Zwischenruf

Wahlkrimi hinterlässt einiges an Frust

Man kann nicht behaupten, dass der Wahlkrimi vom 25. Mai große Begeisterung hervorgerufen hat. Eher hinterlässt er einiges an Frust. Frustiert ist das Wahlvolk vor allem über das Desaster der Computerwahl, die eindeutig ihre Schwächen gezeigt hat. Da wurde viel Vertrauen zerstört. Auch der politische Ausgang der PDG-Wahl hat einen Teil der Wähler gefrustet.

Beginnen wir mit dem Frust über die Computerwahl.

Seit dem NSA-Skandal misstrauen ohnehin viele Bürger der Technik. Wenn sogar die Handys von Regierungschefs abgehört werden, weshalb sollte es nicht möglich sein, Resultate einer Computerwahl zu manipulieren?

Rechtsempfinden der Leute verletzt

Schlimmer noch : Selbst wenn manipuliert würde, wovon wir mal nicht ausgehen, ist nicht gesagt, dass das Wahlvolk auch zu seinem Recht kommt. Man kann zwar Einspruch erheben, aber nur vor dem Parlament, so wie Vivant und Ecolo es beabsichtigen zu tun. Wenn jedoch im Parlament eine Mehrheit kein Interesse an einer lückenlosen Aufklärung hat, dann bleibt das Unrecht bestehen. Gerechtigkeit sieht anders aus. So wird das Rechtsempfinden der Menschen verletzt.

Fronten bleiben hart, keine Befriedung

Was die politischen Folgen der PDG-Wahl betrifft, so muss man zunächst einmal klarstellen, dass die alte Mehrheit zwar rein rechnerisch bestätigt wurde, nicht aber politisch. Gewonnen hat nur die ProDG, wovon allerdings in der Besetzung der neuen Regierungsmehrheit wenig zu spüren ist (mal abgesehen davon, dass Oliver Paasch Ministerpräsident ist). Die PFF hat sich gehalten, und Wahlverlierer ist die SP von Karl-Heinz Lambertz.

Lambertz wird nicht mehr als Minister dem Kabinett angehören, aber man kann sicher sein, dass er immer noch mitreden wird.

Als Parlamentspräsident ist Lambertz normalerweise eine Fehlbesetzung. Der Mann ist kein Einiger, kein „Rassembleur“. Lambertz polarisiert, er sät Zwietracht. Mit ihm wird es keine Befriedung in der DG-Politik geben. Die Fronten zwischen Mehrheit und Opposition bleiben hart.

GERARD CREMER

Siehe auch Artikel „Die TOPS und FLOPS der Wahlen: Paasch großer Wahlsieger und ProDG trotzdem Wahlverlierer?“

54 Antworten auf “Wahlkrimi hinterlässt einiges an Frust”

  1. Eigentor

    Der Frust ist wirklich groß…auf allen Seiten

    Denn wieder wird der Wähler für dumm verkauft. Wie kann es sein, dass bei 4 gewählten Vertretern im Parlament der DG, niemand von denen Minister wird???

    Ist Frau Bartholemy nicht fähig? oder wieso wurde sie nicht eingesetzt? Vor 10 Jahren präsentierte man uns eine Ministerin, welche noch nicht mal zur Wahl stand…

    das solche Spielchen überhaupt noch erlaubt sind in der heutigen Demokratie ist mir schleierhaft und zeugt von wenig Authenzität

    • Verteidiger

      Ganz einfach. Antoniades hat aus dem Stand heraus 800 Stimmen geholt und das von Platz 14 aus. Besser als er haben nur 3 Schwergewichte abgeschnitten: Lambertz, Stofels und Siquet. Als Europakandidat hat er fast 2500 Stimmen bekommen ohne die Kopfstimmen. Denke, das reicht aus und ist immer noch mehr als das was Weykmans damals hatte, nämlich gar nichts, weil sie damals nicht zur Wahl stand.

    • Vereidiger

      Die Minister dürfen nicht Mitglied des Parlaments sein. Daher ist es völlig unerheblich, ob sie sich zur Wahl für dieses Parlament gestellt haben bzw. ob sie als Parlamentarier gewählt worden sind. Sie werden lediglich von den Stellvertretern der Bürger, also von den Parlamentariern gewählt (und nur vor diesen müssen sie sich verantworten).
      Emotional sieht das Ganze natürlich ganz anders aus – wer viele Stimmen sammeln konnte, steht auch als Minister vor der Öffentlichkeit besser da.
      Aber rein juristisch hat das Eine nichts mit dem Anderen zu tun…

    • Ist es nicht trotzdem verwunderlich. Wir werfen den nächsten Bubi ins kalte Wasser. In der DG Politik lässt es sich leicht Karriere machen als junger Mann/Frau. Man muss sich nur schnell einer der 3 regierenden Parteien anschliessen, sich ein wenig engagieren und schon kriegt man bei den nächsten Wahlen die Geschicke des Volkes in die Hände gelegt. Hurra wir können stolz auf uns sein, die jüngste Regierung zu stellen. Herzlichen Glückwunsch, zu kanpp 800 Vorzugsstimmen. Allein auf der CSP Liste hatten alleine 12 (!) Personen mehr Vorzugsstimmen. Ja, es ist Frust.

      • Verteidiger

        Und fast 2500 Stimmen bei der Europawahl. Dabei wurde die CSP vom Bürger mal wieder abgestraft. Über 15 Jahre jetzt wird die CSP bestraft und das sollte zu denken geben, anstatt jetzt die Fehler bei de anderen zu suchen. Aber so sind die CSPisten. Seit 15 Jahren jammern sie, dass sie immer noch die stärkste Kraft sind. Dabei haben sie dieses Mal knapp des 7. Sitz behalten können. Die CSP hatte extrem viel Glück. 85 Stimmen oder so?

    • Ich halte nicht von Lutgen, aber er hat nicht von „Separatismus“ in Bezug auf ProDG gesprochen, sondern von „Ultraregionalismus“. Und „ultraregionalistisch“ ist nicht nur die ProDG, sondern auch die anderen Parteien mit Ausnahme von Vivant. Sie alle sind für ein Belgien zu Viert.

  2. Jürgen Margraff

    Wenn die Roten & die Blauen dazu dienen den Schwarzen eins auszuwichen ist das für mich erfreulich, die haben einfach nichts Besseres verdient. Die Klüngel hierzulande in der Politik sind auf deren Mist gewachsen. Wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen…

  3. peinlich

    Man gewinnt den Eindruck, dass Cremer nur Lambertz im Blick hat. Da scheint ein persönliches Problem zwischen den beiden zu bestehen.
    Es scheint außerdem kaum jemand zu bemerken, wie der Präsident der cdh/csp seinen eigenen Leuten in den Rücken fällt, die ja mit den „Separatisten“ eine Koalition bilden wollten. Peinlich, peinlich.

    • @peinlich: Wer hat die Wahl verloren? Ja, wer denn? Lambertz natürlich. Und trotzdem ist Paasch, nachdem er so getan hatte, als wäre er an einer Koalition mit der CSP interessiert, zu Lambertz gelaufen, der sich die Gelegenheit nicht nehmen ließ, als Verlierer weiter der Regierung anzugehören. Und was hat ProDG davon gehabt? Nichts, außer dass Passch MP ist. Das wäre er auch mit der CSP geworden, dafür aber wäre vielleicht Lydia Klinkenberg Ministerin oder Parlamentspräsidentin geworden. Seien wir ehrlich, in den Verhandlungen hat Paasch versagt. Er hat die Wahl haushoch gewonnen, ist dafür aber nicht belohnt worden. Und Lambertz ist der Verlierer, mischt aber weiter mit. Er ist damit fast schon ein Gewinner.

  4. Ostbelgien Direkt

    @peinlich: Dass ist ein persönliches Problem mit Karl-Heinz Lambertz haben soll, bekomme ich des Öfteren zu hören. Ich kenne ihn zwar schon sehr lange, aber persönlich habe ich mit ihm nichts zu tun. Das Einzige, was uns unterscheidet, ist: Er ist Politiker, und ich bin Journalist. Gruß Gerard Cremer

  5. Verteidiger

    Die CSP hat über 2% verloren, obwohl sie den Wechsel wollte. Mit wem hätte ProDG koalieren sollen, wenn nicht mit der SP und der PFF? Mit Ecolo? Auch verloren. Mit Vivant? reicht nicht. Also findet euch damit ab CSPler. Paasch hat gut verhandelt und seine Haut gerettet. Lambertz hätte mit der CSP Ministerpräsident bleiben können. Das ist total unglaubwürdig von der CSP und löblich von Lambertz, der nicht auf dieses Angebot eingegangen ist. Ich finde es deswegen auch ungerecht, wie Ostbelgien Direkt mit Lambertz umgeht, der so viel für die DG geleistet hat. Wenn er den Deal mit der CSP gemacht hätte, dann hätte er ihn kritisiert, die Macht an sich zu reißen. Wird er Parlamentspräsident kritisiert er ihn auch. Weil er verzweifelt auf der Suche nach Schlagzeilen ist. Dieses Forum ist einfach nur ekelhaft und schmutzig. Es werden primitive Kommentare freigeschaltet, wo Kraftausdrücke drin stehen wie „fi*k dich“. ich gehe mich jetzt waschen. Wenn das nicht hilft, dann gehe ich beichten.

  6. Marc Van Houtte

    @Verteidiger
    Das Resultat der CSP die seit 15 Jahren ausgeschlossen wird ist mehr als beachtlich.
    Schließlich konnte sie niemanden mehr hier ernennen oder sonnt was reißen.
    Lambertz diesen Posten zu geben ist ein Witz. Wir haben uns in Belgien bereits beim Letzen mal lächerlich gemacht mit der Ernennung eines Milchbubis als Präsident. Jetzt halt kommt der Größenwahn von Belgien zu viert mit 2000 Beamten im Ministerium wegen den vielen neuen Kompetenzen.
    20 Jahre die größte Politische Bewegung der DG ausschalten mach zwar rechtens sein geht aber deutlich am willen der Bürger vorbei.
    Lambertz zu loben im Umgang mit der Presse ist der Witz des Tages.
    Die Macht die diese Regierung über 15 Jahre und mit Lambertz schon viel länger hat, und dazu geführt das wir hier in der Tat hauptsächlich Hofberichterstatter und nur noch wenige Journalisten wie Herr Cremer haben die was kritisch hinterfragen, weil Angst den Job zu verlieren oder Familienmittglieder kriegen keinen Job in der Gegend. Nein wahrlich keine Argumente hier zu verteidigen. Und vor allen keine um weiter so zu propogandieren.

  7. Demokratie?

    Hier geht es doch gar nicht um Wahlsieger, Wahlverlierer oder persönliche Probleme mit Politikern. Wir rühmen uns alle damit demokratisch zu sein. Doch ist es wirklich demokratisch eine Regierung zu bilden die nicht die Parteien mit den meisten Stimmen einschließt? Ist es normal das die Regierung hinter veschlossenen Türen gebildet wird und dabei der Wähler außen vor gelassen wird? Hinzu kommt dass man immer mehr den Eindruck gewinnt, dass die ganzen Wahlen ein abgekartetes Spiel waren. Der Wähler wude (wieder mal) an der Nase herumgeführt und die so viel gelobte Demokratie mit den Füßen getreten.

    Das die Regierung und auch Karl-Heinz Lambertz bisher einiges für die DG bewirken konnten steht außer Frage. Aber auch Fehler wurden gemacht und eine frischer Wind in der Regierung wäre nicht nur von Vorteil sondern wurde auch vom Wähler gewünscht sonst hätte Herr Lambertz doch nicht so viele Stimmen verloren.

    • nur hier

      Demokratie schreibt: „Doch ist es wirklich demokratisch eine Regierung zu bilden die nicht die Parteien mit den meisten Stimmen einschließt?“
      Was mit der N-VA geschehen ist und auch diesmal unverhohlen angestrebt wird, ist doch genau das, oder nicht ? Oder ist De Wever kein demokratisch gewählter Politiker ?
      Die CSP kommt von 13 Sitzen (1973) auf jetzt fas nur mehr sechs. Seit 1995 ist sie ununterbrochen Wahlverlierer: 10 – 9 – 8 – 7 – 7 (fast 6). Sie hat es nur noch nicht gemerkt: Realitätsverlust nennt man sowas.

  8. Sehr geehrter Herr Cremer,
    haben Sie das nötig? Das ist kein Standpunkt, das ist pure Polemik. Keine Aussage, NSA, Wahlmanipulation, Abrede derselben und die Unterstellung das Parlament sei an der Aufklärung der Voränge um die Computerpanne nicht interessiert.
    Wischi-waschi über die Regierungsbildung und dem Ex-MP noch eine Schaufel Dreck hinterhergeworfen.
    Dann noch eine „Programmvorschau“ und das wars. Da kenne ich besseres, sogar von Ihnen.

  9. Unparteiischer

    Auch wenn Lambertz ein politisches Schwergewicht und für die DG fast unverzichtbar ist, hätte er sich nach seiner Abwahl von allen wichtigen Ämtern fernhalten sollen. Aus solch einer hervorragenden Position und mit dem MP-Bonus im Rücken so viele Stimmen zu verlieren, hätte ihm doch zu denken geben müssen. Stattdessen bugsiert er einen anderen Parteikollegen von seinem Posten, um ihn sich selber einzuverleiben. So hat er seine Glaubwürdigkeit verloren.

    • ohje ohje

      Kleines Beispiel:

      Resultat 2014: Creutz-VILVOYE Patricia 1.695

      Resultat 2009: Creutz-VILVOYE Patricia 2.560

      Laut Ihrer Analyse müsste Frau Creutz ja dann auch auf ihren Posten in der PDG-Opposition verzichten? Hoffen wir’s !

      • Unparteiischer

        @ohje ohje

        Nichts verstanden, mein Lieber! Frau Creutz war 2009 Spitzenkandidatin und jetzt nicht mehr, deshalb der Stimmenverlust. Lambertz war jedoch erneut Spitzenkandidat samt MP-Bonus, und verliert trotzdem viel Boden. Das nennt man Abwahl!

        • ohje ohje

          Dennoch, 800 Stimmen verloren trotz Platz 2 und ständiger MedienPräsenz der „Alten Dame“.

          Die ist aber langsam sowas von alte Garde.

          Ausserdem, Lambertz ist ja nicht mehr MP. Seien wir ehrlich, wer PDG-Präsident ist oder Senator, on s’en fout !

          • ohje ohje

            Man kann ja nicht sagen dass Bubi Alexander oder Senator Louis richtige Schwergewichte der OB-Politik waren in der vergangenen Legislaturperiode.

            Der eine sitzt abgekapselt in Brüssel und der andere darf hier und da mal ne von ausserhalb kommende Besuchertruppe in Empfang nehmen oder irgendwelche Neubauten einweihen.

            Denke dass der Lambertz das schon als kleine Rückstufung einzuschätzen weiss.

            Übrigens ist KHL auch intelligent genug um zu wissen dass er vom Wähler (nicht so massif, wie sie es behaupten) abgewählt wurde. Darum hat er das unlautere Angebot der CSP ausgeschlagen MP zu bleiben und den Rückzug angesetzt !

            Respekt dazu !

            • Unparteiischer

              Egal in welchem Amt, KHL bleibt hinter den Kulissen der Strippenzieher. Ins zweite Glied rückt der niemals. Er hat es in der Regierung ja praktisch nur mit Jugendlichen zu tun. Das ist so als spiele die AS gegen Lontzen. Leichtes Spiel für so ein Schwergewicht wie er. Mit der CSP als Koalitionspartner hätte er dagegen nicht machen können, was er will, und das wäre für ihn unter seiner Würde.

              • ohje ohje

                Och hören Sie doch auf.

                Von der heutigen CSP-Garde war noch keiner Minister oder hat ne hohe Position bekleidet (bis auf Schöffenamt). Als ob Lambertz da als MP nicht leichtes Spiel gehabt hätte.

                Oldie Creutz-Lambertz oder Frischling (und das ist nicht bös gemeint) Nelles-Lambertz. Das ich nicht lache… Der muss ja echt gezittert haben vor Angst ?!?

                • Malsehen

                  Die CSP wird verteufelt, weil sie KHL den MP-Posten angeboten hatte, dabei ist diese Vorgehensweise, auch angesichts einer von vornherein aussichtslosen Situation, Realpolitik.
                  Die Koalitionsgespräche (wenn man denn überhaupt von solchen sprechen kann) kippten beim Inhalt, weil KHL nicht bereit war, die politische Linie der CSP für die folgenden fünf Jahre zuzulassen (bei 7 Plätzen gegen 4). Dass die CSP darauf bestand, bestätigt den Durchsetzungswillen, Dinge zu ändern.

                  OP ist aufrichtig überrascht, dass die CSP den MP-Posten KHL angeboten hat und beendet, als er dies „bemerkte“, die Koalitionsgespräche. Das ist scheinheilig.

                  Anstatt jetzt jeden einzelnen Akteur der vergangenen Wahl (vollkommen unnütz) durchzuhecheln, sollte man die Fakten beachten. Und schweigen. Ich schreibe hier nichts mehr.

  10. verloren

    Dass die SP verloren hat und die PFF sich hält, wie Herr Cremer schreibt, mag bezogen auf die Sitze stimmen. Was die Stimmen betrifft verlieren SP, CSP, Ecolo UND PFF zwischen 2 und 3 Prozent. Die SP ist nicht DER große Wahlverlierer. Die 4 Parteien haben zugunsten von ProDG und Vivant Federn lassen müssen. Ohne die Lippizaner oder so ähnlich … hätte Vivant einen Sitz mehr und die CSP einen weniger.
    Und zum Thema KHL: Es gibt keinen Politiker in der DG, der für die DG soviel geleistet hat wie er. Vergleicht mal die „Leistung“ eines M. Grosch und seine Einkünfte mit dem, was KHL in den vergangenen 25 Jahren in der DG bewegt hat … Ganz zu schweigen von der Amtszeit eines Joseph Maraite, dessen Arroganz und oftmals „getrübter“ Blick auf die Realität einfach nur peinlich waren. KHL hat sich mit seiner Dünnhäutigkeit und seiner mangelnden Diplomatie selbst geschadet, nicht jedoch der DG. Alle Koalitionspartner haben die Finanzpolitik der Regierung mitgetragen. Mit etwas Abstand wird man seine Leistung vielleicht zu würdigen wisse. Dass die politischen Gegner, die sich hier tummeln, dies nicht können, liegt in der Natur der politischen Kriegsführung. Da die CSP jedoch KHL für weitere 5 Jahre zum MP machen wollte, verliert jegliche Kritik an der Politik von KHL seine Grundlage. Dies ist eigentlich das Eingeständnis, dass due CSP weder in der Vergangenheit hätte besser machen können als er und in der Zukunft erst recht nicht. Für mich ist dies ein Offenbarungseid der stärksten politischen Kraft in Ostbelgien, den man ihr lange wird vorhalten können. Einfach dumm, peinlich und entlarvend.

    • Wo sehen sie hier einen Offenbarungseid ? Die CSP „wollte KHL nicht für weitere 5 Jahre zum MP machen“. Es war EINE Option…eine sicher sehr viel unwahrscheinlichere als die, dass Nelles selbst, so wie vorher angekündigt und mit mehr Vorzugsstimmen im Gepäck, MP werden konnte. Option im Sinne von Möglichkeit, Eventualität, Gedankenspiel,… Da gibt es nichts zu entlarven; schliesslich müssen bei solchen Koalitionsgesprächen auch Angebote gemacht, Kompromisse gefunden, Köder gelegt und manche Kröte geschluckt werden. Dass die CSP nach 15 Jahren in der Opposition, einer undankbaren Stellung, die sie zumindest teilweise KHL verdankte, wieder Regierungsverantwortung übernehmen wollte, ist nur verständlich, war Teil ihres Wahlprogramms und war wohl auch im Sinne ihrer Wähler. Auf ihren“ Widersacher“ zuzugehen, mit der Absicht alle Möglichkeiten auszuloten zeugt da von einer gewissen Grösse, von Enschlossenheit und der Fähigkeit zu taktieren, wenn auch ein bisschen Torschlusspanik mitgespielt haben dürfte. Vielleicht wäre es ja auf das Gleiche hinausgelaufen wie im jetzigen Fall oder noch besser : Lambertz wäre Parlamentspräsident geworden, sogar für die volle Laufzeit, als Anerkennung seiner, wie sie sagen, grossen Leistungen in den letzten 25 Jahren. Der nette, junge Mann im Konfirmationsanzug hätte dann 4 Jahre auf Senator machen können…oder umgekehrt.

      • verloren

        Allein die Tatsache, diese Option ernsthaft erwogen zu haben reicht, um die Glaubwürdigkeit der CSP in Frage zu stellen. Wie kann ich denn diese Option einem politischen Gegner anbieten, dessen Politik man seit 15 Jahren kritisiert und bekämpft, dessen Partei 10% weniger stark ist und der selbst weniger Vorzugsstimmen vorweisen kann als R. Nelles ? Dies ist keine Realpolitik sondern der Versuch, um geich welchen Preis an die Macht zu gelangen. Die Fortsetzung der Koalition ist eine logische Konsequenz des Wahlresultats ebenso wie die Benennung Oliver Paaschs zum MP. Wenn die CSP es als stärkste Krafft nicht schafft, sich als potentieller Koalitionspartner darzustellen und Partner für sich und sein politisches Projekt zu gewinnen, so liegt dies einzig und allein an der CSP, ihren Verantwortungsträgern, ihrem Programm und ihrer fragwürdigen und z.T. populistischen Politik. Wenn die CSP es nicht schafft, sich neu zu erfinden, personell und programmatisch neu aufzustellen, wird ihr Niedergang sich fortsetzen. Ein Teil ihrer christlich bzw. religiös geprägten Wählerschaft geht der CSP auf natürliche Weise verloren. Dahinter klafft eine große Lücke, die sie bisher nicht schließen konnte.
        Das weinerliche Getue, dass die stärkste politische Krafft seit 15 Jahren keiner Mehrheit mehr angehört ist nichts anderes als ein falsches Demokratieverständnis. Die CSP spricht heute weniger als 25 Prozent der Wähler an. Ihr Gesellschaftsprojekt ist für 75 Prozent der Wähler nicht attraktiv und interessant. Das gleiche gilt für ihre KandidatInnen. Vielleicht sollte der eine oder andere CSP-Wähler, der jetzt von Wählerbetrug redet, sich die Frage stellen, warum dies so ist. Es ist nicht die Schuld der übrigen Parteien …

  11. In einer Koalition mit der CSP hätte Oliver Paasch für seine ProDG viel mehr herausholen können. Das einzige Plus ist der Posten des Ministerpräsidenten. ProDG muss die Fortsetzung der alten Koalition teuer bezahlen.

  12. Réalité

    -Das ganze Theater nach den Wahlen war einzig und allein POSTENGESCHACHER!

    -Da ging es nur drum wer den besten bzw übriggebliebenen Titel bekam!

    -Wähler Verdummung pur!

    -Anstatt das die Verlierer sich dessen beugten,heimsten sie sich einfach so das beste Futter in ihre Krippe!

    -Ja gut versorgt sein,und eine dicke fette Pension danach!Nach dem vielen und harten Arbeiten!

    -Unverschämte Politik!Keiner sollte mehr wählen gehen!

  13. Die CSP sollte sich selber mal in Frage stellen, was sie in den letzten Tagen falsch gemacht und sich neu orientieren. Der Regionalpräsident soll sich in Frage stellen, denn seit zehn Jahren geht es bergab mit der CSP. Ist Herr Frank nicht gerade zehn Jahre Regionalpräsident?
    Macht einen Wechsel zunächst bei euch, ehe ihr von den Menschen einen Wechsel in der DG verlangt.

    • Absolut richtig! Ich bleibe bei der CSP. Aber unser Präsident muss seine Fehler einsehen und wechseln. Lambertz den MP so kurz nach der Wahl anzubieten, war ein grosser taktischer Fehler. Dann die Aussage von Lutgen, mit Paasch darf man keine Koalition machen, weil er ein Separtist ist. Mein Gott, wie kann man nur so blöd auf die ProDG hauen? Wir müssen uns intern erneuern, Luc! Bitte..

  14. Eastwind

    Man wird die ganze Wahrheit wohl nie kennen, aber was sich in den Tagen angespielt hat und von Lambertz und Paasch inszeniert wurde, ist vielleicht eines des schlimmsten und dreistesten Schmierenstücke, die es je in Ostbelgien gegeben hat. Die Presse solltw dazu recherchieren. Die CSP war so dumm und ist auf diese Inszenierung prompt reingefallen.

    • So what ?

      Können sie auch Klartext reden? Was haben Paasch und Lambertz inszeniert, außer ihre erfolgreiche Koalition fortzusetzen und dem Wählerwillen entsprechend, Paasch zum MP zu machen ? Alles Geschwafel von Wählerbetrug und Verschwörung ist Bullshit. Es geht darum demokratisch legitimierte Mehrheiten zu bilden und genau dies ist geschehen. So what ?

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