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Weihnachtsbaum aus dem Eupener Wald für die Brüsseler Grand´Place

Die 22 Meter hohe Fichte wird auf einen Tieflader verfrachtet, um nach Brüssel transportiert zu werden. Foto: Belga

Der Weihnachtsbaum, der in Kürze auf der Grand´Place in Brüssel stehen wird, kommt aus dem Eupener Wald. Die 22 Meter hohe Fichte wurde am Donnerstag gefällt.

Am Freitag wird das Prachtexemplar per Schwertransport in die Hauptstadt gefahren. Bis Anfang Januar 2018 wird der Baum dem weltweit berühmten Platz einen weihnachtlichen Glanz verleihen.

Die Fichte wuchs im Osthertogenwald. Es ist das erste Mal, dass der Weihnachtsbaum auf der Grand´Place aus Eupen kommt.

33 Forstämter hatte die Wallonische Regierung angeschrieben, um den richtigen Kandidaten aufzuspüren. Die Fichte stammt natürlich aus nachhaltigem Waldanbau. Das wird nicht nur gewünscht, sondern ist auch Pflicht.

 

 

24 Antworten auf “Weihnachtsbaum aus dem Eupener Wald für die Brüsseler Grand´Place”

  1. Ekel Alfred

    So wie die Wälder in den letzten Jahren abgeholzt werden, kann man wohl eher nicht mehr von nachhaltigem Waldanbau sprechen….man sollte sich da ein Beispiel an Kanada nehmen….pro gefälltem Baum wird ein neuer Baum angepflanzt….hier ist das Verhältnis pro fünf gefällten Bäumen wird einer angepflanzt….

    • Zaungast

      Haben Sie Belege für Ihre Aussage?

      Was Deutschland anbetrifft, stimmt Ihre Behauptung nicht:

      „Deutschland ist das waldreichste Land Mitteleuropas. Aktuell sind rund 11,4 Mio. Hektar mit Wald bedeckt. Das entspricht knapp einem Drittel der Gesamtfläche Deutschlands. Dank einer nachhaltigen Bewirtschaftung hat die Waldfläche trotz einer intensiven wirtschaftlichen Nutzung seit dem 2. Weltkrieg stetig zugenommen. Auf dem Fundament des Bundeswaldgesetzes ist die Waldfläche in den letzten 50 Jahren um mehr als 1,5 Mio. ha gewachsen.“

      https://www.forstwirtschaft-in-deutschland.de/waelder-entdecken/waldflaeche/

      Das gilt auch für Belgien:

      „La forêt wallonne couvre approximativement 554 000 ha, ce qui couvre environ 33 % de son territoire. Sa superficie a continuellement augmenté depuis la fin du XIXe siècle.“

      https://fr.wikipedia.org/wiki/For%C3%AAt_en_Wallonie

      So war früher der „Schwarzwald“ weder schwarz noch Wald, sondern durch Raubbau fast vollständig abgeholzt. Kann man dort in jedem Heimatmuseum nachlesen.

      „Zum Ende des 18. Jahrhunderts waren in Deutschland kaum noch Wälder vorhanden. Holz wurde schließlich so knapp, dass zur Winterzeit Zaunpfähle, Treppen und alle möglichen kurzfristig entbehrlichen Gegenstände aus Holz verbrannt wurden.“
      https://de.wikipedia.org/wiki/Entwaldung#Deutschland

      So, und nun Ihre Fakten bitte!

  2. Ekel Alfred

    @ Zaungast, Sie beruhen sich auf theoretische Aussagen….die Realität sieht aber anders aus….scheinbar ist Ihnen der Unterschied im Wald aus früheren und neueren Zeiten nicht bekannt….in den letzten Jahren erfolgt die Abholzung durch modernste Technik an einem einzigen Tag, die damals von zehn Schleppunternehmen aus dem hiesigen Raum mit dem Kaltblutpferd als Jahresproduktion bewältigt wurde…. Sie dürfen nicht die umgewandelten Wiesenflächen als Walderweiterung sehen, wo hauptsächlich Fichten (Weihnachtsbäume) angepflanzt werden….diese dienen dem rein kommerziellen Gedanken….teils auch noch subventioniert….

    • Zaungast

      Sie wissen, warum die Fichte früher „Preussenbaum hiess? Weil sie zur Preussenzeit massiv in die Eifel eingeführt wurde.
      Damals gab es die heutigen Eifelwälder nämlich nicht, sondern ausgedehnte Heide- und Ödlandflächen, so wie sie heute noch auf dem Elsenborner Militärgelände existieren.
      Dass die Waldfläche generell zunimmt, hat andere Gründe als die paar Weihnachtsbaumplantagen. Frühere Gemeindelwiesen werden systematisch aufgeforstet, da sie von der Landwirtschaft nicht mehr benötigt werden.
      Allerdings wird heute darauf geachtet, dass man wegkommt von den öden Fichtenmonokulturen, einer Baumart, die übrigens nicht hier bei uns heimisch war.

      Ein weiterer Aspekt ist das Zuwachsen der Feldlandschaft. Bäume dürfen nicht mehr gefällt werden, Hecken und Buschwerk werden aus Zeitmangel häufig nicht mehr zurückgeschnitten. Das sehe ich jeden Tag bei einem Blick aus meinem Fenster.

  3. Förster

    @Ekel Alfred

    Auf einem Hektar Boden stehen in Belgien vor dem Kahlschlag ca 300 Bäume.
    Nach Fällung wird der Boden 4 Jahre in Ruhe gelassen, so dass sich der Boden „erholt“
    Danach wird neu angepflanzt, für 300 Fichten werden dann 2500 Fichten gepflanzt.
    In Belgien haben alle Wälder einer Bewirtschaftungsplan. Deshalb werden jährlich ebenso viele Kubikmeter Holz gefällt wie nachwachsen.
    In den letzten 10 bis 20 Jahren wird weniger gepflanzt und mehr mit Naturvertjüngung gearbeitet, wodurch die Wälder artenreicher, stufiger, stabiler und auch schöner werden. Das Prinzip der Nachhaltigkeit kommt übrigens aus dem Walbau und besteht auch in naturverjüngten Wäldern.
    Die grossen Erntemaschinen sind übrigens nicht immer die schädlichsten. Es kommt auf den Druck an, der auf den Boden lastet. Heutzutage wird besonders in Ostbelgien sehr grossen Wert auf boden-und bestandeschonende Holzernte gelegt.
    Von Kanada brauchen wid im Waldbau NICHTS zu lernen, dort werden riesige Kahlschläge gemacht welche zur Bodenerosion und Verarmung führen. Belgien ist (noch) nicht kahlschlagfrei, allerdings gibt es eine Obergrenze von 4 Hektar.
    Die meisten der grossen Kahlschläge werden in Privatwälder, verursacht.
    Wenn Sie Fragen haben, ich antworte gerne, finde es aber fraglich, eine ganze Försterzunft mit fragwürdigenb Aussagen zu verunglimpfen

  4. Das alles ist Ansichtssache. Da ich seit Jahren viel in den heimischen Wäldern,(in dem belgischen,deutschem oder luxemburgischem Waldgebiet) unterwegs bin ,habe ich einige Beobachtungen gemacht. Wo werden noch soviele Rückerpferde,hauptsächlich Ardenner eingesetzt ,um den Waldboden zu schonen? Und die neuen Erntemaschinen sind mit extra breiten
    Reifen und mit Umweltverträglichen Betriebsmittel ausgestattet. Was der Nachaltigkeit unserer Wälder nur zum Vorteil sein kann. Kahlschläge in den privaten Wäldern sind eigentlich nicht das Problem. Wenn man die öffentlichen Holzverkäufe aus den Staatswäldern berechnet, ist dieser Sektor ja ziemlich einträglich. Zb.Gemeinde Büllingen ,mit einem satten Gewinn,dieses Jahr.

  5. Förster

    Das weniger Rückepferde gebraucht werden ist schade.
    Aber ich kann die Holzhändler verstehen.Sir versuchen die Erntekosten gering zu halten. Im benachbartem Ausland werden nicht mehr Pferde eingesetzt als hier, obwohl in Deutschland die Forstverwaltung das Holz selbst erntet.
    Gerade in öffentlichen Wäldern ist die Nachhaltigkeit gesichert und Gewinnmachen ist ja wohl erlaubt, die hiesigen Kommunen sind abhängig von dem Verkäufen.
    Privatwälder sind aus mehreren Gründen ein Problem. Zum einen ist da die Zerstückelung die eine nachhaltige Nutzung unmöglich macht. Viele Parzellen werden nicht mehr aufgegorstet und verbuschen.
    Zum anderen sind die Grosswaldbesitzer noch mehr vom Holzverkauf abhängig als die Kommunen.
    Global gesehen ist die Situation der Wälder in BELUX un Deutschland aber gut.

  6. Ekel Alfred

    @ Förster, glauben Sie selbst, was Sie schreiben?….Da ich täglich mit richtigen Förstern, Holzunternehmen und Waldarbeitern zu tun habe bezweifle ich doch stark Ihre Argumentation der Neubepflanzung….die von Ihnen genannte Zahl von 2500 neuangepflanzte Fichten an Stelle der 300 gefällten Fichtenstämme entspricht wohl eher der natürlichen Wildsamenproduktion im Holzbestand….

  7. Ekel Alfred

    @ Zaungast, das steht ja im Widerspruch zu dem, was der Förster sagt….Ihre Aussage: „Man versucht, von den öden Fichtenmonokulturen wegzukommen“ im Gegensatz zur Aussage des Försters: „Neuanpflanzung von 2500 Fichten pro Hektar“ bei Abholzung von 300 Fichten….

  8. Förster

    Das steht nicht im Widerspruch.Meine Zahlenangaben dienten lediglich dazu ein Verhältnis von gefällten zu gepflnztn Bäumen anzugeben.
    In der Praxis werden immer mehr Mischkulturen angelegt.
    Im Staatswald geschieht dies systematisch, im Gemeindewald nicht systematisch.

  9. Förster

    Die Bürger brauchen nicht besorgt zu sein.Wir gehen nicht mehr von einem Ödland aus sondern von einem Forst mit Mutterbäumen.
    Aus den Milliarden Samen werden dann gute neue Bäume.
    Zu den Gemeinden möchte ich verständlicherweise nichts sagen,aber aufmerksame Beobachter machen sich selbst ein Bild…

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