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Sommerzeit wieder abschaffen, ja oder nein?

In der Nacht zum Sonntag werden die Uhrzeiger um eine Stunde zurückgestellt. Foto: dpa

In der Nacht zum Sonntag wurden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt. Um 2 Uhr wurden die Zeiger eine Stunde weitergedreht, so dass die Nacht eine Stunde kürzer sein wird. Die Sommerzeit wurde in Belgien 1977 als Folge der ersten Ölkrise eingeführt und ist seitdem ein Streitthema. Soll man sie wieder abschaffen, ja oder nein?

Ende Oktober werden die Uhren wieder auf Winterzeit zurückgedreht. Dann wird die Nacht um eine Stunde länger. Nachfolgend einige der Argumente, die FÜR und GEGEN die Sommerzeit ins Feld geführt werden. Es gibt natürlich noch andere, aber oft ist eine Einschätzung der Argumente pro oder contra von einer Person zur anderen aus rein persönlichen Gründen grundverschieden.

VORTEILE DER SOMMERZEIT

– Längere Abende: Die Tageslichtphase liegt in einer späteren Uhrzeit. Das wird von vielen Menschen als eine Verlängerung der Tageslichtzeit empfunden. So sind die abendlichen Freizeitaktivitäten länger bei Tageslicht und angenehmeren Außentemperaturen möglich, was vor allem von jüngeren Menschen als positiv bewertet wird.

Zeitumstellung Sommerzeit– Energieeinsparung: Eine der offiziellen Begründungen für die Einführung der Sommerzeit war die Einsparung von Energie, sie ist allerdings bis heute umstritten.

NACHTEILE DER SOMMERZEIT

– Psychologie und Medizin: Psychologen und Mediziner haben negative Auswirkungen der Zeitumstellung festgestellt, da sich die Anpassung des chronobiologischen Rhythmus des Organismus als problematisch herausgestellt hat. Besonders Menschen mit Schlafstörungen oder organischen Erkrankungen haben hier offenbar größere Schwierigkeiten. Auch viele Kinder stört das längere Tageslicht im Sommer beim Schlaffinden.

– Landwirtschaft: Aus der Landwirtschaft ist bekannt, dass Milchkühe ein bis zwei Wochen benötigen, um sich auf die neuen Melkzeiten umzustellen. Besonders bei der Herbst-Zeitumstellung ist der veränderte Tagesablauf auf den Höfen am lauten Muhen einiger Kühe morgens deutlich zu verfolgen. Bei der Frühjahrsumstellung ist die Milchleistung einige Tage lang geringer.

ABSCHAFFUNG WÄRE NICHT EINFACH

Selbst wenn sich eine Mehrheit aller Bürger gegen Sommerzeit aussprechen würde, wäre es nicht einfach, den Dreh am Zeiger abzuschaffen. Hier kommt nämlich die Politik ins Spiel, denn die Messung der Zeit ist eine höchststaatliche Aufgabe. Innerhalb Europas regelt eine Richtlinie der EU die Zeitumstellung. Auch einige assoziierte Staaten, wie die Schweiz, der Europäische Wirtschaftsraum außer Island sowie einige andere Länder verwenden die dort festgeschriebene Regelung. (dpa/wikipedia/web.de)

24 Antworten auf “Sommerzeit wieder abschaffen, ja oder nein?”

    • Es reicht!

      Ich würde mir wünschen die Winterzeit abzuschaffen und die Sommerzeit beizubehalten. Besonders für die Berufstätigen war dieser Winter auch aufgrund der Winterzeit eine Katastrophe. Denn bei dem Winter den wir hatten hätte sich jeder gewünscht dass es zumindest eine Stunde länger hell gewesen wäre.
      Aber sinnvoller Kram wird auf EU Ebene eh nicht geschlossen. Wäre es abends länger hell so käme dies der europäischen Strommafia sicher ungelegen.

  1. Auszug aus dem OD-Artikel:

    „Innerhalb Europas regelt eine Richtlinie der EU die Zeitumstellung. “

    Fehlt noch, dass die EU die „innere“ Uhr bei den Menschen durch entsprechende Richtlinien regelt.Am besten in einer Übergangsphase bei den Babys damit anfangen; zusätzlich zu der 52 Seiten umfassenden EU-
    Richtlinienverordnung für die Baby-Schnuller-Ketten.

    Hier ein kleiner Auszug :

    EU-Schnullerketten-Verordnung (DIN EN 12586);
    die auf 52 Seiten die Konstruktionsmerkmale einer Schnur für Babyschnuller auflistet. Ein kurzer Textauszug als Kostprobe:
    „Wenn der Schnuller am Band durch einen dauerhaft angebrachten Schnullerhalter befestigt ist, muss die Messung an dem vom Band am weitesten entfernten äußersten Ende des Schnullerhalters bis zum letzten Stück des Bandes oder der beweglichen Befestigungsvorrichtung an der Befestigung am Kleidungsstück erfolgen; ausgenommen ist die Länge der Befestigung am Kleidungsstück.“

    Da sieht man doch, wie wichtig Regelungen sind, die von der EU vorgegeben werden…

    • Gerard Cremer

      @PATRIOT: Bei der Festlegung der Uhrzeit ist es schon wichtig, dass dies gesamteuropäisch geregelt ist. Ich erinnere mich an die Zeit von 1977 bis 1980. In diesen drei Jahren hatte Belgien die Sommerzeit eingeführt, Deutschland aber noch nicht. Ich arbeitete damals in Aachen, und ich kann Ihnen sagen, dass dies äußerst unangenehm war und sich alle Pendler zwischen Belgien und Deutschland nach einer europäischen Zeitregelung sehnten.

      • Das ist ja auch so in Ordnung. Mein Beitrag war auch eher ironisch gemeint, da (wieder mal) von EU-Richtlinien die Rede war. Da konnte ich nicht umhin,meine (allgemein bekannte) „Zuneigung“ für die EU-Institutionen zum Ausdruck zu bringen.

    • Harl-Keinz Zambertl

      Normen wie Ihr Schnuller-Beispiel sind keine Regelungen der Europäischen Union, sondern Richtlinien von privaten, unabhängigen Normungsorganisationen.
      Trotz Ihrer Ignoranz sollten Sie sich vorher informieren, bevor Sie ihren Populismus hier auf OD vorantreiben.

      • @ Harl-Keinz Zambert:
        Auszug aus einer deutschen Tageszeitung (nicht BILD)

        „Ungeliebtes Europa

        Dieses Desinteresse ist nicht nur blamabel – es ist auch in der Sache unverständlich. Denn die „Eurokratie“, der mittlerweile riesige bürokratische Apparat der EU, ist ein Machtfaktor, der die nationalen Regierungen und Parlamente längst überrundet hat – auch darauf hat der Europastaatsrat hingewiesen: 70 bis 80 Prozent aller sogenannten Rechtsetzungsakte, im wesentlichen Gesetze und Verordnungen, die in Berlin auf den Weg gebracht werden, sind das Ergebnis von Entscheidungen, die in Brüssel getroffen wurden und auf nationaler Ebene umgesetzt werden müssen.. Lüdemann hat deshalb recht mit seiner Feststellung: „Die eigentliche Macht- und Entscheidungszentrale ist nicht Berlin, sondern Brüssel.“ Das müsse den Menschen klar werden.

        Ob die rund 500 Millionen Verbraucher in der EU auch nur schemenhaft wissen, wie tief die EU-Bürokratie in ihr tägliches Leben eingreift, ist zu bezweifeln. Brüssel entscheidet darüber, mit welchen Gewährleistungsfristen neue Handys in den Verkauf kommen und welche Verbraucherhinweise auf Gläsern mit Bienenhonig oder Käsepackungen vorgeschrieben sind, wie lang und dick Bananen sein und welche Mindestgröße Äpfel haben müssen – natürlich geordnet nach Handelsklassen. Manche Ergebnisse der Brüsseler Regelungswut waren geeignet, die „Eurokratie“ der Lächerlichkeit preiszugeben. Das galt für die (inzwischen wieder abgeschaffte) berüchtigte Verordnung 1677, die den Krümmungsrad von Gurken („Gut geformt und praktisch grade“) regelte und 25 weitere Vorschriften für Obst- und Gemüsesorten enthielt. Als besonders groteskes Beispiel gilt die EU-Schnullerketten-Verordnung (DIN EN 12586); die auf 52 Seiten die Konstruktionsmerkmale einer Schnur für Babyschnuller auflistet. Ein kurzer Textauszug als Kostprobe: „Wenn der Schnuller am Band durch einen dauerhaft angebrachten Schnullerhalter befestigt ist, muss die Messung an dem vom Band am weitesten entfernten äußersten Ende des Schnullerhalters bis zum letzten Stück des Bandes oder der beweglichen Befestigungsvorrichtung an der Befestigung am Kleidungsstück erfolgen; ausgenommen ist die Länge der Befestigung am Kleidungsstück .“

        Das ist bürokratische Narretei. Sie wird nicht besser durch den Hinweis, dass sie auf eine deutsche Norm zurückging und mit einer EU-Richtlinie verbunden wurde.“

        Es ist also sehr wohl eine EU-Verordnung, wie Sie aus dem Textauszug ersehen können (oder auch nicht), selbst wenn diese auf eine deutsche Norm zurückging, wie es weiter heißt.
        Dass Sie die EU-Institutionen in Schutz zu nehmen scheinen, sei Ihnen gegönnt. Meine Ablehnung gegenüber diesem Eurokratismus können Sie mit Ihren Populismus-Vorwürfen (altbekannte Masche für gegenteilige Meinungen), jedenfalls nicht wegnehmen.
        Ehe Sie anderen Leuten“ Populismus“ vorwerfen, fangen Sie doch mal zuerst bei sich selber an!

        • Harl-Keinz Zambertl

          Es ist keine Verordnung, Bild-Zeitung hin oder her, sondern eine Europäische Norm, herausgegeben durch unabhängige Normungsorganisationen.
          Kleine Einführung ins EU Recht: Laut Art. 288 des Vertrags über die Arbeitsweise der EU gibt es nur zwei Rechtsakte welche rechtlich bindend sind: Verordnungen und Richtlinien. Erste sind meistens generell und treten direkt in Kraft, Letztere werden durch die Mitgliedsstaaten in nationales Recht durchgesetzt.

          Sehen Sie da irgendwo Platz für eine Norm? Nein, weil diese auf eine Richtlinie für Produktsicherheit basiert, die lediglich vorgibt dass Produkte, welche im Europäischen Binnenmarkt vermarktet werden, den Sicherheitsstandards des EU-Landes entsprechen sollen.
          Die Norm ist so lediglich eine Norm der Deutschen Bürokratie welche die Ziele der EU Richtlinie erreicht und Sie (oder Ihre Verwandten, etc.) als Verbraucher schützt.

  2. Vorschlag

    Empfehlung an „Sonne“ und „Erde“: bitte, auch in den nördlichen Breiten, die Tropeneinstellungen zu übernehmen. Soll heissen: hell um 6 und dunkel um 18 Uhr. Temperaturen permanent zwischen 25 und 33 Grad C. Keine Jahreszeiten. Jahrein jahraus. Immer.

  3. Clooth Patrick

    Schaffen wir doch einfach die Politiker ab die so einen Schwachsinn immer wieder verlängern. Habe die Zeit vor 1977 noch in Erinnerung und auch da war der Sommer und der Winter zu „ertragen“.

  4. Jürgen Margraff

    Die unterschiedlichen Sommer bzw Winterrzeiten sind damals, Ende der siebziger Jahre, nach dem Ölschock von 1973 mit der Begründung eingeführt worden, „Wir müssten den Gürtel enger schnallen“ – hab‘ ich prompt gemacht, nur vor lauter Sparen bin ich mittlerweile zu dünn für die Hose geworden, die der Gürtel halten sollte. Ich bin das EWIGE „wir müssen sparen“ leid, Wenn wir sparen, tragen wir unsere Penunzen zur Bank, auf das sie Zinsen bringen & sich vermehren, mittlerweile ist unser Spargroschen aber nicht einmal mehr auf der Bank sicher wie das Beispiel Zypern zeigt. Die aktuelle ist auf 2008 und die riesige Bankenkrise zurückzuführen, Geld als unsereins…

  5. Die „Sommerzeit“ganzjährig belassen,dann braucht sich niemand mehr
    umzustellen.Der Biorythmus käme m.E.nicht durcheinander.

    @Jürgen Margraff,Ihr Zitat:Wenn wir sparen, tragen wir unsere Penunzen zur Bank, auf das sie Zinsen bringen & sich vermehren, mittlerweile………
    Meine Frage:Welche Bank,meinen Sie?Ich,kenne KEINE Bank,wo sich
    „Penunzen“ vermehren & Zinsen bringen.Nur Peanuts (SPAAAAAAS).
    Nichts für ungut:Nur so

    • Und von den Banken bekommen Sie noch mitgeteilt, dass die Sparzinsen, wegen der derzeitigen wirtschaftlichen Situation, noch gesenkt werden (müssen) Von fast O,…. % auf ca O,O %.bei ( nicht terminierten) Sparbüchern.

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