Gesellschaft

EU-Gericht: Muslimische Mädchen müssen zum Schwimm-Unterricht

Illustrationsfoto: Shutterstock

Auch muslimische Schülerinnen müssen generell am gemeinsamen Schwimm-Unterricht teilnehmen. Ein Elternpaar aus Basel scheiterte am Dienstag vor dem EU-Gerichtshof für Menschenrechte mit Klagen gegen die Teilnahmepflicht für seine Töchter.

Die Schweizer Behörden durften der Schulpflicht und der Integration der Kinder Vorrang einräumen gegenüber dem religiös begründeten Wunsch der Eltern nach einer Befreiung, entschieden die Straßburger Richter.

Die nationalen Gerichte in Europa werden dieses Urteil bei künftigen Streitfällen berücksichtigen müssen.

Wie dpa berichtete, waren in dem in Straßburg vorliegenden Fall den Eltern Bußgelder auferlegt worden, weil sie sich geweigert hatten, ihre Töchter zum gemeinsamen Schwimmunterricht mit Jungen zu schicken. Die Richter sahen darin keinen Verstoß gegen die Religionsfreiheit. Sie argumentierten, die Schule spiele eine besondere Rolle bei der sozialen Integration, insbesondere von Kindern ausländischer Herkunft.

Der „Burkini“ wird von muslimischen Frauen getragen, die beim Baden einer strengen Auslegung des Islam entsprechen wollen. Er gilt auch als akzeptabler Kompromiss, wenn es um den Schwimm-Unterricht geht. Foto: Shutterstock

Die Kläger kommen ursprünglich aus der Türkei, sie haben mittlerweile aber auch die Schweizer Staatsbürgerschaft.

Außerdem sei der Sportunterricht wichtig für die Entwicklung und die Gesundheit der Kinder. Dabei gehe es nicht nur darum, das Schwimmen zu lernen, sondern vor allem auch darum, gemeinsam mit allen Schülern an einer Aktivität teilzunehmen – unabhängig von der Herkunft oder der religiösen Überzeugung der Eltern.

Im Übrigen hätten die Behörden den Eltern angeboten, dass die Mädchen einen Ganzkörperbadeanzug („Burkini“) tragen und sich getrennt von den Jungen umziehen können. Der „Burkini“ gilt allgemein als akzeptabler Kompromiss.

Das Alter der Mädchen spielte für das Urteil der Straßburger Richter keine Rolle. Die Schweizer Justiz hatte eine Ausnahme von der Teilnahmepflicht noch mit der Begründung abgelehnt, dass die Mädchen die Pubertät noch nicht erreicht hatten. (dpa)

 

47 Antworten auf “EU-Gericht: Muslimische Mädchen müssen zum Schwimm-Unterricht”

  1. Zaungast

    Sehr gutes Urteil! Es dürfte auch für andere, ähnlich gelagerte Problelfälle von Bedeutung werden.

    Man sieht doch, dass solche supranationalen Instanzen auch ihr Gutes haben.

    Um Missverständnissen vorzubeugen: Es handelt sich nicht um einen Gerichtshof der EU, wie die Überschrift vermuten lassen könnte.

    Die korrekte Bezeichnung lautet “ Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)“. Er arbeitet auf Basis der Europäischen Menschenrechtskonvention. Sitz ist Straßburg und im Rahmen des Europarates.

    Der Europäische Gerichtshof (EuGH) mit Sitz in Luxemburg ist für die Einhaltung der Gesetzgebung der EU zuständig. Das sind zwei Paar Schuhe.

  2. Ekel Alfred

    Der Kompromiss „BURKINI“ ist unakzeptabel….die einheimischen Männer dürfen auch nur noch in enger Badehose in‘ Becken….kein Short mehr….da sollen die Muslime auch mal die Hüllen fallen lassen….

    • .. ich wusste noch gar nicht, dass die Jungs Burkas tragen.
      Oder sprachen wir hier eigentlich von Frauen? Oh, warte, war da ein Bikinizwang oder war ein Badeanzug für Frauen nicht auch verboten worden?
      Vermutlich haben Sie aber auch ein Schwimmbad zuletzt vor einigen Jahren gesehen..

    • Beknackter Nick, beknackter Kommentar. Sind Sie noch in der Trotzphase Ihrer Pubertät? Natürlich kann man Sie zwingen, und das geschieht täglich, bei tausenden von Situationen. Oder weigern Sie sich bei einer roten Ampel stehen zu bleiben? Weigern Sie sich eine Tür zu öffnen bevor Sie durchlaufen? Weigern Sie sich auf dem Bürgersteig zu gehen? Weigern Sie sich Ihre Knackwurst zu bezahlen? Sie Karl-Heinz.

      • Karl Marx

        Ein Burkini ist auch misst, die saugen viel mehr Wasser auf als ein Bikini oder Badeanzug, genau deswegen sind auch z.B. Badeshorts verboten ! Wenn das jeder machen würde wären die Eintrittspreise irgendwann auf einem Wert von 10 € und mehr !

        Schwimmbad: Bermudas runter! | ZEIT ONLINE – Die Zeit
        https://www.zeit.de › DIE ZEIT Archiv › Jahrgang 2008 › Ausgabe: 14
        01.04.2008 – … Schumacher, lässt Männer nur mit eng anliegender Badehose ins Schwimmbecken. … Frauen sind ja dann von dem Verbot nicht betroffen.

  3. Ich schlage den Klägern vor, eine eigene Privatschule zu gründen, auf der der Unterricht nach ihren Vorstellungen abgehalten wird. Und ich finde, es kann selbst von Kreationisten verlangt werden, dass ihre Kinder an öffentlichen Schulen lernen, dass es starke Argumente dafür gibt, dass die heutigen Lebensformen aus der Evolution hervorgegangen sind; oder von Holocaust-Verleugnern, dass es im 20. Jahrhundert organisierte Völkermorde gab.

    Von einer staatlichen Schule eine Extrawurst zu verlangen und wegen eines erzieherischen Standpunkts der Eltern vom Schwimm-, Biologie- oder Geschichtsunterricht befreit werden zu wollen ist ein No-go, denn dem steht natürlich der Standpunkt der Schule und letztlich des Staats entgegen, die selbst auch im Auftrag der Erziehung handeln. Und ein Erziehungsziel im Schimmunterricht kann sein: Lerne, deine Mitschüler zu ertragen, wie immer sie aussehen, was immer sie am Körper tragen.

    • ja, toll. Durch die Gründung einer Privatschule ist die Integration der Muslime in unsere Gesellschaft auf jeden Fall gewährleistet. Haben Sie sonst noch gute Ideen? Abschaffung der Sparschweine? Verhüllung von Tischbeinen?

  4. Gemein(d)e

    Ich bin auf dem Standpunkt, dass man die Moslems hier so behandelt wie man Christen dort in deren Heimat behandelt und genau so viel zulässt wie diese zulassen.Nicht mehr , nicht weniger .

  5. sehr gute Entscheidung und Mulims-Eltern die ihre Kinder nicht zum Schwimmunterricht lassen bekommen die Kinderzulagen bzw Sozialleistungen gestrichen…..
    Dann werden nicht mehr viele dem Schwimmunterricht fernbleiben… Wetten

  6. Mischutka

    Vor ca. 3 Monaten war ich mal bei einem Arzt um für jemand seine Brille abzuholen, die sie dort vergessen hatte. Im Wartezimmer war eine total „verhüllte“ Frau (nur das Gesicht kam raus….). Auf dem Fußboden TOBTE ganz lustig ein kleines Mädchen. Ein echt fröhliches Kind. Dauernd lachend, mit einem Stofftier am spielen. Die Frau fragte „ob ich denn auch krank sei“ – ihre (lustig spielende) sei „schwer krank“ ……Wörtlich „Elle est très malade. Il faut voir le Docteur. Ce n’est pas bon de faire de la gymnastique à l’école“….. Auf meine Bemerkung, das kleine Mädel sei aber quietschfidel herum am turnen bekam ich die (barsch ausgesprochene) Bemerkung „Belgique pas bon – gymnastique pas bon pour le moral“. Obschon es nicht meine Art ist, konnte ich mich nicht bremsen und habe im gleichen forschen Ton nur gesagt „Mais Belgique très bon pour encaisser“ ….. Gegenantwort „Idiot“. Dann ist die aufgestanden, hat die (süße) Kleine genommen und ist abgehauen…..(wohl zum nächsten Arzt)….
    MfG.

    • Adjutant

      Was können wir doch glücklich sein, umgeben von so barmherigen (Brille für anderen abholen) Menschen zu sein. Konnte man aus dem spielenden Kind schließen, dass die Mutter arbeitslos ist?

  7. @mischutka
    Wie arm muss ein Mensch sein wie sie um so ein scheiß Kommentar zu schreiben,,??
    Wie kann man so ein bulllllllshhiittt erzählen.
    Ihr Hund müsste Ihnen die Finger abbeißen damit sie nie wieder so ein Müll tippen können!!

    • Mischutka

      @ AntiOD :
      Gegenfrage : wie arm muss ein Mensch sein, um solche Beleidigungen als Antwort zu schreiben ?
      Dies was ich schreibe ist tatsächlich und genau so passiert. Fertig.
      Und der letzte Satz ist eine GEWÜNSCHTE KÖRPERVERLETZUNG ! Ich werde das weiterleiten ! Dann aber viel Spass !

  8. @Mitschi
    Körperverletzung??
    Hahahahha lache mich kaputt leiten Sie weiter ich bitte darum ,,
    Zur schade wenn sie so ein Müll schreiben aber keine Kritik vertragen können !!
    Gehen Sie ne runde Gassi mit ihrem Hund frische Luft tut Ihnen gut .
    Dann überlegen Sie mal wann es angebracht ist hetz Kommentare in einem Portal zu schreiben.
    Beste grüße und angenehmen Tag noch ??

    • Mischutka

      @ AntiOD :
      1) Ich habe kein einziges Wort „Müll“ geschrieben. Das ist echt genau so passiert. Die Frau hat deutlich ausgesprochen, das „Turnen“ schädlich für die Moral sei – in Belgien. (Ausserdem sei

    • Mischutka

      @ AntiOD :
      1) Ich habe kein einziges Wort „Müll“ geschrieben. Und nicht „gehetzt“. Alles hat sich genau so zugetragen. Außerdem wurde mir seitens der Frau noch klar gemacht, das „Gymnastique“ schädlich für die Moral sei. Wie ALLES in Belgien. Deshalb „müsse“ man Kinder von solchen Unterrichtsstunden fern halten.
      2) Ich gehe täglich ca. 3 Stunden mit dem Hund spazieren. Egal bei welchem Wetter. Frische Luft habe ich also genug.
      3) Es ist ja bekanntlich verboten, „Kommentare“ zu schreiben wie „der Hunde müsse mir die Finger abbeißen. Da hat wohl jemand Freude daran, anderen Menschen eine (schwere) Körperbehinderung zu wünschen. Das ist abartig. (Ich erwarte heute die nötigen Informationen von „anderer“ Seite).
      4) Ich kann sehr gut Kritik vertragen – nur keine „Gemeinheiten“ dieser Art.
      5) Ich habe fertig.

      • Werter Mischutka,

        Rege dich nicht auf; das bringt eh nichts. Deine Antwort bezüglich des „gewünschten Hundebisses“
        hast du ja deutlich formuliert. Das war idT eine unrühmliche Äußerung dir gegenüber. Aber mache dir nichts draus, Kommentare von Quartalsirren und simplistisch veranlagten Menschen sind eben nicht
        zu vermeiden , auch nicht in einem Forum

  9. @Mischutka
    Natürlich habe ich das nicht so gemeint das ihr Hund ihnen die Finger abbeißen soll!! Keine sorge ;) sorry wenn das als böse bei Ihnen angekommen ist.
    Ich glaub Ihnen einfach nicht was sie da schreiben .es geht sich um das Thema Muslime, und sie wollten was dazu schreiben .Hätten sie das auch geschrieben wenn es eine einheimische Mutter mit Kind gewesen wäre!! Wahrscheinlich nicht ..
    Und deshalb ist ihr Kommentar für mich einfach nur Müll und der geht gezielt in eine Richtung.
    Und ich empfinde ihren Kommentar als hetze gegen gewisse Rassen und Religion ,und sie haben anscheinend ein Problem damit das es Menschen gibt,die anderer Meinung sind als sie und die ihnen nicht glauben !!
    Ich habe auch fertig schönen Tag :)

    • Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Muselmanin wie oben geschildert reagiert ist nunmal grösser als bei anderen Kulturen (ich schreibe bewusst nicht Religionen, da imA das hiesige Verhalten dieser Bevölkerungsgruppe nichts mit Religion zu tun hat). Sicherlich gibt es auch bei uns Sozialhilfebetrug, aber es ist einerseits proportional weniger und andererseits findet eine gewisse Autoregulation statt: Sozialhilfeempfänger werden oft von der Seite angesehen und gemieden.
      Ich glaube ,nicht, dass es rassistisch ist solch ein Verhalten anzuprangern.
      Ich bin ein grosser Verfechter für „offene Grenzen für Flüchtlinge“, aber nur unter der Bedingung, dass die Flüchtlinge sich ihrem Gastland anpassen und nicht umgekehrt. jeder ist hier willkommen, aber er muss wissen, dass man hier anders lebt als in der Heimat. wenn ich mit meiner Frau zur Türkei in Urlaub fahre trägt sie auch keinen Bikini, dass gehört sich nicht.
      Ein bedingungsloses Willkommenheissen lehne ich strikt ab.

    • Faktengeber

      @ AntiOD,

      Sind Sie naiv oder was? Das was Mischutka geschrieben hat als“ rassistisch“ oder“ Hetze“ zu titulieren ist, wie gesagt, nur naiv oder eher schon hetzerisch von Ihnen! Wenn muslimische Eltern ihre Kinder (Mädchen) nicht am Schwimmunterricht teilnehmen lassen wollen, hat dies doch einen Grund; ob der jetzt religiöser Natur ist, oder wie auch immer, sie (die Muslime) sind dagegen und tun das auch öffentlich kund, indem sie an der Schule Einspruch erheben oder durch ein ärztliches Attest
      die Teilnahme am Schwimmunterricht zu verhindern versuchen oder sogar dazu übergehen, die Dispenz vor Gericht zu erstreiten.Öffentlicher können diese Muslime das Thema ja nicht mehr machen! Und dass dann irgendeine muslimische Mutter in einer Arztpraxis, im Halal-Laden oder wo auch immer ihre Einstellung zum Schwimmunterricht zum besten gibt, ist doch nichts außergewöhnlich und hat mit Hetze oder Rassismus rein gar nichts am Hut, außer in den Köpfen realitätsfremder Gutmenschen

  10. Badenixe

    Also die Mädels sind sicher froh, dass sie mit den anderen mitmachen können und nicht deswegen ausgegrenzt oder gemobbt werden. Das ist doch das, was unterm Strich wirklich zählt, oder?

  11. Ekel Alfred

    @ systray, leider wurde die Stiftung „WETZLARBAD“ bereits vor Jahren geschlossen und inzwischen dem Erdboden gleichgemacht….es entsteht in dieser Grube z. Zt. eine neue Zementfabrik….alles schön grau….

    • @ Esel

      Die Gerichte haben keine, in Ihren Augen, gute Entscheidungen zu treffen sondern nach Recht und Gesetz Richtige. Auch wenn uns die eine oder andere Entscheidung nicht gefällt muß sie mit geltenden Gesetzen vereinbar sein.

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