Zwischenruf

Paaschs Appell für „Zeichen der Solidarität“ mit Flüchtlingen: Presse sollte sich da raushalten!

Über den Appell von Oliver Paasch (ProDG) für ein „Zeichen der Solidarität“ mit den Flüchtlingen ist bereits viel diskutiert worden, nicht zuletzt auch hier im Forum von „Ostbelgien Direkt“. Der Aufruf des Ministerpräsidenten richtet sich an die im DG-Parlament vertretenen Fraktionen, die Gewerkschaften, die Arbeitgeberverbände und andere Einrichtungen der Zivilgesellschaft sowie an die Medien. Auch OD ist vom Regierungschef eingeladen worden, bei der Initiative mitzumachen.

Nach reiflicher Überlegung bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es nicht gut wäre, wenn sich auch die Medien in der DG der Aktion anschließen würden. Der Grund ist aber nicht der, den Vivant anführt („politische Profilierung“, „Heuchelei“…). Ein Politiker tut nie etwas völlig uneigennützig, das weiß man.

Nein, der Grund dafür, dass die Presse sich nicht an der Initiative beteiligen sollte, ist prinzipieller Natur. Es ist nicht gut, wenn sich die Medien von Politikern und Interessenverbänden vereinnahmen lassen, so sinnvoll und gut gemeint die Initiative an sich auch sein mag.

Ein falsches Signal

Die Journalisten können berichten, analysieren und kommentieren. Wenn die Presse die Flüchtlinge unterstützen will, dann kann sie dies jederzeit tun, indem sie auf ihre Hörer, Zuschauer oder Leser einwirkt, Hilfe zu leisten oder sich sonstwie nützlich zu machen. Aber ein Bündnis ausgerechnet mit denen zu schmieden, die von den Medien kritisch kontrolliert werden sollten, wäre ein falsches Signal.

Gemeinsame Initiativen der Presse mit der DG-Regierung sind vielen Bürgern suspekt. Der BRF ist als öffentlich-rechtlicher Sender eh abhängig von der Politik. Das Grenz-Echo könnte ebenfalls ohne die Pressebeihilfen oder ohne die Aufträge der Regierung in puncto Werbung und Buchverkauf nicht existieren. Folglich besteht kein Grund, noch mehr Abhängigkeiten zu schaffen, als es deren ohnehin schon gibt.

Kurzum, die Medien sollten sich da raushalten!

GERARD CREMER

Siehe Artikel „Paasch will Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen in Elsenborn setzen“

34 Antworten auf “Paaschs Appell für „Zeichen der Solidarität“ mit Flüchtlingen: Presse sollte sich da raushalten!”

  1. Ostbelgien Direkt

    Es wurde soeben ein neuer STANDPUNKT-Artikel auf „Ostbelgien Direkt“ freigeschaltet. Es geht um die Frage, ob die Presse dem Aufruf von Ministerpräsident Oliver Paasch für ein gemeinsames Zeichen der Solidarität mit den Flüchtlingen in Elsenborn Folge leisten und sich an der Aktion beteiligen soll, gemeinsam mit den politischen Parteien, den Gewerkschaften und Arbeitgebern sowie anderen Einrichtungen der Zivilgesellschaft. https://ostbelgiendirekt.be/paaschs-appell-fuer-zeichen-der-solidaritaet-mit-fluechtlingen-presse-sollte-sich-da-raushalten-82369

      • @ ja,ja : was haben Sie gegen Herrn Paasch? Die DG hat bei den Flüchtlingen nix zu sagen. Das Verhalten von Herrn Paasch war aber sehr korrekt. Die DG hat Solidarität mit Kriegsflüchtlingen demonstriert und sie hat vor kurzem noch mal gesagt, dass es Grenzen gibt. Ich war selbst mit in Elsenborn. Der Staate entscheidet, wo die Flüchtling hinkommen. Die DG hat trotzdem richtig reagiert, auch wenn sie nichts zu entscheiden hat

  2. Politikus

    „Kurzum, die Medien sollten sich da raushalten!“

    Eben, zumindest das einzig frei existierende Medium hier in der DG.
    Übrigens, Paasch, Lambertz und Co sollten so langsam mal ihren fast als krankhaft zu bezeichnenden
    Solidaritäts-Aufforderungs-Zwang der Bevölkerung gegenüber einstellen. Die unterlassen scheinbar keine Gelegenheit ihre Profilneurose zu befeuern. Die BürgerInnen können das schon selber für sich entscheiden, wie sie dieses Thema angehen. Dafür brauchen wir keinen „Aufruf“ aus der Politik.
    Letztendlich nerven die nur mit ihrem Geblaffe . Wie gesagt, jeder entscheidet für sich selbst, was er hinsichtlich der Flüchtlingsthematik tun möchte/kann oder auch nicht.

  3. Jockel Fernau

    Das Diktum Hanns Joachim Friedrichs, dass ein guter Journalist sich mit keiner Sache gemein mache, auch nicht mit einer guten, wird heutzutage kaum mehr beherzigt. Sie, Herr Cremer, sind wohl der einziger Journalist der DG, der dies tut. Dafür meinen Dank.

  4. Zaungast

    Sehr richtig! Die Medien sollen möglichst objektiv berichten, erklären, auch kommentieren und Stellung beziehen. Aber sich vor den Karren von gleich welcher politischen Aktion spannen zu lassen, das sollen sie nicht, außer sie heißen RTL oder BILD

    Beispiel 1: In früheren Zeiten brachte das GE nur Wahlwerbung der CSP. Sozialisten und Liberale blieben außen vor.

    Beispiel 2: Die Aktion „Ostbelgien kauft lokal – Ich auch!“ vom GE (und den angeschlossenen Werbeblättern) initiert und also kritiklos unterstützt. Dabei ist fraglich, ob „lokal“ auch immer im Interesse des Verbrauchers liegt oder man ihm nicht doch oft etwas vormacht. Allerdings schoss bei dieser Aktion der Chefredakteur höchstselbst in einem kritischen Kommentar seinem eigenen Blatt in den Rücken…

  5. Die Presse ist schon seit langem nicht mehr neutral. Der Willkommenswahn hat leider die meisten Zeitungen und Fernsehsender so stark im Griff, dass kritische Meinungen nicht mehr bei den Leuten ankommen. Sogenannte Umfragen gaukeln den Leuten falsche Zahlen vor. Angeblicher Fachkräftemangel soll alles rechtfertigen, obwohl in Teilen Südeuropas die Jugendarbeitlosigkeit bei über 40 % liegt. Das kann der Merkel aber egal sein, sie hat ja keine Kinder. Wer soll das alles finanzieren? Das erste Mal in meinem Leben habe ich richtig Angst vor der Zukunft. Und ich glaube nicht dass ich der einzige bin. Aber das ist den Politikern scheinbar egal. No future. Das war in 80ern ein schönes Motto, dass leider wieder sehr aktuell ist. Europa steht am Abgrund, und unsere Politiker stossen den Karren kräftig auf dem Abgrund zu. Und die USA lachen sich ins Fäustchen. Liebe Politiker, werdet wach und hört auch auf die Leute die Angst haben.

    • „Einlullungen“ 14.9. (23.21 h) von wegen gut! Wer garantiert ihnen denn, dass Paasch’s Partei nicht auch die seitens OD ist?! Weiss, es wurde ihm auhc mal CSP bescheinigt, kann aber auch sein, dass auch OD über vielseitige bunte kl. Kärtchen verfügt!

  6. Ehrlich? Ich finde schade, dass OD nicht an dem Besuch des Zentrums mitmacht. Medien können auch ihre Meinung haben und sagen. In Frankreich haben viele Medien an so einer Aktion von Hollande mitgemacht. Einfach nur durch ein Zeichen sagen: wir sind gegen Rechtsextremismus. Da können Journalisten ruhig Flaggen Die können ja berichten, wie sie wollen, aber ein wenig Zivilcourage schaden nicht. Was haben die anderen Medien gesagt?

  7. Falsches Spiel

    OD will nur wieder mit dieser Aktion auf sich aufmerksam machen. Jede andere Pressemitteilung der Regierung und egal welcher Partei wird begierlich angenommen und veröffentlicht, mal zensiert, mal unzensiert. Ist eben die viel zitierte Pressefreiheit. Jetzt kommt natürlich wieder das „Liedchen“ von der Pressebeihilfe. Aber auch die Objektivität von OD lässt hin und wieder zu wünschen übrig.

  8. Es reicht!

    ÖShZ-Präsident von Raeren hat in den letzten Tagen im BRF-Interview mitgeteilt, dass ein „Flüchtling“ 65 € pro Woche bekommt, um seinen kompletten Lebendsunterhalt zu bestreiten. Abzüglich Wohnung, Heizung, Kleiderspenden, Essensspenden, ärztlicher Versorgung usw.

  9. Es reicht!

    Paasch könnte doch als Zeichen der Solidarität Gebäude der DG zu Verfügung stellen (ich denke da an Räume im Triangel, Worriken Zentrum in Bütgenbach oder Teile des Sanatoriums.
    Die DG könnte soviel konkretes leisten. Aber typisch Politiker selber nichts konkretes ausser Sprechblasen jedoch vom einfachen Arbeiter und Angestellten ein Zeichen der Solidarität einfordern.

  10. Bart der Wewer

    Können verschiedene Völker und Ethnien überhaupt dauerhaft zusammenleben? In Belgien leben nur zwei verschieden Volksgruppen zusammen und es funktioniert nicht. Vom ehemaligen Jugoslawien gar nicht zu reden!

  11. senfgeber

    Zunächst einmal müssten Pascha und Konsorten doch wissen, dass Europa nicht die Probleme der restlichen Welt lösen kann. Pascha und Konsorten müssten auch wissen, dass „Flüchtlinge“ aus dem sicheren Nordirak oder der sicheren Türkei da nicht um ihr Leben fürchten müssen.

    Für Wanderungen dieser „Flüchtlinge“ nach Europa gibt es also andere Gründe, in Europa lebt es sich eben angenehmer als zum Beispiel in der Nähe ihrer Heimat, in Afrika, China oder Indien, abgesehen davon, dass die Golfstaaten oder Saudi-Arabien ihren arabischen Glaubensgenossen die kalte Schulter zeigen.

    Die moslemische Einwanderung der Vergangenheit in Europa ist kein Erfolg, sie zeigt sich in Parallelgesellschaften mit sozialen Brennpunkten, dem Auseinanderklaffen von Bildung, der negativen Veränderung von Stadtvierteln, der Radikalisierung des Islam. Kulturfremde Roma sind auch nach Jahrhunderten nicht in Europa integriert, nicht in Bulgarien, nicht in Rumänien, nicht auf dem Balkan.

    Die Spätfolgen dieser unkontrollierten, kulturfremden Einwanderung werden erst nach und nach voll zum Vorschein kommen, doch die politische Subkultur in Europa fördert ganz bewusst die Zersetzung bestehender funktionierender Strukturen in Europa und ändert fahrlässig die Strukturen in Europa, sie ist nicht einmal in der Lage, die Außengrenzen der EU zu sichern, genauso wenig wie sie in der Lage war, das Griechenland-Miliardendebakel zu verhindern, dessen Probleme sie nur in die Zukunft verlagert hat.

    Wenn uns dann noch Schwätzer aus der politischen Gutmenschen-Hängematte kommen und sich für eine Aufnahme von Moslems „ohne Wenn und Aber“ auf Kosten der Allgemeinheit aussprechen (da wartet die Bevölkerung immer noch auf ein Signal, wann diese Gutmenschen denn korantreue Moslems selbst zu sich ins Haus holen), so tun sie das, weil sie selbst gar nicht vom Zuzug von Millionen dieser Migranten betroffen sind. Betroffen sind nicht Schwätzer aus der politischen Gutmenschen-Hängematte. Betroffen sind die, die im unteren Segment des Arbeitsmarktes Billiglohnkonkurrenz (eigentlich ureigenes SP-Stimmvieh) ausgesetzt werden.
    Dazu gehören die aus Steuergeld durchgefütterten Politfunktionäre bekanntlich nicht.

    Wenn Pascha die Medien in der DG aussperren will (wo er sich doch sonst nicht zu schade ist, die Medien zu aktivieren, das Lokalblättchen und der öffentlich-rechtliche Radiosender werden sowieso aus Steuermitteln mitfinanziert und können so an der kurzen Leine gehalten werden, im öffentlich-rechtlichen Radiosender sind auch noch Parteien im Verwaltungsrat vertreten und können am Subventionshahn drehen) und sich einer öffentlichen Diskussion verweigern möchte, ist das mehr als anrüchig und zeugt von einem immens schlechtem Stil. Aber den hat Pascha von seinem Ziehvater übernommen.

    Diese Debatte sollte in OD nachgeholt werden.
    Und diese Debatte sollte im Widerspruch zu den einseitigen Vorstellungen der Gutmenschen um Pascha und Konsorten stehen.

    • Total einverstanden mit Ihrem Kommentar, „senfgeber“. Nur, „Paascha und Konsorten“ können da am wenigsten bewirken, abgesehen von Lippenbekenntnissen.Hauptschuld an diesem Desaster tragen Politiker/Innen wie Merkel und einige andere, und, vorrangig die EU, wie ich es an anderer Stelle erwähnt habe. Die hat sich hierbei im Krisen-Management als total unfähig erwiesen und gehört in der bestehenden Form abgeschafft.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern