekommen.“ Die Spieler würden zwar stärker beansprucht als früher: „Dafür kann ich sie nicht bemitleiden, weil sie sich diesen Druck gewünscht haben. Sie werden hofiert und gut bezahlt, deshalb dürfen sie sich nicht beschweren.“
Für Netzer, der vor drei Jahren eine Herzoperation mit sechs Bypässen hatte, ist der Argentinier Lionel Messi das Nonplusultra. „Messi ist ein Wunderwerk des Fußballs. Vielleicht war Maradona technisch noch eine Spur besser, aber er ist nicht zu vergleichen mit Messi“, sagte der langjährige ARD-TV-Experte Netzer. (dpa)
Günter Netzer war und ist eine Legende: als genialer Mittelfeldregisseur, als tüchtiger Manager sowie als souveräner Co-Moderator (Delling – Netzer).
Gratulation.
Arroganter Preuße , der es verstanden hat sich gut zu vermarkten nach seiner Profikarriere.
Rassist
ein begnadeter Fussballer und Moderartor. Intelligent, witzig und sprachgewandt, kein typischer Fussballer.
Im Gegensatz zu anderen Fußballstars hat Netzer „Köpfchen“.
Seine Kommentare verrieten viel Geist und Intelligenz.
Im Vergleich z.B. zu dem „Großmaul“ Beckenbauer.
Es gab nie eine bessere deutsche Nationalmannschaft als 1972.
Und Netzer war damals Weltklasse.
Und Europameister !!!
Damals war nur Einer in Deutschland noch besser, der Wolfgang Overath! An den kam der Netzer nicht ran. Nicht an dessen Spielweise, noch an der Anzahl an Länderspielen.