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Arimont: „Wir wollen schnelles Internet in ländlichen Gebieten“

Besuch mit Proximus-Vertreter Antonio Galvanin (Mitte) bei Wood&Roof im Gewerbegebiet Morsheck.

Genau wie Wasser und Strom sollte ein schneller Internetzugang zur Grundversorgung zählen. Besonders im Süden der DG gibt es aber noch viele sogenannte „weiße Flecken“, in denen in puncto Geschwindigkeit Standards von vor zehn Jahren möglich sind.

Der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP) hat das Unternehmen Proximus mehrmals auf diese Umstände aufmerksam gemacht.

Bei einem Arbeitstreffen mit der Proximus-Konzernführung – u.a. Dominique Leroy, CEO, und Stefan Declerck, Vorsitzender des Direktionsrats – in Brüssel erhielt sein Mitarbeiter und CSP-Vorstandsmitglied Marc Langohr nun Einblick in den Proximus-Strategieplan zur Verbesserung der Internetqualität in ländlichen Gebieten.

Internet im Schneckentempo. Foto: Shutterstock

Demnach sollen von den zurzeit 39 „weißen Zonen“, in denen beim Internet die Geschwindigkeit extrem niedrig ist und zu denen auch die Eifelgemeinden zählen, 19 bis Ende nächsten Jahres eine VDSL-Versorgung von 80 Prozent erreichen. Dazu gehören auch die Gemeinden im Süden der DG.

Rund 20 Millionen Euro will Proximus laut Strategieplan in den nächsten drei Jahren investieren, um Erreichbarkeit und Leistung im ganzen Land zu erhöhen. Ziel sei es u.a., das 2G-Netz komplett auf den 4G-Standard zu hieven.

Ein besonderes Augenmerk liege laut Proximus zudem auf der Ausrüstung von Gewerbeflächen mit Glasfaserkabel. Dies ist von besonderer Bedeutung für unsere Industriezonen und den Wirtschaftsstandort Ostbelgien.

Nutzung des mobilen Signals

Investitionen in der Gewerbefläche Morsheck (Büllingen) hatte Proximus bereits anlässlich eines gemeinsamen Besuchs mit dem Europaabgeordneten Ende Oktober angekündigt.

Demnach wird Proximus auf Morsheck in die Aufrüstung der Telekominfrastruktur (Glasfaser bis zum Kreisverkehr) investieren, was eine deutlich bessere Internetverbindung für die Unternehmen vor Ort nach sich ziehen wird. Die Arbeiten sollen bis Ende Sommer 2018 beendet sein.

Als ein weiteres Lösungsmodell für die ländlichen Gebiete ging Proximus auf die verstärkte Nutzung des mobilen Signals ein, das in unserer Gegend relativ gut ausgebaut sei.

Langsames Internet treibt einen zum Wahnsinn. Foto: Shutterstock

So könne man in vielen Eifelgemeinden zwar mit dem Handy auf 4G zugreifen, das Festnetzinternet funke vielerorts aber immer noch mit ADSL-Geschwindigkeit. Eine Bündelung würde hier die Geschwindigkeit signifikant erhöhen und könne eine Übergangslösung darstellen, da die Verlegung von Glasfaserkabel deutlich zeitaufwändiger sei.

„Wir werden weiter bei den nötigen Instanzen dafür werben, auch unsere weniger dicht besiedelten Gebiete bei der Digitalisierung nicht links liegen zu lassen“, so Pascal Arimont: „Dies trägt dazu bei, unsere Region noch lebenswerter und konkurrenzfähiger zu gestalten. Wir haben bereits bei mehreren Treffen mit den Proximus-Verantwortlichen in Brüssel und hier vor Ort auf das schwache Netz in der Eifel hingewiesen. Dies gilt nicht nur für Betriebe, sondern auch für Privatpersonen.“

Auch die EU hat sich die Förderung des Netzausbaus auf die Fahne geschrieben. Einerseits mit der Initiative „Wifi4EU“, die EU-Bürgern Zugang zu WLAN-Internet verschaffen soll. Ihr Ziel ist es andererseits, dass bis 2025 jeder europäische Haushalt eine 100 Mbps-Leitung zur Verfügung hat.

„Wir überprüfen zurzeit, ob Ostbelgien eventuell auch von einer europäischen Förderung profitieren könnte, um den Prozess zu beschleunigen“, so Arimont abschließend.

14 Antworten auf “Arimont: „Wir wollen schnelles Internet in ländlichen Gebieten“”

  1. Rosinenpickerei bzw. Populismus! Im Grünen wohnen, billiges Grundstück, unberührte Natur, einfach herrlich, aber gute Verkehrsanbindung, Winterdienst wie an der Hauptstraße und natürlich schnelles Internet – das Ganze bitte zum Nulltarif! Wer ein wenig versteht wie sich Netzkosten berechnen kann über soche politischen „wünsch dir was“ Statements nur lachen! Dann sollte Herr Arimont auch so ehrlich sein und das Preisschild daran hängen! Sicher, einen tollen Internetanschluß in Ouren, zum Preis wie auf der Aachenerstraße in Eupen, wer wünscht sich das nicht, ist ja bald Weihnachten….

    • Südostbelgier

      Hä??? Was soll das denn? Müssen wir „auf dem Land“ dann demnächst auch mehr für Strom bezahlen? Oder gleich den Strom für Ouren abstellen? Wer kein Internet hat, braucht auch kein Strom ! Und für das Heizöl? Das muss ja auch weiter transportiert werden, als in der Großstadt Eupen!! Und die Lebensmittel müssten auch aus diesem Grund teurer sein! Und, und, … ???
      Ich hoffe dass Sie keine Krankenversicherung haben, denn sonst müsste ich mich ja, durch den Solidaritätsbeitrag, den ich bei meiner KV bezahle, bei Ihnen beteiligen wenn Sie krank wären, dass wäre ja nicht gerecht, da Sie ja nicht auf dem gesunden Land leben und somit anfälliger sind und eigentlich mehr KV bezahlen müssten! ODER ?? Schönen Gruß aus der unberührten Natur an die Aachenerstraße. Man, muss die Luft da ungesund sein, wenn das Gehirn so zerstört ist, dass man sowas hier postet!

      • Alemannia4ever

        Du redest genau so nen Stuss wie Dein Vorredner. Man muss sich halt entscheiden: ruhiges Landleben oder hektischeres Leben in der Stadt mit allen Konsequenzen (lauter, ungesündere Luft … aber schnelleres Internet).
        Man kann im Leben nicht alles zum selben Preis haben

  2. Tutmirleid

    Gute Idee ,die Politik hat aber hier jede Kompetenz abgegeben daher kann Herr Arimont drüber sprechen aber nichts konkretes entscheiden geschweige unternehmen .Viele Regionen Europas sind besser vernetzt als die DG obwohl sie noch „ländlicher ‚“ als die DG.

  3. Ich bleibe dabei, die Geschwindigkeit wird sich in den Eifelorten immer viel langsamer sein und nie up to date. Seit Jahren versuchen wir schon vernünftiges Internet zu erhalten, immer abgeschmettert von Proximus, da keine Investierung vorgesehen. Keiner kann sagen wann irgendwas gemacht wird, aber den vollen Preis darf, ja muss man zahlen. Politiker und Co gehen 1x pro Jahr mit Proximus lecker essen, Proximus verspricht dann das irgendwann was passiert, was aber nie kommen wird. Letztes Jahr wurde bei uns gegenüber die komplette Strasse aufgerissen, von Anfang bis Ende, hatte mich extra bei Proximus gemeldet, weil dies dann der optimale Moment wäre arbeiten zu machen, aber gepfiffen. Kein Interesse. Hauptsache man zahlt. Homeworking ist bei uns auch seit ein paar Monate gar nicht mehr möglich, keine Verbindung zum Server, Verbindung zu langsam. Streaming Dienste am TV geht auch nicht, Bild bleibt stehen. Proximus TV ist nichtmals möglich.
    Failed State.

    • R.A. Punzel

      „… mit Proximus lecker essen…“. Was ist mit dem Rest? Die ganze Kohle die von Proximus an Aufsichtsräte & Co, verbrannt wird, zahlt doch die abgezockte Milchkuh „Kunde“. Da „oben“ müssen erst mal (sehr) viele Köpfe rollen. Die gleichen Machenschaften wie bei den Strom“lieferanten“. Schlimmer als unter Trump und Putin.

  4. Das Faule Ei Proximus hat sich Belgien ja selber reingelegt.
    So lange es keine weiteren Anbieter gibt, wird die Kuh noch volle Kanne gemolken. Es bleibt uns ‚kleinen‘ Kunden ja keine andere Möglichkeit wenn ins Internet wollen.
    Eine Leitung – eine Firma die mächtig kassiert. Proximus.
    Amen

  5. Es ist gut das das Thema „schnelles Internet Ostbelgien“ mal besprochen wird.
    Anstatt sich hier gegenseitig mit Dreck zu bewerfen sollten fakten her damit etwas unternommen werden kann.
    Ich wohne in Lanzerath, bin prinzipiell kein Kunde von Proximus, meine Nachbarn schon. Diese haben 26 mB/s (26 000 kBs) Geschwindigkeit, ich habe meistens 50 kB/s! Das ist 520 x langsamer!!
    Ich habe bei meinem Lieferanten nachgefragt ob ich von ADSL auf VDSL umsteigen konnte, die Leitungen liegen ja vor Ort… die haben das probiert aber bekamen ein no-go von Proximus!!! In Fachsprache ein SNA: Small Network Adaptation… und mein Anbieter kann dagegen nicht machen weil Proximus beherrscht das System „Internet“. Traurig aber war!!!
    So, jetzt soll die Politik sich mal mit solchen Fällen beschäftigen und gesetzlich gegen solche Praktiken vorgehen….wir wollen ja nicht in einer Monokratie leben.

  6. karlh1berens

    Ich habe seit Ende 2012 nur noch mobiles Internet und GSM über Base. Lade ganze Betriebssysteme (+ 3GB) innerhalb weniger Minuten runter. Mein Netz ist schneller als alle WLANS in großen Städten. Wenn jemand bei mir zu Besuch ist der Proximus hat, hat der keinen Empfang. Base könnte der empfangen aber das erlaubt Proximus nicht. Scheiß Laden. Der Staat erwartet Dividenden wie das Kleinkind den Weihnachtsmann. Aber was dafür tun ? FEHLANZEIGE. Bräuchte nur einfach einen Schalter umzulegen. Reine Quilloniererei. Aber die Kunden sind selbst schuld, glauben sie kommen in die Hölle wenn sie den Anbieter wechseln.

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