Politik

Ecolo: Kostenfreier Zugang zur Schule – auch in Sekundarstufe!

Foto: Shutterstock

Chancen-Gerechtigkeit für alle Schüler bleibt für Ecolo weiterhin ein Schwerpunkt. Das bedeutet ganz besonders das Recht aller Kinder und Familien auf kostenfreien Zugang zum Unterricht – auch in den Sekundarschulen!

Diese Forderung erhoben die beiden Ecolo-Abgeordneten Freddy Mockel und Marc Niessen im Rahmen einer Pressekonferenz zur „Rentrée politique“ am Donnerstag.

Ecolo-Fraktionssprecher Freddy Mockel.

„Wir erfahren seit Jahren aus Gesprächen mit Eltern, dass die kleinen und größeren Summen, die für besondere Schulmaterialien, für Aktivitäten und Ausflüge oder Reisen von Familien gezahlt werden müssen, sich ganz schön läppern“, so die beiden Vertreter der Grünen im DG-Parlament.

Besonders in Familien mit mehreren schulpflichtigen Kindern und schmalem Budget könne der Schulbesuch durchaus eine Herausforderung darstellen. Zum Beispiel wenn sich die Frage stelle, ob man im September Schulmaterial kauft, den Schulausflug des Ältesten bezahlt oder die kaputte Waschmaschine reparieren lässt.

Familien unter Druck

„Wir sollen uns ruhig mal den Druck vorstellen, den das in Familien bringt und auch die Konflikte, vor denen die Kinder damit stehen“, so Ecolo.

Nach Einschätzung der Grünen geht die Regierung bei diesem Thema viel zu zögerlich vor. Zwar gebe es erste Fortschritte im Bereich der Primarschulen, wo die Familien nun endlich nicht mehr zusätzlich für Kunst-, Kultur- und Sportangebote in der Schule zur Kasse gebeten würden. Damit sei aber bei weitem noch nicht alles abgedeckt.

Der Ecolo-Abgeordnete Marc Niessen.

„Für Sekundarschüler gibt es seitens der DG bisher keinerlei Anstrengung, die Schulkosten für die Familien zu reduzieren. Dies, obwohl die mit dem Schulbesuch verbundenen Kosten ab der Sekundarschule deutlich ansteigen. Das wurde ja nun auch durch die gerade vorgestellte Umfrage vom Bund der Familien noch einmal bestätigt“, betonten Freddy Mockel und Marc Niessen.

„Die Regierung hat dieses Thema in den Sekundarschulen immer wieder auf die lange Bank geschoben“, hieß es weiter: „Wir hoffen, dass die Befragung der Eltern jetzt endlich der Start in die Umsetzung ist und sind gespannt, welchen Weg die Regierung einschlagen wird.“

Die beiden Ecolo-Abgeordneten forderten die Regierung der DG auf, die Unterrichtskosten in den Sekundarschulen als Priorität zu betrachten.

24 Antworten auf “Ecolo: Kostenfreier Zugang zur Schule – auch in Sekundarstufe!”

  1. Die DG muss die neuen Referenten für die neuen Zuständigkeiten bezahlen, da müssen die Eltern eben schauen wo sie bleiben. Und ein 5.ter Minister muss auch noch her, nur eine Frage der Zeit und der weiter wachsenden Zuständigkeiten. Die Autonomie hat eben ihren Preis, also nicht jammern sondern zahlen! Oder wollt ihr von den bösen Wallonen aus Namur regiert werden….

  2. An die Herren Mockel und Niessen;
    Die Kosten für Schulbesuchen sind zu hoch, alles zu teuer usw…
    Das Leben ist im Allgemeinem teurer geworden, so ist das halt, aber wer sich ein IPhone, IPad, Tablett, Notebook usw…anschaffen…Handyverträge inclusieve…kann, braucht mir nicht zu erklären dass für das „Schule besuchen“ alles zu teuer ist und mittlerweile unbezahlbar geworden ist.
    Ich frage mich oft wie meine Eltern dass früher geschafft haben.
    Alles war vielleicht nicht so teuer wie heute aber die Einkünfte waren auch niedriger als heute.
    Markenkleidung gab es nicht, aber nackt sind wir trotzdem nicht rumgelaufen.
    Schulreisen…Die gab es damals in unsere Schule auch, nur musste/konnte es nicht Ibiza, Venedig oder Paris sein.
    Wir fuhren nach Oteppe bzw. Les Grottes de Han…usw…
    Damals hatten wir viel weniger als die Jugend heute, glauben Sie das wir nicht zufrieden waren…es gab es nicht und damit aus…
    Dass mir jetzt keine mit den Schlauen Satz komt „…man muss mit seine Zeit mitgehen…oder …wenn nicht dann werden meine Kinder gemobt…“ und andere ähnlicher Schwachsinn.
    Wer sich nicht alles leisten kann sollte dass seine Kinder erklären, immer wieder…
    Irgendwann haben auch die es verstanden.

    • Pensionierter Bauer

      Auch seinerzeit gab es immer Klassenkameraden welche den Schulausflug von ihren Eltern aus nicht mitmachen durften. Wenn ich mich recht entsinne bezahlte man damals 50Fr in der Primarschule für den Jahresendausflug. Meine Eltern mussten seinerzeit für drei Kinder gleichzeitig zahlen. Anterpener Zoo, Grotte von Remouchamps, Brüssel, Amerikanischer Friedhof von Henri Chapelle uvm. standen damals auf dem Programm. Ein Nachbar sagte mir, dass er für seinem Sohn im RSI 80€ Schulgeld bezahlen muss neben den üblichen anderen Anschaffungen. Wer zu wenig verdient bekommt doch auch Studienprämie, oder irre ich hier ?

      • Freizeit Lobyistin

        Man kann es aber auch wirklich übertreiben. Mein Nachbar meinte ein Schuljahr kostet ihm für seinen Sohn im RSI rund 250€. Buskarte und Schulgebühren einschließlich. Dafür braucht niemand ein fettes Gehalt und auch keine Million auf der hohen Kante.

  3. Sie haben recht, die Schule ist kein Reisebüro und diese Unsitte kritisiere ich seit Jahren. Auf der anderen Seite müssen z.B. die Schüler der Haushaltsabteilung im RSI die Zutaten für die Kochstunden selbst bezahlen (sie dürfen es auch essen, aber trotzdem…) während die Funktionäre in bezuschussten Kantinen auf Kosten der Allgemeinheit billig essen können! Hier könnte man Geld umschichten, wenn man als DG schon Kompetenzen hat, damit der Schulbesuch für alle wirklich kostenlos ist.
    http://www.7sur7.be/7s7/fr/1502/Belgique/article/detail/3223173/2017/08/02/La-restauration-des-fonctionnaires-c-est-un-peu-la-soupe.dhtml
    Le prix facturé aux agents varie entre 3 et 6 euros, qui correspondent en principe aux prix de revient des denrées. Les autres coûts sont supportés par l’Etat et atteignent parfois 23 euros par repas servi. Les dépenses de personnel représentent le coût principal.
    …..
    Aber wer will sich schon mit den Beschäftigten im öffentlichen Dienst anlegen, dann lieber die Eltern zahlen lassen….

  4. Den Ahlen

    Im Allgemeinen finde ich, dass Eltern viel mehr unterstützt werden müssten. Allerdings frage ich mich wie weit man da gehen sollte. Die Schule wird immer mehr zum „fliegenden Klassenzimmer“ – in Anlehnung an den Kinderroman. Ich finde, dass die Kinder bei den meisten Ausfahrten nicht wirklich etwas an Bildung mitnehmen. Ich gönne jedem seinen Spaß und wir haben (glücklicherweise) auch damals Ausflüge gemacht. Aber dann muss man dafür auch selber zahlen!

  5. Ich finde es nicht normal, dass der Steuerzahler auch noch die vielen und weiten Reisen von Sekundarschülern finanzieren muss. Die Schule sollte sich mal überlegen, ob es nicht andere Wege gibt, den Horizont der Schüler zu erweitern. Wie wäre es, wenn die teuren Klassenfahrten durch Wanderungen in unserer schönen Natur ersetzt würden?

    • Den Ahlen

      Um Gottes Willen! Die Kinder könnten doch schmutzig oder gar krank werden! Und das will doch wohl keiner Schuld sein, oder? Die Kinder werden stattdessen in Zoos, Museen, Freizeitparks etc geschleppt. Da kann ihnen nicht passieren und das kann man viel besser planen! Denken Sie mal darüber nach! Ich frage mich noch heute wie wir damals überlebt haben! OHNE Handy und permanenter Internetanbindung! Ohne Markenklamotten, schon ab dem Kindergarten! Was haben sich unsere Eltern nur dabei gedacht!

  6. Ein Erstaunter

    Was fuer Kommentare! Frueher war alles besser, frueher waren wir auch zufrieden und weiss der Teufel noch alles! Heute 2017 (nicht FRUEHER) haben Eltern in der Tat, dass Problem, dass sie mit weniger Einkommen (wann sind die Loehne & Gehaelter das letzte mal respektabel / angemessen gestiegen??)
    sehr viel mehr bezahlen muessen. Politiker & die Wirtschaftselite koennen ohne Sorgen oder finanzieller Bedraengnis ihren Kindern ein sozial und finanziell abgesichertes Leben bezahlen.
    Aber weit ueber 80 % der arbeitenden Bevoelkerung dreht jeden Cent zweimal um, da die naechste zu bezahlende Rechnung schon im Briefkasten liegt! Und dann sind da noch die Arbeitslosen und die
    Sozialhilfebezieher und die Rentner die mit einer kleinen Rente auskommen muessen.
    Kinderarmut , Altersarmut etc ist eine Realitaet ! Was fuer Kommentare, hier auf Ostbelgien Direkt!

  7. @Erstaunter:Früher war die Kaufkraft geringer als heute. Insofern stimmt es, dass man früher mit weniger auskommen musste. Damals musste man auch nicht zwei Autos, drei Handys und ebenso viele Computer mit Internetanschluss haben.

  8. Ekel Alfred

    @ mich, doch, wir sind damals schon mit dem College Patronne in Winterurlaub (Schneeklassen) gefahren….sogar mit dem ehemaligen General Ortmann….
    @ Pensionierter Bauer, nur wer nicht sitzen bleibt, hat Anrecht auf Studienprämie….
    @ Bernard, Wanderungen in unserer schönen Natur geht nicht mehr….Jahrhundert alte Wanderpfade, die wir noch mit unseren Lehrern kennengelernt und begangen haben, sind von der WALLONISCHEN REGION als nicht mehr begehbar beschlossen worden, obschon das Grundgesetz dies nicht verbietet….wo sind da unsere Minister, um dem Einhalt zu gebieten?….

  9. @ Logisch, ja sicher war vor vielen Jahren einiges besser wenn auch nicht vieles und alles – denn auch damals – sagen wir mal in den 80ern gab es genügend Familien mit mehreren Kindern in der Sekundarschule
    wo für ein jedes Hefte – Farden – Blätter usw von vorgeschriebenenen Herstellern gekauftt werden mussten + Leihgebühren für etwaige ausgeliehener Schulbücher und auch da gab es seitens der Regierung oder Schulbehörden absolut keine Hilfe und hier rede ich sehr wohl aus eigener Erfahrung und was die diversen Ausflüge und Teilnahmen an dem einem oder anderem Event ausserhalb der Schule ging dass die Eltern zahlen mussten – wo wurden die danach gefragt ob die das können ? bei einem Kind von mehreren aus einer Familie mag es ja zu der Zeit vllt noch machbar gewesen sein aber bei mehreren `? sorry da versagte auch damals schon das Einkommen und Hilfen – pffff auf die konnte man da wohl lange warten.

    • Die Antwort habe ich doch schon gegeben; keine neuen Referenten, keine neuen Minister, Ministerien, Berater, Parlamente, Kontaktbüros, Empfänge…. sondern das Geld dahin wo es gebraucht wird – in die Schulen!!

    • Pensionierter Bauer

      Weil die öffentliche Hand in Belgien das Geld aus dem Fenster hinausschmeißt. Scheinbar funktioniert hier die Konkurenz unter den Unternehmen, welche sich um öffentliche Aufträge bewerben dürfen, vorne und hinten nicht. Zuletzt habe ich im GE vom 1.September gelesen , dass die Gemeinde Lontzen in Herbesthal eine Schultoilette baut, für die Kleinigkeit von gerade einmal 222.000€. Hier findet eine Umschichtung vom kleinen Steuerzahler zu nimmersatten Architekten und Bauunternehmer statt und wer weiß wer noch mit verdient; war da nicht mal etwas mit dem Bürgermeister ………

  10. Eupener Jung

    Wo sind die Fahrradwege geblieben, die Ecolo versprochen hat ?
    Auch ein Mobilitätskonzept ist nie vorgestellt worden.
    Und gratis Mobilität für Pensionierte und Schüler war auch ein Thema…

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern