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André Gilles, der „eingebildete Kranke“

Diese Collage von André Gilles als "Malade Imaginaire" macht im Internet die Runde.

Die flämische Tageszeitung „De Morgen“ schrieb vor einem Monat im Zusammenhang mit der Publifin-Affäre von der „wallonischen Mafia“. Ein Vertreter dieser „Mafia“ ist zweifelsohne der Sozialist André Gilles, der Vorsitzende des Lütticher Provinzkollegiums und Präsident der Interkommunale Publifin.

Es gibt Politiker, die zieht es nicht ins Rampenlicht, eher ist das Gegenteil der Fall: Sie halten sich am liebsten fern von dem ganzen Polit-Zirkus. Denn ohne Öffentlichkeit kann man die besten „Deals“ machen, um mal einen „trump’schen“ Begriff zu benutzen.

André Gilles gehört zu dieser Kategorie von „Dealern“.

Der Mann mit den vielen Ämtern (17 soll es nach einer jüngsten Hochrechnung sein, davon 7 bezahlt für 365.600 Euro Jahreseinkommen brutto) ist im Zuge der Publifin-Affäre in den Mittelpunkt gerückt, was er gar nicht so mag.

Am Dienstag sollte der Sozialist vom Publifin-Untersuchungsausschuss des wallonischen Parlaments gehört werden. Sollte.

Honi soit qui mal y pense

Gilles ist gar nicht erschienen. Er sei krank, ließ er den Ausschuss wissen. Noch am Abend zuvor war er in bester Stimmung und Verfassung bei einer Veranstaltung gesehen worden. Honi soit qui mal y pense…

André Gilles, Vorsitzender des Provinzkollegiums und Präsident von Publifin. Foto: OD

Deshalb trauten einige dem Märchen vom kranken Gilles (nicht der Gille von Binche, sondern der Gilles von Lüttich bzw. Seraing) nicht. Ein Vertrauensarzt wurde engagiert. Dieser sollte prüfen, ob Gilles wirklich krank war.

Diagnose des Vertrauensarztes: Gilles war tatsächlich krank. Oder war etwa auch diese Diagnose ein „Deal“?

In Lüttich ist alles möglich. Einige Internetuser fühlten sich schon an Molières Theaterstück „Le Malade Imaginaire“ (Der eingebildete Kranke) erinnert und fertigten sogleich eine Collage an, die sie über die Sozialen Medien rundschickten.

Die Aufführung von Molières „Malade Imaginaire“ findet natürlich im wallonischen Parlament statt. Und für die Inszenierung ist kein Geringerer als Gilles‘ Parteifreund Stéphane Moreau, Bürgermeister von Ans und Präsident der Interkommunale Nethys, verantwortlich, die ebenfalls hohe Gagen zahlt.

Gilles und Moreau symbolisieren inzwischen den „hässlichen Politiker“.

Moreau ist übrigens ebenfalls krank, und zwar schon länger. Im Zuge der Publifin-Affäre ist der – ebenso wie André Gilles – von der PS von allen parteiinternen Mandaten vorübergehend entbundene Moreau, dem bei Nethys die Gelder nur so um die Ohren fliegen, von einem Unwohlsein befallen worden. Bis zum 28. Februar ist er krank geschrieben. Noch ein „Malade Imaginaire“? (cre)

 

8 Antworten auf “André Gilles, der „eingebildete Kranke“”

  1. Les Gilles de BINCHE

    Was solls? Der Mann hat ausgesorgt bis ans Ende aller Tage, und mit ihm seine ganze Familie! Ein eher „unauffälliger treuer Parteisoldat“ von derselben Raff Partei wie unser Herr Senator!
    Und die Bürger müssen es sich so gefallen lassen! Betrogen worden zu sein, von diesen Nimmersatten „Ehrenhaften Politikern“? Ein Verbrechen sowas.
    Aber das die dafür zur Rechenschaft gezogen würden!? Nein, denen passiert nichts. Dafür sorgen schon die Gesetze, welche sie sich selber so zurecht gebogen und ausgesucht haben.
    Abscheulich, solche Räubereien im grossen Stil. Und deren laufen noch massenhaft viele ungeschoren herum. Wenn es der Normalo oder der kleine Mann gewesen wäre, der würde schon lange hinter Gittern hocken, aber die Leute hier, da kommt nichts ran. Keine Bange!

  2. Da hilft nur eines! Abschaffen das ganze Raffgeschäft von überflüssigem Politikgeschäft! Stellt das ganze Gedöhn mal unter Kontrolle! Von ganz oben bis ganz unten!
    Liquidiert mal endlich alles was überflüssig und zuviel ist! Vergleicht mal alles mit allem, was gut läuft z Bspl in der Industrie und Handel! Und dann übertragt das System auf die Politik!
    Vergleicht mal die Anzahl an Personen, die in richtiger und nötiger Verantwortung, und die dazu nötigen in der Ausführung!
    Wetten das da jede Menge an überzähligem Fussvolk bei der Politik in der Tat imgange ist!?
    Schafft diesen Überfluss ab, und versucht einen Neustart in besserer und normaler Hinsicht!
    Solche „Säuberungen“ sind an der Tagesordnung im normalen Wirtschaftlischen Umfeld!
    Nur unsere Politik die macht in ihrem „Vakuum“ so weiter wie seit Jahrzehnten.
    Hauptsache alle Nester sind voll, und jeder Vogel hat seinen Kropf voll dabei!
    Der Steuerzahler muss dafür herhalten, und das immer noch mehr.
    Macht endlich Schluss mit dem Kram.

  3. Zaungast

    „Solche „Säuberungen“ sind an der Tagesordnung im normalen Wirtschaftlischen Umfeld!“

    In der Tat! An der Tagesordnung, so wie bei VW Vilvoorde, Ford Genk, Opel Antwerpen, Caterpillar, Blokker, und, und.

    Und wenn das passiert, wüten dieselben Leute hier dann gegen die bösen, bösen Kapitalisten.

    Dabei ist da nur die „unsichtbare Hand des freien Marktes“ am Werk.

  4. Und die Wallonischen Sozis beherrschen die „Regeln des freien Marktes“ aus dem FF. Wann endlich kommen wir aus dem wallonischen Selbstbedienungs-Sumpf raus ? Für ein freies Ostbelgistan !

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