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Krawalle in Brüssel nach Qualifikation von Marokko für Fußball-WM 2018

Bauzäune liegen am 12.11.2017 in Brüssel auf der Straße. Bei Krawallen im Stadtzentrum von Brüssel nach der Qualifikation von Marokko am 11.11.2017 für die Fuflball-WM 2018 sind in der Nacht zu Sonntag 22 Polizisten verletzt worden. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Nach der ersten WM-Qualifikation Marokkos nach fast 20 Jahren artete die Feier im Brüsseler Stadtzentrum in Ausschreitungen aus. Die Polizei steht in der Kritik.

Bei gewalttätigen Ausschreitungen im Brüsseler Stadtzentrum nach der Qualifikation von Marokko für die Fußball-WM 2018 sind in der Nacht auf Sonntag 22 Polizisten verletzt worden.

Ein Mann fotografiert am 12.11.2017 in Brüssel mit seinem Smartphone ein zerstörtes Schaufenster. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Rund 300 Menschen seien beteiligt gewesen, berichtete die Agentur Belga unter Berufung auf die Polizei. Sie setzten Autos in Brand und plünderten Geschäfte. Anwohner und Händler kritisierten den Einsatz der Sicherheitskräfte als zu zögerlich.

Die Zusammenstöße ereigneten sich demnach kurz nach dem Spiel Marokkos gegen die Elfenbeinküste. In Brüssel leben zahlreiche Einwanderer aus Nordafrika.

Marokko hatte die vom Belgier Marc Wilmots trainierte Elfenbeinküste am Samstagabend in Abidjan mit 2:0 besiegt. Das nordafrikanische Land nimmt zum fünften Mal und erstmals wieder seit 1998 an einer Weltmeisterschaft teil. Das Turnier ist im nächsten Sommer in Russland.

Blick am 12.11.2017 in Brüssel auf ein zerstörtes Schaufenster und Geschäft. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Nach den Krawallen in Brüssel wurde ein Passant mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Die Randalierer schlugen zudem Schaufenster ein. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um die Menge zu zerstreuen. Festgenommen wurde zunächst niemand.

Eine halbe Stunde nach Mitternacht kehrte den Angaben zufolge langsam wieder Ruhe ein. Die Polizei leitete Ermittlungen ein und wollte Bilder von Überwachungskameras auswerten. Auch die Höhe der Schäden war unklar.

„Inakzeptable Aggressionen im Zentrum von Brüssel“, teilte der belgische Innenminister Jan Jambon am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Das Zusammenleben setzt Respekt voraus, auch für die Polizisten, die sich Tag und Nacht für unsere Sicherheit einsetzen.“ Sein Sprecher erklärte zudem, der Minister sei verwundert, dass niemand festgesetzt worden sei.

Premierminister Charles Michel lobte hingegen die Polizei, die mit der „nötigen Gelassenheit“ reagiert hätten.

Ein verwüstetes Geschäftslokal in Brüssel. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Ein Polizeisprecher erklärte, die Einsatzkräfte seien von der Schnelligkeit überrascht worden, mit der einige Randalierer die Geschäfte geplündert hätten. Der Einsatz solle nun aufgearbeitet werden.

Die Sicherheitslage in Belgien und vor allem in der Hauptstadt Brüssel steht spätestens seit den Terroranschlägen vom 22. März 2016 immer wieder im Fokus. Damals rissen islamistische Selbstmordattentäter am Flughafen und in der U-Bahn 32 Menschen mit in den Tod.

Auf den Straßen der belgischen Hauptstadt patrouillieren wegen erhöhter Terroralarmstufe bereits seit 2015 Soldaten. Sie haben allerdings keine polizeilichen Befugnisse. (dpa)

Die Kawalle machten einen massiven Polizeieinsatz erforderlich. Foto: Camille Del/BELGA/dpa

50 Antworten auf “Krawalle in Brüssel nach Qualifikation von Marokko für Fußball-WM 2018”

    • @ Harte Sau

      Wie kommen Sie auf die Idee das es Fußball-Fans sind? Hoolighans sind marodierende Banden die nur einen Anlass suchen um Bambule zu machen. Der Fußball ist nicht Motiv sondern Ausrede.

      • Harte Sau

        Hooligans hauen sich mit „Fans“ der Gegenmannschaft auf die Schnauze. Der aktuelle Eindruck geht aber eher in die Richtung, dass die Elfenbeinküstler nicht involviert waren. Von daher keine Hooligans.

  1. el verde

    Bin ich die einzige hier, der es heimliche Freude bereitet, wenn man im Video sieht wie dieser Pöbel mit Wasserwerfern und Pfefferspray behandelt wird? Wahrscheinlich will das keiner zugeben…

    • @ el verde

      Scheinbar ja, den Anderen bereitet es offen Freude. Die Meisten, und da schliesse ich mich durchaus an, hätten auch kein Problem mit einer der Tat entsprechenden Bestrafung.
      Ich tendiere da aber eher zur Einweisung in eine JVA als zu einer Ausweisung nach Molenbeek.


  2. Premierminister Charles Michel lobte hingegen die Polizei, die mit der „nötigen Gelassenheit“ reagiert hätten.

    Man scheint im Elfenbeinturm der Berufspolitiker noch immer nicht vertanden zu haben um was geht!! Ich erwarte dass die Polizei mit der „nötigen Entschlossenheit“ reagiert. Es wurde niemand festgenommen, man versucht im Nachhinein die Täter zu ermitteln…. Wie das endet kann man sich denken, vielleicht bekommen ein paar Leute eine Vorladung, das war es dann auch schon. Die Geschädigten in Brüssel können sich derweil Vorwürfe machen wieso sie mit ihren Geschäften und Autos die Wut der armen Immigranten provoziert haben….

    • blauäugig

      Komisch: Diesmal sind alle entsetzt über das zu lasche Eingreifen der Polizei.
      Wenn sie prügelhart vorgegangen wäre, wäre der Aufschrei von vielen riesengroß gewesen, Zu provokant wäre die Polizei vorgegangen und hätte die Krawalle nur gefördert;
      Wat denn nu???

      • Radio Euro

        Nein. Das nicht komisch. Hier geht um „Wir gegen die“. In Spanien haben Spanier auf Spanier eingeprügelt. DAS geht natürlich nicht. Kriminelle ist nicht = kriminell. Zumindest dann nicht wenn frau selbst einen auf den Deckel kriegen könnte. Es muss immer der andere abkriegen, man selbst ist ja ein Heiliger.

    • systray0

      „Man kann sowas schnell ändern, würde ich das ausführen, würde zensiert.“
      Würde man sie nicht dauernd zensieren, würden Sie wahrscheinlich schon lange auf einer Anklagebank sitzen / oder zumindest gesessen haben. Seien Sie froh drum, so eine gute Moderation zu haben die Sie selbst auch in ihre Schranken einweist. Sie haben sich ja selten hier im Griff.

    • kelmiser

      Reuter Sie haben vollkommen Recht.
      Immer nur Probleme mit diesen Muslimen.
      Und wer soll diesen ganzen Schaden bezahlen wir Steuerzahler.
      Von denen ist nichst zu holen leben allen auf des ÖHZS.

      • Radio EuroJa. Die Re

        Ich bin am Samstag in Köln gewesen. Und ich bin nicht das erste Mal während einer Sessionseröffnung in Köln gewesen. Das sah da aus wie Sau. Echt. Ich habe jetzt hier und anderswo über Monate und Jahre gelesen von wegen „unserer Kultur“, wie toll der Deutsche (und der Belgier) ist und wie hoch er doch mit seinen Traditionen als Christ (als Christ, nicht als Katholik o.ä.) über Moslems steht. In Köln am Samstag haben tausend deutsche – tut mir leid – Schweine die Innenstadt in ein Schlachtfeld verwandelt. Das Pinkeln am Nachmittag Dutzendfach an Wänden obwohl Dixie-Klos überall standen und das abnormale Anhäufen von Müll auf Plätzen, Straßen und Fußwegen war nur eins. Abartig. Mir soll keiner was erzählen wie toll „wir“ sind und um wieviel besser.

        • Mir ist doch lieber ein allgemeines Pinkel an die Wände, gegenseitig in den Armen liegen, gemeinsames friedliches Feiern, Witze reißen, Tänze machen, Musizieren als dem Gegenstück auf die Polizei losgehen, Fensterscheiben einschlagen, auf wehrlose Passanten einprügeln, Geschäfte plündern….
          Sie sehen da vielleicht keinen Unterschied, ich schon.
          Und dann rede ich noch nicht von unschuldigen Menschen per LKW über den Haufen zu fahren…

          Und was reden Sie immer von dem ‚Christ‘, es sind extrem viele Europäer die mit dem ‚Christ‘ nichts am Hut haben.

  3. Hat hemand hier noch die Bilder der Dortmunder „Fans“ vor Augen, die letztes Jahr Leipziger Fans (darunter Frauen und Kinder) brutal angegriffen und zum Teil verletzt haben? Wohin soll man die schicken ?

  4. Politikmüll

    Raus mit denen, hier Geld abkassieren und dann Krawalle schlagen. Die bekommen doch immer alles, und unsereins bekommt später noch nicht Mals eine vernünftige Rente. Arme Politik, armes Belgien

  5. Alfons Van Compernolle

    In einem solchen Fall erwarte ich, dass die Polizei direkt und sofort mit aller Kraft diese Rabdale-Typen
    dorthin befoerdert wo sie hingehoeren in die Zelle und vor dem U.-Richter !! Eine Polizei die nicht „klar“ ist fuer einen solchen Einsatz, kann man wohl kaum Ordnungskraft / Polizei nennen!
    Aber auch diese Zustaende haben politisch gewollte Hintergruende gewisser Parteien um wieder ein
    neues „Wahlkampfthema“ zu haben –> „Waehlt uns wir schaffen Sicherheit und Ordnung“!
    Und sehr viele Waehler, werden es diesen V.B und N-VA Typen auch noch Glauben, leider !!

  6. Peter Müller

    Lachhaft. 1 Passant und. 20 verletzte Polizisten laut Nachrichten. Keine Festnahme. Haben sich die Polizisten selbst verletzt. Ich glaube, die haben sich krank gemeldet, weil die keine Lust mehr haben sich verprügeln zu lassen, ohne sich wehren zu dürfen…

  7. @ Joseph

    Natürlich in Brüssel oder sitzt der belgische Innenminister jetzt in Berlin?
    Die innere Sicherheit ist nicht Aufgabe kommunaler Verkehrspolizisten sonden Aufgabe des für die öffentliche Sicherheit zuständigen Ministers wenn ich mich nicht irre.

    • Nur hat der Innenminister nichts mit den „politisch gewollten Zuständen“ in Brüssel zu tun und auch nicht mit dem „Wegsehen“ der Polizei, dafür sind ganz alleine Brüsseler Politiker verantwortlich.

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