Sport

Union Kelmis im Clinch mit dem Fußballverband

Das Prinz-Philippe-Stadion in Kelmis. Foto: OD

Der RFC Union  Kelmis hat am Donnerstag mächtig Druck ausgeübt auf den belgischen Fußballverband. Die Kelmiser waren sogar fest entschlossen, den Spielbetrieb in der 3. Division B notfalls mittels einer Einstweiligen Verfügung zu stoppen. Grund war der nach der Wiedereingliederung des RFC Tournai geänderte Spielkalender, der die Verantwortlichen der Union überhaupt nicht zufrieden stellte.

Die Kelmiser Fußballer befinden sich zurzeit ohnehin in einem spielerischen Tief, und der neue Zeitplan war alles andere als dazu angetan, zur Überwindung der Krise beizutragen. In den kommenden Wochen sollte der Verein laut neuem Spielkalender nur ganz selten zum Einsatz kommen, im Monat April 2013 dafür aber gleich 8 (!) Begegnungen bestreiten – einige davon an einem Mittwochnachmittag.

„Union Belge, das ist wie bei Astérix und Obélix“

„Wir sollten zum Beispiel an einem Mittwoch im April 2013 um 18 Uhr in Ath spielen. Das geht nicht, wir sind keine Profimannschaft“, so der RFCU-Delegierte Hermann Lausberg am Donnerstagabend gegenüber „Ostbelgien Direkt“. Auf der Internetseite der Zeitungen der Gruppe Sudpresse war Lausberg am Nachmittag wie folgt zitiert worden: „Die Union Belge, das ist wie bei Astérix und Obélix. Die sind vollkommen verrückt geworden. Wir bedauern unsere Entscheidung sehr, aber man lässt uns keine andere Wahl.“

misson neu

Anwalt Luc Misson

Diese Willkür war in den Augen der Vereinsverantwortlichen der Union inakzeptabel, und so drohte Kelmis dem Verband mit einer Klage. Als Anwalt hat die Union keinen Geringeren als den Lütticher Anwalt Luc Misson kontaktiert. Europaweit bekannt wurde Misson durch seine Rolle beim sogenannten Bosman-Urteil. Angeblich sollte der renommierte Anwalt von Kelmis beauftragt werden, durch eine Einstweilige Verfügung eine Unterbrechung der Meisterschaft der 3. Division B zu erwirken.

So weit wird es aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht kommen. Am Donnerstag kam Bewegung in die Angelegenheit. Zum großen Knall wird es wohl nicht kommen. Wie Lausberg gegenüber „Ostbelgien Direkt“ mitteilte, hat der Fußballverband Kompromissbereitschaft signalisiert und den Vereinen, die sich benachteiligt fühlen, die Erlaubnis erteilt, Meisterschaftsspiele zu verlegen.

Bei der Union Belge ein großes Durcheinander

Dies ist Kelmis nach Angaben von Lausberg zum Teil auch schon gelungen. Von den acht ursprünglich für den Monat April 2013 vorgesehenen Begegnungen sind bereits vier auf einen anderen Termin verlegt worden. Allerdings steht ein klärendes Gespräch zwischen dem Fußballverband und Vertretern der Union Kelmis sowie deren Rechtsanwalt noch aus. Danach hofft man, dass alles geregelt ist.

Bleibt die Feststellung von Hermann Lausberg, „dass momentan bei der Union Belge ein großes Durcheinander herrscht.“

 

3 Antworten auf “Union Kelmis im Clinch mit dem Fußballverband”

  1. DEBEY Thierry

    Zitat: „Bleibt die Feststellung von Hermann Lausberg, “dass momentan bei der Union Belge ein großes Durcheinander herrscht.”“

    Was heißt hier „momentan“? Dort herrscht anscheinend grundsätzlich Durcheinander. Und ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen, dann wollen die Herren mit aller Gewalt ihren Willen durchsetzen. Koste es was es wolle. Gegen die ostbelgischen Vereinen in den Landesligen scheinen die Herren sowieso etwas zu haben.

    Die Union Belge ist ein Haufen überalteter Funktionäre. Das war so, das ist so und das wird so bleiben, solange die ganzen Vereine immerwieder dem Druck dieser Herren nachgeben.

    Die Union Kelmis hätte sich einmal durchsetzen sollen! Mit der einstweiligen Verfügung hätte man vielleicht einmal ein Druckmittel gehabt, mit dem man dann einmal grundsätzlich das Problem hätte klären können. So ist es nur Flickschusterei die vollzogen wird und insgeheim haben die Herren des Verbandes wiedermal gewonnen.

    Das ganze hat natürlich nichts mit der aktuellen sportlichen Leistung der Mannschaft zu tun. Die Lage hier wird sich auch durch einen geänderten Spielkalender nicht ändern. Hier stellt sich eher die Frage ob die Talente, welche sich der RFCU immer in den Provinzklassen holt, dem Druck der Landesligen gewachsen sind? Anscheinend nicht. Und hängt man einmal in den Niederungen der Tabelle drin, kommt man nur schwer oder eher gar nicht wieder da raus.

    Sollte man da nicht vielleicht einmal darüber nachdenken, in einer niedrigeren Liga einen Neuanfang zu starten, in dem man sich junge, gute Spieler aus den eigenen Jugendreihen heranzieht? Dies ist natürlich nicht möglich, wenn man unbedingt in den Landesligen mitmachen will, bzw. herumdümpeln will.

  2. Werner Pelzer

    Zu dieser Aktion mit den neuen Spielterminen kann man nur fragen: Hat die Union Belge noch alle Tassen im Schrank?
    Zur sportlichen Situation des RFCU: Nach einigen erfolgreichen Meisterschaften in der 3. Division sieht es dieses Jahr schlecht aus. Die drei Leistungsträger Woyaffe, Antoine und besonders André sind nicht adäquat ersetzt worden. Ludek Mach ist langzeitverletzt und einige andere sind nicht in Form. Auch der neue Trainer scheint nicht das Wahre zu sein. Deshalb fürchte ich, dass der RFCU aus dem Keller nicht rauskommt.

  3. Werner Pelzer

    Komisch, nirgends erfährt man, wie es in der 3. Division B weitergeht. Laut der Union-Belge-Seite geht es für Kelmis erst am 6. Oktober weiter. Kelmis hat Protest eingelegt, scheint aber auch nichts zu nützen. Auf der Homepage des RFCU herrscht Todesstille. Die letzte News stammt vom 10. September. Dort bereitet man sich bestimmt schon auf den Winterschlaf vor. Schade, dass man bei Nichtgefallen sein Geld für sein Jahresabo nicht zurückbekommt.

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