Politik

Ministerin Marie-Martine Schyns saß zwei Mal betrunken am Steuer

Marie-Martine Schyns beim Neujahrsempfang der CSP 2014 (hier mit Robert Nelles).

Sie ist 39 Jahre alt, kommt aus Herve und war schon des Öfteren in der DG unterwegs. Die CdH-Politikerin Marie-Martine Schyns, Ministerin der Französischen Gemeinschaft, zuständig für das Unterrichtswesen, ist nach einem Bericht von Sudpresse zwei Mal innerhalb eines Jahres in der Gegend von Herve von der Polizei in betrunkenem Zustand am Steuer eines Fahrzeugs erwischt worden.

Beide Male, am 26. März 2016 (nach der „Cavalcade“ von Herve) und am 14. Januar 2017 (in Battice), wurde der Unterrichtsministerin der Führerschein entzogen.

Im Prinzip könnte die Generalstaatsanwaltschaft gegen Schyns ein Ermittlungsverfahren einleiten.

Marie-Martine Schyns (links) als Unterrichtsministerin im Februar 2014 mit ihren damaligen Amtskollegen Oliver Paasch und Pascal Smet. Foto: Gerd Comouth

Im ärgsten Fall würde Schyns an den Appellationshof verwiesen. Zuvor müsste allerdings im Parlament der Französischen Gemeinschaft bzw. der Föderation Wallonie-Brüssel die Aufhebung ihrer Immunität als Mitglied der Regierung beantragt werden.

So weit ist man aber noch nicht, und so weit wird es wohl auch nicht kommen…

Marie-Martine Schyns selbst ist die Angelegenheit natürlich oberpeinlich. Gegenüber Sudpresse erklärte sie: „Mein Verhalten war nicht angemessen. Ich bedauere dies zutiefst und entschuldige mich dafür. Ich verdiene es, dafür bestraft zu werden, so wie jeder Bürger auch.“

Vorbildfunktion? Der Fall Käßmann

In der Tat stellt sich bei Ministern oder anderen Personen, die im öffentlichen Leben eine wichtige Funktion ausüben, die Frage nach der Vorbildfunktion.

In Ostbelgien erinnert man sich noch gut an den Fall von Margot Käßmann, der ehemaligen Landesbischöfin der Evangelische Kirche in Deutschland, der damals in unserem Nachbarland viel Aufsehen erregte.

Marie-Martine Schyns (2.v.l.) im April 2014 als Gast der deutschsprachigen Christlich-Sozialen mit Herbert Grommes, Luc Frank, Martin Orban und Nicole De Palmenaer (v.l.n.r.).

Am 20. Februar 2010 gegen 23 Uhr fuhr Käßmann in Hannover mit einer Blutalkoholkonzentration von 1,54 Promille bei Rot über eine Ampelkreuzung und wurde von der Polizei angehalten.

In den Medien wurde diese Straftat ab dem 23. Februar 2010 bundesweit thematisiert. Die „Bild-Zeitung“ titelte in Anspielung auf Käßmanns Spitzenfunktion in der evangelischen Kirche und ihren hohen Promille-Pegel: „LALLELUJA!!!“

Nachdem Käßmann ihren „schlimmen Fehler“, den sie „gefährlich und unverantwortlich“ nannte, „zutiefst bedauert“ hatte, trat sie am Folgetag von Bischofsamt und Ratsvorsitz zurück: Ihr Fehler habe ihre Führungsämter beschädigt, und sie könne diese künftig nicht mit der notwendigen Autorität ausüben. Sie wolle in der ihr eigenen Geradlinigkeit frei bleiben, sagte sie.

Für diese Entscheidung wurde Käßmann in der deutschen Öffentlichkeit viel Anerkennung zuteil. (cre)

57 Antworten auf “Ministerin Marie-Martine Schyns saß zwei Mal betrunken am Steuer”

    • Bibeltreuer Parteisoldat

      Wenn der CSP die eigenen Ausschweife nicht passen, dann wird die Bibel ausgepackt! Als Lecerf die 60.000 einkassiert hat, hat Collin Kraft in einer Leserbrief genau dieses Zitat verwendet.

      Selbst schmeißt man gern mit Steinen im Glashaus, aber weh die eigenen Leute sind betroffen…

    • @ Boe

      Es gab einmal eine Bischöfin in Hannover die sich zu einer Fahrt in angetrunkenen Zustand hat hinreissen lassen.
      Sie wurde erwischt und bekam ihre Strafe. Noch bevor irgendwer bei der „pressefreundlichen“ Staatsanwaltschaft das an die Bild-Zeitung weitergeben konnte,gab sie eine Pressekonferenz und legte alle ihre Ämter nieder.
      Seitdem wird sie in diversen Foren als Alkoholikerin beschimpft.

  1. Sie ist Ministerin, ist hübsch und höchstwahrscheinlich auch sehr sympatisch, nichts desto trotz,
    Führerschein weg wie bei uns “ normal sterblichen “ !!!
    Ob das jetzt auch der Fall sein wird ?

  2. Rotfuchs

    Das ist ja klar dass jetzt sofort mit Steinen geworfen wird, in Ostbelgien fährt ja sonst auch nie jemand mit Alkohol am Steuer… OK, die Minister haben Vorbildfunktion, aber wenn einer unserer Minister bei offiziellen Orts- und Vereinsverantstaltungen zu Besuch ist, dann wird auch Geselligkeit und Trinkfestigkeit erwartet. Nur, wenn dann wirklich draußen der Fahrer auf den Minister wartet, dann ist das auch wieder nicht gut…

        • LosKotzos

          Sehen Sie EdiG, in solchen Situationen enttäuschen sie mich.
          Wenn ein Realitè einen zum besten hält sind Sie mit einem Kommentar immer dabei.
          Wenn eine Ministerin die auf die belgische Verfassung und den Staat schwört und diesen auch vertritt
          besoffen Auto fährt redet die Hälfte der Foristen davon das das auch nur Menschen sind und das ja mal passieren kann.
          Wenn es einen normalen Menschen trifft der diese Leute noch nicht mal gewählt hat bekommt er das
          volle Programm. Gerecht?
          Erschreckend ist das mehr als die Hälfte hier das auch noch entschuldigt.
          Daran merkt man was das für eine Bananenrepublik ist und muß mit der Erkenntnis leben das die Hälfte die hier meckert wenn sie in einer vergleichbaren Situation wären sich auch die Taschen füllen würden bis diese platzen.
          Arme Würstchen.

    • Alemannia4ever

      Alkohol am Steuer geht nicht. No Go. Unverantwortlich. Es gibt genug an den Unfallfolgen leidende Opfer und Angehörige. Solche Leute sind charakterlich ungeeignet, ein Auto zu fahren.

  3. Mischutka

    Früher sagte man immer „Alles wat van Öepe kömmt, dat süppt“ …… (-zigtausend Mal gehört….) Und :
    „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd,
    in Eupen ist es umgekehrt“ ….
    Ob das immer noch SO stimmt ???
    MfG.

  4. Die Ministerin hat einfach nur Pesch gehabt in der DG wäre sowas nie passiert. Dort werden Minister nie angehalten und falls doch haben die ja einen Chauffeur desweiteren wenn diese selbst führen würden die Polizisten diesen einen schönen Abend und eine gute weiterfahrt wünschen selbst wenn diesen eine Alkoholfahhne entgegen wehen würde?

    • lieber Pesch. Man kann diese ehrenwerten Persönlichkeiten doch nicht einsperren. Wer sollte uns denn am kommenden Tag regieren. Wir würden ja wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend laufen….

  5. Zaungast

    Unzutreffender Titel!

    Zwar schrieb Sudinfo reißerisch: „La ministre Marie-Martine Schyns, deux fois saoule au volant!“ (Die Ministerin Marie-Schyns zwei Mal besoffen am Steuer), und OD schrieb das ab.

    Dafür gibt es aber keinen Beweis. Die Ministerin hatte erwiesenermaßen einen überhöhten Alkoholpegel im Blut: drei Mal die erlaubte Konzentration von 0.5 gr/l. Sie fuhr also eindeutig unnter Alkoholeinfluss. daran gibt es nichts zu deuteln und zu beschönigen. Von Trunkenheit steht aber nirgends etwas.

    Das Gesetz ( http://www.code-de-la-route.be/textes-legaux/sections/lois/loi-de-base/460-t4hs5 ) unterscheidet diesen Tatbestand (Artikel 34) aber klar von dem der Trunkenheit am Steuer (Artikel 35: Ivresse au volant), wo der Fahrer nur mehr eingeschränkte bis keine Kontrolle mehr über sein Fahrverhalten hat. Die vorgesehenen Strafen sind entsprechen höher mit Führerscheinentzug.

    Der Erste ist ein objektiv messbarer Zustand durch Atemtest und Blutprobe, der Zweite beruht auf subjektiven Feststellungen und hängt von der betreffenden Person ab. Während einer mit 2 Promille noch kerzengerade geht, torkelt der andere schon mit 2 Bierchen durch die Gegend, um es mal zu verdeutlichen.

    Das sollte aber niemanden dazu verleiten, gerade jetzt in der Karnevalszeit, die Sache auf die leichte Schulter zu nehmen.

    • LosKotzos

      Hallo Zaungast,
      das Problem ist nicht ob man total betrunken oder nur leicht alkoholisiert fährt.
      Das Problem in diesem Land ist die Verhältnismäßigkeit.
      Es kann nicht sein wenn sie als kleiner Arbeitnehmer und Familienvater eine Riesenstrafe
      bekommen, der kriminelle Faulenzer mit einem geklauten Auto vollgedröhnt Sozialstunden
      leisten muss, die er dann aus gesundheitlichen Gründen nicht antritt.
      Und das sich Leute die unseren Rechtsstaat vertreten absolut nicht belangbar sind.

      • Zaungast

        Es ging um eine korrekte Berichterstattung, auf die auch eine Ministerin Anspruch hat, und um eine korrekte Information bezüglich Alkohol am Steuer. Um nicht mehr und nicht weniger. Schliesslich wollen wie objektive Medien, und keine Lügen…, na, Sie wissen schon.

        Im Übrigen setze ich voraus, dass Sie konkrete Belege dafür haben, dass „kleine Arbeitnehmer“ und „kriminelle Faulenzer“ unterschiedlich bestraft werden. Dann bitte heraus damit, sonst ist das nur populistisches Geschwafel.

  6. Wahl, Joachim

    Und dann wundern sich Politiker über die Politikverdrossenheit der Bürger und beschimpfen diese als populistisch. In D’land wurde ein Grüner Politiker (Beck) beim Kokskaufen erwischt, passiert ist da auch nichts. Nein, viele Politiker, sogenannte „Respektspersonen“, missbrauchen Ihre Position als Selbstbedienungsladen, missachten die Gesetze des Staates, der sie bezahlt, dem sie sich verpflichtet haben. Diese Typen müssen sich warm anziehen, den „Volkszorn“ gibt es nicht nur in „anderen“ Ländern.

    • Zaungast

      Herr Wahl, wenn ich mich richtig erinnere, sind Sie Ingenieur, sogar Dipl. Ing. und daher auf mathematische Präzision geeicht. Die lassen Sie hier aber gänzlich vermissen.

      Ein einfacher Besuch auf Google („Beck Koks“) hätte Ihnen folgende Information geliefert:

      „Steltner zufolge sei „das Ermittlungsverfahren nach Paragraf 153a der Strafprozessordnung gegen Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 7000 Euro eingestellt“ worden.“

      Vonwegen nichts passiert. 7000 € Geldstrafe.

      Ausserdem: „Mitte März hatte Beck seine Ämter als innen- und religionspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion und als Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe zur Verfügung gestellt. Sein Bundestagsmandat behielt er.“

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/volker-beck-verfahren-wegen-crystal-meth-affaere-eingestellt-a-1086999.html

      Was Sie als Intellektueller da treiben, ist Populismus, ob aus Ignoranz oder Boshaftigkeit, lasse ich mal dahingestellt, das wissen Sie selber am besten.

      • Ihr Hass auf Herrn Wahl scheint mir ziemlich gross. Mit 7.000 € ist der Herr Beck doch ganz schön aus dem Schneider, wenn man bedenkt, dass er alleien über 9.000€ pro Monat als Bundestagsabgeortneter verdient. Mit Geld kann man sich frei kaufen. Das entspricht so ziemlich der Aussage des Herrn Wahl, den Sie so zum Spass mal eben hart angreifen.

      • Miss Stand

        „Was Sie als Intellektueller da treiben, ist Populismus, ob aus Ignoranz oder Boshaftigkeit, lasse ich mal dahingestellt, das wissen Sie selber am besten.“

        Haben Sie etwa Komplexe in Bezug auf Herrn Wahl? Aber mal von dessen Person abgesehen, einen Ingenieur, selbst einen Dipl.Ingenieur als „Intellektuellen“ zu betiteln, erscheint doch etwas zu hoch gegriffen, bei aller Wertschätzung die ich Herrn Wahl und seinem Berufsstand gegenüber habe.
        Wobei mir die Kommentare von Herrn Wahl insgesamt glaubwürdiger vorkommen als die mancher Foristen hier bei OD, die gerne als „intellektuell“ oder als „Experten“ in Erscheinung treten möchten,
        in dem sie zu jedem Thema eine Vielzahl Kommentare abgeben , was aber desto trotz nichts mit Intelligenz zu tun hat..

        • Zaungast

          Nun hätten Sie und Herr/Frau ‚Koks‘ es Herrn Wahl durchaus überlassen können, selbst zu sagen, ob er sich als Intellektueller sieht oder nicht, und wie er auf meine Bemerkungen antworten wollte.

          Was den Begriff „Intellektueller“ betrifft, so liest man auf Wikipedia: „Als Intellektueller wird ein Mensch bezeichnet, der wissenschaftlich, künstlerisch, religiös, literarisch oder journalistisch tätig ist, dort ausgewiesene Kompetenzen erworben hat und in öffentlichen Auseinandersetzungen kritisch oder affirmativ Position bezieht.“ In dem Sinne könnte man Herrn Wahl schon als „Intellektuellen“ im weitesten Sinne bezeichnen, oder ist das jetzt ein Schimpfwort? Wenn er das so empfinden würde, möchte ich ihn um Entschuldigung bitten und ihn fragen, ob ich ihn als einen Menschen mit einer gewissen, ja sogar überdurchschnittlichen Intelligenz zumindest für Mathematik und Naturwissenschaften bezeichnen kann. Außerdem würde ich ihm versichern, dass ich ihm gegenüber weder Hass hege noch sonst irgendwelche Komplexe habe, warum auch? Ich würde mir auch nie erlauben, ihn persönlich „nur aus Spass hart anzugreifen.“

          Ich habe lediglich seine Behauptung, es sei „nichts passiert“, ad absurdum geführt und als das bezeichnet, was sie ist: entweder eine bewusste Unwahrheit (= Lüge) oder eine fahrlässig in den Raum gestellte Behauptung, deren Unhaltbarkeit er selbst vorher durch eine kurze Recherche hätte herausfinden können bzw. müssen.

          Wenn Ihnen solche Unwahrheiten „glaubwürdig“ vorkommen,, dann ist Ihnen nicht zu helfen, und Sie beweisen Ihrerseits jenen Mangel an Intelligenz, den Sie anderen Kommentatoren hier vorwerfen.

          Frage an ‚Koks‘: Welche Strafe würden Sie denn als angemessen betrachten für den Besitz von 0.8 gr (!!) Crystal, einer Partydroge, die übrigens als Pervitin in der US-Army und … in der Bundeswehr ganz offiziell zum Einsatz kam ( https://de.wikipedia.org/wiki/Methamphetamin ) Lesen bildet…
          Da sind 7000 € auch für einen Bundestagsabgeordneten doch eine ganz ordentliche Strafe, oder nicht?

          Im Gegenzug sagen Sie mir bitte auch, ob Sie diesselbe Strafe auch für eines Ihrer Kinder fordern würden, wenn die auf karneval mit einer solchen Riesendosis Stoff aufgegriffen würden…

          Es ist auch absolut nichts Ungewöhnliches, dass bei Bagatelldelikten das Verfahren gegen Zahlung einer Geldstrafe eingestellt wird. Dazu braucht man nicht Politiker zu sein. Noch ein wenig Lektüre: https://de.wikipedia.org/wiki/Drogenbesitz Fakten zählen, mein Lieber, nichts als Fakten…

    • Zaungast

      Was missfällt Ihnen daran?
      Das ist jedem hier leicht zugänglich, im Gegensatz zum Großen Brockhaus vom 1960 in 24 Bänden, der Ihren Bücherschrank ziert und in dem deutsche Bundeskanzler immer noch Konrad Adenauer heißt.

      Sie dürfen hier natürlich jederzeit andere Quellen zur Verfügung stellen.

      Dass Wikipedia nicht das unfehlbare Wort Gottes ist, geschenkt. Aber Sie dürfen auch da gerne mitarbeiten, auf der Suche nach der absoluten Wahrheit.

      Zeigen Sie, was Sie können!

      Im Übrigen ist es nicht „mein“ Wikipedia.

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