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Provinz zwingt allen Mitgliedern des Provinzialrats ein Abo von „Charlie Hebdo“ auf

André Gilles, ehemaliger Vorsitzender des Provinz-Kollegiums und Präsident von Publifin. Foto: OD

Ob sie wollen oder nicht, die 56 Mitglieder des Lütticher Provinzialrats erhalten ein Abonnement des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ – bezahlt durch die Provinz. Kosten: 56 x 116 Euro = 6496 Euro. Entschieden hat dies André Gilles (PS), Vorsitzender des Provinzkollegiums.

Er habe gedacht, dass dies eine gute Idee sei als Zeichen der Solidarität mit „Charlie Hebdo“, begründete Gilles die etwas seltsame Initiative, denn keiner der 56 Provinzialräte wurde vorab gefragt, ob er an einem Jahresabonnement überhaupt interessiert sei.

Vielmehr wurde diese Entscheidung eigenmächtig durch den Vorsitzenden des Provinzkollegiums getroffen.

Das Satiremagazin "Charlie Hebdo". Foto: dpa

Eine frühere Ausgabe von „Charlie Hebdo“. Foto: dpa

Die gleiche Initiative hatte es schon in Frankreich gegeben und auch dort für Polemik gesorgt. Der Vorsitzende des Rates der Region Pays de la Loire hatte allen 93 Mitgliedern des Regionalparlaments ein Abonnement von „Charlie Hebdo“ auf Kosten der Region geschenkt.

Die Maßnahme ist nicht nur wegen der Kosten umstritten. Vielmehr ist nicht jeder Parlamentarier ein Freund von „Charlie Hebdo“, auch wenn er die Anschläge auf die Redaktion des islamkritischen Satiremagazins entschieden verurteilt. Nicht zuletzt in Bezug auf die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen sind die Meinungen geteilt.

23 Antworten auf “Provinz zwingt allen Mitgliedern des Provinzialrats ein Abo von „Charlie Hebdo“ auf”

  1. Baudimont

    Als Zeichen der Solidarität mit “Charlie Hebdo” oder an die Familie Rothschild ?
    Die Rothschilds drucken Charlie Hebdo !
    Statt 60.000 gab es 5 Millionen Exemplare.

    Da kann man schon den Eindruck haben, dass dieser Mord an 12 Menschen für manchen zu einer Kapitalanlage geworden ist.

    (Die Familie Rothschild hat charlie hebdo einige Wochen vor dem Anschlag im Dezember 2014 gekauft.)

  2. Pyongyang

    Aufgezwungene… Meinungsfreiheit? Allmählich sollten Belgier mit Pyongyang liebäugeln… Ich bin nicht Charlie und würd‘ dat Ding verbrenne. Papier brannte doch schonmal öfters, in unserer Geschichte…

  3. Réalité

    Wie lange müssen wir uns dass alles noch an schauen!?
    So ein überflüssiger Club,der uns Steuerzahler jede Menge Geld kostet.
    Was bezweckt der Monsieur Gilles wohl mit der Aktion?
    Bestimmt wäre er gerne in den Medien,womit getan!?

      • Mit dem Aufkleber kriegst de aber auch keinen Wochenspiegel und kein Kurierjournal (= auch so´n Gag, aber aus Namür)l! Und an den Kosten für die Provinz ändert das auch nichts! Wahrscheinlich haben demnächst alle öffentlichen Bibliotheken das Mohammed-Blatt auch noch im Angebot. Und natürlich noch sämtliche Schulen im Mediotheken-Abo!Aber das Paradoxe ist, dass plötzlich alle meinen, dieses überteuerte Blatt lesen zu müssen!

  4. Politikus

    Anhand dieses Beispiels erkennt man mal wieder, dass einige Politiker jenseits von Gut und Böse sind.Wie dieser Clown und Präsident einer zudem noch total unnötigen Institution – die Provinz – einfach so 6.500 € an Steuergeldern verpulvert, ist schon bemerkenswert.

    • Eduard Khil

      Uih Uih Uih , laast das aber nicht unsere flämischen Freunde hören , Skandal!! 6000+ Euro an Papier verschwendet während der selbsternannte neue Führer von Belgien mit Steuergeld um sich wirft um Schutz für sich selber zu gewährleisten für Probleme die er sich selber durch sein grosses Mundwerk eingebracht hat

      https://twitter.com/Bart_DeWever/status/555023655856771073/photo/1

      Und dann erdreistet sich der Wallone Geld auszugeben an diesem Rothschildblatt wie derjenige hier behauptet der auch an Illuminaten und Fema Särge glaubt…

  5. Unsere Gewählten stimmen so etwas ab , bekommen dafür auch noch Geld um weiter unser Geld zu verschwenden statt sich selber Abzuschaffen.
    Das wäre eine nützliche und sinnvolle Sache.

    Das machen Ecolo – PS – CSP – PFF so eine Blödsinn !!!

  6. ist doch so!

    das dürfen sie nicht so eng sehen. die von ihnen gewählten Politiker fühlen sich in ihrem amt bestätigt, mit der Staatsmacht im rücken, können schalten und walten nach belieben. bisherige wahlen veränderten bisweilen womöglich die farben, nach dem Prinzip „eine krähe hackt der anderen kein auge aus“, da herrscht Einigkeit vor, aber nicht das System. die schweiz mit ihrer Volksabstimmung liegt uns da voraus. eine Volksbefragung nützt gar nichts, denn dann bestimmen die gewählten noch immer letztendlich.

  7. senfgeber

    Herr Cremer, „bezahlt durch die Provinz“ ?

    Oder nicht doch „bezahlt durch die Steuerzahler“?

    Seit wann finanziert sich das denn selbst?

    Haben wir es hier nicht mit einer Bevormundung der wallonischen PS in der Person eines André Gilles zu tun?

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