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Beim Grenz-Echo „geht“ zum dritten Mal in vier Jahren der Chefredakteur

Ex-Grenz-Echo-Chefredakteur Lutz Bernhardt ist jetzt stellvertretender Chefredakteur der Frankfurter Neuen Presse. Foto: Gerd Comouth

Turbulente Zeiten beim Grenz-Echo, die Lage erinnert bisweilen an einen Fußballclub in Abstiegsgefahr, der einen Trainer nach dem anderen verschleißt: Zum dritten Mal innerhalb von nur vier Jahren geht bei der einzigen ostbelgischen Tageszeitung der Chefredakteur bzw. wird gegangen. Der Verlag gab am Mittwoch die Trennung von Lutz Bernhardt bekannt.

Nachdem Heinz Warny 20 Jahre (bis Ende 2004) und Gerard Cremer 7,5 Jahre (2005-2012) die Grenz-Echo-Redaktion geleitet hatten, wurde eine Doppelspitze mit Lutz Bernhardt und Heinz Gensterblum eingesetzt, die aber nur bis September 2014 Bestand hatte. Gensterblum schied „aus persönlichen Gründen“ aus.

Dem Vernehmen nach gab es schon damals Spannungen zwischen Bernhardt und Gensterblum, der heute der Sportredaktion angehört.

Jetzt geht auch Bernhardt. Das Verhältnis zwischen Redaktion und Chefredaktion war zuletzt derart angespannt, dass sogar ein Mediator eingeschaltet werden musste. Ergebnis: Bernhardt verlässt das Haus – oder wird verlassen.

Der Verwaltungsrat und die Direktion des Grenz-Echo dankten Bernhardt „herzlich für sein Engagement und wünschen ihm das Beste für seine Zukunft“.

Das Verlagsgebäude des Grenz-Echo am Eupener Marktplatz. Foto: OD

Das Verlagsgebäude des Grenz-Echo am Eupener Marktplatz. Foto: OD

Weiter hieß es in der Pressemitteilung vom Marktplatz: „Lutz Bernhardt hat seit 2012 als strategischer Redaktionsleiter und seit 2014 als Chefredakteur den Veränderungsprozess der Tageszeitung maßgeblich gestaltet. Unter anderem durch den Relaunch der Zeitung im Herbst 2012 sowie durch die Neukonzeption des Internetauftritts im Frühjahr 2016 wurden unter seiner Führung wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.“

Bernhardt habe die Arbeitsweise der Redaktion „konsequent auf mehr journalistische Qualität und Lesernähe ausgerichtet. Der Verwaltungsrat und die Direktion haben ihm als Redaktionsleiter und als Führungskraft stets ihr vollstes Vertrauen geschenkt und seine Maßnahmen zur Umsetzung der strategischen Ziele immer unterstützt“, so Olivier Verdin, Geschäftsführender Direktor des Grenz-Echo. Der Verlag werde „den angestoßenen strategischen Prozess weiter verfolgen und darauf aufbauen“. Lutz Bernhardt werde dem Grenz-Echo in Zukunft weiterhin als externer Berater zur Verfügung stehen.

Abschließend hieß es, die Redaktion werde „die Zeitung engagiert weiterführen, bis die Verantwortungen neu definiert werden“.

Die Pressemitteilung sagt nichts aus über die wahren Hintergründe der Trennung von Chefredakteur Bernhardt. Anfang Juni 2016 berichtete der BRF: „Der Chefredakteur vertritt offenbar eine Linie, die teilweise im Widerspruch zu den Auffassungen und inhaltlichen Schwerpunkten von Teilen der Redaktion steht. Versuche der Redaktion, den Verleger, die Direktion und den Verwaltungsrat mit der Situation zu konfrontieren und Lösungen anzustreben, brachten nicht das gewünschte Ergebnis. Mit anderen Worten: Die Chefetage teilt nicht die Bedenken der Redaktion gegenüber der Chefredaktion. Eine Redaktion, die sogar eine Streikankündigung hinterlegt hat.“

Grenz-Echo-Verleger Alfred Küchenberg. Foto: Gerd Comouth

Grenz-Echo-Verleger Alfred Küchenberg. Foto: Gerd Comouth

Sowohl Verleger Alfred Küchenberg als auch der Geschäftsführende Direktor Olivier Verdin beschwichtigten damals, man befinde sich in einem fundamentalen Prozess der Umwandlung. Es sei die Aufgabe der Zeitung und der Redaktion, diesen Wandel zu gewährleisten. Dass es zu kontroversen Diskussionen komme, sei „Teil eines gesunden, normalen Prozesses“.

Anfang Juni kam es auch zu Spekulationen, wonach das Grenz-Echo im Herbst 2016 an einen ausländischen Verlag verkauft werden könnte. Dass sich die Direktion jetzt von Chefredakteur Bernhardt trennt, sich aber mit der Bezeichnung eines Nachfolgers offenbar noch Zeit nehmen will („Die Redaktion wird die Zeitung engagiert weiterführen, bis die Verantwortungen neu definiert werden“), ist nicht gerade dazu angetan, die Spekulationen über einen möglichen Verkauf zu entkräften. (cre)

Siehe auch Artikel „Turbulenzen beim Grenz-Echo: Wird der Zeitungsverlag im Herbst verkauft?“

 

 

68 Antworten auf “Beim Grenz-Echo „geht“ zum dritten Mal in vier Jahren der Chefredakteur”

    • R.A. Punzel

      Er ist doch noch da, deshalb keine Panik ;-)):

      „…. Lutz Bernhardt werde dem Grenz-Echo in Zukunft weiterhin als externer Berater zur Verfügung stehen….“

      Wenn das Grins-Echo dann engültig pleite ist, lag es an dem „Beratergehalt“. Gefickt eingeschädelt. Oder?

  1. Komisch, Komisch Herr Bernhardt machte eigentlich einen Soliden Eindruck, oder wollte er auf kurzer Zeit zuviel?
    Aber Herr Verdin sitzt gut wo er ist…..
    Druckerei geschlossen , Rotation verlegt……weiter so im Oktober verkaufen wir das GE und die Chefetage wird dann pensoiniert…. der Fisch stinkt meistens am Kopf.
    Herr Cremer sie können ja langsam einen Stammtisch gescheiterter Chefredakteure des GE eröffnen, Prost!!!

  2. Wenn es keinen Chefredakteur gibt, dann leitet die Direktion die Redaktion. Das bedeutet noch mehr PR-Texte und Jubelartikel, je billiger, desto besser. Noch mehr Gefälligkeitsjournalismus. Oder das GE macht es wie 100’5. Die erfinden ein Gerücht, fragen dann nach, ob an dem Gerücht was dran ist, und wenn nichts dran ist, bringen sie nochmal das Gerücht und melden, angeblich sei an dem Gerücht nichts dran, aber sicher sei das nicht. Der Sender hat damit 3-4 Minuten Sendezeit voll bekommen und die Hörer reden nur noch über das Gerücht. Journalismus 2016. Billig und wirkungsvoll. Könnte ein preiswertes Modell fürs GE sein.

  3. Der Einarmige Bandit aus dem Ourtal

    Keine Bange , das Grenz-Echo bleibt Permament bestehen und wird bis zum Teufel hinaus bezuschusst , damit die Verschwender in Eupen weiterhin beweihräuchert werden . Und wenn der Paasch das auch noch aus seiner eigenen Tasche berappen muss , auch dann noch würde er es tun , um den Leuten nur verlogene Heissluft zu predigen .

    • Jens Nitzschke

      Inzwischen weiß doch jeder, auf welcher Ebene Diktatoren sich bewegen – genau, auf der Höchsten! Nicht, daß ich, als Öcher, Sympathie für den Öcher empfand; aber, wie im Artikel beschrieben, ĺäßt die Frequenz der Konflikte nur eine Interpretation zu. Vielleicht sollte sich die oberste Etage auch mal Gedanken zur Orientierung des Blattes machen. Wie man immer wieder lesen kann – nicht unbedingt im Blatt selbst, die Zensur wacht! – fühlt sich manch ein DGler einfach an der Nase herum geführt, von dieser „einzigen ostbelgischen Zeitung“!

  4. Der Weggang von Lutz Bernhardt ist mit Sicherheit ein Verlust für das GE. Lange hat es keinen so kompetenten Chefredakteur gegeben. Vor allem, die Tatsache, dass er das belgische wie ostbelgische Geschehen mit etwas Distanz betrachten und analysieren konnte, war ein Mehrwert für die Zeitung. Welche redaktionsinternen Gründe zu dieser Trennung geführt haben weiß ich nicht. An der journalistischen Kompetenz von Herrn Bernhardt wird es wohl nicht gelegen haben. Dann wäre ja wieder Platz frei für H. Gensterblum damit das GE wieder in leuchtendem Orange erstrahlt. Abwarten.

  5. Pensionierter Bauer

    Schade , hatte den Eindruck gewonnen , dass das GrenzEcho in den letzten Jahren deutlich besser geworden ist . Die Texte sind fundierter . Schriftfehler sowie inhaltliche Falschdarstellungen haben sehr stark abgenommen . Die Latte für den ,die Nachfolger I n hat Herr Bernhardt auf jeden Fall ziemlich hoch gelegt .

    • Jens Nitzschke

      Das meinen Sie wohl ironisch, nicht? Schriftfehler wurden zur grammatikalischen Regel, während die Inhalte regelrecht im Boden verschwunden sind. Über das Niveau schweige ich lieber.

      • Pensionierter Bauer

        Nein , das schrieb ich nicht ironisch !
        Als jemand der das GE aber auch andere Tageszeitungen aus der Grossregion seit sehr vielen Jahren liesst und auch bei vielen Veranstaltungen vor Ort ist , glaube ich es beurteilen zu können .
        Ungern erinnere ich mich an die Zeit als das GE zum CSP Mitteilungsblatt verkommen war .
        Die deutschsprachige Gemeinschaft ist nun mal nicht so groß dass es jeden Tag eine Sensation gibt . Eine BILD für Ostbelgien brauchen wir nun wirklich nicht .

        • R.A. Punzel

          Es wäre wirklich kein Verlust, wenn dieses Blatt erst vom Markt verschwände und sich dann, neu orietiert, wieder erscheinen würde. Aber bitte nicht als LPL-Zeitung, ich meine Lambertz-Paasch-Liberales Blatt. In einer Diktatur ist alles möglich, nur kein freiheitliches Anders-Denken und -Schreiben.

  6. Eupenmobil

    Chefredakteur Bernhardt hat meiner Meinung den Fehler gemacht, aus dem GE eine Aachener Zeitung zu machen. Diese entspricht nicht der ostbelgischen Mentalität. Ich finde sie auch langweilig.

    • Aachener Zeitung ? Bitte erläutern ? Neben Herrn Bernhardt gibt es ein gutes Dutzend weiterere Redakteure, die fast allesamt aus OStbelgien stammen… Ich konnte eine solche Entwicklung such im Ansatz nicht erkennen. Wogl zeichnete der CR sich durch journalistische Kompetenz aus, was man von vielen, aber nicht allen anderen Redakteuren sagen kann.

      • Das Blatt ist mir in der letzten Zeit zu deutschorientiert geworden, fast nur DPA-Artikel und im Sportteil vor allem Artikel über deutsche Vereine; und wenn es mal über den belgischen Fußball ging, dann aber fast immer die Erwähnung eines deutschen Fußballers oder Trainers. Vor kurzem wurde Lukaku sogar empfohlen, sich Lektionen bei Schweinsteiger zu nehmen.

        • @ Ben 29. Juni 2016 – 17:20
          Nicht nur das „Lukaku bei Schweinsteiger anfragen müsste“…Bei ALLEM was in Belgien passiert und im GE erscheint wird mit das „Deutsche Vorbild“ verglichen.
          Dann reden wir mal über die „kopierten Artikel“ aus de Agentur Belga bzw. aus der flämische Tageszeitungen(u.a: HLN- Nieuwsblad-BvL usw…) Die Übersetzungen teilweise „unter alle Sau“ bzw. auf eine „deutsche Art übersetzt“…die am Ende das Ganze in ein anderes Tageslicht stellen.
          Als ich den Herr L.B. darauf aufmerksam machte, antwortete er mir: „Ihm fehle einfach die Zeit besser nachzuforschen weil er zuviel Aufwand in das Korrigieren meine Leserbriefe stecken müsste“
          Typisch diese deutsche Arroganz…Lass ihm gehen…Richtung Osten…da gehört der hin.
          Merkwürdig das der Chef Redakteur gehen muss, aber weiterhin als Externer Berater tätig sein darf/soll…

  7. Die Stellungnahme des Grenzecho ist wirklich nichts wert. Man hätte wenigstens ein bisschen Aufklärung betreiben können. Solche nichtssagenden Erklärungen wurden früher in Moskau oder Ostberlin gemacht, wenn ein Mitglied des Politbüros kaltgestellt wurde.

  8. Wenigstens ist jetzt wieder während Fußballübertragungen im GE der Verzehr von Bier erlaubt. Auch das sog. Télétravail wird wieder Einzug finden und es erlauben, den Fokus auf die wesentlichen Dinge zu richten. Prost!

  9. die Wahrheit

    Knallharter Journalismus ist auch in Ostbelgien gefragt. Keine Angsthasen, sondern schreiben was Sache ist. Den Behörden auf die Finger schauen. Wo Unrecht getan wird, muss drüber geschrieben werden.

  10. Regierungsblatt

    Als einzige Tageszeitung in der DG die von der Regierung erheblich bezuschusst wird wäre es angebracht das diese Tageszeitung als Pflichtlektüre an alle Untertanen kostenlos verteilt wird, damit Kritik erst gar nicht aufkommt!
    Nachdem hier das Posten von anonymen Stellungnahmen auf Grenzecho.net nicht mehr möglich ist, ist das Internetforum auf Grenzecho.net faktisch tot!
    Aber so ist man sicher das Kritik erst gar nicht mehr aufkommt. In der Asylfrage hat das Grenzecho nur einseitig informiert. Die Kosten der belgischen Flüchtlingspolitik sind verschwiegen worden. Die Regierung der DG ist niemals kritisch hinterfragt worden. Bauprojekte in der Gemeinde Bütgenbach wurden in der Presse breitgetreten als ob ein neuer Atomreaktor gebaut wurde (Komischerweise wurde aus anderen Gemeinden ähnlich grosse Projekte nicht bekannt gemacht)? Das Grenzecho hat nur mehr eine Daseinsberechtigung fûr die Leute um informiert zu sein wer verstorben ist? Viel zu vieles aus der deutschen Pressestelle. Viel zu viel Sport.

  11. Ich würde mir zu diesem Thema auf OD (und vielleicht auch parallel in anderen Medien veröffentlichte) gegenseitige Interviews der letzten Chefredakteure wünschen, oder z.B. das Protokoll einer gemeinsamen Diskussion.

  12. Unparteiischer

    Jedesmal, wenn OD etwas über das GE berichtet, wird ein unglaubliches Bashing losgetreten. Fast keiner lässt ein gutes Haar am GE. Dabei wird das GE täglich von über 8000 Leuten gekauft und von noch vielen mehr gelesen. Bekommen die nicht mit, wie ihre Zeitung jedesmal in den Dreck gezogen wird? Ich als langjähriger Abonnent bin jedenfalls sehr zufrieden mit der Zeitung.

    • „Ich als langjähriger Abonnent bin jedenfalls sehr zufrieden mit der Zeitung.“
      Ja nee, schon klar!
      Die „Blöd“ Zeitung wird auch von vielen „zufriedenen“ Abonnenten gelesen!
      Jedem das Seine! ;-)

    • Einzelhandelskaufmann EdiG

      Jedesmal, wenn OD etwas über das GE berichtet, wird ein unglaubliches Bashing losgetreten.

      @ Unparteiischer

      Srimmt fast, es muß heißen…..
      Jedesmal, wenn OD etwas berichtet wird ein unglaubliches Bashing losgetreten.

    • Sagichnicht

      8000 heute. Vor 5 Jahren waren es noch 11000. Die leute checken das es sich nicht lohnt so ein Blatt zu kaufen. Und wenn sie so zufrieden sind, scheinen sie keine großen Ansprüche zu haben

  13. Irgendetwas stimmt hier nicht: Die GE-Direktion hat in ihrer Stellungnahme nur lobende Worte für den scheidenden Chefredakteur Lutz Bernhardt gefunden. Er soll sogar als externer Berater dem Haus erhalten bleiben. Ob das Sinn macht? Waren alle seine Entscheidungen glücklich? Der Internetauftritt ist, höflich ausgedrückt, verbesserungswürdig. Wenn man bedenkt, dass drei Redakteure volltags beschäftigt sind, ist das zu wenig.

  14. Bald ist wieder Winter und das GE kann bei uns wieder zum Kamin anzünden benutzt wird. Meine Frau liest die Todesanzeigen und freut sich jedes Mal wenn meine Name nicht dort vorkommt. Ich amüsiere mich über dieses Käseblatt, dessen Inhalt und der fielen Feler, die wohl ungewollt beim Korrekturlesen durchrutschen. Die Rechtschreibfehler und der phantasievolle Satzbau sollte aber der Nachwelt erhalten bleiben. Deshalb brauche ich das ( manchmal recht dünne) Blättchen zur Belustigung am Morgen.

  15. Graf Ortho

    Nun ja, skurrile Vorschläge gibt es so manche.

    Vielleicht sollte man da auch gleich Chinesisch als Pflichtfach einführen. An der BS in St. Vith wird das schon angeboten, wenn ich richtig informiert bin.

    Aber im Ernst. Die Kenntnis der Muttersprache sinkt rapide. Dabei ist das Problem durchaus nicht auf die Deutschsprachigen begrenzt. Auch in französischsprachigen Foren findet man mit Leichtigkeit solche Beiträge von 5 Zeilen mit 10 Fehlern. Es ist wohl eher ein Zeichen unserer Zeit. Niemand macht sich mehr die Mühe, nachzudenken oder das Geschriebene nachzulesen, alles muss schnell gehen.

    Obwohl, à propos schnell gehen… Das GE, um darauf zurückzukommen, ist in der Beziehung kein Paradebeispiel, zumindest, was die Kommentarseite im Internet angeht. Ein Beitrag, der abends eingesandt wurde, wird erst am übernächsten Tag freigeschaltet.

    Da ist OD – man mag vom Inhalt mancher Kommentare halten, was man will – um Lichtjahre schneller.

  16. Marion Schmitz-Reiners

    Dass Lutz Bernhardt Belgien erst „lernen“ musste, als er die Chefredaktion des GE übernahm, kann kaum abgestritten werden. Aber er hat versucht, das Beste aus dem Blatt zu machen, wie vor ihm auch Ko-Chefredakteur Heinz Gensterblum, Gerard Cremer und – sowieso – Heinz Warny. Dass alle vier Chefredakteure geschasst wurden, kann nicht nur an ihnen liegen. Wann und von wem wird die Verlagsspitze einmal zur Ordnung gerufen? Und was ist dran an den Gerüchten, dass das GE an einen ‚ausländischen Verlag‘ verkauft werden soll? Ist ein deutscher Verlag gemeint? Welcher? Warum wird nicht offen kommuniziert? Wer kauft/abonniert das Blatt jetzt noch? Eine Katastrophe für die einzige deutschsprachige Zeitung des dreisprachigen Belgien.

    • Herr Warny wurde nicht geschasst, und Herr Gensterblum auch nicht. Herr Gensterblum ist noch immer beim GE, und Herr Warny schreibt noch immer für das GE, ist nur in den verdienten Ruhestand getreten.

    • „“Dass alle vier Chefredakteure geschasst wurden, kann nicht nur an ihnen liegen.

      Die HH Warny und Gensterblum wurden nicht „geschasst, wie Sie irrigerweise vermerken.
      Für eine Journalistin , welche u.a. auch für das G-E schreibt, hätten Sie es eigentlich besser wissen müssen.

      • Marion Schmitz-Reiners

        Herr Warny hat seinerzeit von Dritten erfahren, dass er seinen Stuhl räumen musste, was sicherlich nicht schön für ihn war, auch wenn er die Altersgrenze beinahe erreicht hatte. Warum Heinz Gensterblum plötzlich nicht mehr Co-Chefredakteur war, das weiß ich nicht genau. Das muss ich zugeben. Aber auch ich wurde 2005 als Chefredakteurin des in Brüssel erscheinenden Belgien-Magazins ohne eine Vorwarnung mit der Entscheidung des Verlages konfrontiert, die Monatszeitschrift für Deutschsprachige einzustellen, wobei auch gleich ein rundes Dutzend freiberuflicher Kollegen auf der Strecke blieben. Irgendwie bleibt ein schlechter Nachgeschmack bei all diesen personalen (und wirtschaftlichen) Entscheidungen, auch wenn dieses dumme Gefühl mangels offener Kommunikation nicht erhärtet werden kann.

        • Herr Warny musste seinen Stuhl nicht räumen, sondern hat das sehr representierende Büro des Chefredakteurs behalten. Herr Cremer als neuer Chefredakteur erhielt ein eher funktionales Büro am Ende des Flurs. Herr Warny hat das langsame Hinübergleiten in den Ruhestand genossen.
          Ist das Spinnen von Gerüchten rund um den GE-Chefredakteurposten jetzt Mythenbildung ? Bleiben wir bei der Wahrheit: Herrn Cremer wurde unter höchst umstrittenen Umständen gekündigt und Herr Bernhard tat dies selbst.

        • Zweifler

          Hört sich ja fast so an als ob da „Amis“ an der Spitze des G-E wären. Die handeln ja oftmals nach dem Motto: hire and fire. Ist der Donald Trump da vielleicht im Hintergrund am werkeln? Spaß beiseite:
          Ich glaube das Problem ist eher „oben“ angesiedelt. Was geht eigentlich in den Köpfen der HH Küchenberg, Verdin usw. vor? Die sollen sich selbst mal ernsthaft hinterfragen, denn normal ist es nicht, die Chefredakteure mit einer solch kurzen“ Haltbarkeitsdauer“ zu versehen. Da ist selbst bei der BILD mehr Kontinuität vorhanden

    • Simmungsmacher

      Die Stimmung wird erst richtig ausufern wenn die Dinger uns um die Ohren fliegen.
      Dann werden hier die bekannten Forenschreiber behaupten, dass die Verstrahlung nur minimal-marginal und ungefährlich sei und der Vorfall nur vom Grenz-Echo und dem WDR aufgebauscht wurden.

    • Ich hoffe nur, sie haben keine Kinder oder Enkelkinder. Die würden ihnen möglicherweise einmal die Frage stellen. Papa, Opa, warum hat man die Akw’s nicht abgeschaltet, als man doch wusste, wie marode sie sind ? Warum hast du nur zugeschaut und alle Gefahren kleingeredet ? Mit ein wenig Glück (für Sie) werden diese Fragen an ihrem Grab gestellt und sie müssen nicht mehr antworten.

  17. Bernstein

    Würde ich über viel Geld verfügen, müsste ich wahnsinnig sein um in eine kleine Lokalzeitung zu investieren.
    Ich kann mir die Sorgen der Grenz-Echo Eigner illustriert vorstellen.
    Täglich zwischen den Ansprüchen der Leser, der Redaktion und der Buchhaltung zu jonglieren, kann auf Dauer die Lust an einer solchen Investierung vermiesen.

  18. Wer leitet denn jetzt die Redaktion? Wenn ich den BRF-Bericht lese, scheinen es die Herren aus der Chefetage mit der Ernennung eines neuen Chefredakteurs nicht eilig zu haben. Eine Redaktion ohne Chefredakteur, das gibt es auch nur in der DG-Provinz.

    • Alemannia4ever

      Mit den Begebenheiten vor Ort sollte ein Chefredakteur schon vertraut sein – oder aber die Finger von Kommentaren oder anderen tendenziösen Einschätzungen lassen, die die DG und Belgien betreffen. In einem Lokalblatt möchte ich Lokalpatriotismus lesen und spüren.

    • @Unparteiischer: Nach den Erfahrungen, die in den letzten 10 Jahren Chefredakteure am Marktplatz gemacht haben, glaube ich nicht, dass sich so schnell jemand finden lässt, der bereit ist, die Marionette eines Verlegers zu sein, der permanent Einfluss nehmen will auf die Geschicke der Redaktion. Entweder ist die Redaktion zu stark und lässt sich vom Chefredakteur nichts sagen oder die Direktion hat das Sagen und degradiert den Chefredakteur zum Befehlsempfänger. In beiden Fällen ist die Mission zum Scheitern verurteilt.

  19. Hoffentlich ist es nicht zu spät das Ruder im GE herumzureißen! Das GE ist und soll eine Lokalzeitung bleiben, will sagen, dass hier vorrangig lokale Themen behandelt werden sollen. Natürlich ist hier der Grat hin zum „Gefälligkeitsjournalismus“ ein schmaler, doch die ostbelgischen Leser verlangen doch nach diesen Dingen. Wenn ich international, wirtschaftlich und politisch informiert werden möchte, stehen mir gewiss andere Printmedien zur Verfügung, die dies viel besser tun. Schuster bleib bei Deinen Leisten! Es hatte bislang doch einen gewissen Reiz auch von „kleinen Weilern“ und deren Kulturleben zu lesen… das wurde mir u.a. auch von „Auswärtigen“ bestätigt!

    Die Seiten „Wir von hier“ empfinde ich gelinde gesagt als Witz und Bankrotterklärung des GE in diesem „lokalen Touch“ fortzufahren. Da müssen Abonnenten selbst Fotos machen und Berichte zimmern um diese dann für „teures Geld“ in der Zeitung zu lesen! Das spottet jeder Beschreibung, zumal nicht jeder in der Lage ist, diese Arbeit für sein Dorf, seinen Verein zu übernehmen. Es kommt also zu einem Ungleichgewicht und zwangsläufig zu Unzufriedenheit die natürlich mit noch mehr Abo-Abgängern quittiert wird.

    Die Online-Präsenz des GE empfinde ich als Eifeler als Katastrophe. Ich habe mir die Mühe gemacht, die Themen der vergangenen 2 Wochen zu analysieren: 80% der Meldungen stammen aus dem „Eupener Land“, 13% sind international und lediglich 7% stammen aus der Eifel. Passiert denn dort so wenig, oder haben die drei Vollzeit-Redakteure bereits die Absplittung zwischen Nord und Süd im Visier? Auch die Tatsache, dass so wenige Online-Abonnenten sind, zeugt von schlechter Planung, denn wie rechnet und verantwortet sich der ganze Arbeitsaufwand?

    Des weiteren muss das GE viel mehr Ausgewogenheit an den Tag legen. Weshalb 8 Seiten Regionalfußball, wenn andere Sporteliten der DG viel hochwertigere Resultate in anderen Sportarten erzielen, die dann aber nicht erwähnt werden. (Motorsport, Radfahren, Schwimmen, Turnen …) Auch das ganze Brimborium um die AS erachte ich in diesem Zusammenhang als übertrieben und als „Steckenpferd“ vereinzelter GE-Redakteure.

    Ich wünsche mir einen besonnenen Ostbelgier, der das Ruder am Marktplatz in die Hand nimmt und in ruhiges Fahrtwasser manövriert. Denn der Aktionismus eines Lutz Bernhardt, der als „Außenstehender“ den Ostbelgiern ihre „Lesegewohnheiten“ quasi über Nacht verändern wollte, sind eher kontraproduktiv. Die DG braucht kein BILD-Format. wir brauchen eine verlässliche Tageszeitung mit entsprechendem Lokalkolorit. Ich denke da an die gute Alte Zeit von und mit Heinz Warny.

  20. Neue Chance nutzen

    @lokaler: Ihrer Analyse ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Auch ich finde die Rubrik „wir von hier“ für eine Lokalzeitung, wie das GrenzEcho es sein soll, unangebracht. Auch wenn Text- und Bildbeiträge zu den verschiedenen Schützenfesten in der Eifel zugegebenermaßen kein redaktionell hohes Niveau hat, wünsche sich viele Leser genau diese Informationen. Das GrenzEcho ist und bleibt eine Lokalzeitung, und sollte seinen Schwerpunkt in der regionalen Berichterstattung legen. Viele Leser sind meines Wissens verärgert darüber, dass über die AS Eupen seitenweise berichtet wird – Tendenz steigend, da in der Saison 2015/16 am Eupener Kehrweg Erstligafußball zu sehen ist. Das steht in keinem Verhältnis zu den Leistungen, die andere Sportler bringen. Die Unausgewogenheit der Textbeiträgen aus Eupen/Eifel ist ebenfalls auffallend, der Internetauftritt schlicht und einfach miserabel. Da habe ich mir viel mehr erhofft, zumal der Neuaufbau der Internetseite groß angekündigt worden ist, und immerhin drei Redakteure ganztags zur Verfügung stehen. Vielleicht bietet sich mit einem neuen Chefradakteur die Möglichkeit, die Zeitung aus Sicht des Lesers kritisch zu hinterfragen. Es darf spekuliert werden, wer das Ruder in die Hand nimmt. Herr Bernhardt in beratender Funktion im Neuaufbau einzubinden, halte ich für keine gute Idee.

    • Sie mögen ja mit Ihrer Kritik recht haben. Wenn aber noch weniger über die AS berichtet wird oder die lesergemachten Schützenfestartikel wegfallen, wird das Blatt noch dünner: und das machen hier einige auch als Schwäche fest. Ich persönlich schätze das GE so wie es eben ist, mit all seinen Fehlern und Macken. Erst wenn es komplett verschwindet werden viele das (heimlich) bedauern. Komplementär zu OD, Wochenspiegel, Pfarrblättchen u.ä. hat es seinen festen Platz hier, in unserer überschaubaren Region. Wer mehr will kann sich online oder nach weiteren Printmedien umsehen, wo dann auf deutscher Seite die dpa u.a. auch wieder mitmischt.

      • Unparteiischer

        @gruene: Ganz richtig! was der eine nicht mag (z.B. AS Eupen), will der andere unbedingt drin haben. Fußball ist nun eben die Sportart Nummer 1. Man sieht es ja bei der EM, wo sich sogar die Oma die Spiele anguckt. Das ist ja gerade der schmale Grat, den das GE machen muss. Zum einen muss es regional ausgerichtet sein und zum anderen national und international. Mit den Themen über die Eifel und den Norden das Selbe. Beide Seiten müssen gleichmäßig repräsentiert sein, was nicht immer leicht ist. Alle zufrieden zu stellen, ist halt nicht leicht.

          • Zaungast

            Gute Idee, da wäre ich auch für. Allein schon der Umwelt zuliebe. All das gesparte Papier. Heute 10 Seiten Sport von 32.

            Das Abo könnte dann 1/3, na ja, sagen wir 1/4 weniger kosten. Es gibt ja auch Zeiten, wo die Sportereignisse dünner gesät sind als jetzt mit EM und Tour de France.

            • @ Zaungast

              Sie würden sich wundern wie gering der Preisunterschied zwischen einer Zeitung mit 32 Seiten und 22 Seiten ist. Nehmen Sie das Papier, es wird nach Gewicht eingekauft und wenn sich die Rolle dem Ende zuneigt wird sie aus der Rotationsmaschine genommen. Da sind noch etliche Kilo drauf die entsorgt werden. Auch die Kosten für Druckfarbe hält sich in Grenzen. Der Aufwand für Verwaltung, Beiträge für Agenturen und Personalkosten sind die Gleichen unabhängig von Auflage und Umfang.
              Auch die Idee mit dem Umweltschutz ist weit her geholt, Zeitungspapier besteht zu 100% aus Rec.Papier.

              • Zaungast

                In einem anderen Beitrag wird über die sinkende Zahl der Leserbriefe diskutiert.

                Ein Beitrag wie der Ihre wäre nie als Leserbrief veröffentlicht worden, ja Sie hätten ihn erst gar nicht unter Ihrem Namen eingesandt.

                Völlig sinnloses „Gequatsche“ ohne jeglichen Mehrwert! Si tacuisses,…

  21. Self Service

    Mit dem Grenz Echo ist es genauso wie mit vielem in der DG. Viel zu gross für so ein kleiner Staat!
    Gott sei Dank habe sie noch die vielen Stellengesuche unserer Regierung wöchentlich.
    Frage mich schon lange wie viele Referenten die wohl noch brauchen müssten?
    Der Wahnsinn was die da veranstalten. Das GE sollte fusionieren mit den 2 Werbe Blättern. Dann könnte die sich so lala noch über Wasser halten. Wir brauchen diese drei gar nicht.
    Es ist schwer fûr so wenig Einwohner jeden Tag Stoff zu finden. Es ist viel einfacher einen ganz grossen Verwaltungs- und Regierungsapparat zu haben. Die Leute bedienen sich ganz einfach an den vielen Steuergeldern, und nehmen sich prompt was sie brauchen.
    Verkehrte Welt das ganze.

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