Politik

Buchautor: „Name ‚Ostbelgien‘ verstößt gegen belgische Verfassung“

Der Eingang des Ministeriums in der Gospertstraße in Eupen. Foto: OD

Nach Meinung des Buchautors und Essayisten Jules Gheude ist die Bezeichnung „Ostbelgien“ für das Gebiet deutscher Sprache in Belgien illegal, weil sie gegen die Verfassung verstößt.

In einem an diesem Donnerstag, 6. April, auf den Seiten 44 und 45 der Zeitung „La Libre“ unter dem Titel „Vous avez dit Ostbelgien?“ erschienenen Artikel erinnert Gheude daran, dass in Artikel 2 der belgischen Verfassung klipp und klar geschrieben steht: „Belgien besteht aus drei Gemeinschaften: die Französische Gemeinschaft, die Flämische Gemeinschaft und die Deutschsprachige Gemeinschaft.“

Solange dieser Artikel der Verfassung nicht abgeändert worden sei, dürfe keine andere Bezeichnung offiziell verwendet werden, wenn es um die DG gehe, so Gheude, der in der Vergangenheit u.a. ein Buch über François Perin, den Mitgründer des Rassemblement Wallon (RW), verfasste.

Der Artikel von Jules Gheude in der „Libre“ von Donnerstag, 6. April. Foto: OD

Bei einem solchen Verstoß gegen die belgische Verfassung stünde die DG indes nicht alleine, so Gheude, denn die Französische Gemeinschaft habe sich ebenfalls umbenannt, und auch die Bezeichnung „Fédération Wallonie-Bruxelles“ sei illegal, weil „Französische Gemeinschaft“ laut Verfassung der offizielle Name des frankophonen Landesteils sei.

Was auf den ersten Blick nach Haarspalterei ausschaut, ist durchaus von Brisanz, denn rein formal könnte zum Beispiel ein Beschluss der Regierung oder des Parlaments, in dem von „Ostbelgien“ statt von der „Deutschsprachigen Gemeinschaft“ die Rede ist, angefochten werden.

Ein Rechtsstaat, so Gheude, setze immer die strikte Einhaltung dessen, was man das „Grundgesetz“ nennt, voraus, also die Respektierung der Verfassung.

Gleichwohl hat Jules Gheude Verständnis dafür, dass die DG mit der Umbenennung in „Ostbelgien“ ihre eigene Identität hervorheben wolle. Die Einverleibung des Gebiets deutscher Sprache in die Wallonische Region sei „ein Fehler“ gewesen, schrieb Gheude abschließend in „La Libre“. (cre)

Buchautor Jules Gheude (rechts) mit François Perin (links) bei der Vorstellung des Buchs „L’incurable mal belge“ 2007 in Lüttich. Foto: GC

47 Antworten auf “Buchautor: „Name ‚Ostbelgien‘ verstößt gegen belgische Verfassung“”

  1. Aber Recht hat er! Noch peinlicher finde ich das KHL vehement einfordert, dass die Flamen und Wallonen den Begriff „Ostbelgien“ ausschließlich in deutscher Sprache gebrauchen sollen….

    • NUR DIE RUHE

      Wenn ich auch zugegeben kein Freund von KHL bin, so muss ich ihm hier recht geben.
      Dies aber nicht nur im Bezug auf den Gebrauch des Namens „Ostebelgien“ sondern für alle offiziellen Namen in unserem 3 sprachigen Land.
      So ist es nicht einfach für diejenigen, die 1 oder sogar die 3 Landessprachen nicht beherrschen, sich bei uns zurecht zu finden. Fahre ich nach Lüttich Liege oder Luik? Besuche Mons oder Bergen? usw usw.
      Wenn jeder offizielle Name nur in seiner jeweiligen Gemeinschaftssprache bestände, so wäre es nicht nur einfacher für alle, sondern auch unsere Verkehrsschilder wären kleiner und leserlicher :-)
      Das ist meine Meinung und ich hatte einfach Lust, diese hier mal zu Papier zu bringen.
      Schönen Tag an „oufti“ und alle anderen Leser

    • Ostbelgien Direkt

      @OD: Ich würde schon den Text vorher lesen. Das betrifft nämlich auch die „Fédération Wallonie-Bruxelles“. Außerdem zitieren wir hier nur den Buchautor Jules Gheude. Gruß

  2. Réalité

    Nochmals! Schafft den Laden ab. Heut zu Tage leben wir in einer anderen Welt. Hier in Mikronesien, in dem Winzlingstaat DG, da werden wir die Welt wohl nicht aus den Angeln heben können!? Denkt mal an die Verhältnisse! Oder haben wir nur noch Goldeseln auf der Weide?
    Kommt endlich auf den Boden der Tatsachen herunter! Da ist mehr als genug viel Geld total unnötig verbraten worden!
    Nur die Posteninhaber profitieren davon. Und deren haben wir mehr als genug davon am Ruder!
    Angefangen hier bei uns, aber auch Landesweit!
    Wenn man neulich sah, wie der Senator da belacht und verulkt wurde am Bildschirm, ja dann hat man genug gesehen!
    Der MP war wohlweisslich nicht da! Ob er es geahnt hatte!?
    Die heutige Welt hat andere Sorgen, als solche Kinkerlitzchen.
    Seht das wir vom Schuldenberg runter kommen!
    Das ist vielwichtiger! Und hört endlich mal auf immer und noch mal wieder immer noch neues Personal und Referenten zu suchen.

  3. Es ist gut, dass der Autor darauf hinweist! Jetzt bleibt abzuwarten, was unsere Entscheidungsträger aus diesem Hinweis machen. Wenn ich Anwalt wäre, dann würde ich diese „gesetzeswidrige“ Situation ausnutzen!

  4. Was soll das Pro dg? Wehret den Anfängen !

    Ich habe die Pro dg immer gemocht für Ihre unpolitische und pragmatische Art. Langsam aber Gewinne ich die Überzeugung, dass die Pro Dg Strategien vorallem medienwirksam für die eigene Bewegung und demnach Uns Oli inszeniert werden aber im Fundament haarstreubend und zwecklos sind. Verzettelt Euch bitte nicht liebe Pro dg. Wäre schade !

  5. Wer es richtig versteht erkenn daraus auch des die Wallonie – Französischsprachige Gemeinschaft und Flandern – Flämischssprachige Gemeinschaft genannt werden müsste.
    Da ich vermute das weder Herr Gheude noch Herr Cremer in St.Vith bei der Vorstellung des neuen Logos waren oder zu einer Pressekonferenz zum gleichen Thema geladen waren, können sie vielleicht nicht wissen das man bei diesen Veranstalltungen auf die Handhabun in Politischen und Staatlichen Kommunikationen/Erwähnungen hingewiesen hat. Jeder der Verantwortlichen im Ministerium scheint mir sehr wohl über die Gesetzeslage informiert. So werden wir in Gesetzestexten, oder ähnlichem, nie Ostbelgien lesen sondern immer von der Deutsschprachigen Gemeinschaft!
    Aber es wundert mich nicht das ein solcher Bericht hier bei OD zu lesen ist. Jedem sein eigener Kriegsschauplatz! ;-)

    • @Ich: Es ist immer erstaunlich festzustellen, wie gereizt in unserem trauten Ostbelgien Leute reagieren können, nur weil ein Medium aus einem Artikel eines Buchautors aus der angesehenen Zeitung „La Libre“ zitiert. Hätte Herr Gheude geschrieben, der Name „Ostbelgien“ wäre genial, wären wir in den nächsten Tagen mit dessen Pressezitaten regelrecht bombardiert worden. Übrigens: In den Gesetzestexten wird „Deutschsprachige Gemeinschaft“ stehen und in anderen Texten „Ostbelgien“. Wenn es da nur ja nicht zu Verwechslungen kommt… Wahrscheinlich wäre es einfacher, irgendwann die Verfassung zu ändern.

    • Sie schiessen schon scharf, Ich!? Kriegsschauplätze sehen Gott sei Dank anders aus, daher packen Sie Ihre scharfe Munition schnell wieder ein. Glaube auch nicht das „dieser Kappes“, den unser Oli und seine Soldaten da erfanden es der Wert ist um diese wertlose Munition!
      Wie gesagt: es gibt viel wichtigeres! Daran sollten unsere Führungsleute dran arbeiten! Denn dafür haben wir sie gewählt. Und nicht um Taufnamen zu suchen bzw zu erfinden!?
      Was soll der Kokolores um eine belanglose Benennung einer kleinen Ecke unseres Landes.
      Mir wäre es zehnmal lieber, wir hätten diesen übergrossen Schuldenberg nicht am Halse, denn der wird noch einige Jahrzehnte wie ein Damoklesschwert über uns hängen.

  6. Harie's Kommentar

    Dies zeigt wieder, wie selbstherrlich die DG ist. Das der MP diese Tugend pflegt, wissen wir schon seit Langem. Ich jedenfalls denke daran, wenn ich in der Wahlkabine stehe. Hoffentlich gibt es noch eine andere Möglichkeit als zu Weiss wählen!

  7. Ewiggestriger

    Ich bin weiterhin für „Deutsch-Belgien“. Es bezeichnet genau unser Gebiet, denn Malmédy ist damit aussen vor, genau so wie Waimes. Dass wir Deutsch sprechen ist ebenso ersichtlich wie die deutsche Kultur, die doch hier vorherrscht.
    Selbst Herr Paasch tritt lieber um 6 Uhr früh im deutschen Fernsehen auf (ceta) und überlässt dem Ersatzsenator Lambertz das Brüsseler Studio um ein fadenscheiniges „Ostbelgien“ zu verkaufen.
    Die Angst vor dem Wort „deutsch“ wirkt langsam lächerlich.

    • @Ewiggestriger: Sie haben recht, „Deutschbelgien“ wäre der ehrlichste und treffendste Name, denn wir sind Deutschbelgier. Die Frankophonen nennen auch ihr Gebiet FRANZÖSISCHE Gemeinschaft (und nicht Französischsprachige Gemeinschaft). Aber der Name Deutschbelgien ist bei uns nicht durchführbar. Auch Oliver Paasch würde den Namen ablehnen, weil er mit Deutschbelgien in die Ecke der alten PDB seines Vaters Lorenz gerückt würde. Sohn Oliver gibt sich deswegen gerne betont pro-belgisch und pro-frankophon.

  8. Norbert Schleck

    Am 3.4. schrieb ich folgenden Kommentar zu dem Thema „Ostbelgien“:

    In seinen „Nachtnotizen“ vom 06.03. feiert Herr Derwahl die Namensfindung „Ostbelgien“ in gewohnt blumigem Stil geradezu euphorisch und sieht sie quasi als ein Ereignis von geschichtlicher Dimension:

    „Dass die Regierung seines Nachfolgers Oliver Paasch bereit ist, die alten Zöpfe geflickter Namensbinden abzuschneiden, ist von hoher Symbolkraft und für Geschichtsschreiber ein Ereignis. Wir sind in Ostbelgien angekommen und müssen uns nicht weiter mit einem Memorandum entschuldigen, so kompliziert zu sein. Es geht in Richtung vierte Region.“

    In seinem heutigen Kommentar versetzt Herr Bildstein diesen hymnischen Tönen einen kräftigen Dämpfer und holt die Leser auf den rauen Boden der Wirklichkeit zurück.

    Die Sendung „Ce n’est pas tous les jours dimanche“ von RTL-Tvi, im Internet auf RTL-Tvi jederzeit abrufbar, war von vorne bis hinten als Jux konzipiert, in der sich die Wallonen über „Ooostbelgien“ – so die Aussprache à la française“ – lustig machten.

    Schon der Titel eine Zumutung: „Les germanophones toujours moins wallons?“ Das würde voraussetzten, dass die Ostbelgier sich irgendwann mal als hundertprozentige Wallonen gesehen hätten. Absurd.

    Als Ergebnis einer „Meinungsumfrage“, bei der alte Damen mit dem Mikrofon verfolgt wurden, hieß es dann auch, dass 90% sich nicht als Wallonen fühlen…

    Sodann die Vorstellung von Herrn Lambertz nicht nur als „président du parlement germanophone“, sondern auch noch als früherer „président (!) du gouvernement germanophone“.

    Herr „Olivier“ Paasch, ganz Sonnyboy und sprachgewandt, mehr als der eher schwerfällig mit deutlich germanischem Spracheinschlag daherkommende Lambertz, verhedderte sich dennoch zwei Mal beim Wort „indépendantiste“. Da es eine Aufzeichnung war, hätte er doch wohl darauf bestehen können, die Aufnahme zu wiederholen. Eher peinlich, dieser (Freudsche?) Verprecher.

    Der Autor des Buches „Histoire de Belgique pour les Nuls“ hat anscheinend noch nie etwas von den Säuberungen nach dem letzten Krieg gehört.

    Ein anderer Teilnehmer sprach von der DG als „la petite Alsace à nous“ und brachte es wohl auf den Punkt: Auch heute noch beäugt man die Deutschsprachigen und ihr Streben nach Autonomie mit Misstrauen. Das wiederholte Herumreiten auf dem „indépendantisme“ ist da bezeichnend.

    Weiteres Gelächter gab es um die 11. Provinz und um einen Vergleich mit der Gemeinde Schaerbeek, die, hätte sie die Kompetenzen Ostbelgiens, mit Trump Verträge abschließen könnte.

    Leider eine verpasste Gelegenheit!

    • Réalité

      Sehr guter Kommentar von Ihnen, Herr Schleck!
      Dem ist nichts hinzu zu fügen! Das war ja schon vorher gewusst, dass der G E Nachtschreiber den Teppich ausrollen würde. Wie kann er auch anders!?
      Die Leute sind des ganzen Rührens im Brei so langsam satt.
      Ich sprach es schon vorher an: immer wieder und immer wieder solche Betteleien. Warum? Einzig und alleine um sich zu profilieren.
      Die Leute sollten zu den Fakten übergehen! Gerade bei solchen Sachen versuchen zu punkten, um etwas was sowas von Belanglos ist, und den meisten am Geiste vorbei weht!
      Und der Senator lässt sich für solches vor den Bock spannen!? Lachhaft ist noch gelinde…
      Die Welt hat besseres verdient, und vor allem wichtigeres!

    • „Weiteres Gelächter gab es um die 11. Provinz “

      Wie die Zeiten sich doch ändern. In meiner Schulklasse hatte in den 1960-Jahren ein Abiturient einen
      Aufsatz verfasst, mit dem selbst gewählten Thema“ 10.Provinz für das Gebiet Eupen-Malmedy-Sankt.Vith“. Damals sprach man ja weder von einer DG, noch von Ostbelgien . Irgendwie ist die „Affäre“ wohl nach außen publik geworden, denn plötzlich wurde die damalige BSR (Kripo) in der Schule
      zwecks Verhör des „Aufsatzschreibers“vorstellig.Verhaftet wurde mein Schulkamerad nicht, aber, wie gesagt, die Zeiten haben sich geändert, jetzt wird bei uns über die Begriffe Ostbelgien/ DG gestritten und die eine oder andere Partei, bzw.Politiker tritt unverhohlen für die Abschaffung der Provinzen ein.
      In den 1960-Jahren wäre man bei diesen Äußerungen wahrscheinlich in den Knast gelandet…

  9. Das kommt davon, wenn man nur 4 Minister hat. Wir brauchen dringend einen 5. bzw 6. Minister, die sich mit solcher Problematik beschaffen. De politische Wasserkopf in Eupen ist einfach überfordert. Anderseits bin ich heilfroh, dass der politische Wasserkopf diese Bezeichnung nicht gebrauchen darf, denn ich bezeichne mich gerne als Ostbelgier, wäre aber sehr traurig wenn ich mit obengenannten ……… in Verbindung gebracht würde 9

  10. Parteiloser

    „Belgien besteht aus drei Gemeinschaften: die Französische Gemeinschaft, die Flämische Gemeinschaft und die Deutschsprachige Gemeinschaft.“
    Irgendwie leuchtet es mir nicht ein, dass die Frankophonen sich als „Französische Gemeinschaft“
    bezeichnen, hingegen die Flamen sich m.M.nach richtigerweise als „Flämische Gemeinschaft“ und die Deutschsprachigen eben als „Deutschsprachige“ Gemeinschaft. Die Wallonen, bzw. die Frankophonen bezeichnen sich quasi als“ Franzosen“ da, wie gesagt,“ Französische“ und nicht FranzösischSPRACHIGE Gemeinschaft. Fühlen die sich etwa als Franzosen?

  11. Ostbelgien ist ein geografischer Begriff und hat überhaupt nichts mit der Sprache zu tun. Oder wo befinden sich dann Malmedy, Verviers und Lüttich? Genau so bescheuert als einen Teil Ostbelgiens als Eifel zu bezeichnen. Die DG ist ein winziger Teil Ostbelgiens und der Ardennen

    • Zaungast

      “ Genau so bescheuert als einen Teil Ostbelgiens als Eifel zu bezeichnen.“

      Das ist nicht bescheuert.
      Südostbelgien war und ist Teil der Eifel und wird es immer sein.
      Eifel und Ardennen sind allerdings beide Teile des Rheinischen Schiefergebirges. Die Übergänge sind fließend.

      Kein echter Südostbelgier würde sich als Ardenner bezeichnen.
      Sogar die Malmedyer sehen sich an erster Stelle als „au seuil du plateau des Hautes Fagnes“ und nicht speziell als „Ardennais“.

      • Die Ardennen erstrecken sich von Nordfrankreich bis zum Hohen Venn (liegt übrigens auch in den Ardennen). Mal eine Karte der Ardennen googeln. Frage mich welche Geografielehrer die meisten gehabt haben.

        • Zaungast

          Da müssen die Eupener aber umlernen, die noch immer von den „Eifelern“ sprechen.
          Die „Ardenner“ heisst das abi jetzt.

          Ansonsten:

          Als belgische Eifel wird im deutschsprachigen Teil Belgiens zumeist der südliche Teil der Deutschsprachigen Gemeinschaft bezeichnet, der den Kanton Sankt Vith bildet. Nach dieser Definition gehört das Gebiet der Gemeinden Amel, Büllingen, Burg-Reuland, Bütgenbach und Sankt Vith zur belgischen Eifel.[1][2]Dieses sehr ländlich geprägte Gebiet ist im Gegensatz zum nördlichen Teil der DG, dem Eupener Land, sehr dünn besiedelt.

          Als belgische Eifel kann aber auch allgemein jener Teil der Nord- und Westeifel verstanden werden, der in Belgien liegt. Der Begriff wird nicht durchgängig verwendet, da die Grenze zu den Ardennen im Bereich des Hohen Venns fließend ist.[3]

          Quelle: Wikipedia, was sonst?

          Die Grenzen sind fließend, wie ich schon schrieb. Dennoch gibt es die belgische Eifel.

          Auch der ZVS ist da deutlich: „Um welchen Raum handelt es sich ? Vornehmlich befasst sich“ ZVS“, wie der Verein im Kürzel genannt wird, mit der alten Kulturlandschaft um Malmedy und St.Vith, also mit dem an den Höhenzügen von Venn und Schneifel gelegenen Eifelland.“

          „Eifelland“, nicht „Ardennen“!

          • „Als belgische Eifel wird im deutschsprachigen Teil Belgiens zumeist der südliche Teil der Deutschsprachigen Gemeinschaft bezeichnet, der den Kanton Sankt Vith bildet. “
            … dieses ist jedoch geografischer Nonsens….
            Aber gut man kann den deutschsprachigen Teil Belgiens auch Schwarzwald, Westerwald oder Toscana nennen, ist genau so richtig bzw. falsch

            • Zaungast

              Wie schon oben geschrieben, die Eupener können in der Beziehung nicht irren, und auch der ZVS wird wohl sein Programm ihretwegen nicht umschreiben.
              Es lebe die Belgische Eifel und ihre Bewohner!.“Ardenner“ heißen da nur die Pferde.

              „Hoch im Eifelland, steht ein Bauernhaus, so hübsch und fein.
              Und in diesem Haus, wohnt ein Mägdelein, so hübsch und fein.
              |: Ja dieses Mägdelein, gehört nur mir allein, die schöne Eifelländerin. :|“

              Gehört nur mir allein, und das schon seit fast 40 Jahren… Da kann aber auch mancher aus Eupen mitsingen, der seine Frau von „hinterm Venn“ importiert hat.

              • Réalité

                Toller Gesangstext vom Zaungast!
                Kann man sehr gut verwenden für die tolle teure Villa auf dem Kaperberg! Der Louis taufte sie ja in „Volkspalast“!?
                Nur wird sie immer und täglich von den Volksvertretern benutzt. Das Volk kann sie ja bezahlen, ist schon mal was!? Dafür ist es gut genug.

  12. Ein daher gelaufener Autor beschäftigt sich mit der belgischen Verfassung und denkt man müsste den Deutschsprachigen ihre geografische Bezeichnung für die Gegend kritisieren. Fällt ihm dazu nicht mehr ein, als sich auf die Verfassung zu berufen? Ernsthaft? Das ist peinlich.

    • Zaungast

      Nun, Uyttendaele als „derhergelaufenen Autor“ zu bezeichnen, ist schon absurd. Der Mann ist immerhin Rechtsanwalt, Verfassungsrechtler und Universitätsprofessor, versteht also wohl ein wenig mehr von der Materie als der Schreiberling, der sich dieses verächtliche Urteil über ihn erlaubt.

      Der Mann hat nun mal Recht, was die juristische Bedeutung von Begriffen wie „Fédération Wallonie-Bruxelles“ oder eben auch „Ostbelgien“ betrifft. Die ist nämlich gleich Null und ist nur im touristischen Bereich sinnvoll, als Ersatz für die alten Ostkantone, und selbst die erscheinen (noch immer) als Cantons de l’Est und Oostkantons im Logo der Tourismusagentur.

      Dass „Ostbelgien“ jetzt durch Werbung und allerlei Wettbewerbe (Bierdeckel, Anzeigen im GE) zu einem „einzigartigen“ Fleckchen Erde aufgeblasen werden soll, ist mehr als lächerlich.
      „Das kann nicht jeder“ wird großspurig behauptet. So? Was hat „Ostbelgien“ denn, was nicht Dutzende anderer Gegenden auch und noch mehr haben? Das Plaza? Verrottete Stege im Hohen Venn? Schlechte Straßen? Den Büchelturm? Das Heimatmuseum in Eupen? Das Sanatorium? Echte Folklore wie Tirolerfeste und Stuttgarter Wasen?

      • Über wen reden Sie hier? Doch nicht Jules Gheude um den es hier im Artikel geht? Ich glaube Sie schlafen noch.

        „Uyttendaele“ steht hier nirgendwo im Artikel. Sie sollten schon wissen, um wen es geht, bevor Sie drauf los kommentieren. Gheude ist alles, aber kein Rechtsanwalt.

        Auf ihren dämlichen Populismus gehe ich erst gar nicht ein. Es ist mir latte, ob wir uns „Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens“ oder „Ostbelgien“ nennen. Das interessiert ohnehin nur die ewigen Nörgler wie Sie in Ihrem Kommentar. Lassen Sie es auch mal gut sein, niemand will „Ostbelgien“ als „einzigartigen“ Fleck auf der Landkarte hinstellen. Andere Regionen werben auch mit ihrem Namen, daran ist wenig Verwerfliches. Vielleicht nur die Tatsache, wie viel Steuergelder für die Vermarktung drauf gehen, aber das ist auch nicht den Ostbelgiern vorbehalten, in Ihrem Sinne zu werben.

    • @ systray

      Ich kenne die Ziele des Rassemblement Wallon (RW), nicht, denke aber es sind die „kleinen Nationalisten“ die aus der DG ein kleines Elsass machen wollen. Wie das aussieht können Sie schon auf einer wanderkarte bewundern. Suchen Sie einmal Schlettstadt, Gerdsee oder Mühlhausen im Elsass. Es gibt viele Wege seine Ziele zu erreichen.

  13. Axel Kittel

    Die Frage der vermeintlichen „Illegalität“ von Namensbezeichnungen stellt sich an verschiedenen Stellen.

    „Fédération Wallonie Bruxelles“ ist genau so wenig ein Begriff der Verfassung wie „Ostbelgien“ (und ausserdem eigentlich schon die Verneinung der Existenz der Deutschsprachigen Gemeinschaft und doppelt verfassungswidrig, da wir ja, was die Region angeht, laut Verfassung Teil der Wallonie sind).

    „Flandern“ nennt sich auch nicht mehr Flämische Gemeinschaft oder Region Flandern.

    Ein anderes Beispiel ist „Avocats.be“ als Markennamen für den „Ordre des Barreaux Francophones et germanophone“ (Namenbezeichnung laut Gerichtsgesetzbuch – in deutsch „Vereinigung der französich- und deutschsprachigen Anwaltskammern“). Man sollte also hier, wenn es sich darum geht, ein Markenzeichen für eine Institution nach Aussen zu tragen, entweder allen dasselbe Recht einräumen oder es allen verbieten. Mich persönlich stört der Name „Ostbelgien“ nicht, so habe ich das noch auf der Schule gelernt, bevor es eine DG gesetzlich gab. Also fast schon „back to the roots“

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