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FC Bayern gewinnt 3:0 gegen tapferes Anderlecht (80 Minuten in Unterzahl)

Die Schlüsselszene in der 10. Minute des Spiels des RSC Anderlecht bei Bayern München: Bayern-Torjäger Robert Lewandowski (rechts) wird vom Anderlechter Sven Kums gefoult. Foto: Andreas Gebert/dpa

Der RSC Anderlecht ist wie erwartet mit einer Niederlage in die Gruppenphase der Champions League gestartet. Der belgische Rekordmeister verlor am Dienstag beim FC Bayern München mit 0:3, musste jedoch 80 Minuten in Unterzahl bestreiten und hatte obendrein Pech bei einem Pfostenschuss beim Stand von 1:0.

Anderlechts Trainer René Weiler musste seine Abwehr umbauen, und der Schweizer überraschte, indem er Sven Kums auf der für ihn völlig ungewohnten Position als Abwehrchef einsetzte.

Javier Martinez (links) von München und Lukasz Teodorczyk von Anderlecht. Rechts Münchens James Rodriguez. Foto: Andreas Gebert/dpa

Das sollte sich schon nach 10 Minuten rächen, denn bei einem langen Ball von Tolisso eilte Lewandowski Kums davon. Der Belgier kam dann auch noch auf die schlechte Idee, den polnischen Torjäger kurz vor der Strafraumlinie zu foulen: Efmeter für Bayern (Fehlentscheidung, es hätte Freistoß geben müssen) und Rote Karte für Kums! Schlechter konnte diese Begegnung für die Gäste nicht beginnen!

Gelackmeiert war aber vor allem Anderlechts Coach Weiler, dessen Risiko mit Kums als Libero schon früh hart bestraft wurde. Lewandowski verwandelte den Strafstoß sicher, München führte nach 11 Minuten 1:0.

Man befürchtete jetzt das Schlimmste für den belgischen Rekordmeister, jedoch konnte Anderlecht in Unterzahl Schlimmeres verhindern.

Mit der Zeit gelang es den Gästen irgendwie, Bayern einzuschläfern, es sei denn, dass sich die Münchner dank der frühen Führung ihrer Sache zu sicher waren. Zudem war Sels im Tor der Belgier seiner Mannschaft in einigen Situationen ein starker Rückhalt. So blieb es bis zur Pause beim Stand von 1:0.

Weiler und Kums im Fehler

Ärgerlich war nach dem ersten Durchgang aus belgischer Sicht die Fehleinschätzung von Anderlechts Trainer Weiler, der Kums auf einer für ihn völlig ungewohnte Position einsetzte, wobei Kums auch eine Mitschuld trägt, weil das Foul gegen Lewandowski völlig überflüssig war.

Zwar hätte der Pole ohne das Foul vielleicht trotzdem die Führung für Bayern erzielt, aber zumindest hätte Anderlecht nicht in Unterzahl weiterspielen müssen.

Anderlechts Torwart Matz Sels war seiner Mannschaft in der Allianz Arena ein starker Rückhalt. Foto: Andreas Gebert/dpa

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wäre Anderlecht fast der Ausgleich gelungen, und das in Unterzahl! Ein Schuss von Chipciu prallte an den Pfosten. Das war großes Pech für die „Veilchen“.

Danach kontrollierten die Münchner weiter das Spiel, aber Anderlecht hielt sich wacker.  Nach knapp einer Stunde kam der Ex-Eupener Henry Onyekuru ins Spiel. Letzte Saison noch im Eupener Kehrweg-Stadion, jetzt auf dem Rasen der Allianz Arena – für den Nigerianer geht das Fußballmärchen weiter.

Erst in der 65. Minute gelang Bayern das befreiende 2:0 durch Thiago nach einem Moment der Unaufmerksamkeit in der belgischen Hintermannschaft. Das 3:0 fiel erst in der Nachspielzeit durch Kimmich, der obendrein leicht im Abseits stand.

Kurzum, Anderlecht hat sich unter ganz schwierigen Umständen (80 Minuten in Unterzahl) einigermaßen noch aus der Affäre ziehen können. Ein 3:1-Sieg hätte dem Spielverlauf eher entsprochen.

Ziel der Anderlechter ist nach wie vor der dritte Platz, um in der Europa League zu überwintern. Weil Celtic gegen Paris Saint-Germain 0:5 verloren hat, kommt dem Spiel des RSC Anderlecht in zwei Wochen gegen die Schotten im Stadion Constant Vanden Stock eine große Bedeutung zu. (cre)

7 Antworten auf “FC Bayern gewinnt 3:0 gegen tapferes Anderlecht (80 Minuten in Unterzahl)”

  1. Der Sieg ist für Bayern viel zu hoch ausgefallen. Anderlecht wird den belgischen Fußball in der CL besser vertreten als Brügge letztes Jahr. Mit Celtic müsste Anderlecht schon noch fertig werden.

  2. Es ist schon traurig. Erst eine unberechtigte rote Karte, obschon das Foul außerhalb des 16m-Raumes stattfand, dann ein Elfmeter, der natürlich dank des Polen reingeht, und dann 80 Minuten in Unterzahl. Dreifache Bestrafung und jeder hat gedacht: das wars endgültig für Anderlecht. Dass man bis weit in der 70. Minute aber mehr als gut mitgehalten und eigentlich hätte ausgleichen MÜSSEN (Pfostenschuss), reflektiert das Endergebnis überhaupt nicht.
    Anderlecht war aufgrund seiner bislang sehr schlechten Form in der Liga einfach nicht in der Lage, was rauszuholen. Aber Bayern München war über weite Strecken extrem fahrlässig und alles andere als ein CL-Titelanwärter. Wäre das gestern nicht gegen Anderlecht, sondern gegen PSG gewesen, hätte man mit einer (deutlichen?) Niederlage gestartet. So war es ein holpriger Sieg gegen ein mutiges Anderlecht, was mehr auf Augenhöhe war, als jeder am Anfang gedacht hätte.

    • Meinungssache

      Ihre Meinung, Peter! Es war schon ein richtiger Elfer! Blöder Fehler von 2 RSC Spieler, Kums und Deschart. Der Lewandowsky wäre weg gewesen. Und die Bayern hatten zwar keinen tollen Tag, aber 70 zu 30% Spielanteile!

  3. AS-FAN-KELMIS

    @ Meinungssache,sehe es genau so wie Peter. Foulbeginn ausserhalb,rote Karte ok.weil letzter Mann und dann 3. Tor abseits von Kimmich.Anekdote am Rande:Onyekuru konnte leider nicht mit seinem Sprôssling zum Familientag auf die Kelmiser Kirmes kommen ,da durch seinen Spieleinsatz verhindert…..Sorry….

  4. RaymondW

    Dumm gelaufen! Schade dass Kums so frühzeitig das Feld verlassen musste. Ansonsten wäre die Partie wohl anders verlaufen. Anderlecht war trotzdem mE etwas zu zaghaft; zuviel Respekt vor den Bayern, die noch nicht in Topform zu sein scheinen.

  5. Wenn einer ja denkt Condom hat wenig taktisches Verständnis oder Feingefühl, der sollte mal genau beobachten wie schlecht Weiler sein Team oft aufstellt oder zusammenwürfelt. Der macht auch sehr viel falsch….

  6. Bin durchaus kein Bayernfan, aber wenn ich hier lese, dass Anderlecht vielleicht ohne den Elfer ne Chance gehabt hätte. Leute, wir haben gegen schwache Bayern 3-0 verloren; wie wäre das gegen starke Bayern ausgegangen ?
    Typischer belgischer Dilettantismus : sich in einem solchen Spiel nach 10 Minuten rote Karte abholen, eigene Chancen kläglich vergeben und als man 2.HZ auch noch wider erwarten mithalten kann, da bleibt Deschacht bei ner Flanke lieber mal stehen und spekuliert bei quasi Rückpass auf Abseits…Sorry, aber mit solch ausgedienten Opis kannst du nicht auf diesem Niveau antreten. Trotzdem haben die meisten sie sich gut verkauft, hatte es mir schlimmer vorgestellt.

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