Kultur

Ungewöhnlicher Besuch vor St. Vither Triangel: Kuh wirbt für Theaterabend

Die Kuh Veronika aus dem landwirtschaftlichen Betrieb von Rainer Lentz aus Schoppen (rechts) beim Gruppenfoto mit Vertretern von Agora, TheaterFest und MIG. Foto: OD

Die wenigen Passanten werden am Donnerstagmittag ihren Augen nicht getraut haben, stand doch vor dem Konferenz-, Kultur- und Messezentrum Triangel in St. Vith eine Kuh. Das Tier war eigentlich nur ein Blickfang am Ende einer Pressekonferenz, bei der eine besondere Abendveranstaltung im Rahmen des diesjährigen TheaterFestes (14.-19. Oktober) vorgestellt wurde.

Es sind nämlich die Landwirte und die Landwirtschaft, die im Mittelpunkt des Theaterabends am Samstag, dem 18. Oktober, stehen.

Daher auch die Anwesenheit von Erwin Schöpges und anderen Vertretern der MIG, der Interessengemeinschaft der Milchbauern, bei der Pressekonferenz am Donnerstagmittag im Agora-Büro im Triangel. Agora und MIG arbeiten an diesem Abend zusammen.

Theaterstück mit anschließender Diskussion

Die Abendveranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Für Interessenten aus dem Norden der DG hat die Vereinigung Chudocnik Sunergia einen Busdienst nach St. Vith organisiert (Abfahrt 18 Uhr Rotenbergplatz in Eupen).

Vorstellung des TheaterFest-Abends vom 18. Oktober am Donnerstag im Agora-Büro in St. Vith. Foto: OD

Vorstellung des TheaterFest-Abends vom 18. Oktober am Donnerstag im Agora-Büro in St. Vith. Rechts Line Lerho, Künstlerische Leiterin des TheaterFestes, neben ihr Roger Hilgers, Geschäftsführer von Agora (2.v.r.). Foto: OD

Nach einem kurzen und unterhaltsamen Vortrag zur Einstimmung wird das Theaterstück „Nourrir l’humanité c’est un métier“ in französischer Sprache durch die Compagnie Art&tça aufgeführt. Dabei handelt es sich um ein Dokumentarstück, in dem die Anliegen der Landwirte vor dem Hintergrund der Globalisierung vorgetragen werden. Die Compagnie Art&tça hat Interviews mit Landwirten geführt und diese dann in das Theaterstück einfließen lassen.

Agora und MIG hoffen, dass es bei der Podiumsdiskussion nach der Aufführung zu einem regen Austausch zwischen Künstlern, Landwirten und Zuschauern kommt.

Auf Probleme und Missstände aufmerksam machen

„Eine der Aufgaben von uns Theatermachern ist es, auf Probleme und Missstände aufmerksam zu machen“, erklärte Line Lerho, eine von drei Künstlerischen Leitern des TheaterFestes: „Natürlich hoffen wir, dass es uns mit dieser Art Veranstaltung gelingt, Leute ins Theater zu bringen, die eigentlich mit Theater noch nie etwas zu tun hatten. Vielleicht kommen sie ja später noch einmal zurück.“

Erwin Schöpges, Vorstandsmitglied der MIG, bei der Pressekonferenz am Donnerstag in St. Vith. Foto: OD

Erwin Schöpges, Vorstandsmitglied der MIG, bei der Pressekonferenz am Donnerstag in St. Vith. Foto: OD

Erwin Schöpges, Vorstandsmitglied der MIG, sagte: „Agora steht für sozialkritisches Theater. Wir hoffen natürlich, dass viele Landwirte am 18. Oktober anwesend sein werden, damit es zu einem echten Austausch zwischen den Landwirten und anderen Besuchern kommen kann. Viel zu lange haben wir Milchbauern den Dialog mit den Menschen außerhalb unseres Berufsstandes vernachlässigt. Es ist deshalb an der Zeit, auf die Leute zuzugehen und sie für die Belange und Probleme der Bauern zu sensibilisieren. Der Theaterabend vom 18. Oktober bietet dazu die Möglichkeit.“

Weitere Infos unter www.theaterfest.net

Nachfolgend noch einige Bilder vom Auftritt von Kuh Veronika vor dem Triangel am Donnerstag. Zum Vergrößern Bild anklicken. Um von einem Bild zum anderen zu gelangen, genügt ein Klick auf den rechten Bildrand.

16 Antworten auf “Ungewöhnlicher Besuch vor St. Vither Triangel: Kuh wirbt für Theaterabend”

  1. Willy Münstermann

    Läuft der Laden so schlecht, dass Mig mit seitengrosse Anzigen in der Presse Reklame machen muss?. Dieses Geld muss der Käufer von Fairbel Milch doch bezahlen und schmälert den Gewinn der Genossen. Liebe Mig-Brüder gebt doch zu, dass diese Aktion mit der Fairbel- Mich ein gewaltiger Schuss nach hinten ist.

  2. R.A. Punzel

    „… Agora und MIG hoffen, dass es bei der Podiumsdiskussion nach der Aufführung zu einem regen Austausch zwischen Künstlern, Landwirten und Zuschauern kommt….“

    Sofern (außer bezahlten Claqueuren) Zuschauer anwesend sein sollten, mögen diese von einem „regen Austausch“ verschont bleiben.

    • Theatergänger

      @Rapunzel: Im Prinzip finde ich Halbwissen gar nicht so schlimm. Nur sich permanent in der anderen Hälfte rumtummeln wird mit der Zeit anstrengend für die Mitmenschen.
      Zitat Agora – Website : „Mit 39 Inszenierungen, überwiegend Eigenproduktionen, hat die AGORA ca. 3500 mal in 34 Ländern vor über 900 000 Zuschauern gespielt“
      Na das ist ja mal gut angelegtes DG – Geld wenn die 900000 Claqueure bezahlt werden.
      Vielleicht mal aus dem Türmchen raus ins Theater Rapunzel? Lachen und Sauerstoff sollen tun dem Hirn gut und ersparen uns somit vielleicht so manch gehässigen Kommentar aus ihrer Feder.

      • R.A. Punzel

        @Theatergänger: Gemäß Ihrer Aufstellung, waren also im, gefälschten statistischen, Durchschnitt etwas mehr als 257 Zuschauer pro Aufführung anwesend; in meinen trüben Augen und nicht durchlüftetem Hirn ergibt das, z.B. 514 Besucher in St.Vith, 0 Besucher in Malmedy. Hony soit,…

        • Theatergänger

          @Rapunzel: Sie haben Recht. Das kann nicht sein. Denn alleine zwischen 2004 und 2007 wurde „Der kleine rote Prinz“ 3 mal integral von ZDF-Kultur übertragen. 1995 wurde anlässlich der 50-Jahr-Feier zum Ende des 2. WK „IRGENDWO“ vor 5000 Zuschauern im Forest National live von RTBF übertragen…
          Der Durchschnitt muss höher liegen.
          Soit. Ich freue mich jedenfalls auf das TheaterFest und die Aufführung am Samstag.

  3. Eine gute Initiative. Schöpges gehört zu denen, die das Pech haben, dass ihre Verdienste erst anerkannt und gewürdigt werden, wenn sie selbst dieser Welt nicht mehr angehören. Es ist auch gut, dass die Theatermacher sich den konkreten Problemen der Leute widmen, in diesem Fall denen der Landwirte.

  4. Petralin

    Die dann direkt daneben bei Marcel Peters GESCHÄCHTET wurde???
    Dort wird ALLEN Tiere ohne Betäubung den Hals durchgeschnitten.
    Sind ja NUR Nutztiere und Herr Peters hat auch noch eine moderne SCHÄCHTMASCHINE!!!
    Wer sich mal einen Einbllick verschaffen will, sollte sich am besten als Muslim ausgeben…. denn Herr Peters sucht IMMER nach neuen Mitarbeitern.
    Ich persönlich kenne 2, die mittlerweile nicht mehr dort arbeiten und mir gesagt haben, dass sie dort keine Kuh sein wollen…..

    • R.A. Punzel

      @Petralin: Wer hätte das in den 50er Jahren vorausgesagt? Halal in Zem Vekd. Was unterscheidet die damals legale Schlachterei von der aktuellen? Naja, die Bezeichnung… und das Ganze wird nun in der Friedensstrasse (sic) abgewickelt…

      • Petralin

        R.A. Punzel , ich sehe, Ihnen ist es auch egal….

        Aber ich von meiner Seite habe mitbekommen, dass ein Bolzenschussgerät wirklich Humaner ist als das Schächten im Akkord.

        Es ist ja leider so, dass zwar keiner gerne auf Fleisch verzichten will ABER auch noch nicht einmal bereit ist die Unterschiede zu erkennen,

        Können Sie mir denn mal ein Humanes Schächtvideo schicken??? Also, wenn Sie das tun, werde ich ihnen auch ein Video raussuchen indem Kühe sofort hinfallen und vom eigentlichen Schlachten nichts mehr mitbekommen.

    • Petralin

      Irgendwo muß man mal Anfangen!!!

      Es geht mir aufm Sack, dass man immer alles Sofort und Perfekt haben will.

      Ein Saudoofes Argument von Leute, die den Unterschied nicht erkennen…. man hat noch keine Kuh totgestreichelt.

      Aber wahrscheinlich hat jeder Mensch auch seinen bevorzugten Sterbewunsch.

      Und ich könnte wetten, dass die meisten nicht wie die Rinder in Sankt Vith sterben möchten!

  5. Réalité

    -Wenn AGORA schon solche Zahlen ansagt,so kann deren Richtigkeit wohl sehr anzweifeln!?

    -In wievielen Jahren liefen diese Inszenierungen wohl über die Bühne!?

    -Glaube das das sicher so um die +- 40 Jahren drehen wird!?

    -Davon waren sehr viele im Ausland,daher das zählen der Anwesenden auch schwierig fest zustellen!

    -Mir sagte mal jemand,da wäre im Norden des Kleingliedstaates auch mal ein Chor gewesen,der immer vor sehr sehr vielen Zuhörern auftrete…jedoch zumeist die Säle nur halb und weniger gefüllt gewesen sind!?

    -Wünsche trotzdem den Landwirten dort ein Happy End,und ein spannendes „MUH“!
    Bitte nicht vergessen die Kuh vor dem Akt bei „OO“ vorbei zu leiten…..ansonsten „Sch…..“ für die erste Reihe….denn das könnte auf die Gehröcke und ins Dékolté gehen…..spritzen…..

    NB:warum nicht vorher ein KUHLOTTO machen auf dem Vorplatz!?

    • Petralin

      Keine Sorge!!

      Die wird, wie alles einfach entsorgt!!

      Unter den Teppich gekehrt…

      Was mit der Kuh passiert ist, juckt keine Sau.

      Aufmerksamkeit ist das A und O

      Und wie ich Erwin Schöpges in früheren Jahren persönlich kennenlernen konnte, waren ihm damals die Tiere total egal.

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