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Fachkräftemangel: Paasch setzt auf die Kooperation mit der FH Aachen

DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (rechts) im Gespräch mit FH-Rektor Prof. Dr. Marcus Baumann beim Neujahrsempfang der FH Aachen. Foto: Serge Heinen

Trotz der im Allgemeinen guten Konjunkturlage bereitet der Mangel an Fachkräften der Wirtschaft und der Politik in ganz Europa große Sorgen – auch in der DG. Die Kooperationen mit den Hochschulen in Belgien und im benachbarten Ausland ist für Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) eines von mehreren Mitteln gegen den Mangel an Fachkräften.

In Ostbelgien bleiben viele vakante Stellen unbesetzt, übrigens nicht nur in der Privatwirtschaft, sondern auch in der öffentlichen Verwaltung.

Das Ministerium der DG muss für eine Stelle gleich mehrmals ein Stellengesuch in den Medien schalten, weil sich nicht auf Anhieb geeignete Kandidaten für den Arbeitsplatz finden lassen.

Schlüsselsektor Bildung

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist die Bildung ein wirksames Mittel. Gerade im Hochschulbereich will die Regierung der DG Anstrengungen unternehmen, damit mehr Ostbelgier in der Region ein Hochschulstudium absolvieren und nach Möglichkeit nach dem Abschluss auch hier eine berufliche Tätigkeit beginnen.

DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (links) bei seiner Ansprache beim Neujahrsempfang der Fachhochschule Aachen. Foto: Serge Heinen

Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) setzt in diesem Zusammenhang auf die Kooperation mit der Fachhochschule Aachen, die ihrerseits ein Interesse daran hat, Studierende aus Ostbelgien zu gewinnen. Diesem Zweck dient u.a. die Anlaufstelle der FH in Eupen.

Am vergangenen Freitag weilte Paasch beim Neujahrsempfang der FH in Aachen, die sich einer stetig steigenden Zahl an Studenten erfreut. Innerhalb der letzten sieben Jahre ist die Zahl der FH-Studenten von rund 9.000 auf 14.300 gestiegen. Inzwischen leidet die Fachhochschule sogar unter Platzmangel.

Auf Einladung des Rektorats der FH richtete Ministerpräsident Oliver Paasch am Freitag das Wort an die Gäste des Neujahrsempfangs der Fachhochschule (FH) Aachen. Wie ein roter Faden zog sich die gute Kooperation zwischen der FH und ostbelgischen Einrichtungen und Unternehmen durch die Veranstaltung.

Eine Zusammenarbeit, die nach Worten von Rektor Prof. Dr. Marcus Baumann noch weiter ausgebaut werden soll.

Bindeglied zwischen FH und DG

Im Februar 2016 schlossen DG und FH ein Abkommen, das zur Einrichtung einer Anlaufstelle im Eupener Robert-Schuman-Institut (RSI) führte, die hiesige Schüler über das breite Studienangebot der Fachhochschule informiert.

„Dazu zählen Studiengänge, die unsere eigenen Ausbildungen ergänzen und bereichern. Ich denke hierbei speziell an die Studiengänge ‚Maschinenbau Plus‘ und ‚Elektrotechnik Plus‘, die auf Grund ihrer berufsbegleitenden Ausrichtung interessante Perspektiven für angehende ostbelgische Handwerker bieten“, so Ministerpräsident Paasch in seiner Ansprache.

Die neue Geschäftsstelle der FH in Eupen diene gleichzeitig als Bindeglied zwischen der FH und den ostbelgischen Unternehmen. Auf diese Weise werde es „unseren kleineren und mittleren Unternehmen ermöglicht, vom Knowhow der Fachhochschule zu profitieren.

“Ein Wissenstransfer, der angesichts des zunehmenden Konkurrenzdrucks und des technologischen Fortschritts von großem Wert“, so Paasch, der von Bildungsminister Harald Mollers zum Neujahrsempfang der FH Aachen begleitet wurde. (cre)

24 Antworten auf “Fachkräftemangel: Paasch setzt auf die Kooperation mit der FH Aachen”

    • Alfons Van Compernolle

      Meine drei Ingenieursdiplome und mein Handwerksmeisterdiplom aus Hamburg, wurden ohne jedliches Problem anerkannt vor 14 Jahren! Warum sollten EU.-Diplome oder Diplome aus den USA nicht anerkannt werden ?? Wem ist schon bekannt, dass Mediziner & Ingenieure , diese ihr Studium in einer Uni auf Cuba absolviert haben, die best-ausgebildeten Uni.-absolventen auf dem amerikanischen Kontinet sind und sehrviele Deutsche & Belgische Professoren & Dozenten dort Vorlesungen halten.
      Warum sollen diese Uni.-Abschluesse nicht anerkannt werden ??

        • Alfons Van Compernolle

          Ist ein Doktorentitel notwendig ????? Kann ein Ing. mit Dr. vor dem Namen mehr als ein Dipl.Ing ????
          Ich kenne Handwerksgesellen, die haben mehr auf dem Kasten als so einige Dr.Ing’s, welche ich Kennenlernen durfte. Nein auf den „Doktor“ lege ich keinen Wert, im Kopf haben und mit den Haenden umsetzen koennen, das ist das was fuer mich zaehlt! Da gibt es auch ein paar sogenannte „ungelernte“
          deren Faehigkeiten und somit Leistungsvermoegen mir Hochachtung abverlangen!

          • Ich finde wir sollten mit Alfons nicht so hart ins Gericht gehen. Auch wenn er keinen Doktor gemacht hat, gehört er mittlerweile doch irgendwie dazu. Seine Beiträge sind auch nicht so schlecht, dass der fehlende Titel arg ins Gewicht fallen würde. Drücken wir also alle nochmal ein Auge zu und heißen Alfons auch weiterhin hier willkommen. ;)

            • Alfons Van Compernolle

              gruene: das ist aber nett von Ihnen, dass man mich in Euren Elitekreis aufnimmt! Einen Doktortitel wird es bei mir auch nicht „irgendwie“ geben, ich finde es schlicht nicht belangreich einen solchen zu besitzen!
              Das meine „Kommentare“ auch nicht als so schlecht befunden werden und ich IRGENDWIE auch dazu gehoere, ehrt mich , ein Danke schoen, an die Ostbelgische Elite !

          • Alfons Van Compernolle

            Darf ich „Doktor-Loser“, dann einmal ganz freundlich Anfragen, wie viele dreifache Dipl.Ingenieure ohne Dok. vor dem Namen in diesem Forum oder in DG rumlaufen ??????
            Ihr koennt Euch ueber mich lustig machen, auf meine Kosten Ablachen oder ueber mich etwas Laestern, viel Spass, aber wer von Euch hat die gleiche Leistung vollbracht ????

            • @ AvC

              Machen Sie sich nix draus, es gibt Doktoren da ist man froh nicht zu der Zunft zu gehören.
              Bevor jemand die „Strauss-Frage“ stellt, die kann ich mit einem klaren „nein“ beantworten..

            • Es gibt vor allen Dingen User, welche zwar Titel haben, es aber nicht bei jeder Antwort raushängen lassen (ich gehöre nicht dazu). In Belgien ist es, anders als in D oder Österreich unüblich, bei privaten Anlässen oder auf Foren mit seinem Titel zu kommen. Deshalb lieber Herr Van Compernolle finden Sie hier keinen Belgier wellcher mit Titel signiert.
              Der hat nur seinen Platz auf einer (beruflichen) Visitenkarte.

            • deuxtrois

              Nicht schlimm Alfons. Der Doktor-Titel ist oft unbedeutsam für die Intelligenz, wie manche richtigen „Doktoren“ hier regelmäßig beweisen. Da sind mir einige Nicht-Titelträger doch lieber.

            • deuxtrois

              Da kann noch so viel Bildung eingefordert werden, wenn die Gehälter nicht stimmen, wird es trotzdem mangelnde Fachkräfte geben. Denn nicht die Bildung entscheidet, sondern das Gehalt selbst. Wenn die Betriebe und Verwaltungen unbedingt Fachkräfte benötigen, sollten sie nochmal selbst Ausbildungen anbieten. Aber was rede ich da.. mit „Fachkräftemangel“ ist eigentlich „Fachkräftemangel bei Personal für unter 500€ im Monat an Lohn“ gemeint.

              • @ deuxtrois

                Einfach mal Ursache und Wirkung betrachten. In den 50er und 60er Jahren, als die Industrie noch die benötigten Fachkräfte selbst ausgebildet hat, gab es den Fachkräftemangel nicht. Dann hat man, um die Kosten zu senken, „outgesourced“ und frühpensioniert, sich darauf verlassen das die Fachkräfte aus dem Ausland kommen und mit Schrecken festgestellt:Die kommen nicht. Jetzt also der Ruf nach der Politik.

  1. Wo ist das Problem? Wenn es in einer Marktwirtschaft einen Mangel an einem Gut gibt, dann steigt der Preis für dieses Gut, um Anbietern, bzw potentiellen Anbietern einen Anreiz zu verschaffen, mehr von diesem Gut anzubieten. Es müssten also nur die Löhne ansteigen, um dieses „Problem“, wenn es denn eines ist, zu lösen.

    • schlechtmensch

      Sehr richtig. Es muß nicht heissen Fachkräftemangel sondern billige Fachkräftemangel. Soll die Wirtschaft sich welche ausbilden und nicht mit befristeten Verträgen ausstatten. Außerdem gehört der exzessive Gebrauch von Leiharbeitsfirmen auf den Prüfstand. Irgendwann haben die Leute keinen Bock mehr Leistung zu bringen. Ich arbeite gerne, liefere eine gute Arbeitsqualität mit einer ordentlichen Geschwindigkeit. Aber wenn der Preis nicht mehr stimmen sollte setze ich mich mit einem Kasten Bier vor den Fernseher und gucke lieber RTL….

  2. Ich denke da hat Ostbelgien gute Karten.
    Die Sozialleistungen wie deutlich bessere Rente oder andere sozial bessere Bedingungen sind im Vergleich zu D schon ein gutes Angebot für Fachkräfte aus Deutschland. Da werden die etwas höheren Steuern nicht so ins Gewicht fallen.
    Wenn man bedenkt, dass in einigen Gemeinden der Anteil der Ostbelgier mit deutschen Pass weit über 40%liegt, scheint der Trend schon längst angekommen zu sein.

    • Peter Müller

      Das man von der Rente noch Steuern bezahlt und die Renten von den Eheleuten zusammen gerechnet werden, sollte man ihnen doch wohl sagen Und das der Arztbesuch auch mehr kostet.und und.

  3. Bei mir hat’s nur bis zur Lehre gereicht. Deutsch grade so befriedigend und französisch war nix. Sieht man auch wenn isch schreibe und beim reden Ohweia. Da würde ich mit schon so ein Ingenieurdiploms wünschen.

  4. Treesche

    Ich weiss nicht was Herr Paasch mit der Zusammenarbeit mit der FH Aachen bezweckt. Im Süden der DG scheitern immens viele Schüler in den Sekundarschulen mit religiösen Hintergrund. Ich mache mir Heute noch Vorwürfe, dass ich meinen Sohn in der DG zur Schule geschickt haben. Viele Schüler scheitern vor dem Abitur wegen schlechter Pädagogen. Also benötigen wir die Zusammenarbeit mit der FH noch nicht.

  5. Kein Eupener

    Gute Initiative, da die FH Aachen in Deutschland eine sehr gute Reputation hat. Die Anerkennung der Diplome hakt manchmal, allerdings mit der Vereinheitlichung zum Bachelor und Master sowie des Bologna-Abkommens, sollte auch das kein Problem mehr sein. Jetzt heißt es nur, den hiesigen Arbeitsmarkt attraktiv zu gestalten, da die Konkurrenz im Aachener Raum sehr groß ist. Die meisten Absolventen zieht es dann doch eher in die deutschen und europäischen Großstädte…

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