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TEC: „Schulbusse sind zwar voll, Norm wird aber nicht überschritten“

Ein Bus der TEC nach Schulschluss am Bahnhof in Eupen. Foto: OD

Das Problem der überfüllten Schulbusse ist in Wirklichkeit keines. Dieses Fazit kann man aus einer Antwort von Minister Harald Mollers (ProDG) auf eine Frage des Vivant-Abgeordneten Alain Mertes am Donnerstag im Ausschuss III des DG-Parlaments ziehen.

Seit Monaten wird in Ostbelgien über die überfüllten Schulbusse diskutiert. Mertens wollte im Ausschuss von Bildungsminister Mollers wissen, was die DG bisher in dieser Angelegenheit unternommen habe.

Laut Mertes spielen sich nach Schulschluss laut Schülern des Kgl. Athenäums Eupen an den Bushaltestellen „skurrile und verstörende Szenen“ ab.

Unterrichtsminister Harald Mollers (hier mit Isabelle Weykmans). Foto: OD

Im Rahmen der Aktion „Journalist für 1 Tag“ hatten Schüler berichtet, jeden Nachmittag komme es zu einer regelrechten „Treibjagd“ auf die Plätze in den Bussen. Der Andrang sei oft so groß, dass manche Schüler nicht mehr in den Bus gelangen könnten, da dieser dermaßen überfüllt sei.

Weiter wurde behauptet, die Schüler würden oft gegen die Türen gedrückt, Schultaschen gingen verloren oder es bestehe sogar die Gefahr, vor den fahrenden Bus gestoßen zu werden. Diese Situation ist unangenehm und untragbar für alle beteiligten, ob Schüler oder Busfahrer.

In seiner Antwort betonte Minister Harald Mollers, zu dem Thema der überfüllten Schülerbusse mehrere Kontakte mit den Verantwortlichen der TEC gegeben.

Busse der Linie 401 „nicht mehr überfüllt“

Was die Linie 401 betreffe, so habe die TEC zu Beginn des Schuljahres 2016-2017 auf die Beschwerde der Gemeinde Büllingen unverzüglich reagiert und eine Optimierung der Strecken vorgenommen, „so dass die Busse laut Normen der TEC nicht mehr überfüllt waren“, sagte Mollers.

Die TEC habe erklärt, so Mollers, dass die Busse zwar voll seien, die festgelegte Norm aber nicht überschritten werde. Auch sei seitens des Bushofs Eupen keine Meldung oder Beschwerde eingegangen.

Mollers: „Problematisch scheint meiner Meinung nach vor allem die Tatsache zu sein, dass die Norm zwar von einer maximalen Anzahl Personen spricht, aber keineswegs die teilweise sehr platzraubenden Schultaschen berücksichtigt.“

Linienbusse am Eupener Bushof. Foto: OD

Der Ausbildungsminister versicherte, die DG leite selbstverständlich alle Beschwerden, die bei ihr eingingen, an die TEC weiter. „Wir sind jedoch auf ein Entgegenkommen der TEC angewiesen.
Die Ausübung von Druck wird das Problem nicht lösen, solange die Normen ja eingehalten werden“, so Mollers.

Der Minister erinnerte daran, dass die öffentliche Personenbeförderung eine Zuständigkeit der Wallonischen Region und nicht der DG sei. Diese könne nur dort Strecken organisieren, wo die TEC keine Strecke anbieten wolle, und bei den Schülertransporten, die die Deutschsprachige Gemeinschaft selbst organisiert, habe „jedes Kind in der Regel einen Sitzplatz“, so Mollers. (cre)

 

29 Antworten auf “TEC: „Schulbusse sind zwar voll, Norm wird aber nicht überschritten“”

  1. Ex-Eupener

    Schauen sie sich mal die Linie 14 und 722 an , Erwachsene steigen da nicht ein , die warten bis die Schüler weg sind . Die Busfahrer müßen echt starke Nerven haben , was da in den Bussen so abgeht .

      • Ein Standart-Bus hat eine Länge von 12 Metern und eine Breite von 2,5 Metern. Ein Akkordeon Bus die gleiche Breite aber rund 18 Meter Länge. Das macht, respektive, 30 und 45 Quadratmeter Stehfläche, wenn keine Sitzplätze vorhanden wären. Der Standard Bus ist für 90 bis 100 Personen zugelassen, macht also 1/3 Quadratmeter pro Kind inklusive Schultage, wenn alle stehen würden! 1/3 Quadratmeter ist eine Fläche von 57 cm x 57 cm. Das ist also der Platz den ein Kind im Bus hätte, WENN ALLE stehen würden! Tatsächlich hat der Bus aber rund 35 Sitzplätze, die mehr als die Hälfte der Innenfläche einnehmen. Folglich bleiben für die restlichen 55 Personen, die stehen, inklusive Gepäck weniger als 15 Quadratmeter. Das sind rund 1/4 Quadratmeter pro Person oder eine Fläche von 50 auf 50 cm. Jetzt messen Sie mal ihre Schulterbreite und ihre „Dicke“. Meine Schulterbreite ist 60 cm. Mein Bauch ist rund 30 cm dick. Ich hätte also rund 0,07 Quadratmeter für mein Gepäck und um mich zu bewegen. Ich hätte also rund um mich herum nach jeder Seite 5 cm Platz, um mich zu bewegen und für mein Gepäck. So muss ich rund 30 Minuten stehen und in den Kurven und bei Bremsmanövern sehen wo ich mich festhalten kann. DAS ist die „Norm“, ist also nicht überfüllt.

        Darüber hinaus gibt es keine Anschnallgurte. Sogar einen Sack Zement müsste man, laut Gesetz, im geschlossenen Kofferraum mit Zurrgurten sichern. Ein Kind kann man ohne Sicherung befördern!

        Reicht das oder soll ich weiter machen?

        • Réalité

          Hoppla! Neidlose und Ehrliche Anerkennung für den aufschlussreichen Kommentar, Hoppla!
          Kann mir sehr gut denken wer dahinter steckt!?
          Frohe Ostern, Hoppla, und viele Eier….in Nestchen!

          • Kein Thema, das sind nur die mathematischen Fakten. Wer wohinter steckt? Ich glaube nicht, dass wir uns kennen. Wenn Sie aber die „Norm“ meinen, das wird wahrscheinlich ein Beamter in irgendeinem Büro gewesen sein, der nie auf den Bus angewiesen war oder ist.

    • Kerstges Angela

      Mir scheint, die EU wird scheitern, gebe ihr nur noch geringe Chancen, dann kommt der deutschsprachige Teil Belgiens „bei uns“. Ob wir diesbezüglich zu dem Zeitpunkt „mitreden dürfen, steht auf einem andern Blatt.

  2. schlechtmensch

    Solange sich diese Zustände nicht ändern fahren wir die Kinder mit dem Auto zur Schule und verstopfen so noch mehr die Stadt. Die maximale Anzahl Personen wenn ich das schon lese. Wie dumm sind die Menschen die sich solche Vorschriften ausdenken? Es ist doch klar dass die ganzen Schultaschen viel Platz benötigen. Natürlich benötigt nicht jeder Schüler einen Sitzplatz aber es sollte doch menschlich zugehen. Ihr seid selber Schuld wenn die Leute mit den Autos in die Stadt fahren,

  3. Man wieder so eine Standard Antwort der offiziellen…. dafür sind sie ja bekannt ! Genau wie Proximus und co. Das Beste ist das diese Leute damit auch noch durchkommen und wir uns die ganze Schweinerei gefallen lassen

    • Réalité

      Ich fass es nicht!?_? Der EifelEr sieht es ein, dass wir hier total verunkt werden!? Da nützen auch alle Demarchen unser Hochverehrten MP nichts, also die höchste der „Diplomatiestufen“!?
      Schafft den Laden ab, und ersetzt den ganzen Apparat durch weniger, aber dafür bessere und tüchtigere Leute.
      Denn wir haben es satt uns ewig von Nichtstuern und Profitören zum Jeck halten zu lassen. Höchste Zeit, EifelEr, dass sie und wir alle mal anfangen uns zu wehren! Frohes Ostern EifelEr!

      • Nicht Nurso

        Toll! Die Wallionische Region ist für den Schülertransport noch immer heute zuständig. Sie fordern als Lösung, die DG abzuschaffen. Dann ist die Wallonische Region weiter zuständig. Tolle Lösung!

        • Réalité

          Liebster Edi!
          Da Sie nun mal seit ewig und gestern der Leidenschaftliche Verfechter des berühmt-überflüssigen
          „VIEL-POLITIKERTUMS“ im Lande sind, hörte man soeben noch in der BRF Presseschau, dass die Politik der „Regionen“ auch für unser Land ein Grund des nicht Vorankommens sind!
          Und das stimmt zu 100%!
          Warum kommen wir nicht aus dem Schlamasel der hohen Steuern, hohen Schulden raus!?
          Warum sind da so saublöde Geplänkel um Zaventhem, Politikerausdrücke etc, viel mehr an Zeitverlust und Gezänk wert wie: endlich mal was konkretes auf den Tisch bringen!
          Den Bürger entlasten, Schulden abbauen usw.
          Nein! Das können die Möchtegerne nicht!
          Nicht mal ihren Haushalt in die Waage zu bringen, kriegen die nicht hin!
          Aber wohl immer wieder, sowie gestern noch, neue Referenten suchen!
          Die ersticken noch an ihren Referenten! Da fehlt noch einer wie: Referent der Pressekonferenzen!?
          Das Volk ist dem Spockes langsam satt!
          Schafft den Laden ab, und erschafft was effizientes!
          Aber nicht diese Selbstbedienungsläden par Exzellenz!
          NIX WIE LOS…

          • @ Réalité

            ….. und warum schreiben Sie mir das? Wenn Sie doch nichts dagegen tun wollen drucken Sie es sich einfach aus, hängen es sich übers Bett und träumen Sie beim draufgucken von besseren Zeiten, aber hören Sie endlich auf mich damit zu langweilen!

  4. Ein Schelm rer Böses denkt

    Der Bus befuhr mit 80 Std/km (50er Zone) die Lütticherstrasse,aus Aachen kommend. Ich musste stehen wegen überfüllung, wenn ich mit meinem Auto fahre, muss jeder angeschnallt sein und ich darf nur 50 fahren. Wo ist da der Unterschied Herr Mollers, liebe TEC!!

    • Das wird Ihnen die TEC und Herr Mollers auch nicht sagen können, Lütticher Str. aus Aachen kommend klingt sehr nach der Linie 24, welche eine deutsche Linie ist und von der ASEAG betrieben wird.

    • Alle Jahre wieder.. ich bin von 2002 bis 2009 selber immer mit der 14 und 722 nach Eupen zur Schule gefahren, wirklich überfüllt waren die Busse nie. Vieles scheitert schon daran das die meisten Schüler im Türbereich stehen bleiben, statt in den Gang zu gehen, wodurch die Busse dann überfüllt wirken.
      Falls doch mal ein Bus zu Schuljahresbeginn zu voll war, wurde immer relativ schnell gehandelt. Als wir das in Hauset mal hatten gab es als Übergangslösung einen 2. Bus und danach fuhr dann ein Gelenkbus.
      Vielleicht sollte sich Herr Mollers nochmal mit der TEC unterhalten, aber zu meiner Zeit war es schon so, dass die Busse nicht mit der maximalen Kapazität eingeplant wurden, aufgrund der Schultaschen. Ich meine das irgendwie ein Belegungsgrad von 70-80% als voll angesehen wurde und dann auch reagiert wurde. Ich kann mir nicht vorstellen das es jetzt nur wenige Jahre später nicht mehr so sein sollte.

  5. Pensionierter Bauer

    Das mit den Bussen hat sich in den letzten fünfzig Jahren wohl nicht geändert. Glücklich waren nur die, die an den ersten Haltestellen einstiegen. Für mich, der an einer der letzten Haltestellen vor Eupen einstieg blieb immer nur ein sehr enger Stehplatz übrig. Glücklich waren wir immer wenn die „Streber“ von College und Heidberg an der Aachenerstrasse endlich den Bus verliesen. Dann konnte nochmal vernünftig durchgeatmet werden.

  6. Reuter N

    Herr Mollers , da kann man nur lachen was Sie da vom Stappel geben . Es ist wirklich wie manche hier schreiben , wenn unser einer nicht angeschnallt ist werden Knöllschen kassiert , und in den Bussen stehen die Menschen wie gepresste Zitronen , und da sprechen Sie noch von Normen ????? Typisch Politiker

  7. Marc Van Houtte

    Die Herren sollten mal seber zu Stoßzeiten den Bus nehmen statt den Chauffeur.
    Bei einen richtigen Unfall fliegen Schüler wie Geschosse durch die Gegend aber dafür Normgerecht.
    Lernen die jetzt auch die Landung nach dem Flug ?

  8. Unser Herr Pasch sollte sich doch dafür einsetzen? Für was sonst haben wir denn diese hoch bezahlten Persönlichkeiten!? Er traf sich doch vor einiger Zeit mit einem hohen Tier von der TEC!?

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