Notizen

Dürfen Reisebusse in Belgien künftig 10 km/h schneller fahren?

Ein Reisebus überholt einen Lkw. Foto: Shutterstock

Medienberichten zufolge erwägen die föderale und die wallonische Regierung eine Anhebung der maximalen Geschwindigkeit für Reisebusse von derzeit 90 km/h auf 100 km/h.

Das Institut für Sicherheit im Straßenverkehr (IBSR) sei den Plänen nicht abgeneigt, meldeten die Zeitungen von Sudpresse am Mittwoch.

Der föderale Verkehrsminister François Bellot (MR) ist bemüht, die Änderung voranzutreiben, muss sich dazu aber mit den Regionen abstimmen, wie durch die 6. Staatsreform vorgesehen.

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Ein Sprecher des wallonischen Ministers Carlo Di Antonio (CdH) erklärte, der Minister sei nicht gegen eine Heraufsetzung der Höchstgeschwindigkeit für Reisebusse, sofern dies keine nachweisbaren negativen Folgen für die Sicherheit (höhere Unfallgefahr?) und die Umwelt (höherer Spritverbrauch) habe. Auch müsse geprüft werden, welche Auswirkungen eine solche Maßnahme für den Lkw-Verkehr haben könnte. Mit einem höheren Tempolimit könnten Reisebusse Lkws schneller überholen, was im Prinzip für einen besseren Verkehrsfluss auf Autobahnen sorgen würde.

Der Verband der belgischen Betreiber von Autobussen und Reisebussen fordert schon lange eine Angleichung der Höchstgeschwindigkeit an die im EU-Ausland geltenden Bestimmungen, insbesondere die in den direkten Nachbarstaaten.

Der frühere föderale Verkehrsminister Étienne Schouppe (CD&V) hatte schon 2010 vorgehabt, die bestehenden Gesetze abzuändern und die rechtlichen Möglichkeiten zu schaffen, damit Reisebusse im Schnitt 10 km/h fahren können. Schouppe konnte jedoch sein Vorhaben nicht umsetzen.

11 Antworten auf “Dürfen Reisebusse in Belgien künftig 10 km/h schneller fahren?”

  1. Keine Gute Idee. Ich bezweifel dass dadurch ein besserer Verkehrsfluss gewährleistet wird.
    Wenn alle Busse anfangen die LKW mit einer 10 km/h höreren Geschwindigkeit zu überholen, blockieren die LKW die rechte Spur und die Busse bremsen den Verkehr auf der linken Spur aus.

  2. Ein Sprecher des wallonischen Ministers Carlo Di Antonio (CdH) erklärte, der Minister sei nicht gegen eine Heraufsetzung der Höchstgeschwindigkeit für Reisebusse, sofern dies keine nachweisbaren negativen Folgen für die Sicherheit (höhere Unfallgefahr?) und die Umwelt (höherer Spritverbrauch) habe.

    Also beim letzten Punkt braucht man kein Experte zu sein: schnelleres Fahren hat einen höheren Spritverbrauch zur Folge. Damit wäre der Vorschlag hinfällig. Zeigt aber auch, dass im Kabinett des Ministers seine Mitarbeiter nicht viel Ahnung von dem haben, wo sie sich eigentlich auskennen sollten.

    • “ schnelleres Fahren hat einen höheren Spritverbrauch zur Folge.“

      Das stimmt so nicht immer! In 30- Zonen verbraucht ein PKW deutlich mehr als in einer 50- Zone, weil man da in niedrigeren Gängen nicht nur länger, sondern auch noch mit höherer Drehzahl unterwegs ist. Jeder, der ein Auto fährt, das den Momentanverbrauch anzeigt, weiß das.

      Auch bei den Bussen auf der Autobahn wage ich es mehr als zu bezweifeln, dass die bei 100 Km/h mehr verbrauchen als bei 90. Ganz im Gegenteil! In ganz Europa dürfen Busse 100 Km/h fahren. Was glauben Sie, bei welcher Geschwindigkeit die Busse im höchsten Gang mit optimaler Drehzahl, und damit auch auf dem optimalen Punkt der Drehmomentkurve, fahren? Mit 90 fahren die Busse entweder untertourig oder einen Gang tiefer. Und das ist garantiert nicht gut für den Dieselverbrauch!

  3. An die 90 km/h hält sich doch eh kein einziger Bus auf Belgischen Autobahnen! Wieder eine Geisterdebatte mehr, und der blöde „Klimawandel“ (Verbrauch) darf in dem Affentheater natürlich auch nicht fehlen….

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