Politik

Deutschland: SPD rutscht auf Rekordtief ab – Mit der „GroKo“ gegen die Wand?

Der SPD-Parteivorsitzende Martin Schulz sitzt am 21.01.2018 beim SPD-Sonderparteitag in Bonn. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Kurz vor Ende der Verhandlungen über eine erneute große Koalition ist die SPD im neuen Deutschlandtrend der ARD auf 18 Prozent gefallen – den schlechtesten hier jemals gemessenen Wert.

In mehreren Bundesländern hat sich bereits die rechtspopulistische AfD vor die Sozialdemokraten geschoben. SPD-Chef Martin Schulz rutscht im neuen Deutschlandtrend nach seinem Schlingerkurs der letzten Wochen auf seinen schlechtesten Wert in dieser Umfrage – er verliert fünf Punkte und landet nur noch bei 25 Prozent Zustimmung.

Anders als der SPD schadet der Union dem „Deutschlandtrend“ zufolge die schwierige Regierungsbildung bisher nicht. Sie kommt wie Anfang Januar auf 33 Prozent.

Die AfD käme auf 14 Prozent (plus 1), die FDP auf 10 Prozent (plus 1), die Linke auf 11 Prozent (plus 2) und die Grünen auf 11 Prozent (unverändert).

In einer Forsa-Umfrage war die SPD im Januar sogar nur auf 17 Prozent gekommen. In der Partei fürchten gerade die Jusos einen beschleunigten Absturz und Profilverlust, wenn man zum dritten Mal seit 2005 CDU-Chefin Angela Merkel zur Kanzlerin wählen sollte. (dpa)

42 Antworten auf “Deutschland: SPD rutscht auf Rekordtief ab – Mit der „GroKo“ gegen die Wand?”

  1. Der Stimmenverlust liegt weniger an der Groko-Bildung als vielmehr am Familiennachzug in der Flüchtlingsfrage. Die Deutschen sind der Meinung, dass sie genug in dieser Sache geleistet haben.

    • @ Logisch

      Die „Flüchtlingsfrage“ geht 87% der Deutschen am Allerwertesten vorbei. Der SPD wird vorgeworfen das sie sich nicht mehr um ihre Kernkompetenz kümmert.
      Alles was zu den Themen die den Bürger betreffen kommt sind Worthülsen, Phrasen und Lippenbekenntnisse. Die realen Probleme der Menschen wie Altersarmut, Pflegenotstand, Zeitverträge und ein ausuferndes Präkariat wurden von der SPD in 4 Jahren GroKo nichtgelöst, ja noch nicht einmal angesprochen.
      In den Koalitionsverhandlungen streitet man sich um Familiennachzug, als ob 100.000 Menschen mehr in Deutschland auffallen würden, und verteilt Placcebos in der Kranken- und Pflegeversicherung.
      Herr Schulz schwafelt von einem Gerechtigkeitsbedürfnis und will die 2-Klassen-Medizin abschaffen als ob es möglich wäre Ärzten das Geldverdienen durch Behandlung von Privatpatienten zu verbieten. Das Konzerne mit Milliardengewinnen zur Kostenersparnis Personal abbauen kommt in der Gerechtigkeitsdebatte nicht vor. Auch nicht das die Schere der Einkommen zwischen „Oben“ und „Unten“ immer weiter auseinandergeht. Das in Deutschland 5 Familien soviel Vermögen angehäuft haben wie 50% der Bevölkerung der Spitzensteuersatz aber immer noch nicht auf das Niveau angehoben wurde das es vor Helmut Kohl schon einmal hatte hat scheinbar nach Schulz’scher Lesart nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Der Wähler wird für dumm verkauft. Da wendet er sich halt von der SPD ab. Zum Glück haben weder die extrem Rechten noch die extrem Linken einen charismatischen „Führer“ in ihren Reihen sonst könnte sich Geschichte schnell wiederholen.

      • LosKotzos

        Ein sehr guter Kommentar EdiG,
        vielleicht sollten Sie noch erwähnen das es nicht nur die SPD und Schulz betrifft sondern das es sich um ein globales Problem handelt.
        Da wir nur noch von Lobbyisten regiert werden die einzig und alleine materiellen Interessen nachjagen
        wird es in unserem System keine Gerechtigkeit mehr geben.
        Immer mehr Regeln schaffen in einer dekadenten und egomanen Gesellschaft immer mehr Unzufriedenheit und Trickserei.
        Eine Lösung in unserem Geld und Wirtschaftssystem wird es nicht geben da alles nur noch auf Leistung
        getrimmt ist.
        Eine gerechtere Welt wird es nur mit einer radikalen Veränderung geben die aber keiner will.
        Die Obrigkeit will sie nicht da es ihnen ja gut geht und die anderen wollen sie nicht weil sie Angst haben
        das wenige was sie besitzen zu verlieren.
        Eine Lösung wird kommen, da wir unseren Planeten ausquetschen wie eine Zitrone.

  2. Pensionierter Bauer

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es vielen treuen Stammwählern der SPD auf den Sack geht, dass man sich zwar in der Sache „Familiennachzug“ durchsetzt, aber in der Sache Abschaffung „Zweiklassenmedizin“, wo der allergrößte Teil der SPD Wähler etwas von hat, keinen Arsch in der Hose hat. Die Führung der SPD vergisst wer ihre Wähler sind. Wenn die sich auch in Zukunft lieber um die uns bereichernden Neubürger kümmern anstelle ihrer Wähler etwas Gutes zu tun, dann wird diese Partei bald in die Bedeutungslosigkeit versinken, es sei denn sie führen das Wahlrecht für Alle in Deutschland gleich wie gemeldeten ein.

    • @ PB

      Es wird immer eine „2-Klassen-Medizin“ geben solange es möglich ist sich auf eigene Kosten (oder die einer privaten Versicherung) behandeln zu lassen. Das Versprechen der Abschaffung derselben ist reine Augenwischerei. Man kann höchstens die Behandlung (und den Umgang mit ihnen) für die Kassenpatienten verbessern.

      • Alfons Van Compernolle

        Man koennte sehr viel mehr tun, als bisher getan wurde !! Ich finde als Beispiel, dass Belgische Sozialsytem um Klassen besser , jeder ausnahmslos jeder vom Arbeiter bis zum Oberchef zahlt in die Sozialsysteme ein. Anderes Beispiel, kein „Selbstaendiger in Deutschland zahlt in das staatliche Rentensystem ein in Belgien wohl. In Deutschland heisst das eine sehr teure private Rentenversicherung abschliessen. Und da ist man dann ganz locker mal eben mit 800 bis 1200 e mindestens pro Monat dabei!

    • Pensionierter Bauer

      Wer mit der Merkel ins Bett geht, der kommt darin um. Das sagte vor einigen Monaten mal jemand in einer TV Schow. Wenn die CDU den Sozialdemokraten nur in der Zuwanderungsfrage Zugeständnisse macht dann müssen sich Schulz und Co eben auf das zurückziehen was sie am Wahlabend gesagt haben… Opposition!

        • @ AvC

          Frau Merkel ist das Problem. Bei einer Führungsstarken CDU Chefin könnten die Bayern ihre Spielchen nicht machen. Selbst FJS, der ja mit Sicherheit eine Führungspersönlichkeit war hinter der sich Clowns wie Seehofer, Söder und Dobrindt verstecken können hat, hat nachdem er sich nach Bayern zurückgezogen hat bundespolitisch keine wahrnehmbare Rolle mehr gespielt. Frau Merkel fällt in erster Linie durch Zaudern und Untätigkeit auf. Sie hat „ihren Laden“ nicht im Griff und muss sich darum von der CSU vorführen lassen. Herr Schulz muß sich nur langsam fragen lassen warum er sich mit jemand der einen Basisentscheid der SPD als „Zwergenaufstand“ abqualifiziert an einen Tisch setzt. Eine Führungsperson hätte Frau Merkel unltimativ vor die Wahl stellen müssen entweder der oder wir. Solange Herr Dobrind oder Herr Scheuer mit am Tisch sitzen wird (darf) es keine Koalition geben.

    • Alfons Van Compernolle

      Nein, E.A !! Auch wenn Deutschland mit seiner wirtschaftlichen Dominanz heufiger mal Dampfwalze spielt, haengt Belgien noch lange nicht am Rockzipfel der Deutschen Wirtschaft. Die Gefahr fuer Belgien
      kommt aus Belgien selber —> N-VA / Vlaams Belang etc etc!

  3. Pumpernickel

    Vor Jahren, als die CSP hier noch das Sagen hatte, verfuhr sie mit den Koalitionären genauso wie die CDU es in Deutschland macht. Auch die CSP glaubte damals, sich alles erlauben zu dürfen. Deshalb war es richtig und wichtig für die DG, dass die CSP damals in die Opposition wechselte. Unfreiwillig zwar aber nachhaltig.

  4. Ekel Alfred

    @ Pensionierter Bauer, der Schulz hängt zwischen zwei Stühlen….zum einen muss er sein Versprechen wahr machen, das die AFD nicht als ERSTER Redner der Oppositionspartei im Bundestag auftritt….zum anderen weiss er aber auch ganz genau, das sein letztes Stündchen in der SPD geschlagen hat (nach dem Motto: ich bin dann mal eben weg) sollte es zu keiner GroKo kommen….

  5. Marcel Scholzen eimerscheid

    Seit Gerhardt Schröders Reformen ist die SPD unglaubwürdig geworden. Viele kleine Leute fühlen sich verraten und wählen andere Parteien wie AFD oder die Linke. Und in der GroKo war die SPD nur ein Anhängsel, hat keine eigenen Schwerpunkte gesetz.

    • @ Marcel Scholzen eimerscheid

      Das Problem sind nicht „Schröders Reformen“ sondern das Unvermögen der SPD ihre Erfolge zu kommunizieren. Frau Merkel profitiert heute noch von „Schröders Reformen“. Statt offensiv mir den Erfolgen und Fehlern dieser Reformen umzugehen geht die SPD in Sack und Asche.
      Auch die Erfolge der letzten GroKo konnte Frau Merkel als Eigene „verkaufen“. Dabei waren es CDU und CSU die sich mit allem was sie hatten gegen den Mindestlohn und die Mietpreisbremse gewehrt haben. Beide Gesetze sind nicht optimal aber ein Einstieg.
      Auch jetzt führen die Debatten an den Problemen der Menschen vorbei. Das kostet die SPD Wähler.

      • Marcel Scholzen eimerscheid

        Die SPD hat viel Glaubwürdigkeit verloren. Und da ist es schwer nach aussen zu kommunizieren. Alles gemäß dem Sprichwort : wer mehrmals lügt, dem traut man nicht, selbst wenn er die Wahrheit spricht.

    • Alfons Van Compernolle

      Sie haben es begriffen !!!!!!!! Mit G.Schroeder wurde die SPD zum U-Boot. Anstatt wieder auf Ueberwasserfahrt zu gehen, sucht die SPD die atlantischen Untiefen zu ergruenden.

      • Merowinger

        @ AVC

        Es ist eher ein finales Abtauchen als ein ergründen von Untiefen.
        Glücklicherweise ist die SPD kein Atomgetriebenes U-Boot
        sondern wird mit Kohle befeuert. Die Umweltschäden werden sich also in Grenzen halten.
        Die Rauchfahne die die SPD nach der Agenda 2010 hinterließ
        machte sie für den letzten GroKo-Torpedo zu einem leichten Ziel.
        Blub,blub,blub alte SPD

        • Alfons Van Compernolle

          Nun, als Ingenieur der sein ganzes Berufsleben Seeschiffe gebaut & Repariert hat, kann ich Ihnen eingestehen, dass U.-Boot SPD ist in den unergruendlichen Tiefen des politischen Atlantiks durch Maschinenschaden an.- & auftriebslos geworden. Es duempelt also in den Tiefen von 18 % und unser Kapt’n sucht die Rettungsglocke. Das kommt davon wenn, Juristen wie G.Schroeder probieren neuartige Antriebe zu konziperen, an deren Spitze der Auftrieb von 3% der schon sanierten Wirtschaftsmotoren steht ! Ich Lese , dass in diesem Forum auch anders Glaeubige ihren Kommentar abgeben, dass ist gut so, aber sie liegen voellig daneben. Die SPD hat komplett vergessen, in wessen Hafen ihre Waehler somit ihr Potenzial verankert liegen.

      • @ AvC

        Warum muss man ausgerechnet einem SPD Mitglied erklären wo der Fehler liegt.
        Dank „Schröders Reformen“ hat Deutscjland die Wirschaftskrise relativ schadlos überstanden. Die SPD hat den Bürgern Belastungen „zugemutet“ die am Ende die Regierung gekostet haben.
        Was aber wären die Alternativen gewesen? Wenn man den Wirtschaftsweisen glauben darf etwa 30% mehr Arbeitslose und damit auf lange Sicht ein viel größeres Heer von Sozialhilfeempfänger.
        Als es Ende 2005- Anfang 2006 wieder aufwärts ging hat Frau Merkel das als ihren Erfolg verbuchen können weil die SPD statt den Erfolg für sich zu reklamieren lieber über die Hartzt IV Gesetze jammerte. Hartz IV ist aber in erster Linie eine Verwaltungsreform, quasi eine Verpackung die durch die Sozialgesetze gefüllt werden muss. Diese Gesetze hat Frau Merkel zu verantworten. Erst in der schwarz/roten Koalition wurde etwas verbessert. Bei weitem nicht genug aber selbst das liess sich die SPD von Frau Merkel „wegnehmen“.
        Frau Merkel ist so vorzuwerfen das sie „Schröders Reformen“ nicht fortgeschrieben bzw unerwünschte Auswüchse zurückgefahren hat.
        Nehmen wir als Beispiel die „Minijobs“. 2004 waren sie, auch in der Ausprägung, notwendig um den Arbeitsmarkt im Gleichgewicht zu halten. 2006 hätte die „schwarz-gelbe Koalition“ dem Missbrauch dieses Instrumentes einen Riegel vorschieben müssen. Sie hat es nicht getan.
        Die SPD, so hat es den Anschein, sieht vor lauter Asche nicht mehr wo gehandelt werden muß. Statt also die Probleme der Menschen anzugehen werden „Nebenkriegsschauplätze“ eröffnet.
        Statt zu sagen was sie richtig gemacht hat sucht sie Fehler, selbst da wo gar keine sind.

        • Alfons Van Compernolle

          EdiG: Wir beiden hatten dieses Thema schon des heufigeren. Wir kommen hier nicht auf einen Nenner, wenn ich auch Ihren Standpunkt verstehe , kann ich Ihnen kein Recht geben, weil Sie leider auf den Holzweg sind !! Das Deutschland heute , wie sie meinen so glaenzend da steht, hat auch, aber nicht nur , mit der durch G.Schroeder eingefuehrten Bilanzfaelschung zu tun. Arbeitslos ist nur der der Arbeitslosengeld 1 bekommt, wer Hartz 4 bekommt oder einen Berufsvorbereitungskursus bei der Arge folgt, zaehlt nicht als ARBEITSLOS!!!! Das ist nur ein Beispiel fuer diverse Betruegerein der G.Schroeder Regierung.

          • @ AvC

            Vor lauter Selbsthass und Selbstzweifel merken Sie nicht mal mehr wie falsch Sie liegen. Diese „Betrügereien“ und „Bilanzfälschungen“ waren das Werk von Helmut Kohl und Norbert Blüm.
            Auch wenn Schröder nicht die Blaupause für eine aufrechten Genossen gab (und gibt). Er hat sich mit viel Sachverstand umgeben und nicht versucht im Alleingang die Welt zu retten.
            Im Übrigen sind alle sozialdemokratischen Kanzler, bis hin zum heiligen Willy,alles andere als Säulenheilige der Sozialdemokratie.

            • Alfons Van Compernolle

              EdiG: ich hege und neige nicht zu „Hass“ und aehnlichen verschrobenen Eigenheiten.
              Aber, G.Schroeder hatte schon in der Zeit als M.P. in Niedersachsen div.Reformen in Petto, auch die
              H4 – Rentenreform etc, etc. Schon damals habe ich mehrfach, wenn auch ohne Erfolg, auf Parteikongressen eben davor gewarnt. Kommen Sie mir Bitte nicht mit es waren die Anderen…….,
              ich war seit 1979 bisher auf jeden Parteitag der SPD anwesent!

        • CDU Opposition

          Herr EdiG, hatte die CDU denn nicht auch mitgeholfen an den Massnahmen von damals!? Ich glaube, wenn ich mich gut erinnere, ohne deren Mithilfe hätte die SPD nicht die 2/3 Mehrheit gehabt!?

            • CDU Opposition

              Herr Edi, dass ganze Forum weiss ja lange um Ihre Schlauheit, fragen Sie doch mal nach um das näher zu erfahren, denn ich denke das Stimmen der CDU dabei mitgeholfen hatten, ansonsten „nicht durch“!?

              • @ CDU Opposition

                Auch wenn bei Ihrem Pseudo vielleicht der Wunsch der Vater des Gedankens war, das mit der bundesdeutschen Gesetzgebung sollten Sie nochmal nachschlagen.
                Die „Schröder’schen Reformen“ waren von keiner Opposition abhängig. Selbst wenn, die CDU in ihrer damaligen Verfassung hätten selbst den intelligentesten Gesetzen nicht zugestimmt da sie ja aus den Reihen der Roten kamen.
                Im Übrigen hat Bayern damals im Bundesrat mächtig Stimmung dagegen gemacht. Leider, aus Sicht der CDU/CSU waren die Reformgesetze nicht Zustimmungspflichtig.

        • Alfons Van Compernolle

          Doch EdiG: die vermeindliche „Vielweiberei“ !! Ich erinnere mich gut, auch an die Ernte 23 Dampfnaegel die Willy immer in Massen geraucht hat! Ich weiss nicht ob das mit der „Vielweiberei“ stimmte, aber ich verzeihe einem Politiker , wenn er Fremd geht, auch, wenn ich es nicht gut finde, was ich aber niemals verzeihe ist aus Machtgier / Geldgeilheit / Bedeutungsstatus um jeden Preis den Waehler , den Buerger zu beluegen und zu verraten. Heute leider politische Normailitaet geworden.

          • @ AvC

            Das war schon immer politische Normalität. Ohne eine gewaltige Portion Machtgeilheit, ein Riesen-Ego und dicke Ellenbogen kommt man nie an die Spitze. Früher wurde das nur nicht so ausgeschlachtet wie heute.

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