Politik

Was der DG in 10 Jahren nicht gelungen ist, schaffte Magnette in 10 Tagen: Wallonie ist weltbekannt

Solche Begrüßungsschilder, wie sie einst in Lichtenbusch und Steinebrück aufgestellt wurden, haben sich erübrigt: Die Wallonie ist jetzt weltbekannt. Foto: OD

Frühlingsfest in Berlin, Sommerempfang in Brüssel, Fahrten nach Österreich, Schweiz und Liechtenstein, Konferenzen mit Vertretern von Kleingliedstaaten: Jahrelang haben Karl-Heinz Lambertz (SP) und Oliver Paasch (ProDG) keine Mühen gescheut, um die DG international bekannt zu machen. Ergebnis: Sie ist noch immer weitgehend unbekannt.

Die DG ist international so unbekannt, dass Ministerpräsident Paasch sie sogar in ihrer Außendarstellung in „Ostbelgien“ umbenennen will.

Anders die Wallonie: Was der Regierung der DG in 10 Jahren nicht gelungen ist, schaffte der Ministerpräsident der Wallonischen Region in gerade mal 10 Tagen. Durch das Veto gegen das Abkommen CETA ist die Wallonie quasi über Nacht weltbekannt geworden.

Paul Magnette, Ministerpräsident der Wallonischen Region, beim Interview mit dem BRF nach einer gemeinsamen Regierungssitzung mit der DG in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Paul Magnette, Ministerpräsident der Wallonischen Region, beim Interview mit dem BRF nach einer gemeinsamen Regierungssitzung mit der DG in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Dieses Meisterstück vollbrachte Paul Magnette, ohne auch nur ein Häppchen in den Mund zu nehmen und ohne an einem Glas Sekt zu nippen. Eine Abstimmung im Parlament in Namur genügte.

Und Magnette setzt noch einen drauf: Er lässt den belgischen Föderalstaat und 27 andere EU-Staaten weiter „zappeln“. Damit kann er eventuell Zugeständnisse erwirken, die den Wallonen besonders am Herzen liegen. Doch selbst wenn ihm dies nicht gelingen sollte, was am Freitag der Fall zu sein schien, ist dem wallonischen Regierungschef ein „coup de pub“ für seine Region sicher.

Man braucht nur bei Google den Suchbegriff „Wallonie“ oder „Wallonien“ einzugeben, um sich davon zu überzeugen, dass die Region, zu der auch die DG gehört, in diesen Tagen in aller Munde ist. Und CETA-Gegner in aller Welt rühmen den Mut der Wallonen und gehen mit Plakaten auf die Straße, auf denen u.a. zu lesen ist: „Merci Wallonie!“ (cre)

Siehe auch Artikel „54% befürworten das Veto der Wallonen zu CETA [Online-Umfrage]“

 

92 Antworten auf “Was der DG in 10 Jahren nicht gelungen ist, schaffte Magnette in 10 Tagen: Wallonie ist weltbekannt”

    • Zappel B.

      Nein, der Paasch hält das Bein steif und tritt erst als „deus ex machina“ auf, wenn Magnette – dank einiger zugestandener „fifrelins“ – letztlich einknicken sollte, oder? Hätte er „Eier gehabt“, hätte er sich sofort mit Magnette erklärt und auch noch – ganz abgesehen von der weltweiten kostenlosen und wahrscheinlich positiven Werbung (kann man über Ostbelgien denn überhaupt „Unschönes“ berichten…?) – am Katzentisch mit den Großen Europas und Canadas „verhandeln“ können… Eine große Chance verpasst, muss sicher auch KHL denken, oder… ? ;););)

    • Werner Radermacher

      Es gibt sicher einige Argumente für die Ablehnung von CETA, aber ein perfektes Abkommen, dass alle befriedigt, wird es nie geben. Aber wäre di Rupo noch belgischer Premierminister, das wallonische Parlament hätte mit JA gestimmt.
      Außerdem hat Kanada bereits viele Zugeständnisse gemacht. Premier Justin Trudeau hat recht: „Wenn sich zeigt, dass Europa unfähig ist, einen fortschrittlichen Handelspakt mit einem Land wie Kanada abzuschließen, mit wem glaubt Europa dann eigentlich noch, in kommenden Jahren Geschäfte machen zu können?“

      • Umso mehr...

        Umso mehr internationale Verträge, umso mehr internationale Institutionen, umso mehr transnationale Konzerne, umso mehr globale Entscheidungen, umso weniger Freiheit. Oder, wie Geblendete Ketten mit Freiheit verwechseln. Schöne „Scheinwelt“.

  1. Alemannia4ever

    Wie sagt man in der Wallonie? „N’importe quoi“
    Also ich bin froh, dass die DG sich nicht auf solch billige und populistische Art und Weise weltbekannt macht. Das ist wohl eher zweifelhafter Ruhm.

  2. Weltbekannt, das sind auch die Gruselclowns, oder Al Capone, traurige Berühmtheit. Wie gesagt, wer den Tiger reitet kommt sich anfangs ganz groß vor, nur wie kommt er da wieder runter ohne gefressen zu werden….

  3. Ich finde es großartig, wie Magnette sich gegen die Kapitalisten-Lobby zur Wehr setzt. Von CETA profitieren ausschließlich die Großkonzerne. Bisher hat die Welt auch ohne CETA gelebt. Ist schon schlimm, wie sich die Liberalen vor den Karren von Großkapitalisten spannen lassen.

    • Guter Witz, habe gelacht….
      Wer in den Wallonen den Asterix sieht hat keine Ahnung mit wem er es zu tun hat! Vor allem die dominierende PS (Partie Socialiste) ist ein Krake und eine Mischung aus LINKE und Mafia. Selbst zu Auftragsmorden ist es da schon gekommen
      http://bit.ly/2dsw3Is
      Die meisten Parteibonzen landen irgendwann vor dem Kadi:
      http://bit.ly/2e6xZnZ
      http://bit.ly/2dFhAYg
      Dass die jetzt als „Retter der Demokratie“ wahrgenommen werden ist nur ein schlechter Scherz. Bart De Wever wird sich sicher nicht von den roten Kostgängern erpressen lassen, denn nur darum geht es! Die PS will mit dieser Aktion durch Erpressung durchsetzten was anders nicht geht. Europa wird zum Spielball Innerbelgischer Politik, wenn man das der PS durchgehen lässt wird das NON der PS zu Europäischen Verträgen demnächst zum politischen Handwerkszeug dieser „Partei“ gehören….

    • Es wurden Truppenbewegungen an der Französischen Grenze beobachtet. Der Elysée gab folgende Erklärung ab: „Les gardes Républicains vont remettre l’ordre dans les départements Sambre-et-Meuse ainsi que dans le département de L’Ourthe. Les éléments révoltants seront guillotinés »

  4. Profiteur

    Wenn es nach Balter ginge, hätte die DG sich auch schon auf solch idiotische Weise als Eintagsfliege weltbekannt gemacht. Jetzt kommt die siebte Staatsreform schneller und heftiger als von den Wallonen gewollt. Die Profiteure und „demandeurs de rien“ werden noch Augen machen !

    • Johann Klos

      Was kommen muss soll man nicht unbedingt nach hinten schieben. Dadurch wird es in den überwiegenden Fällen nicht einfacher aber meistens teurer.

      Wobei ich nicht glaube das blaue NV-A Truppe ein langfristiges weitsichtiges und rechnerisch sicheres Konzept vorlegen kann.

      • Doch. Der großraum Charleroi, und wo auch immer dieser Drecksack sein Unwesen trieb, ist nun einmal in der Wallonie. Es wurde auch immer wieder betont, daß es (Du Trou) im französischsprachigen Teil Belgiens aktiv war, wohl abgesehen der Entführung am Meer (An?). Aber klar, Lionne, usw.

        • Ja, Charleroi liegt in der Wallonie, Nizza in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und Medellín in Antioquia. Ich meine aber, dass die innerstaatliche Verwaltungsgliederung den ausländischen Journalisten selten einer Erwähnung wert ist und daher deren Berichterstattung auch nicht die jeweilige Region bekannt macht.

  5. Was die Jubelperser hier auch völlig zu übersehen scheinen ist die verdächtige Ruhe in Flandern. Das könnte der nächste, aber diesmal richtige, Knall werden! Die PS liefert Bart De Wever genau die Argumente die erbraucht um Belgien platzen zu lassen. Die Wallonen erpressen und blamieren Flandern und Europa was die Stimmung in Flandern endgültig zum Separatismus umschlagen lässt. Damit hätten sich die Wallonen endgültig in den Fuß geschossen….

  6. Ich finde das großartig. So klar wie MP Magnette hat noch keiner die EU gelehrt, dass sie ohne Mehrheitsentscheidungen nicht funktioniert.

    Als Konsequenz schlage ich die Gründung eines föderalen Staats vor, zu dem sich diejenigen EU-Mitglieder zusammenschließen, die sich davon Vorteile wie Handlungsfähigkeit auf allen Ebenen (außenpolitisch, militärisch usw.) sowie Solidarität (finanziell, bevölkerungspolitisch usw.) versprechen. Und dieses neue Staatsgebilde sollte dann aus der Jedem-Ego-sein-Veto-EU austreten.

  7. Zappel B.

    Weltbekannt, mit vielen Bildern der schmuddeligsten Ecken der tiefen Wallonie, der „ärmeren Region“ Belgiens (dixit z.B. MM heute). Damit ist alles Wesentliche gesagt und „beworben“. Da hilft auch nichts mehr die – bis auf den Scheiterhaufen – relativ gelungene Kulturhauptstadt Mons 2015…

    • marcel scholzen

      Da haben Sie vollkommen recht. Es ist doch ein Witz, dass in einem kleinen Belgien für ein internationales Abkommen soviele Parlamente zu stimmen müssen. Da sind die föderale Kammer, dann die Parlamente der Regionen (Flandern, Wallonie, Brüssel) und der Gemeinschaften (DG und FG). Insgesamt 6. Und in grossen Ländern wie Deutschland oder Frankreich höchsten 2 Kammern abstimmen müssen. Das sollte doch zu denken geben.

      Wenn Flamen und Wallonen sich bei so wichtigen Fragen wie z.B. des internationales Handels noch nicht mal einig sind, dann kann man Belgien durch als gescheiterten Staat bezeichnen. Das sah man gestern auch an der total hilflosen Reaktion von Premier Michel.

      • Werter Herr Scholzen,

        Sie liegen zwar richtig mit den zwei Kammern in Deutschland aber die zweite Kammer ist der Bundesrat. Dieser ist die Vertretung der 16 Bundesländer und jedes der Länderparlamente stimmt ab um die Vertretung im Bundesrat zu beauftragen im Sinne des Landesparlamentes abzustimmen. Daneben gibt es noch das Bundesverfassungsgericht das zum Thema CETA noch kein abschliessendes Urteil gesprochen hat.

  8. Ekel Alfred

    Die Wallonie ist „Wunderschön“, besonders Durbuy,…warum glauben Sie, fährt der gute alte Albert immer mit ein’s seiner Motorräder in dieses schöne Ardennen-Städtchen?….

  9. Zappel B.

    Die Blockade der EU durch unbeugsame Wallonen hat Folgen. Das Freihandelsabkommen CETA steht auf der Kippe. Kanadas Handelministerin packte resigniert ihre Koffer und flog zurück in die Heimat. „Es scheint für mich und Kanada offensichtlich, dass die Europäische Union derzeit nicht in der Lage ist, ein internationales Abkommen abzuschließen“, sagte Freeland und fügte enttäuscht hinzu: „Nicht einmal mit einem Land, das europäische Werte teilt wie Kanada.“ Die Verhandlungen seien gescheitert.
    Tagesschau.de
    Die Begründung ihrer Abreise muss den EU-Granden wohl richtig wehtun…

    • Ja, die Begründung der kanadischen Ministerin tut weh. Und das zurecht. Das System überspitzt weiter gedacht, könnte die Wallonie ihrerseits jeder Provinz ein Vetorecht zugestehen, jede Provinz jedem Kanton eins, jeder Kanton jeder Gemeinde… Vielleicht würde am Ende sogar das Veto eines einzelnen Bürgers ausreichen, einen seit sieben Jahren verhandelten Vertrag der EU mit einem Staat der Wirtschaftskraft Russlands kurzfristig zu kippen.

      Es gibt glaube ich immer noch Leute, die meinen, die EU sei hauptsächlich eine Wirtschaftsgemeinschaft, und möglicherweise war internationaler Handel tatsächlich einmal ihre Kernkompetenz. Von dieser Kompetenz kann ich jetzt allerdings nicht mehr viel erkennen.

  10. Die EU hat abgewirtschaftet. Statt sich an Magnette auszulassen, sollten die Leute mal darüber nachdenken, was uns die idiotische Wachstumspolitik um jeden Preis bringt außer Ungerechtigkeit und Verarmung von großen Teilen der Bevölkerung.

  11. Deutschland darf nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts dem Vertrag auch nur vorläufig zustimmen. Das heißt, sollte sich später herausstellen, dass der Vertrag teilweise dem Grundgesetz widerspricht, darf und muss Deutschland den Vertrag kündigen.

    Nach belgischer Verfassung bedarf es bei einem solchen Vertrag auch der Zustimmung der einzelnen Regionen und Gemeinschaften. Wenn das wallonische Parlament in seiner Mehrheit diesen Vertrag ablehnt, dann ist das zu akzeptieren.

    Ich persönlich sehe nicht, was an Ceta so schlimm sein soll, aber noch weniger verstehe ich, warum Ceta jetzt mit aller Gewalt übers Knie gebrochen werden soll.

    • Bei CETA wird nichts „übers das Knie gebrochen“. Die Verhandlungen laufen seit 10 Jahren!, nur haben jetzt bestimmte politische Kreise (links/grün) diese Handelsabkommen als Angstmacher in die Medien gebracht um die eigene politische Agenda voran zu bringen. Magnette will Geld aus föderalen Kassen erpressen, alles andere ist nur politischer Nebel für Medien und Mitläufer. Scheint ja auch bestens zu funktionieren, wenn man sich die Kommentare zur Wallonischen „Heldentat“ ansieht….

  12. Ich finde es sehr schade das es kein anderes Land oder Region den Mum hat nein zu CETA zu sagen.
    Wenn man sich mal näher damit beschäftigt hat muss man sagen das ganze stingt zum Himmel.
    Wieso ist das ganze hinter verschlossenen Türen verhandelt worden bestimmt nicht wenn es der Allgemeinheit dient.

  13. kathscho

    Was die Wallonen machen ist Demokratie.Mrs.Non als einziger ist mir lieber als alle mit Oui,auch gewisse Pestizide zu verbieten ist ok.aber was nützt uns das alles wenn uns der Atomreaktor um die Ohren fliegt.

    • Demokratie ?

      @kathscho „Was die Wallonen machen ist Demokratie“ Hallo ? Die schwarz-rote Mehrheit der wallonischen Region vereinigt zusammen mit den schein-oppositionellen eco-Nieten und der fäustchenlachenden PTB in der Wallonie allerhöchstens 2 Millionen Leute hinter sich. 2 Millionen von 500 Millionen EU-Bürgern machen 0,4 Prozent aus (Null Komma vier !)
      Zum Vergleich: Man stelle sich den Stadtrat von Eupen vor, der eine Begegnungszone einrichten will. 28 ansässige Geschäftsunternehmen mit insgesamt 500 Betroffenen dürfen entscheiden. 27 Unternehmen mit ihren insgesamt 489 Betroffenen sagen ja, nur zwei der insgesamt elf Personen von Unternehmen Nummer 28 stellen sich bockig, haben aber das Recht, die Entscheidung der 27 anderen Unternehmen zu blockieren. Sonderbare Auffassung von Demokratie.

      • Johann Klos

        Nur mal so als kleine Lehrstunde:

        Einer Kultivierung des politischen Handelns dient auch die Dezentralisierung der Entscheidungskompetenzen in Verbindung mit dem Subsidiaritätsprinzip: Grundlage ist die föderative Gliederung eines Staates in Länder und die Gliederung der Länder in Selbstverwaltungskörperschaften bis hin zu den Gemeinden. In diesem gegliederten Gemeinwesen sollen nach dem altüberkommenen Subsidiaritätsprinzip die nachgeordneten politischen Einheiten alles erledigen, was sie besser oder ebenso gut besorgen können wie die übergeordneten. Dadurch sollen die kleineren Gemeinschaften und deren Mitglieder ein Höchstmaß an Selbstbestimmung und Verantwortung für ihren eigenen Lebensbereich erhalten; insgesamt soll auf diese Weise für Bürgernähe gesorgt werden.


        • In diesem gegliederten Gemeinwesen sollen nach dem altüberkommenen Subsidiaritätsprinzip die nachgeordneten politischen Einheiten alles erledigen, was sie besser oder ebenso gut besorgen können wie die übergeordneten.
          ….
          So weit so richt, Herr Klos, nur hat das Veto-Recht eines Regionalparlamentes in Sachen EU Verträge rein gar nichts mehr mit dem von Ihnen beschriebenen Subsidiaritätsprinzip zutun! Es ist eigentlich das genau Gegenteil! Also müsste man das Veto-Recht der Regionen und Gemeinschaften hinsichtlich Föderaler Zuständigkeiten wieder rückgängig machen. Mal sehen was die Asterix und Obelix der Belgischen Politik davon halten….

          • @ Dax

            Die Region hat kein Veto-Recht, sie hat aber das Recht einem Abkommen das den Interessen der Region zuwider laufen könnte die Zustimmung zu verweigern. Von diesem Recht macht das Parlament in Namur ( hoffentlich ) gebrauch.

  14. Hier der „geheime“ Vertragstext:
    http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52016PC0444&from=EN
    Nicht EINER der CETA NON Schreier hat das gelesen! Nicht EINER kann die Textpassagen benennen die unsere Freiheit und Demokratie bedrohen. Man ist gegen alles was man nicht versteht, und das ist bei vielen eigentlich alles was mehr als 2 Minuten Lesezeit und die 4 Grundrechenarten umfasst. Wenn Demokratie zum kleinsten gemeinsamen Nenner wird, dann gute Nacht, dann regiert die Dummheit die hinter Plakaten und Fahnen herläuft….

    • @ Dax
      Haben Sie den „Vertragstext“ wirklich gelesen? Dann haben Sie sicher gesehen das Vorbehalte und Einschränkungen ausschliesslich den Kanadiern vorbehalten sind. z.B.dürfen Kanadische Finanzdienstleister in Europa machen was sie wollen, sie brauxhen sich nicht in Europa nieder zu lassen und haben Verwaltung und Gerichtsstand in Kanada., Europäische dagegen müssen in Kanada ansässig sein und unterliegen in Kanada ( logischerweise) kanadischem Recht.
      Nur ein Beispiel wie sich die „Verhandlungsführer“ der EU haben über den Tisch ziehen lassen.

    • Marion Schmitz-Reiners

      Genau, Bart De Wever konnte kein schöneres Geschenk in den Schoß geworfen werden als die (vorläufige…) Weigerung Magnettes, dem CETA zuzustimmen. Zum Ersten kann er sich als der geschmeidige, fortschrittliche Befürworter der Globalisierung profilieren – die Wallonen sind eben einfach rückständig, kleben an ihrer Scholle und sind außerdem noch links! Zum Zweiten macht er sich lieb Kind bei seinen Freunden, den flämischen Großunternehmern und Multinationals. Zum Dritten ist er fein heraus: Belgien wird schon von selber auseinanderplatzen, ohne dass er selber aktiv werden und Artikel 1 des Parteiprogramms der N-VA umsetzen muss (die Unabhängigkeit Flanderns). In stillen Stunden wird er Magnette von Herzen dafür danken! – Im Übrigen stelle ich mir die Frage, warum selbst politisch interessierte Menschen bis zum jüngsten Eklat so wenig von CETA vernommen haben, obwohl 10 Jahre lang über den Vertrag verhandelt wurde. Das beweist wieder einmal, dass es nicht mehr die „Demokratie“teilnehmer sind, die über ihr Schicksal bestimmen, sondern – und ich weiß, dass das jetzt sehr marxistisch klingt – das Kapital.

  15. Wieviele deutsche Bürger haben gegen CETA protestiert? Sehr viele und was macht Tengelmann Sigmar.
    Zuerst dagegen, dann dafür…..und sowas nennt ihr drüben Spitzenpolitiker. Da fehlt noch der Autobahnvignetten Dobrindt, der wie Don Quichote um seine Autobahngebühren ankämpft….einfach lächerlich.

    • Réalité

      Genau, Ceta! Auch da gibt es „verkehrte Politiker“, und 2 davon hatten Sie schon genannt! Ich bleibe bei meiner Meinung:
      Alles abschaffen was es nur an „Hilfsjobs“ gibt in der Branche!
      Grosse Politik muss und soll von „grossen Verantwortlichen“ gehändelt werden, und nicht von Regional Politikern, die sowieso überflüssig sind!
      Bei uns hat man es wieder mal zur Genüge gesehen! Warum wartet der Magnette bis 2 vor 12 mit seinem Einschreiten? Hatte die Verträge ja schon Monate bis Jahre vorher schon in Händen!?
      Sowas nennt man „Leute zum Jeck“ halten!
      Gut ist, dass er sich dadurch nicht berühmt machte! Im Gegenteil, er ist sehr negativ damit auf gefallen!
      Geschieht ihm recht.

      • Altweltenaffe

        ähemm, der Magnette, obwohl ich eigentlich nicht von ihm halte, hat schon seit über einem Jahr den Standpunkt seiner Partei und seiner Regierung mehr als deutlich gemacht! Aber: Die EU hat immer gesagt: wir reden nicht über halbfertige Verträge. Jetzt ist er fertig verhandelt, die Kritiker wurden dennoch nicht angehört und sollen dennoch jetzt zustimmen? In welcher Welt leben die eigentlich? Nein ist und bleibt Nein, solange bis man nachverhandelt hat! Schiedsgerichte gehören nicht in diesen Vertrag! Und was Standards angeht muss dringend mal verglichen werden. Entweder wir müssen unsere Produzenten entlasten oder die anderen müssen ihre Standards anheben. Aber SO, mit diesem Ungleichgewicht kann das nicht funktionieren

        • karlh1berens

          Lieber Altweltenaffe, ich bewundere Ihre Ausdauer beim Zurechtstutzen so mancher Blötschköppe. Bei manchen Zeitgenossen ist echt Hopfen und Malz verloren. Das ist ja schlimmer als der St. Vither Gemeinderat.

      • Altweltenaffe

        Immerhin genug, dass man ihre Bedenken (und so steht´s auch im Gesetz) zumindest vor dem Parlament hätte anhören müssen (MÜSSEN!). Wer Gesetze selber schreibt und sich dennoch nicht dran hält, na der muss sich nicht wundern wenn das ihm mal zum Verhängnis wird. Sie EU war gewohnt immer alles mit Geld und Drohungen zu lösen. Ich glaube diese Zeit ist seit dem Brexit vorbei und die EU-Vertreter täten gut daran das zur Kenntnis zu nehmen und das nicht als Quenglerei abtun!

          • Altweltenaffe

            Ich rede nicht von gewählten Vertretern. Ich rede von dem im Gesetz verankerten Recht auf Information und eine Bürgerbefragung WENN eine Mindestanzahl Unterschriften vorgelegt werden können. Das was der Serge Heinen in Eupen gemacht hat (Mobilität) gibt es auch auf Ebene der EU. Damit der Antrag in der EU angenommen wird muss eine Bürgerinitiative die Mindestanzahl Stimmen in 7 Ländern erreichen. Die europäische BI „Stop TTIP“ hat vor 18 Monaten diese Anzahl Stimmen in 23 Ländern erreicht und hatte daher das Recht vor dem Parlament gehört zu werden. Die BI wurde nicht gehört, genau wie alle anderen Kritiker dieses Handelsvertrags, und der Fall liegt vor Gericht. Aber sein wir doch mal ehrlich: egal wie die Geschichte ausgeht, wenn der Vertrag unterschrieben wurde fragt keiner mehr danach!
            Die EU spuckt auf sein Volk! Was war eigentlich die Konsequenz wenn die Wallonie nicht zustimmt. Der Bexit?

  16. Also… ich find’s Klasse, dass CETA nicht einfach durchgewunken wird und ausgerechnet das kleine Belgien „Kante“ zeigt. CETA ist nicht „toll“ für Europa und TTIP erst recht nicht. Aber nein, jeder Mist aus Übersee wird akzeptiert und – wie hier schon richtig geschrieben wurde – wird solange gedroht, diffamiert (Belgien schadet dem Ansehen der EU) und erpresst, bis das vom Großkapital und deren Erfüllingsgehilfen gewünschte Ergebnis stimmt. Und das dumme Stimmvieh hierzulande glaubt, es würde in seinem Sinne gehandelt und Arbeitsplätze geschaffen… Ich arbeite mit Leuten aus USA und weiß sehr genau, wohin es führen soll. Merkt Euch: It’s all for the money!“ Um nichts anderes geht es. Jahre später wird es (wie so oft) wieder heißen: „Ja, das konnte damals keiner ahnen.“ Doch, konnte man!

  17. Stephan Ebers

    Allen, die jetzt die Wallonie samt PS verfluchen, denen wünsche ich einen Genuss des Trinkwassers, welches in Zukunft in PET-Flaschen vom Konzern Nestle verkauft wird. Der Staat wird auf Druck dieser Konzerne das Trinkwasser privatisieren, der Konzern lässt die Wasserleitungen verrotten und Abfüllfabriken bauen. Wer dann noch glaubt, man könne den eigenen Brunnen im Garten wiederbeleben, wird durch die hohen Nitrat-Gehalte des Wassers eines Besseren belehrt. Der Gülle, welche von der Massentierhaltung stammt, unter anderem verantwortlich auch für Produkte von Nestle, sei Dank. Verschwörungstheorie? Ja, denn die Konzerne haben sich verschworen über Freihandelsabkommen den Bürger zu einem Konsumidioten zu degradieren, einem willfährigen Untertan, der mit Pokemon go! und bunten Glasperlen bei Laune gehalten wird.

    • Umso mehr...

      Es dauert keine 10 Jahre mehr, und die Luft wird kommerzialisiert. DAS ist die Realität der Finanz- und Konzernwelt von… heute! Umso mehr CETA, TTIP, Globalisierung, umso mehr Knechtung, umso weniger Freiheit.

    • Was phantasieren Sie denn da?? Zeigen Sie mir doch einmal genau wo:
      http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52016PC0444&from=EN
      Kommunen zur Privatisierung gezwungen werden?
      Privatleute zum Kauf von Nestlé Produkten gezwungen werden?
      Und was die Wasserversorgung angeht, ich zahle seit 25 Jahren an die SWDE (Société Wallone Des Eaux), inzwischen das Dreifache von dem was ich anfangs zahlte, und das Wasserleitungsnetz ist total veraltet, bei Dauerfrost platzen ständig Rohre von Instandhaltung keine Spur! Was machen die SWDE eigentlich mit dem Geld???? Da sprechen die SP Bonze lieber von den „bösen Kapitalisten“ statt zu zeigen dass sie es besser können…

      • Auch hier hapert es bei DAX wieder beim Leseverständnis. Natürlich wird in den CETA-Verträgen keiner explizit zum Kauf von Nestlé Produkten gezwungen. Hat ja auch niemand so behauptet. Auch Herr Ebers nicht. Alles gut DAX…

        • Nestlé wird mehrmal namentlich genannt, folgender „Schluss“ zieht der Forist:
          …..
          Ja, denn die Konzerne haben sich verschworen über Freihandelsabkommen den Bürger zu einem Konsumidioten zu degradieren, einem willfährigen Untertan,…

          Wenn Sie sich schon zum Anwalt anderer aufschwingen, sollten Sie sich Ihre Argumentationskette schon besser stricken. Der Forist interpretiert etwas in ein Freihandelsabkommen hinein, was gar nicht darin zu finden ist, Herr Anwalt….

          • Na da ist aber einer angestochen :-))))
            Wissen Sie DAX, hier sind ja erwachsene Leute, die sich schon selber wehren können. Ihre Weisheiten stammen offenbar ausschließlich aus dem Internet, was Sie durch zahllose Links gerne kundtun. Dazu pöbeln Sie rum und bezichtigen Andere „zu phantasieren“ oder „unwissend“ zu sein, sofern deren Meinung nicht die Ihrige bzw. der von Ihnen besuchten Webseiten ist. Kehren Sie mal vor der eigenen Türe und stecken Sie so großzügig ein, wie sie austeilen. Letzteres können Sie deutlich besser. Denken Sie mal wenigstens drüber nach. Nichts für ungut.

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