Notizen

Xavier Naidoo sollte und soll jetzt doch nicht für Deutschland zum ESC

Gegen seine Nominierung regte sich Widerstand: Xavier Naidoo. Foto: dpa

Xavier Naidoo wird Deutschland doch nicht beim Eurovision Song Contest (ESC) im nächsten Jahr vertreten. Am Samstag wurde seine Nominierung zurückgezogen, nachdem sich gegen diese heftiger Widerstand geregt hatte.

Der NDR hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass der 44-Jährige für Deutschland singen soll, ohne dass er sich in einem Vorentscheid gegen andere Kandidaten durchsetzen müsste.

Dies löste eine Protestwelle im Netz aus, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Es liefen mehrere Petitionen gegen die ARD-Pläne. Mehrfach hat der Sänger Diskussionen ausgelöst – etwa, als er am Tag der Deutschen Einheit 2014 vor rechtspopulistischen Reichsbürgern sprach, die Deutschland nicht als souveränen Staat anerkennen.

2012 rief der Text des Liedes „Wo sind sie jetzt“ von Naidoo und Kool Savas Ärger hervor. Einige Passagen wurden als schwulenfeindlich kritisiert, Homosexuelle würden mit Pädophilen gleichgesetzt, so einer der Vorwürfe.

„Die laufenden Diskussionen könnten dem ESC ernsthaft schaden“, ließ der NDR verlauten. Aus diesem Grund werde Xavier Naidoo nicht für Deutschland starten. So schnell wie möglich soll entschieden werden, wie der deutsche Beitrag für den ESC im Mai 2016 in Stockholm gefunden wird.

Naidoo, Mannheimer mit indischen und afrikanischen Wurzeln, hat seine Alben in Deutschland millionenfach verkauft. Mit „Dieser Weg“ lieferte er 2006 den Hit zum Fußball-Sommermärchen. Den Echo bekam er sechs Mal, zuletzt in diesem Jahr. (dpa/cre)

8 Antworten auf “Xavier Naidoo sollte und soll jetzt doch nicht für Deutschland zum ESC”

  1. Böse Zunge

    Was für ein Blödsinn.
    Ich nominiere Bushido im Duett mit Ross Antony….oder von mir aus auch im Duell
    Vielleicht könnten die Bösen Onkelz den Text liefern.
    Dann ist alles politisch korrekt und keiner diskrimniert.
    So jetzt brüh ich mir einen Bio-Tee auf, damit wir das in aller Sachlichkeit ausdiskutieren können.
    Germany 12 rubberpoints.

    Wo ich so drüber nachdenke….ein Chor aus Flüchtlingen, im Backround, käme rein punktetechnisch bestimmt gut.

  2. Jetzt hat sich mit Herrn Naidoo endlich einer gemeldet der freiwillig den letzten Platz beim ESC „gewinnen“ will und einigen Zeitgenossen ist das immer noch nicht Recht. Muß halt ein Anderer in den sauren Apfel beissen. Aber, ganz ehrlich, Naidoo hätte ich es gegönnt.

  3. Hirn ein

    Da sieht man wieder wie dieses Mediengeschäft mit Halbwahreiten gegen deren Gegner vor geht. Naidoo als Rechten zu bezeichnen ist doch total absurd! Er kritisiert nur, daß Deutschland quasi eine Provinz der USA und die Kanzlerin nur der verlängerte Arm Obamas ist. Das ein Axelspringer Verlag das nicht gerne sieht ist klar. Daher kommt der Protest auch nicht von ungefähr. Typisch Bild-Leser.

  4. Zitat:

    „Er kritisiert nur, daß Deutschland quasi eine Provinz der USA und die Kanzlerin nur der verlängerte Arm Obamas ist.“

    Ach, und das glaubt man also wirklich im Ernst? Keine Sorge, man braucht diese Frage nicht zu beantworten – sie war rethorisch gestellt. Natürlich weiss ich, dass so manch einer dieses Hirngespinnst nur allzu gerne glaubt. Es ist auch ziemlich einfach, das als deutscher Staatsbürger zu tun – wenn man diesen Quatsch denn als Deutscher äußert. Warum? Nun, weil es einen selbst von jeglicher Verantwortung für die Gesellschaft, in der man lebt, freispricht. Weil man ja durch Washington „fremdbestimmt“ ist und folglich nichts zu sagen hat, kann man ja für sein eigenes Lebensversagen immer schön mit dem Finger auf die USA zeigen und sagen, „Die sind Schuld, denn ich DARF ja nichts ändern“. Das ist bequem, einfach und erklärt natürlich alles. Und wenn nicht die bösen Amis schuld sind, dann sind es wahlweise die „linksgrünversifften“ oder Asylanten – letztere natürlich nur, weil die uns ja Amerika eingebrockt hat – und so schließt sich der Kreis.

    Dabei ist es im Grunde genommen ganz einfach: Deutschland hat (zum Glück!) dem Zweiten Weltkrieg verloren. Es hat von den Alliierten salopp gesagt so richtig eins auf die Zwölf bekommen. Nicht für’s „Aufmucken“, sondern für die Verbrechen, die im Namen des Deutschen Volkes (und durch die tatkräftige Unterstützung nicht weniger Deutscher) begangen worden sind. In der Folge wurde das Land von den Alliierten besetzt und geteilt. Es entstanden zwei Staaten, wovon sich am Ende des kalten Krieges die Bundesrepublik durchsetzte.

    Wer allen ernstes behauptet, Deutschland sei kein souveräner Staat, hat keine Ahnung vom 2+4-Vertrag und seiner völkerrechtlichen Bedeutung. Dieses Werk regelt nicht allein den Beitritt der DDR zum Bundesgebiet, sondern überträgt die volle Souveränität über das deutsche Staatsgebiet aus den Händen der Siegermächte auf die BRD. Damit wurde quasi ein Friedensvertrag geschlossen, nur nannte man ihn nicht so.

    Ich weiss, das passt so manchem extrem rechten Zeitgenossen nicht. Und manch einer von diesen Leuten lamentiert noch immer darüber, dass das Sudentenland und die ehemaligen Ostgebiete in Polen jenseits von Oder und Neiße auf Dauer nicht mehr zu Deutschland gehören. Schon zur Wendezeit und lange davor hatten diese Kreise ernsthaft die Wiederherstellung des Reiches in den Grenzen von 1937 gefordert. Mit dem 2+4-Vertrag wurde diesem Ansinnen endgültig ein Riegel vorgeschoben. Und sollten diese „Reichsspinner“ jemals wieder an die Macht gelangen, wünsche ich schon heute viel Spaß beim Versuch, die früheren Gebiete wieder zurückzuerobern. Ich bin mir sicher, dass spätestens dann Schluss mit Lustig sein wird. Denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass angefangen bei den vier Siegermächten bis hin zu den Staaten, die unter den Wahnvorstellungen der Nazis zu leiden hatten (Niederlande, Belgien, Luxemburg, Norwegen, Polen, die Tschechei und einige mehr) dieser Vorstellung lange zusehen würden. Warum auch?

    Zu Naidoo:

    Ich war auch nicht unbedingt begeistert als ich hörte,. dass er Deutschland beim ESC vertreten soll. Aus mehreren Gründen. Weil ich seine Musik nicht mag (klar, das ist immer Geschmackssache) zum Beispiel. Aber auch, weil ich denke, dass jemand, der als deutscher Staatsbürger das eigene Land als nicht existent betrachtet, dieses Land auch nicht international vertreten kann. Ist eigentlich logisch. Man muss das nur mal umdrehen: Stelle man sich einmal vor, ein belgischer Künstler würde über Belgien sagen, dass Belgien im Grunde genommen nur eine GmbH ist und deshalb nicht als Staat existiert – glaubt jemand im Ernst, das belgische Fernsehen würde diesen Künstler das Land vertreten lassen, ohne dass es Diskussionen darüber gibt?

    • Jockel Fernau

      Ich fasse zusammen: Die Welt ist eine Scheibe, die USA sind immer die Guten und wer daran zweifelt, der ist ein revisionistischer Ketzer. Außerdem werden Sadams Massenvernichtungswaffen ganz ganz bestimmt irgendwann doch gefunden. Wahrscheinlich unter Assads Kopfkissen zusammen mit Osamas Teppichmesser-Sammlung.

      Wenn Sie hier schon von internationalen Verträgen rumposaunen, die Sie – darauf wette ich einen Haunebu-Konstruktionsplan – garantiert nicht gelesen haben, dann erklären Sie doch gleich mal das… sagen wir… geheime Zusatzabkommen zum NATO-Truppenstatut. Das ist relativ deutlich und leicht zu verstehen.

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