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Türkei geht mit aller Härte gegen Kurden vor

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Foto: Shutterstock

Trotz internationaler Appelle zur Mäßigung geht die türkische Regierung mit aller Härte gegen die Kurden vor. Ankara riskiert einen Zwei-Fronten-Krieg – gegen die Kurden und gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Mehr als 1300 Verdächtige wurden laut Regierung binnen weniger Tage festgenommen – nach kurdischen Angaben meist Mitglieder kurdischer und linker Gruppen. Das Militär griff zudem kurdische Stellungen in den nordirakischen Kandil-Bergen und im Südosten der Türkei an.

Der Irak kritisierte die Luftangriffe als gefährliche Eskalation und Verletzung seiner Souveränität. Die US-Regierung bezeichnete die türkischen Luftangriffe auf die PKK dagegen als Akt der Selbstverteidigung. Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK habe Anschläge auf türkische Polizisten verübt und sei der Aggressor, sagten ranghohe Regierungsvertreter in Washington nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Erdogan: Friedensprozess mit Kurden gescheitert

Die mit der PKK verbundenen kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) bekämpfen den IS im Norden Syriens. Sie sind damit Verbündete der USA und werden seit Monaten durch Luftangriffe von anderen, deutlich weiter entfernt liegenden Basen aus unterstützt.

Die Führung in Ankara befürchtet die Gründung eines Kurdenstaats, der die Unabhängigkeitsbestrebungen der Kurden in der Türkei beflügeln könnte. Am Dienstag hatte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan den Friedensprozess mit den Kurden für gescheitert erklärt. „Es ist nicht möglich, einen Lösungsprozess fortzuführen mit denjenigen, die die Einheit und Integrität der Türkei untergraben“, sagte er. (dpa/spiegel.de)

2 Antworten auf “Türkei geht mit aller Härte gegen Kurden vor”

  1. Und DIE wollen in die EU? Hoffentlich sind die Politiker der EU-Mitgliedsländer nicht so dumm und stimmen dem zu. Die Türkei und ihr Diktator haben da nichts verloren. Der Mann ist krank im Kopf. Wie das ZDF berichtete, sind von über 1000 in den letzten Tagen festgenommenen „Terroristen“ nur gut 30 IS Kämpfer, die anderen sind Kurden. Und übrigens, die 30 IS Kämpfer wurden bereits wieder freigelassen.
    IS Kämpfer metzeln ganze Dörfer nieder, Kurden bekämpfen IS und werden mit Waffen aus Europa und USA beliefert. Wie falsch und hinterhältig müssen Politiker sein wenn sie einerseits quasi Verbündete von Kurden im Kampf gegen IS sind und andererseits zulassen dass diese gleichen Kurden von einem anderen Verbündeten In den Arsch getreten zu werden.

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