Politik

Das „Belgien zu viert“ von Demotte ist ein anderes als das von Lambertz – Besuch in Eupen

Die beiden Ministerpräsidenten Karl-Heinz Lambertz (links) und Rudy Demotte bei ihrer Pressekonferenz in Gospert 42 in Eupen. Foto: OD

Der Ministerpräsident der Wallonischen Region, Rudy Demotte (PS), war am Mittwoch zu Besuch in Eupen. Viel Neues hat die Unterredung mit der DG-Regierung nicht ergeben. Interessant ist allerdings das, was Demotte im Anschluss an die eigentliche Pressekonferenz in einem Gespräch mit „Ostbelgien Direkt“ zum „Belgien zu viert“ sagte. Das Thema liegt bekanntlich DG-Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) sehr am Herzen.

Zunächst eine kleine Anekdote am Rande: Als Rudy Demotte im Hof der Residenz Gospert 42 frankophonen Journalisten ein Fernsehinterview gewährte, fiel einigen Beobachtern auf, dass der wallonische Ministerpräsident nicht mehr den Pin mit den Wappen der vier belgischen Teilstaaten am Revers trug, das er von seinem Amtskollegen Karl-Heinz Lambertz erhalten hatte.

Rudy Demotte (rechts) im Hof der Residenz des Ministerpräsidenten der DG beim Gespräch mit einem frankophonen Fernsehteam. Foto: OD

Rudy Demotte (rechts) im Hof der Residenz des Ministerpräsidenten der DG beim Gespräch mit einem frankophonen Fernsehteam. Foto: OD

Ein Indiz dafür, dass Demotte im Gespräch mit frankophonen Medien kein äußeres Zeichen für das von Lambertz propagierte „Belgien zu viert“ setzen mag.

Und in der Tat stellte sich wenige Minuten später beim Gespräch mit „Ostbelgien Direkt“ heraus, dass Demotte dem Belgien der vier Teilstaaten zwar keine klare Absage erteilt, sein „Belgien zu viert“ aber ein anderes ist als das von Karl-Heinz Lambertz.

Demotte mag den Begriff „Teilstaaten“ nicht besonders, er spricht lieber von „Einheiten“, wenn von der Wallonie und der DG die Rede ist.

DG schon heute eine Gemeinschaft-Region

„Wir haben gerade die sechste Staatsreform hinter uns, die den Regionen in Belgien mehr Zuständigkeiten gewährt“, so der wallonische Ministerpräsident: „Nun ist die Deutschsprachige Gemeinschaft nicht mehr nur eine Gemeinschaft im eigentlichen Sinne, sondern sie übt bereits regionale Befugnisse aus, die ihr von der Wallonie übertragen wurden. Nehmen wir nur als Beispiel die Gemeinden: Ihre Organisation und ihre Kontrolle unterliegen der Zuständigkeit der DG. Wir haben es also jetzt schon mit der DG als einer Gemeinschaft-Region zu tun.“

Beim Gespräch wurde deutlich, dass Rudy Demotte die Frage über das „Belgien zu viert“ nicht mit einem Ja oder einem Nein würde beantworten.

Bei der Pressekonferenz waren nicht nur Journalisten anwesend. Foto: OD

Bei der Pressekonferenz waren nicht nur Journalisten anwesend. Foto: OD

Es treffe zwar zu, dass den Deutschsprachigen immer stärker bewusst werde, anders zu sein als die Wallonen. Jedoch werde es immer eine Verbindung geben – Demotte sprach von „lien organique“ – zwischen der DG und der Wallonie. Deshalb bevorzuge er den Begriff „Belgien der vier Einheiten“ gegenüber der Bezeichnung „Belgien der vier Regionen“, sagte Demotte.

Wir fragten noch einmal nach, ob er also gegen ein Belgien mit vier vollkommen gleichberechtigten Teilstaaten sei. Antwort von Rudy Demotte: „Selbst den Deutschsprachigen ist bewusst, dass man mit 75.000 Einwohnern nicht genau die gleichen Befugnisse ausüben kann wie die größeren Einheiten.“

Wir fragten, ob seiner Meinung nach die DG noch eine ganze Weile Teil der Wallonie bleiben werde. Antwort von Rudy Demotte: „Es wird immer eine Verbindung („lien organique“, Anm.d.Red.) bleiben zwischen beiden Einheiten, und zwar im Interesse sowohl der Wallonen als auch der Deutschsprachigen.“

Rudy Demotte als gewiefter Stratege

Das war natürlich Rudy Demotte „tout craché“. Der Mann ist ein gewiefter Stratege, der weiß, dass das politische Parkett selbst bei frühlingshaften Temperaturen wie denen von Mittwochmittag in Eupen nie frei von Glatteis ist. Deshalb spricht Demotte zwar viel, sagt aber letztlich wenig. Eine Kunst für sich.

Rudy Demotte (links) im Gespräch mit Oliver Paasch. Foto: OD

Rudy Demotte (links) im Gespräch mit Oliver Paasch. Foto: OD

Wir haben den wallonischen Premier auch gefragt, welches Interesse eigentlich die Wallonische Region daran habe, Zuständigkeiten an die DG abzutreten.

Laut Demotte werden Befugnisse von Namur nach Eupen übertragen, wenn zu erwarten ist, dass der Transfer der Zuständigkeiten sowohl der DG als auch der Wallonie zugute komme. Als Beispiel nannte der wallonische Regierungschef die Außenbeziehungen mit der Bundesrepublik Deutschland. Der ständige Vertreter der Wallonie und der DG in Berlin sei in gegenseitigem Einvernehmen zwischen Namur und Eupen designiert worden.

Zuvor hatten die beiden Ministerpräsidenten Lambertz und Demotte im Rahmen einer Pressekonferenz die Ergebnisse ihrer Unterredung mitgeteilt. Was die Übertragung von neuen Befugnissen betrifft, so besteht grundsätzlch Einvernehmen über die Rückübertragung des Tourismus sowie den Transfer der restlichen Materien im Bereich Beschäftigung und bei den Gemeindezuständigkeiten.

Eupen, Lontzen und St. Vith Fördergebiete

Was die Kompetenzen in Sachen Raumordnung und Wohnungsbau sowie die Provinzbefugnisse betrifft, so wird man diesbezüglich die nächste Legislaturperiode abwarten müssen.

Etwas Neues hat der Besuch von Rudy Demotte in Eupen trotzdem gebracht: Eupen, Lontzen und St. Vith werden Fördergebiete, was für die Ansiedlung von Betrieben in Industriezonen den jeweiligen Gemeinden bessere Fördermöglichkeiten gewährt. (cre)

44 Antworten auf “Das „Belgien zu viert“ von Demotte ist ein anderes als das von Lambertz – Besuch in Eupen”

  1. Joseph Meyer

    Wer jemals mit einer Gruppe von Wallonen diskutiert hat, und wer regelmäßig mit Flamen ‚aus dem Volk‘ reden kann und auch die politischen Diskussionenn im flämischen Fernsehen etwas verfolgt, der weiß, dass die arrogante, ständig wiederholte Forderung nach einer gleichberechtigten Region für die DG, so was von abgehoben ist, dass sie geradezu fahrlässig und gefährlich ist!

  2. Eastwind

    Das Tauziehen zwischen Namur und Eupen wird noch lange dauern. Lambertz hätte in dieser Sache geduldiger und diplomatischer agieren müssen. Stattdessen hat er die Wallonen mit seiner aufsehenerregenden Kampagne für ein Belgien zu Viert vergrault. Die Flamen hat Lambertz schon verärgert, als es um Brüssel-Halle-Vilvoorde ging. Sollte Lambertz MP bleiben, wäre wünschenswert, dass er mit mehr Geschick und Fingerspitzengefühl zu Werke geht. Sonst erreicht er genau das Gegenteil von dem, was er will.

  3. Stefan Hoffmann

    Ich lach mich nur kaputt wenn ich das lese! Es sind ja in erster Linie die gleichen Parteien, die einen Wallonen und die anderen Deutschsprachig. Aber sie sind sich trotzdem nicht einig. Nun Herr Lambertz statt sich mit dem Ausland zu befassen sollten Sie sich lieber mal mit dem Inland beschäftigen! Und 4. Region ist der grösste quatsch den es gibt!

    MFG
    an alle

  4. „…….spricht Demotte zwar viel, sagt aber letztlich wenig. Eine Kunst für sich.“
    Das ist nicht nur eine Kunst, das ist leider eine allgemeine und sehr schlimme Politikerkrankheit mit sehr geringer Hoffnung auf Heilung. Wenn sich dann Unfähigkeit, Bevorzugung Grössenwahn, Mangel an notwendiger Intelligenz zum Treffen von logischen Entscheidungen und zu allem Übel auch noch eine Riesenportion Arroganz hinzugesellt, schwindet der letzte Funken Hoffnung auf Genesung. Beispiele gibt es genug, Von diesen Patienten haben wir leider zur Genüge in den Führungsetagen von GV und PDG und RW und EG und…….sitzen, auch dort wo ich herkomme!
    Und es fallen immer noch Menschen auf deren nichtssagendem Gelaber herein.

  5. Réalité

    -Anstatt alles schlanker,effizienter,Bürgernäher,produktiver,rationeller,nachhaltiger,kostengünstiger zu organisieren,so wie es heut zu tage üblich ist,wird hier noch drauf gelegt!

    -Alles nur der Posten,der Macht wegen!

    -Wann verstehen diese Politiker das endlich!?

    -Wenn’s denn unbedingt eine 4te Region sein muss,OK,aber muss denn dafür ein gewaltiger und teurer Verwaltungsapparat dran ge¨hangen werden!??

    -Es ginge ganz sicher alles viel einfacher,unkomplizierter und vor allen sehr viel günstiger und billiger….wenn nicht das bereits hier oben angefügte da im Wege wäre…..!

    -Das Volk,die Bürger,sehen das ebenso,denn es geht um ihr Geld!Und das sollte in nützlicheren und dienlicheren Dingen ausgegebenwerden als in solch grossteils unnützlichen und unproduktiven Kanälen!

  6. Reiner Mattar

    Es ist mittlerweile fast nur noch amüsant wenn die traditionellen Parteien, egal ob CSP, SP oder PFF einen Teil ihres Wahlkampfes darauf basieren, dass nur sie die guten Verbindungen nach Namur und Brüssel hätten, dort etwas erreichen könnten und alleine deshalb unbedingt in Regierungsverantwortung gehören…

  7. Stimme TD

    Jeder logisch denkende Mensch, der sich ein wenig mit der Verwaltung einer Region auskennt weiss, dass es unmöglich ist ein Belgien mit vier Regionen zu erschaffen.
    Wir sind lediglich 75000 Einwohner. Alleine Verviers mit anliegenden Gebieten hat über 55000 Einwohner, dann sollte Verviers und deren Bezirk auch die Vorteile einer Region genießen und sich ein eigenes Parlament mit 4 Minister gönnen.
    Einfach nur lächerlich dieser Politzirkus den unsere 4 Zirkusdirektoren veranstalten.

    • Dann gar nicht wählen, nicht nur SP will die 4. Region, fast alle Parteien wollen die 4. Region. Es ist einfach nur absurd, unfinanzierbar und hirnrissig.. Der Belgier ist jetzt schon Europameister im Steuerzahlen. Ein Titel auf den wir nicht gerade stolz sein müssen. Wenn man sieht wie es um Belgien steht kann man nicht einmal erahnen wie, auch bedingt durch die vielen Regionen, das Geld regelrecht verpulvert wird. Zum Glück wissen wir nicht wie viele und was für unsinnige Projekte von den Politikern verwirklicht werden. Und welche wichtigen Projekte auf Jahre verschoben werden. Wir würden uns kaputt ärgern.
      Ob Politiker der blauen, roten, grünen oder schwarzen Couleur, einmal gewählt sind sie alle gleich. Diejenigen die etwas ändern wollen werden von den etablierten Postenjägern ausgebemst.,
      Und dann wundern sich die Politiker über die Politikverdrossenheit der Bevölkerung. Das lässt eigentlich nur den Schluss zu dass die meisten Gewählten naiv oder einfach nur sehr, sehr dumm sind, auch wenn sie das vom Wähler denken.

  8. Brüssel+Weywertz

    Wir sind keine Wallonen.
    Was soll so schlimm sein an 4 Regionen? „Selbstbestimmung“ und „schlanker Staat“ schließen sich nicht aus. Absolut nicht, eher im Gegenteil. Was verursacht wohl mehr Verwaltung: 3 Gemeinschaften plus 3 Regionen? Oder klar + einfach 4 Regionen?

    Wenn man es klug aufbaut, dann können 4 Regionen mindestens genauso schlank organisiert werden.

    Und übrigens: Weniger Staat, dafür mehr direkte Demokratie – das geht in kleinen Einheiten viel besser!! (Beispiel aus den Niederlanden: Flevoland ist eine der kleinsten Provinzen, hat aber die geringsten Verwaltungskosten pro Einwohner.)

    • @ Brüssel+Weywertz: Sie haben Recht. Föderalisierung darf nicht zu immer mehr Vewaltungsapparat führen. Wenn Zuständigkeiten den Regionen und Gemeinschaften übertragen werden, dann muss beim Föderalstaat entsprechend Personal abgebaut werden. Das ist ab nicht der Fall.

  9. Réalité

    @ Brüssel+Weywertz

    -Glaube,dass die meisten nix gegen Regionen haben,sondern vielmehr an deren Strukturen immer mehr zweifeln!
    Ist es denn normal für magere 70.000 Personen einen ganzen „Regierungsapparat“ auf zu ziehen!??
    -Mit haufenweise Ministern und deren Anhang,Parlament mit teurem Präsidenten und massenhaft Abgeordneten!??
    Plus der ganze Rest!??

    -Da stimmen die Verhältnisse in keinster Weise mehr!

    -Da muss schnellstens Abhilfe geschehen,und umdidponiert werden!

    -Unser teuer erarbeitetes Steuergeld ist viel viel besser verwertbar,als in diesen völlig überflüssigen und unnötigen Sachen!

    -Siehe Ihren letzten Satz…..mit den geringsten Verwaltungskosten/Einwohner…..genau das meine ich,da hier bei uns geradezu das krasse Gegenteil geschieht!

    -Vier Minister für 70.000 Leute ist lachhaft und vollkommen überzogen!

  10. Brüssel+Weywertz

    Dann sind wir uns ja einig: Für die Staatsausgaben ist nicht entscheidend, OB es eine 4. Region gibt, sondern WIE es diese gibt. Man könnte ein Belgien mit 4 gleichberechtigten Regionen einrichten, das deutlich effizienter funktioniert als das heutige Belgien!! Momentan haben wir Verwaltungsebenen zu Hauf:
    – 3 Gemeinschaften
    – 3 Regionen
    – Provinzen
    – Bezirke
    – Gemeinden

    …für das Gebiet der DG könnte man vier dieser Ebenen (Gemeinschaft, Region, Provinz, Bezirk) in einer einzigen Ebene zusammenlegen, in der neuen deutschsprachigen Region! Und diese dann möglichst unkompliziert organisieren… „keep it simple“!

  11. gehlen albert

    Die letzten Kommentare liegen goldrichtig und
    zeugen von Realitätssinn und Augenmaß !
    Erklärtes Ziel für die nächsten Jahre müßte sein : Abschaffung der Provinz und Bezirk (was noch davon bleibt ) und Zurück zu DREI
    Ministern . Dem entsprechend den Regierungsapparat und die Verwaltung anpassen. Unbedingt lernen HAUSHALTEN ! Die
    Ausgaben müssen nochmals an den Einnahmen
    gemessen werden ! Etwas MEHR Bescheidenheit
    statt dieses Machtgehabe !

    • senfgeber

      Leider greift das Denken à la Jurassic Park wieder einmal viel zu kurz.

      Nicht nur die Abschaffung der Provinz, sondern von ganz Belgien sollte erklärtes Ziel sein. Für diese Aufgabe bleiben uns nur die Selbstreinigungskräfte der N-VA.

      Und dann nicht drei sogenannte „Minister“, die einen auf Oberkreisdirektor machen wollen, ein einziger Landrat reicht völlig.

      Natürlich ist in einem solchen Fall die Wahrung und Schutz unserer Sprache bestens gewährleistet, von den Vorteilen einer niedrigeren Steuerbelastung ganz zu schweigen.

      Einige Dumpfbacken scheinen es noch nicht begriffen zu haben, dass es Steuern sind, mit denen diese Politclowns durchgefüttert werden. Von Mehrwert kann da keine Rede sein, wohl aber von erheblichen Mehrkosten zur Finanzierung dieses Apparats.

  12. Réalité

    -Was ist nicht seitens der damaligen Regierung alles versprochen und rausposaunt worden,von wegen,Personal Einsparungen,Kabinettsverkleinerungen usw….bei der 4ten Ministererfindung…..!?
    -Was ist geschehn….!??
    -Das Gegenteil!Immer mehr Posten,Pöstchen,Räte und Beiräte….
    -Versorgungsplätze par Exzellenz!

  13. Stimme TD

    Wir dürfen nicht vergessen, dass wir fast 1 Jahr ohne föderal Regierung dastanden, so gut funktioniert Belgien; so gut funktioniert Europa
    ;)
    Auf Biegen und brechen vereint man Völker und das in einer viel zu hohen Geschwindigkeit.
    Das was auf der Strecke bleibt ist die Kultur und die Einzigartigkeit. Es ist ein schleichender Prozess, der uns alle in eine Einheit drängt, in der der Mensch als Individuum seinen Platz opfert nur um des Staates willen.
    Alles wird zentralisiert und vereinheitlicht zusammengelegt und verbunden.
    Manchmal erinnert mich dieses Europa an ein Ameisenkollektiv und das Parlament ist seine fette Königin.
    Wo sind unsere Globalisierungsgegner denn geblieben ? Hängen sie auch schon sabbernd vor Europa sucht den Superstar ?

    • Bin da ganz bei Ihnen, Stimme TD. Wie ich schon des öftern hier im Forum zum Thema Europa geschrieben habe:
      Dieses Europa der EU-dioten in Brüssel
      ist nicht das Europa deren Bürgerinnen und Bürger sondern eher ein Feindbild!

  14. Marc Van Houtte

    Befugnisse der DG
    Kann mir jemand den Mehrwert erklären wenn mein Kindergeld aus Eupen oder Brüssel kommt?
    Ich interessiere mich für die Höhe nicht woher es kommt und verstehe nicht was daran so toll ist das wir jetzt 3 Stellen haben die Kindergeld verwalten oder Auszahlen.

    • Ja klar,

      Da Sie sich nur für die Höhe interessieren zeigt ja mal wieder das Sie an ihrer sozialen Einstellung noch zu arbeiten haben.

      Die Regionen werden in Zukunft auch die Höhe solcher Transfers beeinflussen können.

      Die DG wird dann sicherlich was drauf legen, aber nur wenn ihre Freunde in der Opposition bleiben wovon ja auszugehen ist.

      • Zappel Bosch

        Zitat DGler : „Die DG wird dann sicherlich was drauf legen, … “
        Die Ankündigung kommt ganz sicher noch vor den Wahlen…
        Ist das eigentlich nicht schon entschieden worden, bei der Arbeitsgruppe zur Vorbereitung auf die Staatsreform in der DG? Habe was von 180.- Euro/pro Kind „in den unteren Rängen“, d.h. für ALLE Kinder (ob 1., 2. oder 3. und mehr), in Erinnerung. Kann das hier einer bestätigen?

  15. gerhards

    Einfach mal provokant gefragt. Ein Belgien ohne DG geht auch. Der Süden zu Rheinland-Pfalz oder Lux, der Norden zu NRW. Damit erübrigt sich auch die Frage nach dem 5. Minister, da gäbe es dann höchstens noch Drei Landräte und das Parlament könnte in einKulturzenrtum oder Kino Supermarkt etc umgebaut werden. Es könnte so einfach sein ;-)

    • Johann Klos

      Reisende sollte man nicht aufhalten Herr Gerhards!

      Starten Sie doch mal eine Bürgerbefragung wer dann überhaupt mit Ihnen gehen will.

      Und – warum?

      Nur der Sprache wegen? Können wir wenn wir wollen nicht auch als Region eine Einheit bilden?
      Der Kampfgeist scheint man hier in der Region verloren zu haben – ob er je vorhanden war? Wollen viele immer nur das was wir gerade mal nicht sind?
      Sind wir Deutsche? Ich glaube vom Herzen nicht. Wir sind Ost – Belgier von Herzen? Doch eher deutschsprachige im Osten von Belgien mit germanischen Wurzeln und mit viel Sympathie für alles was deutsch klingt und sich deutsch anfühlt . Somit ist die flämische Kultur uns Näher als die gefühlte Oberflächlichkeit unserer Adoptivregion. Ein Fehler in der gut gemeinten Geschichte unserer Heimat.

      • gerhards

        Ihrem Schlussatz möchte ich mich anschließen. Unser Problem war und ist, dass man uns dem französischen Kulturraum zugeschlagen hat zudem wir definitiv nicht gehören. Hätte man uns unter flämischer Obhut gestellt, wäre wir mit Sicherheit nicht so deutsch orientiert wie es jetzt der Fall ist. Ich wunder mich manchmal selbst wie deutsch wir hier sind und wenn man fragt, heisst es zurecht, wir sind Belgier doch dann erntet man westlich von Eupen nur Gelächter, wie Bitter.

        • Genau.
          Vor 30-40 Jahren war es legitim und auch die einzige Perspektive für die Rechte einer Minderheit zu „kämpfen“.
          Heute geht der „Kampf“ nicht um die kulturellen und sprachlichen Rechte der Einwohner, es geht weiterhin um eine Minderheit, die der Lokalpolitikerkaste.
          Belgier bin ich, weil man mir das als Kind so erklärt hat und es heute noch in meinem Pass steht. Einigen hundert echten Belgiern hab ich schon mehr oder weniger erfolgreich erklärt, dass ich auch dazu gehöre(n soll).
          Wallone war ich eigentlich nie (steht noch nicht mal in meinem Pass), aber nun erklärt man mir, dass ich eigentlich als Flame viel glücklicher wäre.
          Warum soll ich mir eine näherliegende Kultur zu eigen machen, die trotzdem nicht meine ist? Wer ermächtigte Möchtegernpolitiker zur Deutungshoheit über unsere Herzen? Eine Meinung sei Ihnen gestattet, eine evangelisierende Deutungshoheit jedoch nicht.

          Ach ja, zum Warum: Folge der Spur des Geldes.

      • Mit dieser Erkenntnis haben Sie die Leute von Ouren bis Elsenborn überzeugt …
        … nach Alternativen zur PS Ausschau zu halten.

        Selbst in Kalterherberg dürfte das noch für Erstauen sorgen; Schoppen tat sich ja schon schwer, sich im Interesse der Flamen auch nur zu enthalten.

  16. Johann Klos

    Ich werde mich hüten ihrem Herzen richtungsweisende Orientierungshilfe anzubieten.
    Die geistige vielleicht auch seelische Zugehörigkeit einer Region hat überhaupt nichts mit der einen oder anderen politischen Strömung gemein.
    Es ist nichts verwerfliches daran ein solches bisher doch recht stiefmütterlich behandeltes Thema anzusprechen ohne es wieder direkt zu politisieren.
    Gerade weil sich Grenzregionen schwer tun mit nationalen Zugehörigkeiten müssten hier eigentlich die Bereitschaft für eine europäische Identität schneller Zustände kommen.

  17. Zuerst eine Richtigstellung: oben war Küchelscheid und nicht Kalterherberg gemeint.

    Zu politisieren: es ist das Schicksal des politischen Menschen, sich noch nicht mal zum Wetter unhinterfragt äußern zu können.

    Die Grenzgemeinden Sief, Rötgen, Kalterherberg, Losheim, Winterspelt und Weiswampach tun sich aber nun mal gar nicht schwer mit ihrer nationalen Zugehörigkeit. Diese ist nämlich im Einklang mit ihrer kulturellen Zugehörigkeit.
    Nachdem man bei der wallonischen Region nun definitiv auf Beton beißt, entdeckt man nunmehr die kulturellen Gemeinsamkeiten mit Flandern. Prostituierte machen das für Geld, Politiker … (keine Panik) aus Überzeugung.
    Nichts wird aber die Kandidaten mit Parteistatus in den nächsten Wochen daran hindern, auf die vorzüglichen Beziehungen zu den Entscheidungsträgern und ihren Gehilfen hinzuweisen, von denen sie dann regelmäßig vorgeführt werden (Demotte, Delperée, …). Doch das ist in der Tat nur schnöde Politik.

    Erschreckend ist hingegen, dass Ihnen bei der Suche nach kulturellen Gemeinsamkeiten das Naheliegende nicht in den Sinn kommt.
    Dass wir dann nunmehr innerstaatlich falsch zugeordnete Belgier mit germanischen Wurzeln und Sympathien für Deutschtümelei sind, das ganze vorgebracht mit dem sanften Bekehrungston eines Sektenpredigers, sich nicht entblödend auch noch den europäischen Gedanken zu bemühen, schlägt wohl dem Fass den Boden aus.

  18. Johann Klos

    Das Naheliegende gehört ins Reich der Illusionisten.

    Grenzland „Schicksal“ sehr geehrte xy alias der. insbesondere das der Ostbelgier wurde nur allzu oberflächlich aufgearbeitet, gerade weil es bis heute von einigen politisiert wird. Die Bürger wurden mit ihrer inneren Unzufriedenheit bis heute alleine gelassen. Geholfen hat Ihnen keiner.

    Wie schrieb Heinrich Toussaint schon 1987: Oft hat man so getan, als wären wir selber daran schuld.

    Frohe Ostern.

  19. gerhards

    Frohe Ostern Jungs! Wie wäre es mal mit freuen Wahlen die diesen Umstand ein für allemal vom Tisch räumt.
    Aber das heisse Eisen wird hier von unseren Politikern niemals jemand anfassen. Selbst die ex PDB macht sich da ins Hemd.
    Alle haben Angst vor dem Ergebnis. Willkommen in der Demokratie.

  20. H.P. Muller

    macht das alles noch Sinn in einem Europa?
    Ein elendes Kirchturmdenken!
    Belgien ist so groß wie Rheinland Pfalz nebenan.Das noch weiter zu teilen würde zu >>Gelächter führen.Wir machen uns lächerlich mit unserer Kleinstaaterei und einem viel zu großen Staatsapparat.u.a. deswegen sind wir schon Höchststeuerland in Europa.Runter mit der Bürokratie,die wirtschaftfeindliche ist und runter mit den Steuern. Vive le roy! HP Muller

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