Zwischen 18.000 (laut Polizei) und 25.000 Menschen (laut Gewerkschaften) haben am Montagmorgen in Brüssel an einer nationalen Kundgebung gegen Sozialdumping teilgenommen.
Der Demonstrationszug startete gegen 11.15 Uhr am Nordbahnhof in Richtung Südbahnhof. Die Proteste richteten sich größtenteils gegen Delhaize. Die Warenhauskette steht unter Beschuss, seitdem sie am 7. März angekündigt hat, 128 Geschäfte in Franchising umzuwandeln.
Die Teilnehmer der Kundgebung skandierten „Geld ist da, in den Kassen der Arbeitgeber“, „Stop social dumping“ oder in Bezug auf Delhaize „Le lion est mort ce soir“ (Der Löwe ist heute Abend tot).
22.05.2023, Belgien, Brüssel: Mitglieder der drei Gewerkschaften FGTB-ABVV, ACV-CSC und ACLVB-CGSLB protestieren gegen Sozialdumping und gegen die Angriffe auf das Streikrecht. Foto: Laurie Dieffembacq/Belga/dpa
Die aus dem ganzen Land angereisten Beschäftigten von Delhaize machen sich Sorgen um ihre berufliche Zukunft, da sie befürchten, dass sich ihre Arbeitsbedingungen verschlechtern würden, wenn das Franchisemodell dauerhaft in Belgien eingeführt werde.
Durch das Franchising seiner Geschäfte betreibe der Konzern „verstecktes“ Sozialdumping. Nach Schätzungen der Gewerkschaften würde das Franchisemodell langfristig zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen sowie zum Abbau von 6.500 Arbeitsplätzen führen.
Darüber hinaus richtete sich der Protest auch gegen „schwere Angriffe“ auf das Streikrecht. (cre)
Wenn streiken verboten wird und das Festkleben auf dem Asphalt legal sein soll ;
Dann habe ich in Zukunft sogar dafür Verständnis, wenn die Gewerkschaften ihre Taktik ändern und jetzt schon Klebstoff in großen Mengen bestellen.😁