Politik

Wie erwartet: Philippe Hunger Spitzenkandidat der PFF in Eupen

Die Eupener Liberalen beim Gruppenfoto vor dem Alten Schlachthof am 6. Oktober 2017. V.l.n.r.: Raphaël Post, Albert Jürgen Enders, Karl-Heinz Klinkenberg, Stephanie Schiffer, Philippe Hunger, Kattrin Jadin, Jenny Baltus-Möres, Michael Scholl und Bernd Gentges. Foto: OD

Was schon seit Wochen ein offenes Geheimnis war, ist seit Freitagmorgen offiziell: Philippe Hunger wird 2018 bei der Stadtratswahl in Eupen die Liste der PFF anführen.

Der amtierende Kultur- und Finanzschöffe strebt damit die Nachfolge seines Parteifreundes Karl-Heinz Klinkenberg an, der im Frühsommer erklärt hatte, kein weiteres Mandat als Eupener Bürgermeister anstreben zu wollen.

Philippe Hunger strebt das Bürgermeisteramt an. Foto: OD

„Hunger ist hungrig“, sagte der Sekretär der Eupener Lokalsektion der Liberalen, Albert Jürgen Enders, eingangs der Pressekonferenz am Freitagmorgen im Alten Schlachthof. Hunger sei sehr heimatverbunden und rede Klartext. Die Benennung des 41-jährigen Kettenisers sei auf einer Mitgliederversammlung der Eupener Liberalen einstimmig erfolgt.

„Ich liebe meine Stadt“, sagte Philippe Hunger anschließend und zog bereits eine erste Bilanz der Arbeit der amtierenden Mehrheit in den vergangenen 5 Jahren. Die Lebensqualität habe zugenommen in Eupen, und man wolle die Stadt in der nächsten Legislaturperiode „noch schöner und noch lebenswerter machen“.

Weniger Streit um Thema Mobilität

Hunger ging auch auf die Finanzen der Stadt ein. Durch eine Durchforstung des Haushalts habe man immerhin 2,3 Millionen Euro pro Jahr gespart. In Bezug auf das Ressort Kultur betonte er, dass der Alte Schlachthof einen Mehrwert für Eupen darstelle.

Spitzenkandidat Philippe Hunger, Fraktionssprecherin Kattrin Jadin und die PFF-Stadtratsmitglieder Bernd Gentges, Stephanie Schiffer und Raphaël Post (v.l.n.r.). Foto: OD

Auf das vielleicht wichtigste Thema in der Eupener Stadtpolitik ging Bernd Gentges ein, der bei den Wahlen von Oktober 2018 erneut kandidieren wird.

Er habe den Eindruck, so Gentges, dass über die Lage im innerstädtischen Verkehr inzwischen nicht mehr so kontrovers diskutiert werde. Mit dem heutigen Konzept sei ein Großteil der Eupener Bevölkerung mehr oder weniger zufrieden. Dies gelte auch für die Geschäftswelt.

Für die Zukunft regte Gentges an, nicht alles über den Haufen zu werfen, sondern punktuell weitere Verbesserungen anzustreben.

In Bezug auf die Kritik an den sich hinziehenden Bauarbeiten auf der Großbaustelle Herbesthaler Straße nahm der ehemalige Minister den amtierenden Bauschöffen Michael Scholl in Schutz.

Keine präzise Koalitionsaussage

Scholl habe Tag und Nacht dafür gearbeitet, dass die Arbeiten zügiger vorangehen, jedoch seien der Stadt bei diesem Bauprojekt die Hände gebunden, denn Eupen sei hier nicht entscheidend, sagte Gentges.

Was etwaige künftige Koalitionen im Eupener Stadtrat betrifft, so äußerte sich Hunger dazu etwas schwammig.

V.l.n.r.: Michael Scholl, Karl-Heinz Klinkenberg, Jenny Baltus-Möres, Albert Jürgen Enders, Philippe Hunger, Kattrin Jadin, Bernd Gentges (verdeckt), Stephanie Schiffer und Raphaël Post. Foto: OD

Der Spitzenkandidat zeigte sich zwar zufrieden mit der Arbeit der Mehrheit in dieser Legislaturperiode, ließ sich aber nicht darauf festlegen, dass die heutige Mehrheit von PFF, Ecolo und SPplus in jedem Fall fortgesetzt werde, sollte sie nach der Stadtratswahl 2018 ihre Mehrheit behalten. Ein Vorwahlabkommen mit wem auch immer schloss Hunger aus.

Für das künftige Wahlprogramm der PFF soll ein „Kompetenzteam“ einen wichtigen Input geben. Und was die übrigen Kandidaten auf der Liste betrifft, so werden die heutigen liberalen Stadtratsmitglieder bis auf Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg, der sich noch nicht festgelegt hat, in jedem Fall dabei sein, ebenso die Regionalabgeordnete Jenny Baltus-Möres.

Sollte Philippe Hunger übrigens Bürgermeister werden, wird er der Tätigkeit an der Spitze der Stadt Eupen absolute Priorität einräumen und das Unternehmen, das er derzeit aufbaut, die „Natürlich Hunger PGmbH“, so organisieren, dass es auch ohne seine tägliche Anwesenheit funktionieren kann. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Beitrag auf „Ostbelgien Direkt“:

43 Antworten auf “Wie erwartet: Philippe Hunger Spitzenkandidat der PFF in Eupen”

  1. Harie's Kommentar

    Seit wann kann der Bauschöffe sich nicht mehr selber verteidigen. Muss jetzt ein Veteran für ihn sprechen. Der Bauschöffe ist doch sonst nicht auf dem Mund gefallen. Kann doch richtig losböken! Übrigens, weshalb muss der Ex-Minister immer noch antreten? Der bezieht doch kräftig Rente aus vergangenen Tagen. Hatte doch mal gesagt, er würde sich mehr seinem Garten widmen.
    Die PFF besetzt urplötzlich ein Terrain, was doch die Ecolo beanspruchen. Das ist auch schon eine Koalitionsaussage.

  2. Wenn man es mal neutral betrachtet ist Herr Hunger doch ein guter Kandidat. Hört zu , hält sich an Fakten und hat keine Angst die Wahrheit zu sagen. Ich finde er hat seine Sache bisher gut gemacht

  3. Schirifreund

    Mit Bernd Gentges kommt dann endlich frischer Wind in dem Haufen. Der Eifeleupener wird es gut verstehen, Entscheidungen von 2018 auf 2024 zu verschieben und Recht bekommt dann immer derjenige, der zuletzt sein Büro verlässt

    • Das ich nicht lache… M.Scholl als Bürgermeister wäre ja wirklich mal interessant zu sehen. Als Bürgermeister sollte man aber ab und an Taktgefühl haben, was bei Herrn Scholl definitiv Fehlanzeige ist. Kritikunfähigkeit und dazu auch noch einen Hauch von Selbstüberschätzung…

      Da kann man nur beide Hände zusammenfalten, dass es in dieser Partei der Hunger macht.

  4. Eifeler Greis

    „Auf das vielleicht wichtigste Thema in der Eupener Stadtpolitik ging Bernd Gentges ein, der bei den Wahlen von Oktober 2018 erneut kandidieren wird.
    Er habe den Eindruck, so Gentges, dass über die Lage im innerstädtischen Verkehr inzwischen nicht mehr so kontrovers diskutiert werde. Mit dem heutigen Konzept sei ein Großteil der Eupener Bevölkerung mehr oder weniger zufrieden. Dies gelte auch für die Geschäftswelt.“
    In welcher Welt lebt der Mann? Demenz? Alzheimer? Ist das die Zukunft der PFF? 6 Jahre nix von gehört und jetzt will der Opa wieder antreten? Wohl ein Witz!

  5. blauäugig

    Dem Ph. Hunger würde ich ja sofort meine Stimme geben. Jedoch würde auch Herr Scholl („nein, ich kann für nichts – ist nicht meine Baustelle, …“) indirekt von dieser Stimme profitieren. Deswegen wähle ich also (leider) nicht die PFF!

  6. Sehr schade dass das teuere Kulturzentrum Alter Schlachthof jetzt schon für politische Veranstaltungen missbraucht wird.
    Aber René Janssen bzw. Chudosnik Sunergia scheint wohl jeden Cent zu brauchen damit er überleben kann.

  7. LosKotzos

    Auf die richtige Portion Vitamin B kommt es an.
    Solange es der Eupener Obrigkeit passt, spielt keine Rolle wer dort einzieht.
    Wiedermal viel Theater und es geht um nichts.
    Am Ende knallen die Sektkorken und man erntet für das Pöstchen die Bezüge.
    Und was das allerwichtigste ist! Man darf in seinem gesteckten Rahmen Geld ausgeben was einem nicht gehört. Sprich, man ist wichtig.

  8. Dem Eiföer Greis kann ich 100% Recht geben. Was haben denn diese Politiker aus Eupen gemacht? Begegnungszone nein Geisterzone , keine Leute mehr in Eupen , leerliegende Geschäfte von Jahr zu Jahr immer mehr und links und rechts nur Baustellen. Der Genthes müsste mal Mittelständer in Eupen sein dann würde der anders denken und reden.

    • Sehr richtig! Mit Gentges gibt es keine Koalition mit der CSP. Da sind noch alte Wunden offen. Damit das so bleibt, kandidiert er nochmals, um seinen Einfluss zu behalten. Dies ist der alleinige Grund; Er will sich für den Bereich Mobilität einsetzen? Seine Devise lautet: Ich löse ein Problem und die Lösung ist ein neues Problem. Aber, ich habe dann das erste schon mal gelöst usw.

      • Ja, und?
        Wenn es nicht zu einer Koalition mit der CSP kommt, weine ich dem keine Träne nach.
        Es hat doch niemand im Ernst Lust auf eine GroKo à la belge.
        Dat is nämlich wat Fieses ;)
        Und Herrn Gentges jetzt hier so durch den Dreck zu ziehen, ist wirklich unter aller Kanone.
        Der Mann hat sich schließlich jahrelang als Minister für ein gutes Unterrichtswesen in der DG eingesetzt und ist jetzt weiterhin gemeindepolitisch aktiv, weil ihm was an seiner Gemeinde liegt, nicht weil er von einem Problem ins nächste schlingern will.
        Die Bilanz seiner Amtszeit spricht größtenteils für ihn, also halten Sie sich an die Fakten, sonst sind und bleiben Sie ein Nobody.

  9. Um Gottes Willen, NIEMALS einen HUNGER als BÜrgermeister! Das muss mit allen Mitteln verhindert werden. Der hat null Ahnung und ist zudem noch der unsympathischste Politiker den ich jemals gesehen habe!

  10. Bernstein

    Inzwischen sind in vielen Gemeinden der DG die verschiedensten Bürgermeisterkandidaten bekannt.
    Meiner Ansicht nach ist dies ein großer Fehler. Einen Wahlkampf 1 Jahr im Voraus zu starten, könnte ins Auge gehen.
    Man wird diese ein Jahr lang beobachten, bekämpfen und durch den Dreck ziehen.
    Ein Jahr lang dürfen sie sich keinen Fehler erlauben, sonst sind sie dran.

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