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„SEITENstraße“ ein echter Hit im Eupener Kulturkalender

Bei der Vorstellung der 7. Edition der "SEITENstraße" gab Andreas Grude (links) eine Kostprobe seiner Erzählkunst. Foto: OD

Am Samstag, dem 29. November 2014, ist es wieder soweit: Zum 7. Mal findet in der Eupener Innenstadt das Kulturevent „SEITENstraße – Lesen hinterm Tresen“ statt. Mehr als 800 Besucher werden erwartet. Und alles ist kostenlos.

Die Präsentation der diesjährigen Auflage durch die Kulturvereinigung Chudoscnik Sunergia fand in den Räumlichkeiten des Elektrofachgeschäfts EWS Plumacher am Marktplatz statt.

Am 29. November gibt es 100 Lesungen in insgesamt 30 Eupener Geschäften – von der Bäckerei über die Apotheke bis zum Bestattungsunternehmen. Je ungewöhnlicher, desto besser.

Mit Vorlesungen für Kinder geht es los

Neu dabei als Vorleseorte sind diesmal das Foyer des Eupener Krankenhauses, wo zwei Krankenschwestern, die dort arbeiten, etwas zum Thema Notaufnahme vorlesen, sowie das Seniorenzentrum St. Franziskus.

Die Vorstellung der 7. Auflage fand am Dienstag im Elektro-Fachbetrieb EWS Plumacher am Marktplatz statt. V.l.n.r.: Alain Brock, Chantal Heck und Theo Plumacher. Foto: OD

Die Vorstellung des Programms von „SEITENstraße“ fand im Elektro-Fachbetrieb EWS Plumacher am Marktplatz statt. V.l.n.r.: Alain Brock, Chantal Heck und Theo Plumacher. Foto: OD

Es geht bereits los im Nachmittag mit Lesungen für kleinere und größere Kinder. Um 17 Uhr startet das Abendprogramm, das um 23 Uhr endet.

Den Schlusspunkt setzt ein Umtrunk im Atelier „Kunst+Bühne“ in der Kirchstraße, zu dem alle Besucher, Geschäftsleute und Vorleser eingeladen sind. Das Programm finden Sie im Detail am Ende dieses Artikels.

Auf die Frage von „Ostbelgien Direkt“, was ihrer Meinung nach das Besondere dieser Veranstaltung ausmacht, sagte Chantal Heck von Chudoscnik Sunergia: „Dass man ihnen etwas vorliest, kennen die Erwachsene nur aus ihrer Kindheit. Hinzu kommt das Ambiente. Alles passiert auf engstem Raum. Man ist ganz nah dran. Das ist das Tolle.“

Für Geschäftswelt eine „runde Geschichte“

Die Veranstaltung „SEITENstraße – Lesen hinterm Tresen“ ist auch eine einmalige Gelegenheit für die Eupener Geschäftswelt, sich einmal unter ganz anderen Rahmenbedingungen zu präsentieren.

"SEITENstraße" 2013: Autor Dieter Gurkasch las in der Pfarrbibliothek aus seinem Buch “Leben Reloaded”. Foto: Gerd Comouth

„SEITENstraße“ 2013: Autor Dieter Gurkasch las in der Pfarrbibliothek aus seinem Buch “Leben Reloaded”. Foto: Gerd Comouth

Alain Brock, Geschäftsführer des Rates für Stadtmarketing (RSM), meinte dazu: „Die Leute steuern ganz gezielt die beteiligten Geschäfte an. Das ist natürlich im Interesse der Geschäftsbetreibers wie auch in unserem Interesse als Rat für Stadtmarketing. Natürlich hofft der Geschäftsmann darauf, dass möglichst viele Besucher, die diesmal gekommen sind, um einer Lesung beizuwohnen, sich ein wenig umschauen und vielleicht später wieder zurückkommen, sodass auch er aus dieser Veranstaltung einen Nutzen ziehen kann. Es ist alles in allem eine runde Geschichte.“

  • Unter nachfolgendem Link finden Sie das Programm der 7. Edition von „SEITENstraße“ im Detail:

http://sunergia.be/wordpress/wp-content/uploads/Seitenstraße_2014.pdf

10 Antworten auf “„SEITENstraße“ ein echter Hit im Eupener Kulturkalender”

  1. Hofliteraten

    Ein weiteres Beispiel dafür, daß hierzulande nur „politisch korrekte“ Autoren eingeladen werden. Ich kenne gute lokale Autoren, die auch international verlegt werden und auch „sprechen-lesen“, und zu „lokalen“ Veranstaltungen nie eingeladen werden, weil sie nicht das übliche „Schöne Künste“-Gelaber wiederholen, bzw. ernste und unangenehme Themen behandeln. Beschämend! Aber diejenigen, die ich kenne, nehmen es gelassen und lächeln – Weisheit oblige…

    • Hauptsache wat zu knottern, auch ohne Hand und Fuß. Die meisten der Lesungen der Seitenstraße werden von Otto-Normal nach dem Motto „Ich les aus meinem Lieblingsbuch vor“ gemacht. Wenn Sie eine politische Veranstaltung suchen, sind Sie hier falsch.

    • Luka Brazi

      Könnte man wissen wer diese Autoren sind? Vielleicht haben sie sich auch nie gemeldet um mitzumachen. Vielleicht sind sie auch solch ein Autor…Und sind nur frustriert dass sie nicht dabei sind…

      • Hofliteraten

        Ja, bin ich. Frustriert jedoch nicht – ich kann mich selbst um… mich und meine „Auftritte“ kümmern. Darum geht es nicht, und Sie haben meine Kritik nicht verstanden. Sie lesen anscheinend gern; also lesen Sie mich – bloß hier oben :-) – und überlegen was ich wirklich meine!
        David Engels, zum Beispiel – aber nein, „Pessimismus“ (eher Realismus) ist ja nicht gern… gelesen und gehört! Panem et circenses…

        • Wenn Herr Engels (oder jemand anderes mit geschichtlichen oder politischen Themen) sich anbieten würde im Rahmen von Seitenstraße vorzulesen, bin ich sicher, dass dies kein Problem wäre. Zu behaupten hier würde gewissermaßen politische Zensur betrieben ist nur eine Unterstellung Ihrerseits. Ich denke auch, dass der Normalo nicht unbedingt Interesse hat sich einen Diskurs über spätrömische Dekadenz im Vergleich zum heutigen Europa vorlesen zu lassen. Nicht, dass da prinzipiell Ignoranz herrscht, aber bilden kann man sich auch im Rahmen der eigenen vier Wände.

  2. Eastwind

    Die einzige Befürchtung, die ich habe, ist, dass es mit der Zeit zu viele Leseorte gibt. Weniger ist manchmal auch mehr. Man müsste eine Höchstzahl festlegen, wobei einige Leseorte im darauffolgenden Jahr durch andere ersetzt werden könnten. Originelle Leseorte gibt es nämlich noch andere, aber es sollten nicht zu viele werden. Sonst wird das Ganze eine Strapaze statt ein Vergnügen.

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