Gesellschaft

Moritz Bleibtreu (46): „Als Kind habe ich mich unter Migranten wohler gefühlt als unter Deutschen“

Schauspieler Moritz Bleibtreu steht am 11.10.2016 in Freiburg. Foto: Patrick Seeger/dpa

Schauspieler Moritz Bleibtreu (46) hat als Kind im Hamburger Stadtteil St. Georg vor allem mit türkischen Nachbarn gespielt. „Ich hab mich da einfach mehr Zuhause gefühlt als in dem klassischen deutschen Umfeld“, sagte Bleibtreu im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Anders als die Hauptrolle in seinem neuen Gangsterfilm „Nur Gott kann mich richten“ habe bei ihm aber nie die Gefahr bestanden, ins kriminelle Milieu abzurutschen. „Scheiße gebaut habe ich, aber nie so, dass man sich wirklich hätte Sorgen machen müssen.“ Er habe immer gewusst, dass er Schauspieler werden wollte – das habe ihn bewahrt. Bleibtreu ist der Sohn der Schauspieler Monica Bleibtreu und Hans Brenner.

Sein eigener Sohn wachse heute „sehr behütet“ auf, sagte Bleibtreu weiter. „Wenn ich ihm Begriffe wie Stolz oder Ehre, so wie man sie in der Unterschicht versteht, erklären müsste, dann wüsste ich gar nicht, wie ich das anstellen sollte.“ Sein Sohn könne das gar nicht verstehen. „Weil er nicht weiß, wie diese Leute leben. Das ist auch gar nicht zu erklären. Das muss man verstanden haben, man muss das mal empfunden haben.“

Bleibtreu meinte auch: Weil dieser Erfahrungshorizont fehle, empfänden viele Menschen in der bürgerlichen Schicht den Ehrbegriff anderer als übertrieben. (dpa)

29 Antworten auf “Moritz Bleibtreu (46): „Als Kind habe ich mich unter Migranten wohler gefühlt als unter Deutschen“”

  1. Ach was!

    „„Ich hab mich da einfach mehr Zuhause gefühlt als in dem klassischen deutschen Umfeld“, “

    Na ja, ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass sich beispielsweise jüdische Kinder, etwa in Berlin, „in einem deutschen Umfeld“, sprich unter deutschen Kindern, mehr Zuhause fühlen als unter ihren arabischen Mitschülern, von denen sie verbal und physisch angegriffen und verletzt werden.

  2. Alfons Van Compernolle

    Es gab eine Zeit , auch in Hamburg St.Georg, da war es den Bewohnern der Hamburger Stadteile egal ob Du „Moslem, Tuerke,Jude etc“ gewesen bist. Es war damals noch vor 20 Jahren, ein freundliches Miteinander und mehrheitlich von gegenseitigen Respekt getragen!! Man konnte sich wohlfuehlen dort !
    Ich muss M.Bleibtreu recht geben! Diese Zeiten haben sich in der Tat sehr geaendert, gerade in Stadtteilen wie St. Georg & Altona ! Besonders schlimm wird es aber in der Kattunbleiche im Stadtteil
    Wandsbek in dem reinweg der afrikanische Kontinent sein neues zu Hause gefunden hat.
    4 Millionen Tuerken in Deutschland und noch mal soviele asiatische Einwohner, insgesamt beinahe
    8 Millionen , da bleiben Probleme nicht aus. 8 Millionen = 78% der Belgischen Bevoelkerung !!

    • 8 Millionen = 78% der Belgischen Bevoelkerung !!

      @ AvC

      Aber nur 1% der Deutschen. Moriz Bleibtreu, wohlbehüteter Sohn der populären Schauspielerin Monika Bleibtreu und als Kind schon vor der Kamera, war als Kind in seinem Viertel der König, unter seinesgleichen aber einer unter vielen. Sich mit solchen Sprüchen in Erinnerung zu bringen mag für einen Boris Becker angemessen sein, für Herrn Bleibtreu ist es das nicht.

        • Alfons Van Compernolle

          Nun bei einer ca. Bevoelkerungsanzahl von 11,4 Millionen Einwohnern in Belgien sind prozentual gesehen
          8 Millionen Auslaender in Deutschland ca. 78% der Belg.-Bevoelkerung, was wenig mit Chinesischen Verhaeltnissen zu tun hat. Aber wenn sie dass moechten kann ich es auch bis zur 4 oder 5 Stelle nach dem Komma ausrechnen. Dummer Kommentar !

      • Alfons Van Compernolle

        Es waren andere Zeiten damals, auch in Hamburg ! Ob besser oder schlechter will ich nicht beurteilen, aber eines kann ich als alter Hamburger mitteilen, damals in meiner Jugend, zaehlte in Hamburg nicht von wo Du kommst, oder wer oder was Deine Eltern waren, auch in St.Georg nicht, sondern nur der Charakter.
        Das galt auch fuer Bleibtreu. Er hatte es wohl etwas leichter, aber mehr nicht.
        Da moegen hier der eine oder andere Kommentator/in anderer Meinung sein, was mich nicht im geringsten tendiert.

  3. Dieser Mann imponiert mir nicht sonderlich. Er redet von einer vergangenen Zeit , die Zeit vor dem IS und dem neuzeitlichen Terror, an dem es fast kein Tag ohne Messerangriffe durch unsere Goldstücke gibt.
    Mit so einer Schlagzeile ist ihm auf jeden Fall die Aufmerksamkeit Deutschlands sicher, so schafft man es in die Medien und steht ganz , ganz doll da, so nach dem Kasper-Hauser-Prinzip:“ ich wurde unter Wölfen gross, und seht her was ich geworden bin bei meinen Migranten, das sind schon Teufelskerle mit ihrer Ehre“.

  4. Peter Müller

    Ja, er hatte eine schwere Kindheid

    Und dann gab’s erst mal Prügel“
    Seine Kindheit verbrachte Bleibtreu zwischen Wohlstand, Punkrock und Theatergruppe. Seine Mutter zog ihn als alleinerziehende Theaterschauspielerin groß. Das Hamburger Bahnhofs-Viertel St. Georg, wo die beiden damals in einer Kellerwohnung lebten, sei „ein hartes Pflaster“ gewesen. „Die Straßenratten haben sofort gerochen, dass ich ein behütetes Bürgerkind war, und dann gab’s erst mal ordentlich Prügel. Körperliche Gewalt kannte ich ja gar nicht.“

  5. Peer van Daalen

    Mon Dieu, – was ist dieser Typ für ein Langweiler, der es anscheinend nötig hat, sich mit solchen Null-Aussagen wie oben, mal wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu jammern …

    Wenn er mit sich und seiner „Schauspielerei“ nicht klar kommt, soll er entweder Hartz4 beantragen oder nach Istanbul auswandern., wo er sich im „klassischen türkischen Umfeld“ selbst finden kann.
    Gääääähn …. !

  6. Die Tatsache dass er seine eigenen Kinder von diesm Umfeld fern hält, zeigt doch wie er wirklich dazu steht!
    Da hat sich nur mal wieder ein Prominenter politisch korrekt äussern wollen, wobei seine Worte nicht zu seinen Taten passen. Klassisches Gutmenschentum eben….

    • @ Dax

      Langsam sollten auch Sie den Unterschied zwischen einem als Gutmensch diffamierten und einem Dummkopf kennen, oder plappern Sie diesen Begriff nur nach weil er Ihnen so gut gefallt. Dann sollten Sie mal nachschlagen wer den Begriff „salonfähig“ gemacht hat und auf wen er angewendet wurde.
      Ich bin mittlerweile stolz darauf von so machem Schwachmaten ein „Gutmensch“ genannt zu werden, möchte aber nicht mit einem Dummkopf in eine „Schublade gesteckt“ werden.

      • Von Gutmenschen und Schwachmaten

        „Ich bin mittlerweile stolz darauf von so machem Schwachmaten ein „Gutmensch“ genannt zu werden, möchte aber nicht mit einem Dummkopf in eine „Schublade gesteckt“ werden.“

        Klar, dass Sie das nicht auch noch selbst so sehen!

      • Realität

        Erklären Sie doch einmal, wieso es in den letzten Jahren so viele Vergewaltiungen, Morde, Attentate, usw. gegeben hat. Und weshalb Schweden einer Kriegszone gleicht. Und weshalb 3 von 4 Frauen in brüssel Angst haben außer Haus zu gehen. Sie sind ein Realitätsverweigerer, der null Eier hat und nur Sprüche kloppt hinter seinem PC. Und vor allem jedem hier auf die Nüsse geht!

        • Alfons Van Compernolle

          Nach der Statistik des BKA gibt es keine Steigerung von Vergewaltigungen. Kann sein. Fakt ist, dass diese Art Verbrechen frueher (in meiner Jugend) sehr viel weniger Medienandacht bekommen hat und infolge heute , wo jedes schiefe Ansehen einer Frau, schon auf Seite 2 einer Tageszeitung erscheint, die angeblichen beinahe & vollendeten Vergewaltigungen „TURM-HOCH“ erscheinen lassen. Es gibt Vergewaltigungen unbestritten, aber es gibt nicht MEHR Vergewaltigungen, sondern ein sehrviel MEHR
          an Pressemeldungen von und ueber Vergewaltigungen, was dem Leser den Eindruck verschafft, dass es ein MEHR an Vergewaltigungen gibt, was nicht stimmt! Fakt ist, dass die Tagespresse, Aufgrund der heute gegebenen Info.-Moeglichkeiten auf „Schlagzeilen“ traechtige Ereignisse wartet um ueberhaupt noch ihre Zeitung verkaufen zu koennen. Wenig Ruecksicht wird dabei auf die Vergawaltigungsopfer genommen. Wird eine Frau heute vergewaltigt, stehen die kommenden 4 Wochen
          die Reporter vor ihrer Haustuer & im Garten um irgendwelche Bilder etc von dem Opfer zu bekommen.

        • @ gruene

          Es gibt auch andere Quellen zu Herkunft.
          Matthias Heine (Die Welt) verweist auf den 1791 in Pressburg geborenen Pädagogen Christian Oeser, der den Begriff erfunden habe. In seinem 1859 veröffentlichten Buch Briefe an eine Jungfrau über die Hauptgegenstände der Ästhetik heißt es über besonders naiv Gutmeinende: „Wird nicht ein solch unberatener Gutmensch für seine unbedingte Menschenliebe verlacht, für einen Thoren von der ganzen Welt gehalten werden und ein Opfer seiner Schwäche sein?“
          Unzweifelhat ist aber das der Begriff, ähnlich wie Hoffmann von Fallerslebens „Lied der Deutschen“, von den Nationalsozialisten für ihre Propaganda missbraucht wurde.
          Heute wird er gebraucht um andere zu beleidigen. Das hat überhaupt nichts mit der „Nazikeule“ zu tun. Man kann auch einfach nur ein Misanthrop sein und darum andere diffamieren.

        • @ Dax

          Der Artikel ist schlecht recherchiert.Der Begriff taucht bereits Mitte des 19. Jahrhunderts auf. (s.o.)
          Was allerdings stimmt ist das er zum Kampfbegriff gewisser Ideologien geworden ist.
          Denn das Wort Gutmensch ist eine Waffe. Das Wort «verhindert einen demokratischen Austausch von Sachargumenten»,

        • deuxtrois

          Ich bin eigentlich immer verwundert, wenn jemand der sich als Akademiker bezeichnet, sich vorwiegend nur in Diskussionen um politische Kampfwörter schert statt eine Diskussion voran zu bringen.

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