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Schulz weiter auf der Überholspur – Der Anfang vom Ende für Merkel?

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In Deutschland setzt der Kanzlerkandidat der SPD, Martin Schulz,  in den Umfragen seinen Höhenflug fort. In der Kanzlerpräferenz der Wahlberechtigten zieht der ehemalige Präsident des EU-Parlaments rasant an Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) vorbei.

Wie die Agentur dpa berichtete, wollen nur noch 38% lieber Merkel als Regierungschefin. 49% bevorzugen Schulz – ein Vorsprung von 11 Punkten, wie das am Freitag veröffentlichte ZDF-„Politbarometer“ ergab.

Ende Januar hatte Merkel noch 4 Punkte vor ihrem kurz zuvor ernannten Herausforderer gelegen (44% zu 40%).

Martin Schulz: Wird er der nächste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland? Foto: Shutterstock

Auch in puncto Sympathie führt Schulz nach der Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen mit 36% zu 22% (kein Unterschied: 33%). Bei anderen wichtigen Kriterien dagegen bekommt Merkel den größeren Zuspruch: Den größeren Sachverstand sehen 34% bei ihr und nur 10% bei dem SPD-Mann (kein Unterschied: 38%); für glaubwürdiger halten 23% Merkel und 20% Schulz (kein Unterschied: 46%). Und obwohl Schulz bei der K-Frage klar führt, finden annähernd konstant 71%, dass Merkel ihre Arbeit als Bundeskanzlerin eher gut macht (Eher schlecht: 24%).

Auf der „Politbarometer“-Skala der 10 beliebtesten Politiker rangiert laut dpa Schulz – nach der üblichen Herausnahme von Frank-Walter Steinmeier als künftiger Bundespräsident – auf Platz 1 (Wert 2,0 auf Skala von +5 bis -5). Er liegt damit gleichauf mit Baden-Württembergs grünem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (2,0) und vor der dann folgenden Merkel (1,7).

SPD jetzt bei 30%, Union bei 34%

Die Trendwende bei der SPD geht einher mit einer sehr deutlichen Verbesserung ihrer Kompetenzzuweisung beim Thema Soziale Gerechtigkeit. Jetzt trauen 48% der SPD auf diesem Feld am meisten zu – gegenüber 29% im vergangenen November.

Die Unionsparteien kommen hier nur noch auf 16%, die Linken auf 11%, die Grünen auf 4% sowie FDP und AfD jeweils auf 1%.

Schlagzeile von bild.de nach der Wahl von Frank-Walter Steinmeier zum neuen Bundespräsidenten.

In der Sonntagsfrage der zweiwöchentlichen Erhebung schießt Schulz‘ SPD auf 30% (+6%) hoch. Das ist der stärkste Zuwachs einer Partei im „Politbarometer“ überhaupt. Die Union rutscht auf 34% (-2%). Die Grünen würden sich demnach derzeit leicht auf 9% verbessern (+1%). Die AfD käme auf 10% (-1%). Die FDP bliebe unverändert bei 6%.

Damit gäbe es derzeit weiterhin eine klare Mehrheit für die Fortsetzung der großen Koalition von CDU/CSU und SPD. Eine ganz knappe Mehrheit gäbe es auch für eine sogenannte „Jamaika-Koalition“ aus Union, Grünen und FDP. Für Rot-Rot-Grün reichte es ebenso wenig wie für ein Ampelbündnis von SPD, Grünen und FDP. (dpa)

Siehe auch Artikel „8 Gründe, weshalb Martin Schulz der nächste deutsche Kanzler wird“

9 Antworten auf “Schulz weiter auf der Überholspur – Der Anfang vom Ende für Merkel?”

  1. Werner Radermacher

    Martin Schulz? Der bisherige EU-Bürokrat kommt nur mit Allgemeinplätze, konkrete Ansichten und Pläne hat man bisher noch nicht von ihm gehört. Schulz steht für die Überheblichkeit des Brüsseler EU-Establishments. Und das Schulz in den Umfragen zur Zeit vor Frau Merkel liegt ist logisch. Nicht nur Amis mögen Populisten, auch viele Deutsche.
    Und die Medien versuchen wieder, das Stimmvieh bis zur Wahl noch auf Kurs zu bringen. Aber damit sind die Lückenmedien schon bei Brexit und Trump gescheitert. .

  2. Radio Euro

    EU-Bürokrat
    Allgemeinplätze
    Überheblichkeit
    EU-Establishments
    Stimmvieh
    Lückenmedien

    Monate „rief“ man nach einem Wechsel, auf einem Platz und in Internetforen. Jetzt kommt einer, und jetzt ist das auch falsch. Männo. Wünschen darf man sich ja alles. Ich wünsche mir, dass sich die AfD aufteilt, noch vor der Bundestagswahl, dass zwei Parteien antreten (wann die Stichtage sind, bis Kandidaten gemeldet sein müssen, weiß ich im Moment nicht), und dass dann jede dieser beiden Parteien je 4,9 Prozent bekommt. Und da ich einmal dabei bin, wünsche ich mir, dass die FDP draußen bleibt und die Grünen und die Linke auch rausfliegt. Und dass die SPD mehr Stimmen als die CDU/CSU bekommt.

    • Werner Radermacher

      Ich habe nicht nach einem Wechsel gerufen, im Gegenteil. Und Ihre Wünsche werden sich nicht erfüllen. Für RGR wird es keine Mehrheit geben und damit auch keinen Kanzler Schulz.

  3. Die Deutschen sind Merkel-müde, haben aber Angst vor der eigenen Courage (= AfD wählen). Da steigt ein M. Schulz vom Himmel (eigentlich kommt es ja aus Würselen bzw. aus Brüssel) und schon ist er da, der Messias. Dass dieser Selbstbetrug nicht lange anhalten wird ist absehbar und der Katzenjammer wird um so größer sein wenn der Messias nicht über das Wasser läuft sondern schnell im Politsumpf versinkt. Irgendwann ist es dann doch die AfD, wenn nicht 2017 dann eben 2021.

  4. Radio Euro

    Warum soll „ich“, wenn ich für die Interessen „den kleinen Mannes“ wählen soll, eine Partei wie die AfD wählen? Ich kenne das Parteiprogramm der Partei, ich kenne die Meinungen/Standpunkte vieler Politiker dieser Partei. Wenn ich GEGEN den „kleinen Mann“ wählen wollen würde, wenn ich dafür wäre, dass Hartz IV eingeschränkt wird und dass man selbst mehr vorsorgen soll, DANN _könnte_ ich sie wählen. Aber da ist die FDP ja noch sozialer eingestellt.

  5. Mischutka

    Gestern, Freitag, am (sehr) späten Abend : Laut Ah ! Er ! Dee und Zätt-Dee-Äff liegt …. das Merkel wieder „knapp vorne“ (MÜSSEN die ja bekanntlich so melden). Laut einigen anderen, „Privat-Sendern“, liegt Martin Schulz mit ca. 4 % vorne. Die „Privaten“ haben in diversen Großstädten Umfragen gemacht. In der „Boulevard-Presse“ standen Artikel wie z.B. „Darum wird Martin Schulz die Wahl gewinnen“…..
    Ist doch auch egal, meinetwegen kann der Pumuckel oder ein Mainzelmännchen die Wahl gewinnen, wir Belgier können sowieso nichts daran ändern ….
    MfG.

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