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Roland Jost nicht mehr in U-Haft – So funktioniert Fußfessel [mit Grafik]

Eine elektronische Fußfessel. Foto: dpa

Neues in der Affäre Jost Group: Der Chef des Unternehmens, Roland Jost, ist nach Berichten von Medien unter Auflagen aus der U-Haft entlassen worden.

Auch der Generalsekretär der Firma durfte das Gefängnis verlassen. Beide müssen allerdings bis auf Weiteres eine elektronische Fußfessel tragen.

Eine elektronische Fußfessel ist ein am Bein getragener Sender, der Ortungsdaten an eine zentrale Überwachungsstelle übermittelt. Alarm wird ausgelöst, wenn ein Betroffener sich nicht an seine Auflagen hält oder den Sender manipuliert (siehe Tweet von dpa mit Grafik unten).

Die elektronische Fußfessel war erst vor kurzem ein großes Thema in Deutschland, wo der Bundestag den Einsatz von elektronischen Fußfesseln für die Überwachung von sogenannten „Gefährdern“ genehmigte.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Jost Group angekündigt, dass Eric Demonty, der seit rund 20 Jahren dem Transport- und Logistik-Unternehmen angehört, den Chefposten einnehmen werde, solange Roland Jost in U-Haft bleiben müsse.

„Wir sind erleichtert und sehr zuversichtlich, was den weiteren Verlauf der Ermittlungen betrifft“, so Eric Demonty nach der Entlassung von Roland Jost aus der U-Haft.

Demonty bleibt auf unbestimmte Zeit Geschäftsführer des Unternehmens. Wann Roland Jost den Chefposten wieder einnehmen wird, hängt vom weiteren Verlauf der juristischen Ermittlungen ab, die ihn selbst und drei weitere Führungskräfte der Firma betreffen.

Vorwurf des Sozialdumpings zurückgewiesen

Roland Jost ist nach wie vor der Überzeugung, in Einklang mit der EU-Gesetzgebung gehandelt zu haben. Den Vorwurf des Sozialdumpings weist er zurück.

Zwei weitere Mitarbeiter des Logistik- und Transportunternehmens hatten schon am Freitag unter Auflagen das Gefängnis verlassen können.

Roland Jost und den drei anderen Personen werden im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Lkw-Fahrern aus Osteuropa Menschenhandel, Betrug, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. (cre)

Folgender Tweet von dpa mit Grafik zeigt, wie eine elektronische Fußfessel funktioniert:

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

57 Antworten auf “Roland Jost nicht mehr in U-Haft – So funktioniert Fußfessel [mit Grafik]”

  1. Benoni Beheyt

    Aber im erweiterten Kreise der noch anstehenden Untersuchungen , dürfte es für verschiedene Neureichen Bonzen mit den Gelben Kennzeichen und im Ländchen praktizierende etwas eng und mulmig werden .

  2. Wenn auf die Freilassung von R.Jost Wetten abgeschlossen würden,hätten sich wohl viele Gewinner gemeldet….bei der bombastischen Quote. Nur die Fußfessel stört etwas .
    Was man unter „besondere Auflagen“ versteht,bleibt ja wohl offen.
    Die Unschuldsvermutung spielt da wohl auch eine Rolle…..

  3. Axel Kittel

    Elektronische Fussfessel bedeutet Einschränkungen für den Betroffenen, der im Prinzip den ganzen Tag zuhause bleiben muss. Auch sollte man nicht vergessen, dass die Untersuchungshaft keine Strafe (vor der Strafe) ist und bis zur Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt. In der Zukunft ist je nach Resultat der Untersuchungen derzeit noch alles möglich.

    • Danke für die Erläuterungen, aber dann dürfte es doch theoretisch eine U-Haft für NIEMANDEN geben. Anders ausgedrückt, dieU-Haft müsste doch dann die AUSNAHME sein und nicht die Fussfessel. Oder gilt die Unschultsvermutung nicht für alle potentiellen Straftäter?

      • Populist

        @ Hotte
        Diese Frage stelle ich jetzt zum dritten Mal. Was passiert, wenn einer in U-Haft gesessen hat uns nachher, bei der Verhandlung stellt sich seine Unschuld heraus. Der wurde doch dann unschuldig seiner Freiheit beraubt; ob mit U-Haft oder Fussfessel. Bekommt der dann Wiedergutmachung? Oder war das dann eben Pech?

        • Gegenfragen: Gilt das nicht für alle die in U-Haft gesessen haben? Und wird die „Wiedergutmachung“ dann auch nach dem osteuropäischen „Barême“ berechnen?
          Der Mindestlohn in Osteuropa liegt bei 300 bis 400 € im Monat. Die würde ich, als Steuerzahler, doch gerne „investieren“, wenn das dem Herrn Jost mal vor Augen führt wie er seine Arbeiter behandelt. Es ist immer wieder befremdlich wenn man sieht, wie die grössten Ausbeuter sich plötzlich, wenn sie selbst betroffen sind, an die Würde und die Rechte des Menschen erinnern.

        • Was jetzt?

          Bekäme Herr Jost, im Falle eines Freispruchs, die Anzahl Tagessätze, entsprechend der U-Haft und Fussfesselzeit, in Höhe seines normalen Gehalts zugesprochen? Das käme den Staat, bzw. den Steuerzahler aber ganz schön teuer zu stehen.

        • Axel Kittel

          Die Bedingungen für die U-Haft sind

          Indizien einer Straftat einer gewissen Schwere
          Wiederholungsgefahr
          Verdunkelungsgefahr
          Fluchtgefahr

          Sind diese nicht erfüllt, wird die U-Haft aufgehoben.

    • Herr Kittel, erlauben Sie eine ganz dumme Frage, die sich vielleicht aber viele stellen: Was passiert, wenn Herr Jost zu Hause ein Bad nehmen will? Dann muss er doch die Fußfessel ausziehen, was aber Alarm auslöst, wie auf der Graphik zu lesen ist? Oder muss der vorher melden, wenn er ein Bad nehmen will? Rein theoretisch könnte er dann die Gunst der Stunde nutzen, um zu fliehen.

  4. Frage mich woher dieser Hass in diesem Forum auf die Person Roland Jost kommt.

    Ist euch ein grüner LKW mal über den Fuß gefahren?
    Hat er euch Eifeler’s, Benoni’s und Kompanie der Jost mal persönlich beleidigt?

    Ich verwette einen Kasten Bier das die „Bonzen“ die ihr so verabscheut schon ein vielfaches an Steuern an den belgischen Staat bezahlt haben als ihr jemals bezahlen werdet.

    Was würde den wohl passieren wenn all die Bourseaux’s, Faymonville’s, Jost, Thommessen’s, Noel’s, Elsen’s … (Bonzen wie ihr sie nennt) dieser Welt beschließen würden das sie genug Geld verdient haben und ihre Betriebe schließen würden.
    Wieviel Ostbelgier würden dann auf der Straße ohne Job stehen ? Eine ganze Menge.

    Oder können wir uns dann drauf verlassen das die EiFelEr’s, Benonie’s, Beobachter’s Ostbelgiens für die nötigen Arbeitsplätze sorgen. Habe da meine Zweifel. Die würden dann wohl eher ihren Frust auf andere abladen, vielleicht dann die Arbeitslosen?

    Die Untersuchung wir ausweisen ob der Jost etwas verbrochen hat aber ohne Richterspruch ist er Unschuldig und besser aus dem Gefängniss um zu machen für Platz für Vergewaltiger, Mörder, Einbrecher!

    Und nein ich kenne ihn nicht und fahre auch nicht mit Luxemburger Schild durch die Gegend.

    • Beobachter

      @Frage, das sagt schon alles sie kennen ihn nicht, das er vielen Leuten Arbeit gibt stimmt schon. Mittlerweile mehr Ausländern wie Belgier;
      Worauf es ankommt ist wie behandle ich mein Personal, warum hat Herr Jost nicht 50 Wohncontainer in Herstal hingesetzt für seine ausländichen Fahrer , die für 1000 euro im Monat arbeiten müssen. Stadtdessen mussten die armen Fahrer wochenlang in den LkWs leben;
      Ein Chef sollte mit seinen Arbeitern menschlich umgehen und Respekt vor ihnen zeigen, schliesslich verdient er sein Geld mit ihnen.
      @Frage wie sie sich nennen, sprechen sie mal mit belgischen Fahrern die bei Jost gearbeitet haben da hören sie die tollsten Geschichten.

      • Da kann ich Ihnen nur beipflichten….. Auch ich habe viele Ex…Chauffeure von der Fa.Jost gekannt.
        Die Erlebnisse ,welche diese Fahrer mir geschildert haben,ließen mir die Haare zu Berge stehen.
        Habe selbst einen Vorfall erlebt,wo mir alle diese Begebenheiten bewusst wurden.
        Eine gewisse Disponentin,welche zu der Zeit in Hottleu für die Fa.Jost arbeitete,wollte mir tatsächlich vorschreiben,wie ich meine Arbeit zu tun habe. Obschon ich für einen Kunden der Fa.Jost arbeitete.
        Damals wurde schon von Sklaventreiberei geredet. Was heute bei Jost passiert,schießt natürlich den Vogel ab. Irgendwann kommt ja alles an`s Licht .

      • besser beobachten….
        was sollen denn die Wohncontainer in Herstal wenn die Fahrer mit Ihren LKW’s quer durch Europa unterwegs sind??? Sollen die jeden Tag eingeflogen werden
        wenn die Fahrer 1000€ / Monat verdienen (was nicht der Fall ist) wären die osteuropäischen Fahrer mehr als nur zufrieden, bekämen Sie doch teilweise mehr als das dreifache als in einigen der jeweiligen Heimatländern
        davon mal abgesehen gibt es in Belgien (von BRD gar nicht erst zu reden) viele Menschen die für Ihre Arbeit nicht viel mehr bekommen
        Wo viele Menschen arbeiten werden auch viele Geschichten erzählt, das ist sogar beim Personal des vor einigen Jahren beliebtesten privaten belgischen Arbeitgebers so

    • @ Frage
      Die Arbeitsbedingungen im Kabelwerk zb sind nicht zu vergleichen mit JOST. Der eine Betrieb ist ein familiengeführtes Unternehmen mit Tradition, in welchem der Arbeitnehmer respektiert wird, der andere ist der Betrieb von Emporkömmlingen welche nur den flotten Gewinn im Kopf haben.

    • systray0

      Für manche scheint wohl nur zu zählen, dass jemand Arbeitsplätze schafft. Ob es aber Arbeitsplätze sind, die korrekt bezahlt werden, interessiert aber auch niemanden. Man darf sich ruhig Sklaventreiber nennen, solange man bloß Billigjobs produziert!

      Viele die heute in den Betrieben die Entscheidungen treffen sind oft nicht dieselben, die den Betrieb groß gemacht haben. Vermutlich erklärt das auch, warum eine rege Antipathie gegen gewisse Personen vorherrschend ist.

      Aber warten wir erst die Ermittlungen ab.

      • Peter Mûller

        Besser schlecht bezahlt als gar kein Geld. Da sollen die doch bleiben wo Sie herkommen und in ihrem Land um Geld betteln. Das, was hier passiert, spricht sich auch da rum, aber alle wollen Sie nach hier.

  5. Peter Mûller

    Ihr habt doch einen an der Klatsche. Hier den Moralist spielen, wohl Boss, H&M und Primark Klamotten tragen. Den Enkelkindern Nike und Adidas Schuhe kaufen. Das ist genau das gleiche, was Jost macht.

    • Da kann man Ihnen nur zustimmen und ggf hinzufügen: alles mögliche bei Amazon u Konsorten bestellen, Lebensmittel u ähnliches bei den größten u möglichst billigsten Discountern kaufen, usw usw usw

      • @ BM & Peter Müller

        Das alles ist aber legal, Sozialbetrug nicht! Verbrechen, so sie ihm nachgewiesen werden können, können nicht mit der Schaffung von Arbeitsplätzen in Luxemburg, Bulgarien und Rumänien gerechtfertigt werden. Selbst Arbeitsplätze in der Eifel sind kein Grund für Sozialbetrug und Steuerhinterziehung.

          • ….Boss, H&M und Primark Klamotten tragen. Den Enkelkindern Nike und Adidas Schuhe kaufen….
            …… mögliche bei Amazon u Konsorten bestellen, Lebensmittel u ähnliches bei den größten u möglichst billigsten Discountern kaufen ……

            @ BM

            Was ist daran illegal?
            Auch wenn die genannten Unternehmen vielleicht ethisch zu kritisieren wären ist das einkaufen dort vielleicht nicht in Ordnung aber nicht illegal.

            • Edig, immer das Gleiche mit Ihnen,winke winke mit dem berühmten Scheunentor
              Es hat niemand behauptet das das einkaufen dort illegal sei, jedoch werden durch jeden Einkauf bei diesen Anbietern die Gleichen Praktiken unterstützt die durch viele Kommentarschreiberlinge angeprangert werden….

              • @ BM

                Sie verwechseln Ursache und Wirkung. Diese Unternehmen hinterziehen Steuern nicht weil jemand bei ihnen einkauft sondern weil ihnen der Gesetzgeber durch schlechte Gesetze diese Möglichkeit bietet.
                Vielleicht würden, bei gerechter Besteuerung oder besserer Behandlung des Personals, die Waren etwas teurer. Vielleicht würde der Eine oder Andere sogar seine Bücher wieder beim Buchladen um die Ecke kaufen statt sie im Internet zu bestellen. Aber wir werden die Zeit nicht zurückdrehen können und die Läden die durch die Unfähigkeit der Politik verloren gegangen sind kommen nie mehr wieder.

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