Topnews

Brüssel droht heute Verlust von Spielen der Fußball-EM 2020 – Für Belgien wäre dies Riesenblamage

So soll das neue Nationalstadion in Brüssel aussehen. Foto: Belga

AKTUALISIERUNG – Wegen Problemen beim Stadionbau in Brüssel droht Belgien der Entzug der Ausrichtung von vier Spielen bei der europaweiten Fußball-EM 2020, die damit Gefahr läuft, ohne die „Hauptstadt Europas“ stattzufinden. Dies wäre eine Blamage für Belgien und für Brüssel.

Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA will am heutigen 7.  Dezember eine endgültige Entscheidung fällen, ob Belgien weiterhin Gastgeber von drei Gruppenspielen und einem Achtelfinale sein wird.

Für die vier Begegnungen in Brüssel soll eigens ein neues Nationalstadion gebaut werden. Die Spielstätte entsteht auf dem Parking C des Heyselgeländes, unweit des heutigen König-Baudouin-Stadions. Das „Eurostadium“ soll ein Fassungsvermögen von 62.613 Sitzplätzen haben.

Das geplante Eurostadion aus der Ferne. Foto: Belga

Für das Bauprojekt der Firma Ghelamco, die auch die neue schmucke Arena in Gent errichtete, gab es bisher lauter Probleme administrativer und politischer Natur. Hinzu kam, dass Belgiens Fußball-Rekordmeister RSC Anderlecht nicht mehr zu seiner ursprünglich gemachten Zusage stand, dass „Eurostadium“ dauerhaft zu mieten.

Als Ersatzkandidaten für den Fall eines Verzichts auf Brüssel stehen Stockholm, Cardiff oder London mit dem Wembley-Stadion bereit, wie die UEFA am Mittwoch in Nyon mitteilte.

„Wir vertrauen immer noch Brüssel“, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Die Europameisterschaft wird in 13 Ländern ausgetragen, die Halbfinals und das Endspiel finden im Londoner Wembley-Stadion statt.

Schon 2000 gab es Probleme mit Antwerpen

Probleme mit einem Stadionneubau hatten bereits bei der Fußball-EM 2000 in Belgien und den Niederlanden dafür gesorgt, dass keine Spiele in Antwerpen ausgetragen werden konnten, weil sich die Verantwortlichen in der Schelde-Metropole damals nicht auf einen Konsens einigen konnten.

Anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Wettbewerbs, der sich bei seiner Premiere im Jahre 1960 noch „Europameisterschaft der Nationen“ nannte, wird die EURO 2020 erstmals nicht in einem oder in maximal zwei Ländern durchgeführt, sondern an 13 verschiedenen Spielorten.

Die beiden Halbfinalspiele und das Finale der Fußball-EM 2020 finden im Londoner Wembley-Stadion (Bild) statt. Foto: Shutterstock

Die beiden Halbfinals und das Endspiel vergab die UEFA an London. Drei Vorrundenspiele sowie ein Viertelfinale finden in München statt. Die weiteren Viertelfinalspiele werden in Baku, St. Petersburg und Rom ausgetragen.

Finale und Halbfinale: England (London).
Drei Vorrundenspiele und ein Viertelfinale: Deutschland (München), Aserbaidschan (Baku), Russland (St. Petersburg), Italien (Rom).
Drei Vorrundenspiele und ein Achtelfinale: Dänemark (Kopenhagen), Rumänien (Bukarest), Niederlande (Amsterdam), Irland (Dublin), Spanien (Bilbao), Ungarn (Budapest), Belgien (Brüssel), Schottland (Glasgow).

Wo das Eröffnungsspiel ausgetragen wird, muss noch entschieden werden. Neben Brüssel kommen für dieses medienwirksame Event auch noch Kopenhagen, Bukarest, Amsterdam, Dublin, Bilbao, Budapest und Glasgow infrage.

Dass Wembley die beiden Halbfinals und das Endspiel ausrichten darf, ist möglicherweise ein Zugeständnis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der sich damit die Unterstützung der Engländer bei der Vergabe der EURO 2024 sichern wollte. (cre)

14 Antworten auf “Brüssel droht heute Verlust von Spielen der Fußball-EM 2020 – Für Belgien wäre dies Riesenblamage”

  1. Pensionierter Bauer

    Ich verstehe sowieso nicht warum man für jede Veranstaltung gleich ein neues Stadion braucht. Das bestehende Heysel Stadion ist gerade mal gut 20 Jahre alt. Ich baue mir zur Goldhochzeit auch nicht extra ein neues Haus. Die Steuergelder welche man für diese Arena wieder aus dem Fenster schmeißen will kann man an anderen Stellen viel besser im Sinne der Allgemeinheit verwenden.

    • Mischutka

      @ Pensionierter Bauer :
      Hallo lieber Landwirt … Wieso ? Kein neues Haus zur Goldhochzeit ? Kaum zu fassen (☺)….. Denn wenn du dir anlässlich zur Silberhochzeit ein neues Haus bei der Firma, welche in Eupen die Herbesthaler Straße „baut“, bestellt hättest, wäre das Gebäude garantiert (hoffentlich) zur Goldhochzeit fertig geworden…. Trotzdem herzlichen Glückwunsch falls du bald dieses schöne Fest feiern darfst.
      MfG.

      • Pensionierter Bauer

        Hallo Mischutka, es dauert schon noch ein Weilchen bis zur Goldenen, aber wenn wir bis dahin ein neues Haus haben möchten, müssten wir mit den Planungen aber beginnen.
        Mit denen von der Herbesthalerstraße wären Hopfen und Malz aber schon verloren.
        Hörte gerade auf RTBF dass die URBSFA äußerte nervös wird. So ist es nunmal wenn man mit Geldern der Anderen plant.

  2. Hirn Ein

    Das Problem ist die Finanzierung und vor allem der Standort. Der Flame hat keine Lust ein Projekt zu Finanzieren, was nicht auf seinem Gebiet liegt und der Wallone und Brüsseler denkt genau so. Denn bei einer Spaltung odre weiteren Regionalisierung, stellt sich die Frage auf den Anspruch der Spielstätte.

  3. Schön. Belgien hat so schon Probleme, jede Budgetperiode alles auszubalancieren, ohne mindestens eine Bevölkerungsgruppe über den Tisch zu ziehen, da muss man jetzt auch noch vier Stadien sponsern.

  4. Vereidiger

    Ich kann verstehen, dass diesem Fußballgedöns nicht die erste Priorität gilt. Wenn sich die Entscheider nicht einigen können, haben sie eben Pech gehabt. Dann ist das deren persönliche Blamage, aber doch nicht für ein ganzes Land! Am Ende würden bei einer anderweitigen Austragung der Spiele sogar Steuergelder gespart. Dagegen kann man doch nichts haben…

  5. Ich finde auch, dass das Geld anderweitig viel besser angelegt würde. Für Fußball oder für die überbezahlten Litfasssäulen (Spieler) sind unsere Steuergelder viel zu schade. Die Kinderarmut und die Altersarmut in Belgien nimmt doch stetig zu, aber dafür ist kein Geld da. Hoffentlich bekommen wir kein neues Stadion.

  6. ohje ohje

    Lieber kein Stadion bauen dass etliche 100 mio € kostet und in dem danach 5 Heimspiele der Roten Teufel pro Jahr ausgetragen werden, sonst aber tote Hose ist.
    Da wird das Geld besser andersweitig angelegt…

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern