Nach dem Trubel des Karnevals beginnt nicht nur die Zeit des Fastens und der Besinnlichkeit. Auch das (richtige) Theater, nämlich das auf der Bühne und nicht das auf der Straße, hat wieder Hochkonjunktur. Es stehen mehrere Attraktionen auf dem Programm: die Uraufführung der Produktion des Agora-Theaters „Der Lügensammler“ in St.Vith, das Scenario-Festival in Eupen und einen Monat später eine weitere Aufführung des Aachener Grenzlandtheaters in Eupen.
Am kommenden Donnerstag feiert die neue Produktion des Agora-Theaters Premiere: „Der Lügensammler“. Es sei „ein Spiel mit Lügengeschichten voller Wahrheit“, heißt es in einem BRF-Bericht.
Matthias Weiland erzählt die Geschichte des Lügensammlers. Foto: Willy Filz
Da wäre zum Beispiel die große Lüge von 2008, als die Finanzkrise ausbrach und den Menschen dazu lauter Lügen erzählt wurden – zum Beispiel die, dass man – koste es, was wolle – die Banken retten müsse, um zu verhindern, dass die Welt ins Chaos stürzt. Was aber wiederum eine Lüge ist.
Für Schauspieler Mathias Weiland und Regisseuer Kurt Pothen waren Finanzkrise und Bankenrettung Anlass, ein Stück übers Lügen zu schreiben. Denn davon gibt es viele. Jeder einzelne Mensch hat seine eigene Lügengeschichte(n).
Weitere Infos dazu auf der Website von Agora HIER
Scenario Festival in Eupen
Ebenfalls am Donnerstag startet in Eupen das Scenario Festival von Chudoscnik Sunergia in die 11. Runde! Auf dem Programm steht spannende Bühnenkunst für jedes Alter. Sprechtheater sowie interdisziplinäre Bühnenproduktionen sind ein fester Bestandteil des Festivals.
Das als Lustspiel untertitelte Stück “Leonce und Lena” von Georg Büchner.
In diesem Jahr ist besonders bemerkenswert, dass gleich vier Aufführungen mit Live-Musik geboten werden, darunter eine Produktion mit dem Bassisten Daniel Offermann aus Eupen (Girls in Hawai, Hallo Kosmo).
Ganz neu ist die Kooperation mit dem grenzüberschreitenden Theaterprojekt TOTAL THEATRE. Mit dem Ziel der Großregion eine Bühne zu bieten, legen die Theaterfestivals der Deutschsprachigen Gemeinschaft ihren Schwerpunkt auf großregionale Produktionen. Beim diesjährigen scenario Festival sind unter anderem zwei luxemburgische sowie eine wallonische Kompanie aus der Großregion zu Gast.
Weitere Infos zum Scenario Festival HIER
Grenzlandtheater Aachen wieder im Jünglingshaus
Hervorzuheben ist schließlich die Aufführung des Grenzlandtheaters Aachen im Eupener Jünglingshaus, auch wenn diese erst am 20. März 2013 stattfindet. Lüsternder Ehemann versus treusorgende Gattin…: Auf Einladung des Kulturellen Komitees der Stadt Eupen präsentiert das Grenzlandtheater die Komödie „Offene Zweierbeziehung“ von Dario Fo und Franca Rame.
Eine Szene aus dem Stück „Offene Zweierbeziehung“. Foto: Kerstin Brandt-Heinrichs
Zum Inhalt: Wieder einmal will Antonia sich umbringen, denn die Affären ihres Mannes erträgt sie schon lang nicht mehr. Der nutzt jede Gelegenheit zum Seitensprung und propagiert die Vorzüge einer offenen Beziehung. Der perfekte Männertraum, mit einer treusorgenden Ehefrau im Hintergrund, für die er vor allem ‚Achtung‘ empfindet, während er sich nebenher mit anderen Frauen vergnügt. Doch das findet ein jähes Ende, als Antonia plötzlich den Spieß umdreht und sich einen jungen Liebhaber zulegt. Egal, ob ihr Mann sie anfleht oder den Föhn in der Hand mit Selbstmord droht – Antonia will nicht zurück in den Hafen der Ehe…
„Offene Zweierbeziehung“ ist eine Komödie mit bissig-ironischer Aktualität. Wie durch ein Brennglas gesehen, entfaltet sich vor den Augen der Zuschauer das exemplarische Scheitern einer Beziehung in diesem spannungsgeladenen Komödienklassiker.
Infos: Eintrittskarten zum Preis von 20 Euro (17 Euro für Schüler, Studenten, Senioren ab 60 Jahren und Menschen mit Behinderung) sind erhältlich beim Kulturellen Komitee der Stadt Eupen, Kirchstraße 15, Tel. 087/740028; k.k.e@skynet.be
