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„Irma“ schwächt sich ab – aber Florida beklagt gewaltige Sturmschäden

Ein Junge fotografiert am Montag in Winter Springs, Florida (USA), einen Transporter, der in dem Krater einer abgesunkene Straße steckt. Foto: Joe Burbank/Orlando Sentinel/AP/dpa

AKTUALISIERUNG – „Irma“ war wie eine Sintflut – für ganz Florida. Selbst im Nordosten des US-Bundesstaat kommt es zu Hochwasser. Millionen Haushalte sind ohne Strom. Und das Ausmaß der Schäden ist noch nicht ansatzweise absehbar.

Sturzfluten, überschwemmte Straßen, Stromausfälle: Nachdem der Hurrikan «Irma» mit Urgewalt über Florida hinweggezogen ist, kämpft der Bundesstaat mit den Folgen. Der Sturm riss in vielen Teilen Hausdächer herab und kappte Stromleitungen. Es gab Berichte über Plünderungen und Einbrüche. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben.

Böen von bis zu 229 km/h

Der Hurrikan hatte am Sonntag die Südspitze Floridas mit der zweithöchsten Stufe 4 erreicht. Es wurden Böen von bis zu 229 Stundenkilometern gemessen. „Irma“ hatte zuvor Kuba und andere Teile der Karibik heimgesucht. In Kuba kamen zehn Menschen ums Leben, wie der Zivilschutz in Havanna mitteilte.

Tommy Nevitt trägt Miranda Abbott (6) am Montag in Jacksonville (USA) durch das von Hurrikan „Irma“ verursachte Hochwasser. Foto: Dede Smith/The Florida Times-Union/dpa

Der Sturm verlor am Montag an Kraft und wurde vom Hurrikan-Zentrum zum tropischen Tief herabgestuft. Obwohl die befürchteten schlimmsten Katastrophen-Szenarien in Florida ausblieben, waren die ersten Schadensbilanzen des Sturms dennoch gewaltig. Der Sturm hatte wegen seiner enormen Größe die gesamte Halbinsel erfasst. Auch Städte im Nordosten kämpften mit Überschwemmungen.

Nach Angaben der Behörden waren am Montag 6,2 Millionen Haushalte in Florida von der Stromversorgung abgeschnitten – mehr als die Hälfte aller Haushalte in dem Bundesstaat. Die Katastrophenschutzbehörde Fema rechnete damit, dass einige Gegenden noch über Wochen keinen Strom haben könnten.

Verheerende Überschwemmungen

In Jacksonville kam es zu Sturzfluten. In der Stadt im Nordosten, die mit ihren rund 880.000 Einwohnern die größte in Florida ist, mündet der St. Johns River ins Meer. Der Fluss fließt mitten durch den Ort, das macht Überschwemmungen so verheerend.

Die Pegelstände erreichten nach Angaben der Behörden Rekordhöhen. Die Bezirke am Wasser wurden evakuiert. Die Polizei rief Anwohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. „Raus mit euch!“, schrieb das Büro des Sheriffs im Kurznachrichtendienst Twitter. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden gingen bis Montagmittag rund 600 Notrufe ein.

Der heftige Wind zerreißt am Sonntag in Naples (USA) eine US-Flagge. Mit gewaltiger Zerstörungskraft hat Hurrikan „Irma“ am Sonntag Florida erreicht. Foto: David Goldman/AP/dpa

Auch andernorts blieb die Lage angespannt. In Daytona Beach retteten Sicherheitskräfte 25 Menschen vor dem Wasser, wie der Sender CNN berichtete.

Bange Blicke richteten sich auch an die weiter nördlich gelegenen Küsten Georgias und South Carolinas. Das Hurrikanzentrum berichtete, „Irma“ werde bis Dienstag mit 30 Kilometern pro Stunde Richtung Georgia ziehen und am Dienstag Alabama erreichen. Dort wird sich der Sturm weiter abschwächen. Über Festland verlieren Hurrikane Energie. Das Hurrikanzentrum stuft den Sturm dann offiziell herunter.

US-Medien schilderten aus mehreren Städten an der Ostküste Floridas Überfälle, viele Täter seien bewaffnet. Die Polizei von Miami meldete 28 Festnahmen von mutmaßlichen Plünderern. Der umliegende Bezirk hatte eine Ausgangssperre bis 07.00 Uhr Ortszeit verhängt. In der Stadt Weston wurde nach Angaben verschiedener lokaler Medien ein 17 Jahre alter Dieb von einem Sicherheitsbeamten angeschossen.

Ausmaß der Schäden noch unklar

In Miami wälzten sich Wassermassen durch die Altstadt und das Bankenviertel. Auf Bildern und Videos war zu sehen, wie der Sturm das Wasser in die Stadt drückte und große Straßen zu reißenden Flüssen machte. Auch aus der zentral gelegenen Großstadt Orlando berichteten lokale Medien und Augenzeugen auf Twitter von hüfthohem Wasser.

Wellen schlagen am Sonntag in Miami (USA) über die Uferdämme an der Mündung des Miami River bei der Ankunft des Hurrikans „Irma“ in Florida. Foto: Wilfredo Lee/AP/dpa

Nach dem Sturm ist vor dem Aufräumen: Wie groß die Schäden am Ende sein werden, ist noch völlig unklar – es wird aber wohl um viele Milliarden US-Dollar gehen. „Irma“ war so groß, dass sie die gesamte Halbinsel überdeckte.

An der Südwestküste Floridas schien am Montag wieder die Sonne. Daniel Rodriguez (34) konnte in sein Haus zurückkehren. Die Schäden im Inneren hielten sich in Grenzen. Aber auf dem Dach lag ein Baum. Zusammen mit seinem Stiefsohn Emiliano, mit Nachbarn und Freunden versuchte Rodriguez, zumindest die völlig verwüstete Zufahrtsstraße wieder nutzbar zu machen. Mit Macheten und Kettensägen bearbeiteten sie bei 30 Grad Celsius die querliegenden Bäume.

Während „Irma“ an der Atlantikküste für Überschwemmungen sorgte, ging das Wasser an der Golfküste im Westen zunächst eindrucksvoll zurück. Die Meteorologen warnten aber eindringlich, dass das Wasser in einer Welle zurückkommen werde, nachdem das Auge des Wirbelsturms durchgezogen sei.

Der Sender ABC berichtete von fünf Toten, die in Florida bei Autounfällen starben oder tot in ihren Häusern gefunden wurden. Die «New York Times» schrieb von vier Toten. Die Zahlen könnten noch steigen. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

20 Antworten auf “„Irma“ schwächt sich ab – aber Florida beklagt gewaltige Sturmschäden”

  1. Kerstges Angela

    Da muss ich den o.E. zustimmen, ich tanze schon mal aus der Rolle. Möglich, dass ich auch das letzte Jahr hin und wieder auf einer Party war, als ich ca 500 überwiegend Damen aus Menschenhandel befreite. Herr Kriminalkommissar EUPEN ist seit Längerem informiert, OD auch, das alles nur am Rande, wollte Euch nur beweisen, dass ich in der Tat schon mal aus der Rolle falle“

  2. Des Weiteren befindet sich Key West inmitten der atlantischen Hurrikanzone und wird deswegen häufig von Hurrikanen heimgesucht…..
    Die höchste Erhebung beträgt 6m! Solche Gebiete überhaupt zu besiedeln ist schon Wahnsinn, und wenn kommt was kommen muss – starke tropische Stürme – ist das CO2 schuld dass alles kaputt geht. Und die Europäischen Meden machen dann noch Klima-Wahlkampf gegen Trump damit. Unglaublich….

  3. Aus der in den Medien gefühlten Stufe 9 wurde in der Realität Stufe 3 – also gar nicht mehr der Klimakatastrophenmonstersturm den Trump über Amerika verschuldet hat. Schade, müssen die Medien sich eine neue Geschichte ausdenken….

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