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Sogar die Einkaufsstadt Aachen leidet unter immer mehr Leerstand

Die Adalbertstraße neben dem "Aquis Plaza" ist schon länger eine "Leerstand-Meile". Foto: OD

Während das Problem der Leerstände in einer Stadt wie Eupen nicht neu ist, hat mittlerweile auch die Einkaufsstadt Aachen unter der Schließung von immer mehr Geschäften zu leiden.

„Die Laune ist schwer getrübt“, schrieb vor einigen Tagen die Aachener Zeitung (AZ): „Ehemals blühende Einkaufslandschaften veröden zunehmend als Servicewüsten. Die Adalbertstraße neben dem neuen Einlaufszentrum ‚Aquis Plaza‘, der Theaterplatz, der Dahmengraben und die Großkölnstraße gelten schon lange als Sorgenkinder der ansonsten fröhlichen Aachener Einkaufsfamilie.“

In der Vergangenheit war es eher die Stadt Aachen, die Käufer aus den umliegenden Ortschaften, den Niederlanden und Belgien anlockte und in deren Geschäftswelt ungewollt eine Spur der Verwüstung in Form leerer Geschäfte hinterließ. Heute hat die Kaiserstadt selbst große Probleme.

Das neue Einkaufscenter „Aquis Plaza“ und vor allem der boomende Internethandel machen dem Aachener Einzelhandel schwer zu schaffen. Allerdings muss man bedenken, dass das „Aquis Plaza“ knapp 130 neue Shops geschaffen hat. Zum Teil wurden also Geschäftslokale nicht geschlossen, sonderm lediglich in den Glaspalast am Kaiserplatz verlagert.

Für Aachen ein ungewöhnliches Bild: Mitten in der Adalbertstraße, wo früher das Bekleidungsgeschäft Wehmeyer angesiedelt war, herrscht gähnende Leere. Foto: OD

Für Aachen ein ungewöhnliches Bild: Mitten in der Adalbertstraße, wo früher das Bekleidungsgeschäft Wehmeyer angesiedelt war, herrscht gähnende Leere. Foto: OD

Dennoch ist der Einzelhandel besorgt über die Abwärtstendenz. Im Oktober 2015 standen in Aachen 50 Geschäftslokale leer, ein Jahr später sind es noch einmal 40 mehr. „Das Bild der Einkaufsstadt Aachen leidet“, so die Aachener Zeitung.

Dennoch will Jörg Hamel, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, nicht allzu schwarz sehen. „Geht man aufmerksam durch die Stadt, wird man auch neue Geschäfte finden, die sich mit innovativen Konzepten mutig dem Markt stellen“, so Hamel. Wichtig sei, „dass wir alle gemeinsam Ja zu Aachen sagen, weil sich bei uns die Attraktivität einer historischen, gewachsenen City mit einem grandiosen und breiten Angebot an Sortimenten paart“.

Offenbar will Hamel gute Laune verbreiten. In Eupen macht es der Rat für Stadtmarketing nicht anders. Wenn man zugibt, dass die Lage schlecht ist, wird alles noch schlechter.

Schon gar nicht will Hamel das Einkaufscenter „Aquis Plaza“ für die vielen Leerstände verantwortlich machen. Das Geschäftszentrum lockt immerhin viele Menschen von außerhalb sowie aus den Niederlanden und Belgien nach Aachen, die sonst vielleicht erst gar nicht gekommen wären. (cre)

Das Einkaufscenter "Aquis Plaza" am Kaiserplatz - Fluch oder Segen? Foto: OD

Das Einkaufscenter „Aquis Plaza“ am Kaiserplatz – Fluch oder Segen? Foto: OD

 

24 Antworten auf “Sogar die Einkaufsstadt Aachen leidet unter immer mehr Leerstand”

  1. Eupenmobil

    Aachen hat an Attraktivität verloren. Die Polizei macht Jagd auf Parksünder, überall riskiert man ein Knöllchen, die Parkhäuser sind unverschämt teuer. Da bleibt man lieber zu Hause und bestellt im Internet.

    • jens nitzschke

      Verdammt richtig. Außerdem hat sich AC in den letzten 2 Jahrzehnten generell schlecht entwickelt – vor allem in den letzten 10 Jahren. Der Bereich hinter dem Elisenbrunnen ist hübsch geworden – weil ziemlich einfach belassen -, aber sonst ist überall in der Stadt mehr „Dreck“ – in jeder Hinsicht. Es wird viel gebaut, aber das bedeutet nichts mehr.

    • Und seitdem die Plaketten-Pflicht für die so genannten Umweltzonen vorgeschrieben ist fahre ich dort schon gar nicht mehr hin. Aus Protest gegen diesen Humgug. Obwohl ich ein entsprechendes neueres Auto bewege…
      Die können mich mal alle!

  2. Johann Klos

    Vielleicht wird es für viele so langsam eng. Ein Thema worüber man zu wenig schreibt und spricht.
    Vielleicht ist die Hemmschwelle noch zu groß. Das Einkaufen im Internet hat zwar zugenommen erklärt aber bei weitem nicht alles.

    • Heuchel-Ei

      Sehr geehrter Herr Klos,
      Natürlich wird es eng für viele aber es interessiert keinen.
      Der Mensch steht sich da selber im Weg.
      Jeder schaut auf seinen eigenen Profit in einer zunehmend egomanen Gesellschaft.

      Es ähnelt dem Leben auf einem Schweizer Käse und die Löcher werden immer größer.

      Da schaut jeder auf seine Brieftasche und sorgt sich höchstens noch um seine direkten Nachfahren.
      Und zwar nicht das man ihnen einen lebenswerten Planeten hinterlässt sondern ihnen genug Geld
      und ein sicheres Pöstchen zukommen lässt.

      Aber die Löcher im Käse werden größer bis auch der Letzte reingefallen ist.

  3. Ekel Alfred

    Das seht Ihr alle falsch….in Deutschland läuft alles bestens….das mit dem Kaiser-Tengelmann ist nur aus der Luft gegriffen…“IHR“ müsst nur weiter an die Madame „CANCELERIN“ glauben….dann schafft Ihr das….

    • Frankenbernd

      @Ekel Alfred: Und wenn ich morgen Schweissfuesse habe ist auch die Merkel Schuld, LoL.
      Koennen wir nicht mal beim Thema bleiben und sachlich diskutieren, gerade das Thema Leerstaende bewegt uns ja doch sehr in Eupen, und wenn AC in Ansaetzen aehnliche Probleme hat, kann man vielleicht sogar davon lernen?! Jedenfalls von dummen Geschwaetz zum Thema wird nichts besser weder in Oeppe noch in Oeche

  4. Der Mediengott

    Dann kann sich ja Eupen beruhigt zurücklehnen, wenn es denen auch so schlecht geht. Nur mit dem Unterschied, das es im Aquis Plaza besser läuft, als im ATC. Das ATC war schon immer ne Todgeburt.

    • Sho PING

      Stimmt, Der Mediengott. Das Aquis Plaza läuft sehr gut. Aachen ist auch eine saubere und schöne Einkaufsstadt. Maastricht genau so.Nur anders, während man in Aachen einige sehr grossen findet, wie Kaufhof-Sinn-C&A- Aquis-Lust for Live usw, findet man in Maastricht nur deren 2-3 u a das „Bijenkorf“, dafür aber dort vieles mehr an tollen Boutiquen. Immer sehr viel Betrieb dort, auch Sonntags geöffnet. Typisches Holländervolk da. Lüttich kommt da bei keinem mehr mit. Es gibt da den Inno, ansonsten ein paar Boutiquen, dafür umso schmutzigere Parkhäuser, Strassen usw. Einzig gut sind da die Restaurants, die in Maastricht auch gut sind, dafür in Aachen mittel gut sind.

  5. Mischutka

    O.K., geschrieben wird über Aachen. Und viele Meinungen, das ist auch gut so. Aber wenn man einmal Dienstags nach Vaals zum dortigen „Wochenmarkt“ fährt …. dann siehste kaum Niederländer …. nur sehr viele von „Ostbelgien/NORD“ (erkennt man schon am Sprechen) UND : sehr viele ….Aachener. Die Händler in Vaals die auf dem Markt präsent sind, sprechen alle sehr gut (und fast nur)…. Deutsch mit niederländischem Akzent. Da wird den Frauen nachgerufen „He, Mutti, kucke mal meine XXX“ oder „He junge Frau, willst du mal meine XYZ probieren?“. Und da ist vieles noch preiswerter als in Aachen. Sagen auch die Deutschen. Und die kommen massenhaft, besonders eben aus Aachen, obschon auf dem Marktplatz da zur gleichen Zeit auch Markttag ist. Und nach dem Marktbesuch in Vaals trifft man die gleichen Leute dann wieder : im dortigen Aldi, Lidl u.v.a.m. Die gleichen Waren als wie in Deutschland, nur oft noch günstiger. (Sagen die Aachener). Und die achten ja auch auf die Preise, so wie jede gute Hausfrau. Und merke : nicht nur Obst und Gemüse kann man da sehr günstig einkaufen, auch „Klamotten“ & Co. Wenn nicht auf dem Markt, dann in den nahegelegenen, vielen Geschäften. So erklärt sich wohl auch der Leerstand in Aachen.
    MfG.

    • Peter Müller

      Wenn nur nicht das ewige Parkplatzproblem in Vaals wäre..Der Mensch ist eben nur noch auf die „Geiz ist Geil“ Mentalität raus.Der fährt nur noch dahin, wo er es am billigsten bekommt., da spielt der Ort keine Rolle., hauptsache billig.

      • Der Eynattener

        Ich denke mal, dass gerade Vaals ein Beispiel dafür ist, dass es nicht nur auf den Cent ankommt.
        Kenne viele, die wegen der schönen Atmosphäre schon seit Jahren nach Vaals fahren und danach
        in einem der vielen Cafes was trinken gehen.

        • Mischutka

          @ Der Eynattener :
          Hallo, das stimmt ebenfalls. Noch heute genau so erlebt ! Und die Preise auf dem Markt : Nur 2 Beispiele von HEUTE : Granatäpfel = Hier in „unserer“ Gegend heute gesehen : 1,50 € pro Stück. In Vaals die gleichen Granatäpfel gekauft : 10 Stück für 5 € ! Und die Mangos kosteten dort : 6 Stück für 2 € ! Da lohnt sich doch die Fahrt ….. oder ? Übrigens : ich habe den/die Bus(se) nach Aachen einmal beobachtet : die waren „gerammelt“ voll – da passe „keine Fliege“ mehr rein. Wohl wegen den zu wenigen Parkplätzen in Vaals (wie Peter Müller schreibt).
          MfG.

        • Peer van Daalen

          Pardon? Von welchem Vaals sprechen Sie? Schöne Atmosphäre war früher mal. Und Cafés? Wo sind die alle geblieben in den letzten Jahren, die es mal gegeben hat?

          Obwohl ich gar keine Auto besitze, ist Vaals für mich ein unwirtlicher Ort inzwischen. Schnell mal auf den Markt und schnell wieder weg …

          Nach Aachen fahren wir gar nicht mehr! Egal was dort ist, ist mir zu teuer und dreckig die Stadt und viel zu viel Kriminalität am helllichten Tag fast überall.

          • Annabelle Rolowskaja

            Lieber Herr von Daalen, ich gebe Ihnen vollkommen Recht. Ich bin eine echte Aachenerin und 2000 weggezogen. Unter anderem in die Schweiz. – Als ich 2018 in Aachen war, hat mich der Schlag getroffen: Überall fertige Menschen, Junks wie Sand am Meer, kriminelle Araber wie früher Studenten, üble Clans…da weiss man, woher plötzlich die ganzen Junks kommen…arme Hunde…aber, die Kriminalität wird wohl wissentlich importiert. Ganz schlimm. Arme Bürger, arme Polizei, arme Getötete durch Messerstechereien. Und, Herr Laschet? Frühstückt seelenruhig in seinem Burtscheider Garten. – Wo ist das Konzept für diese ehemals so schöne, lebenswerte, saubere, schicke, sichere!!!, günstige Kaiserstadt??? Was pröttelt da die Bürgermeisterin vor sich hin? Wo sind die gemeinschaftlichen Initiativen hin? Es ist grausam! Und es schmerzt, so seine Heimat zu sehen. Ich erkenne sie nicht wieder. Ich sehe nur noch Arabergestalten…und osteuropäische Gangs. – Die Aachener selbst merken es nur teilweise…machen die Augen zu. Beschämend!! Der Bürger muss als Erstes geschützt werden. Vor allen anderen. Gute Reise.

  6. stellakgibson

    Der Kunde wird heute auch nahezu zum Internetkauf getrieben. Ich selbst bin extra nach Aachen City gefahren um dort im jeweiligen Markenshop mir eine Jacke zu kaufen. Leider konnte mich die Verkäuferin dort nur auf den eigenen Online-Shop verweisen, da nicht die ganze Kollektion vorrätig wäre und gerade das gewünschte Modell nur dort zu bekommen …. kein Wunder also das es so fast einfacher scheint sich auf der heimischen Couch die Jacke auszusuchen und zu bestellen, der Service ist besser.

  7. Prima, dann brummt ja sicher bald wieder in EUPEN ATC der Bär wenn schon nix mehr in Aachen los ist ? Verlaufen denn schon die ersten Verhandlungen um das ATC dementsprechend zu vergrössern ?

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