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Publifin: Für Ecolo hat Stoffels die „riesige Schweinerei“ mitgetragen

Der Ecolo-Abgeordnete Freddy Mockel im PDG. Foto: Gerd Comouth

Die „unverschämte Bereicherung“ von Politikern im Publifin-Skandal ist nach Worten des Ecolo-Abgeordneten im DG-Parlament, Freddy Mockel, „eine riesige Schweinerei“. Mockel pflichtet dem Regionalabgeordneten Edmund Stoffels (SP-PS) bei, wenn dieser behaupte, der „Saustall“ müsse ausgemistet werden. Allerdings wirft Mockel Stoffels eine gewisse Scheinheiligkeit, wenn nicht sogar eine gewisse Verlogenheit in der Publifin-Affäre vor.

Er sei „perplex und schockiert über die Dreistigkeit des Herrn Stoffels“, so Freddy Mockel am Montag in einer Stellungnahme. Stoffels habe sich am Mittwoch letzter Woche in einem Interview mit dem Grenz-Echo als „Saubermann“ dargestellt, obwohl er selbst mit dazu beigetragen habe, dass der Publifin-Skandal erst möglich wurde.

Mockel: „Dass die Kontrollmöglichkeit der Interkommunalen bereits seit langem bestehen könnte, wenn Sozialisten, Christlich-Soziale und Liberale dies nicht aktiv verhindert hätten, will von den drei traditionellen Parteien natürlich heute niemand hervorheben. Auch nicht Herr Stoffels!“

Der Regionalabgeordnete Edmund Stoffels. Foto: Gerd Comouth

Fakt sei, so Mockel, dass 2015 ein Dekret in Kraft treten sollte, welches 2014 verabschiedet wurde, als Ecolo noch in der Mehrheit vertreten war. Dieses habe die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Interkommunale wie Publifin strenger kontrolliert worden wären.

In 2015 jedoch, als Ecolo nicht mehr in der Mehrheit in Namur war, haben laut Mockel sowohl PS als auch CdH dafür gesorgt, dass dieses Dekret bisher noch nicht in Kraft treten konnte. „Auch Herr Stoffels hat das mitgetragen und so abgestimmt. Das ist so, als ob er zwar jetzt sagt, dass er ausmisten will, aber vorher mit anderen die Mistgabel möglichst gut versteckt hat“, so Mockel.

Auch jetzt, als Ecolo im Parlament der Wallonischen Region einen Untersuchungsausschuss gefordert habe, der mit weitaus höheren Befugnissen als ein Sonderausschuss ausgestattet gewesen wäre, habe Stoffels, „der vermeintliche Saubermann“ (Mockel), dies ebenfalls verhindert. (cre)

22 Antworten auf “Publifin: Für Ecolo hat Stoffels die „riesige Schweinerei“ mitgetragen”

  1. Zappel B.

    Kein Mensch kann sagen er habe von den vielen Mandaten nichts gewusst (auch nicht Parteipräsidenten die jetzt so überrascht tun), zumindest nicht über die Anzahl der bezahlten und der nicht bezahlten „nebenberuflichen“ Aktivitäten der belgischen Politiker. Dazu gibt es seit Jahren cumuleo.be im Internet. André Gilles/PS hat deren 7 bezahlte (aber die besten! : 5x Aufsichtsrat-Vorsitzender, „Zubrot“ über 300.000.- Euro per anno … !!) und Georges Pire/MR ist der Champion mit 17-18 („Zubrot“ in ähnlicher Größenordnung). Und Dominique Drion/cdh hat deren 10. Diese 3 sind die politischen Größen im Lütticher Becken und haben überall die Finger drin. Für die PS in Lüttich gibt es den „club des cinq“ (neben Gilles noch Marcourt, Mathot, Moreaux und Demeyer) die für ihre PS dort alles regeln, inkl. der Pöstchen „zum Ruhigstellen“ für die anderen Parteien…
    In Cumuleo.be sind die Beträge nicht genannt (weder einzeln noch die Summe), meine Zahlen stammen aus anderen Zeitungsartikeln dieser Tage. Bei den Mandaten wird auch das Mandat mitgezählt für das sie eigentlich gewählt wurden, ob die entsprechenden Entgelte aber in den Summen enthalten sind, konnte ich noch nicht klären.
    Ich kann mir nicht erklären wieso die Parteivorsitzenden jetzt so überrascht tun, obwohl es doch Cumuleo.be schon seit 2004 gibt. Vielleicht waren sie bisher nur zu „schüchtern“ um bei den Mandataren nach zu fragen, was die einzelnen Mandate denn einbringen. Jetzt (erst) wird aber alles besser, soll alles besser werden… Whait and see. Warum muss da immer zuerst ein Skandal hereinplatzen?

    • Réalité

      Diese Ausreden kennen wir doch schon seit Jahrzehnten, Herr Bosch! Mit dem was bis jetzt so herauskam, kann man sich noch so einiges vorstellen, was noch „überall so im Tiefschlafe“ versunken liegt!?
      Das hier ist nur die Spitze des „Eisbergs“! Garantiert.
      Alleine bei der „Roten Partei“, von der man ja so einiges gewohnt ist.
      Das Schlimme dabei ist, bis heute hat da noch keiner so richtig für büssen müssen. Die Untersuchungen werden längstmöglich herausgezögert und in die Länge gezogen, dass so z Bspl, heute fast 30 Jahre nach dem Mord an Cools noch keine effektive und definitive Auflösung gefunden wurde!? Ein Schelm der………
      Und unsere heutige Politik macht munter so weiter. Indem immer wieder neue Posten und Versorgungsplätze erfunden werden.
      Die Erfinder derselben beschliessen dazu dreist selber ihre Belohnungen. So wie die Sache Pire der letzten Tage. Es istr doch Betrug am Volke sich so einfach zu bedienen und ab zu segnen!?
      Kein Wunder das die Leute diese Erfinder verachten und immer mehr Desinteresse an denen finden!
      Aber die Schuldigen, die lässt das kalt.
      Da müsste doch endlich ein Ruck bei den richtigen und Seriösen durch das Gebilde gehen, um ein für allemal etwas gutes und seriöses auf die Beine zu stellen.
      Alles an Überfluss abschaffen, denn gerade von da kommt die Gefahr des „Verbergens und Profitierens“! Viel zu viele Posten, jeder will was zu kommandieren haben, jeder gut bezahlt werden, möglichst lange dabei sein, und so viele Ämter wie nur zu haben sind. Wer das alles bezahlt, wissen wir. Wenn es dadurch besser wäre?! Im Gegenteil, es wird immer schlimmer.
      Desto mehr an Ämter, Posten, Instanzen, desto voluminöser und immer schwerer das ganze zu kontrollieren!?
      Da müssen die Hebel angesetzt werden! Tabula Rasa von oben bis unten.

  2. De Fränz

    Natürlich hat Stoffels von der Publifinafaire gewust ehrlich gesagt hatte ich Ihn noch für einen halbwegs sauberen Politiker gehalten aber das hat er sich in diesen Tagen selber versaut .Und dann noch im Grenz -Echo losposaunen ich weis noch nicht ob ich bei den nächsten Wahlen wieder antreten werde das war doch nur eine Taktik um seine Popularität zu überprüfen .Ich kann Ihm nur raten ! Hau ab so schnell wie möglich ; ein falscher fünfziger weniger

  3. Einer aus dem Süden

    Nun haben wir ein neues grosses Problem. Unser Herr Senator ist alleine, und muss auf allen Hochzeiten tanzen!? Was muss das wohl für eine schwierige Feier sein? Er hat es schwer, da er keine Hilfe beanspruchen kann. Jedenfalls will er zumindest mal für mehr Respekt zur deutschen Sprache sorgen! Ob das ein „richtiger Senatorenjob“ ist, wage ich mal zu bezweifeln?! Na ja, wenn es nichts wichtigeres gibt, dann sucht man sich schon was? Hat der Herr Miesen nicht auch schon an sowas ähnliches „gewerkelt“? Kopfschüttel…….kopfschüttel….

      • Hier geht es sich nicht um Karl-Heinz Lambertz und auch nicht um seinen Chauffeur. Thema ist Edmund Stoffels und seine Aussage, dass er von nichts etwas gewusst haben will, er aber trotzdem einer Verschiebung der gesetzlichen Bestimmungen im wallonischen Regionalparlament in voller Kenntnis der Sachlage (nehme ich doch stark an) zugestimmt hat

        • Einer aus dem Süden

          @frusti, den Herrn Lambertz können Sie ruhig dazu zählen. Die gleichen sich allemal! Da ist keiner viel besser wie der andere. Wenn man liest was er da rum reissen will, und das alles für den Salär, dabei noch ein Chauffeur. Dann kommste nicht mehr mit? Kopfschüttel….

        • Sachverständiger

          Der Herr Stoffels ist doch der Streber unter den wallonischen Parlamentariern, schliesslich wird er fast jedes Jahr zum fleissigsten Fragensteller gekürt. Vielleicht hätte er in Richtung Publifin mal eine Frage stellen sollen…

  4. Das Einzige, was die Grünen wirklich können, ist den Menschen ein schlechtes Gewissen machen. Mit dem „Schlechten-Gewissen-Machen“ haben sie die katholische Kirche längst überholt. Es gab mal ein Sprichwort: „Hängt die Grünen auf, solange es noch Bäume gibt.“

    • Das ändert aber auch nichts daran, dass Ecolo tatsächlich etwas gegen den Skandal getan hätte, wären sie in der Regierungsbeteiligung geblieben. Hier ist das Bashing auf „Grüne“ daher etwas unangebracht, es sei denn, man wäre vermutlich in den Skandal verwickelt.

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