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Kinderbetreuung: Für Ecolo bleibt Problem akut – „Wartelisten sind lang“

Eine Tagesmutter mit zwei Kindern. Foto: Shutterstock

Ein weiterer Schwerpunkt bei der Pressekonferenz der ostbelgischen Grünen zur „Rentrée politique“ am Donnerstag war neben der Forderung nach einem kostenfreien Zugang zum Unterricht (siehe Artikel an anderer Stelle) das Thema Kinderbetreuung.

Bei allen Verbesserungen in der Kleinkindbetreuung bleibt nach Auffassung von Ecolo in diesem Bereich das Problem akut.

„Immer wieder hören wir von werdenden und von jungen Eltern, dass sie Sorge haben, bis zum Auslauf des Mutterschaftsurlaubs keinen Betreuungsplatz für ihr Kind zu finden“, so Fraktionssprecher Freddy Mockel und Ecolo-Abgeordneter Marc Niessen: „Die Wartelisten beim Tagesmütterdienst und in den Kinderkrippen sind lang – die Plätze bei den selbständigen Tagesmüttern besetzt.“

Die beiden Ecolo-Abgeordneten Feeddy Mockel (links) und Marc Niessen bei ihre Pressekonferenz zur „Rentrée politique“.

Ecolo begrüßt die geplanten und auch die angekündigten Projekte, etwa das Projekt der Gemeinden Kelmis, Raeren und Lontzen für eine Kinderkrippe in Hergenrath.

„Minister Antoniadis wirbt dafür, dass Arbeitgeber in die Kinderbetreuung für ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen investieren. Das begrüßen wir. Deshalb haben wir seit Jahren auch die Regierung aufgefordert, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen und für die Bediensteten des Ministeriums und der angegliederten Dienststellen eine Kleinkindbetreuung anzubieten“, so Ecolo.

Internetportal und Bürgerdialog

Es gehe nicht darum, die Beamten bevorzugt zu behandeln, meinten Mockel und Niessen: „Aber über diesen Weg werden die anderen Betreuungsdienste auch entlastet und Freiräume geschaffen. Minister Antoniadis hat die Frage untersucht und in den Plan bis 2025 aufgenommen. Wir fordern die Regierung auf, noch in dieser Legislatur ein spruchreifes Konzept für dieses Projekt vorzulegen, damit es in 2019 starten kann.“

Sozial- und Familienminister Antonios Antoniadis. Foto: OD

„Wir fordern auch, dass das seit etwa 7 Jahren mehrmals angekündigte Internetportal zu Angebot und Nachfrage in der Kinderbetreuung endlich Realität wird. Es würde den Dienstleistern in der Kinderbetreuung und den Eltern einen klaren Überblick verschaffen und die Planungen erleichtern. Wir sind gespannt, ob in dieser Sitzungsperiode dieses Projekt endlich an den Start gehen wird“, meinten die beiden Ecolo-Politiker.

Die Grünen riefen den zuständigen DG-Minister Antonios Antoniadis (SP) dazu auf, sich im Vorfeld des von den Mehrheitsfraktionen angekündigten Bürgerdialogs zum Thema Kinderbetreuung dazu zu verpflichten, die Empfehlungen und Vorschläge, die aus diesem Prozess hervorgehen, in den Masterplan Kinderbetreuung, der die Vorgehensweise bis 2025 festlegen soll, einzuarbeiten.

„Ein solcher Beteiligungsprozess ist auch in unseren Augen ein gutes Vorgehen und darf nicht zum Feigenblatt werden“, so Mockel und Niessen.

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

11 Antworten auf “Kinderbetreuung: Für Ecolo bleibt Problem akut – „Wartelisten sind lang“”

    • Ostbelgien Direkt

      @Eupener Jung @Dax: Auch bei Vivant hatten wir in zwei gesonderten Artikeln berichtet (Gesamtverschuldung und Kosten Sommerfest). Das schien Sie bei Vivant aber nicht zu stören. Oder wäre Ihnen ein ellenlanger Artikel, in dem alle Themen auf einmal behandelt werden, den aber keiner liest, weil der Bericht einfach zu lang ist, lieber? Gruß

  1. Die ostbelgischen „Grünen“ sollten sich ihres Namens mal bewusster werden.
    Es geht nicht an, dass die Grünen nicht über die Ursachen aufklären ( wie MassenQualProduktion) diese dann aber von Klimawandel schwafeln.
    Oder wie gerade, über Kinderbetreuung…. ich finde, man sollte immer selber für die Erziehung des eigenen Nachwuchses zuständig sein! Warum gibt man Mutterliebe einfach ab? Kühen wird das Kalb auch immer entrissen obwohl die Kühe immer nach ihrem Nachwuchs rufen. Als Kuh will man sich um sein Kalb kümmern… uns wird es aber durch Milchkonsumenten, oder Kalbfleischkonsumenten entrissen… Menschen werden immer Gewissenloser auch mit ihrem Nachwuchs…
    Menschen wollen ein Recht auf Fremdbetreuung… ich verstehe die fehlende Empathie der Menschen nicht.
    Alles so traurig… aber manche Menschen denken auch mal auf ihren Teller. Denn dort fängt Tierschutz und Naturschutz… etc. an❗

  2. Kerstges Angela

    @Kuh, „ich finde, man sollte immer selbst für die Erziehung des eigenen Nachwuchs sein“ Warum gibt man Mutterliebe ab ?“
    Wie war es denn früher ? Mir sind Familien von anno dazumal bekannt, unter 6-10 Kinder pro Familie lief nix. Wenn Papa wollte, musste Mama „ran“ „Mutterliebe“??, kam diese damals nicht zu kurz ? Nach meiner Meinung. JA! Sie kam indirekt zu kurz, haben Sie auch diesbezüglich Argumente und Einwände ? Und Papa, wo bleibt er ? Klar, fürs Einkommen sorgen, Mama: KKK, stimmt,s ?

  3. Mutter sein

    Wäre es nicht zu überlegen, den Müttern eine monatliche Summe zuzustehen, wenn sie die Kinder selbst erziehen möchten und zu Hause bleiben würden. Ich denke, da würde manche Mutter es sich überlegen, ob sie sich den täglichen Stress antun möchte, das Kind zur Tagesmutter oder zur Krippe zu bringen und dann arbeiten zu gehen. Sie würde es wahrscheinlich auch genießen ihr Baby selbst zu erziehen und es aufwachsen zu sehen. Das würde dem Staat nicht viel mehr kosten als die Beiträge, die die Eltern zurückerstattet bekommen, (von dem was sie der Tagesmutter zahlen müssen) wenn sie ihr Kind abgeben. Die „alten Zeiten“ waren doch nicht die Schlechtesten.

  4. Kerstges Angela

    Der eine schiebt mir ein Problem unter, wo keins ist, der/die andere behauptet, eine Mutter scheint wohl nicht entscheiden zu dürfen: Dies oder Das, leben wir in der Dritten Welt, plötzlich ?

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