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Der Publifin-Skandal und die Folgen: PS schließt André Gilles aus der Partei aus, aber José Happart muckt dagegen auf

André Gilles, ehemaliger Vorsitzender des Provinz-Kollegiums und Präsident von Publifin. Foto: OD

Die frankophonen Sozialisten (PS) hat den früheren Präsidenten der in Verruf geratenen Interkommunale Publifin und früheren Vorsitzenden des Lütticher Provinz-Kollegiums, André Gilles, aus der Partei ausgeschlossen. Jedoch gefällt dieser nach Meinung vieler Genossen überfällige Beschluss nicht allen in der PS.

„Er ist nicht mehr Mitglied bei der PS und darf im Namen der Partei keine Mandate mehr bekleiden“, hieß es in einer Stellungnahme der Parti Socialiste.

Der Parteivorstand hatte Anfang Februar entsprechende Schritte vorbereitet und die Personalie an den Parteirat für deontologische Fragen verwiesen.Gilles war im Zuge der Enthüllungen um den Publifin-Skandal in die Kritik geraten.

PS-Präsident Elio Di Rupo. Foto: Gerd Comouth

Derweil kritisierte José Happart den Parteiausschluss von Gilles. Laut Happart gibt es keine stichhaltigen Argumente, die den Ausschluss des früheren Provinzabgeordneten rechtfertigen würden.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Belga sagte Happart, er werde eine Erklärung von der Deontologie-Kommission der PS fordern, die in seinen Augen hinter den Kulissen von Parteipräsident Elio Di Rupo manipuliert werde. Di Rupo habe der Lütticher PS „den Krieg erklärt“, so Happart.

Ob Stéphane Moreau, Ex-Bürgermeister von Ans und ehemaliger Vorsitzender der Publifin-Tochtergesellschaft Nethys, das gleiche Schicksal droht wie André Gilles, wird sich zum Monatsende entscheiden, berichtete die Nachrichtenagentur Belga.

Dass Happart in der PS im Allgemeinen und in der Lütticher PS im Besonderen keinen nennenswerten Einfluss mehr ausübt, zeigte sich bei der Wahl eines neuen Vorsitzenden der Lütticher PS.

Hupkens neuer Chef der Lütticher PS

Gleich im ersten Wahldurchgang wurde der Lütticher Kulturschöffe Jean-Pierre Hupkens zum neuen Präsidenten gewählt. Bei der Direktwahl der Mitglieder, an der sich mehr als 4.000 PS-Mitglieder am Samstag beteiligten, brachte es der 62-Jährige auf 50,09% der abgegebenen Stimmen.

Knapp hinter Hupkens landete der von den Jungsozialisten unterstützte Thibaud Smolders auf dem zweiten Rang mit 45,24%. Weit abgeschlagen blieben für den früheren Minister und Parlamentspräsidenten José Happart nur 4,62% der Stimmen.

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