Politik

Parken in Eupen: Mehrheit stellt neues System vor – CSP: Überall 30 Minuten gratis

Der Werthplatz gehört zu den Langzeitparkplätzen der Zone C. Foto: OD

Das Parken ist in Eupen schon lange ein kommunalpolitisches Reizthema. An diesem Dienstag kommt die Problematik im Eupener Stadtrat erneut zur Sprache. Anlass ist ein Vorschlag des Gemeindekollegiums für ein neues Parksystem. Die CSP-Opposition hat einen Gegenvorschlag bereitliegen.

Die Mehrheit von PFF, Ecolo und SPplus schlägt vor, dass in der Begegnungszone und auch in den direkt umliegenden Straßen wieder die blaue Parkscheibe zur Geltung kommen soll. In der Begegnungszone soll der Autofahrer 30 Minuten gratis parken können, in den Zufahrtsstraßen zur Begegnungszone wie Aachener Straße und Paveestraße 60 Minuten.

Blaue, grüne und orange Parkzonen

Auf den heutigen 1-Euro-Parkplätzen (wie z.B. Werthplatz) soll laut dem Vorschlag, den Mobilitätsschöffe Arthur Genten (Ecolo) bereits der Geschäftswelt präsentiert und erläutert hat, soll nicht mehr ein einheitliches, sondern ein gestaffeltes Tarifsystem eingeführt werden. Für zwei Stunden würden 50 Cent, für vier Stunden 1 Euro und für 24 Stunden 2 Euro erhoben.

Der Eupener Mobilitätsschöffe Arthur Genten. Foto: OD

Der Eupener Mobilitätsschöffe Arthur Genten. Foto: OD

Die kostenlosen Parkflächen sind blau oder grün gekennzeichnet, orange sind die Parkzonen, für die ein Parkticket erforderlich ist.

Eine Monatskarte für die Ticket-Zone soll 20 Euro kosten, die Jahreskarte 200 Euro. Die Jahreskarte für Anwohner soll weiterhin 40 Euro kosten.

Die CSP-Opposition im Eupener Stadtrat präsentierte am Samstag einen Gegenvorschlag. Ihr ist die von Mobilitätsschöffe Arthur Genten (Ecolo) vorgeschlagene Regelung immer noch viel zu kompliziert. Zudem kritisierte Fraktionssprecher Martin Orban, dass das Gemeindekollegium es nicht einmal für nötig erachtet habe, seinen Plan in der zuständigen Kommission zu erläutern.

Anschaffung von modernen Parkautomaten

Die CSP schlägt vor, dass man auf ausnahmslos allen Parkplätzen in Eupen maximal 30 Minuten kostenlos parken kann.

Die beiden CSP-Stadtverordneten Martin Orban (links) und Fabrice Paulus. Foto: OD

Die beiden CSP-Stadtverordneten Martin Orban (links) und Fabrice Paulus. Foto: OD

In der Begegnungszone soll man nicht länger als 30 Minuten parken können. In den umliegenden Straßen würde der Autofahrer nach den kostenlosen 30 ersten Minuten die Parkuhr aktionieren müssen, wobei die CSP dafür plädiert, dass mit der Zeit moderne Parkautomaten angeschafft werden, die eine Zahlung per Bankkarte oder per SMS sowie eine Rückgabe von Wechselgeld ermöglichen.

Zur Mittagszeit (zwischen 12 bis 14 Uhr) soll das Parken laut CSP-Vorschlag weiterhin kostenlos sein. Außerdem fordert die CSP eine Polizeiverordnung, die das Falschparken als Ordnungswidrigkeit wertet, was es den städtischen Ordnungshütern erlauben würde, die Parksünder zu belangen. Bisher dürfe dies nur die Polizei, so Fraktionssprecher Orban. (cre)

36 Antworten auf “Parken in Eupen: Mehrheit stellt neues System vor – CSP: Überall 30 Minuten gratis”

  1. Der Mediengott

    Parksystem wie in ner Grossstadt? Und dann noch eigentlich zu spät, da immer mehr Geschäfte schliessen, weil es woanders, einfach besser läuft. Parken in Imgenbroich (Gratis), Aachen (besseres Parksystem, mehr Parkhäuser), Maastricht und Lüttich keine Ahnung. Anscheinend will man Eupen, kaputtwirtschaftn, wobei man eigentlich der Stadt einen Aufschwung bringen will. Man muss auch sagen das ATC war schon damals Utopisch.

  2. GerdLiebertz

    @ich
    Genau so ist es doch, wer hat den ganzen Mist denn eingeführt? Sorry, wenn ich den Artikel im heutigen GE sehe von dem neu gewählten Eupener „Vorstand“, da schlage ich mir doch die Hände über den Kopf wer ach so tolles bei“sitzt“. An Arroganz nicht zu übertreffen!!

  3. Die Forderung nach modernen Parkautomaten (mit SMS) kann ich nur befürworten. Wie oft steht man nicht an der Parkuhr und hat nicht das nötige Kleingeld? Eine Stadt wie Eupen, die sich einbildet, für Touristen interessant zu sein, was noch bewiesen werden muss, sollte den auswärtigen Gästen nicht uralte Parkautomaten zumuten.

  4. Ostbelgien Direkt

    Das Eupener Gemeindekollegium hat am Montagmachmittag folgende Pressemitteilung in Bezug auf die von der CSP geäußerte Kritik veröffentlicht:

    PRESSEMITTEILUNG

    CSP konnte, wollte aber nicht mitarbeiten!
    Stellungnahme des Gemeindekollegiums zum GE-Artikel vom 26.1.2015, Seite 9)

    Mit Verwunderung hat das Gemeindekollegium den Grenz-Echo-Artikel „Überall frei parken für eine halbe Stunde“ vom 26. Januar 2015 zur Kenntnis genommen, in dem die CSP-Sektion Eupen-Kettenis ihr eigenes Konzept eines vereinfachten Parksystems erörtert.

    In diesem Artikel gibt die CSP-Sektion an, dass die Mehrheit ihr neues Konzept nicht in der Kommission besprochen habe und der Opposition somit keine Gelegenheit gegeben habe, Stellung zu beziehen.

    Dies stimmt nicht!

    Das Gemeindekollegium hat seit Dezember intensiv an einer Vereinfachung des Parksystems gearbeitet.

    Der CSP-Fraktion wurden anschließend 2 Möglichkeiten gegeben, das vorgeschlagene neue Konzept kontrovers zu diskutieren, Anregungen zu machen und ihr eigenes Konzept vorzustellen:
    * zum einen in der Sitzung der städtischen Baukommission, die am 19. Januar 2015 stattfand und an der 2 Stadtverordnete sowie 2 Berater der CSP teilnahmen und
    * zum anderen bei der Vorstellung des neuen Parksystems an die Mitglieder des Mobilitätskreises und der Mobilitätsgruppe, bei der ebenfalls 3 Vertreter der Opposition anwesend waren
    * Zusätzlich wurde das neue Konzept der Geschäftswelt vorgestellt und auch dort besprochen.

    Das Gemeindekollegium bedauert, dass diese Gelegenheiten nicht genutzt wurden und würde es begrüßen, in Zukunft die Anregungen der Opposition nicht aus der Presse zu erfahren.

    Eupen, den 26. Januar 2015

    ​K.-H. Klinkenberg
    ​Bürgermeister

    • Typisch für die neue Mehrheit….
      Entscheidungen werden im Alleingang entschieden.. Warum braucht man auch eine Opposition, eine Geschäftswelt, Bürger in der Stadt, Besucher???

      Den Scherbenhaufen, den uns die jetzige Mehrheit hinterlässt, ist weitaus größer, als der den die alte Mehrheit hinterlassen hat.

  5. grenz echo zu100 prozent CSP gesteuert alles was neue mehrheit schreibt und sagt wird von gewissen redakteuren z.b. klever und gensterblum kaputt geschrieben schaut euch nur bericht von samstagausgabe im grenz echo über wetzlarbad an ..dieser bericht sagt alles

  6. Parken in Eupen!?
    Wer will das denn überhaupt noch?Wozu überhaupt noch?
    Ich bin schon froh,sollte es dann mal passieren, das ich zufälligerweise durch die Geisterstadt fahre, mein PKW keine Panne hat.
    Ich hoffe nur das die dortigen „Verkehrsteilnemer“ nicht farbenblind sind, sonst hat Eupen das nächste Problem. :-) :-) :-)

    • Politikus

      Achtung Ironie:
      Ja genau! Aufgrund der Tatsache, dass scheinbar immer mehr Geschäfte in der Eupener Innenstadt dicht machen, dürfte das Parkplatzproblem somit ad acta gelegt sein.Stattdessen sollte im Gegenzug daran gearbeitet werden, wie man Kunden mit Pkw in die Innenstadt locken kann.Wie wäre es zum Beispiel mit einem sog.“Bonus-Park-System (BPS).mit folgender Vorgehensweise : Je länger der Pkw parkt, je höher die Prämie für’s Verweilen .Eine Fördergemeinschaft der Eupener Geschäftsleute (nach dem Sankt Vither Beispiel) könnte die Finanzierung übernehmen.

      • Tante Käthe

        Huch ! Da fällt mir die Herbesthaler Strasse ein.
        Wenn die in 3 – 7 Jahren dann fertig ist, und man die Leute, die sich jetzt langsam wieder in die Innenstadt verirrt hatten auch gleich wieder erfolgreich, durch erneutes Umleitungschaos vertrieben hat, könnte man dann nicht die Innenstadt, genau wie den Fußballclub, listigerweise an Katar verkaufen ?
        Dann hätte man wenigstens einen Schuldigen gefunden.

        Wenn das nicht klappt wären die schicken
        Sms-Parkautomaten (was sollen die eigentlich kosten?) dann zumindest eine Attraktion.
        Ich höre es schon:
        Schatz was machen wir heute ? Sollen wir nach Eupen fahren ? Was willste denn da ? Da ist doch nix ! Doch wenn du es da ’ne halbe Stunde in der Innenstadt aushälst, darfst du ein Parkticket per Sms bezahlen. Wow ! Wie cool ! Wie in Amerika !

  7. Frau Mahlzahn

    Schön, dass die Diskussion den Kreis schließt und wieder von vorne anfängt. Das Gratisparken wurde aufgehoben, weil dort Leute parkten, die nichts einkaufen. Das ist so ähnlich wie die abgestumpfte Idee, dass Leute die durch Eupen fahren, auch dort einkaufen. Den Unterschied zum Begriff Durchgangsverkehr erspar ich mir an dieser Stelle, ebenso die Feststellung, dass einige Ladenbesitzer den Parkplatz vor Ihrem Geschäft gerne selber belegen. Da aber in der Ironie auch immer etwas wahres steckt, finde ich folgenden Vorschlag diskussions würdig. Man erhält beim Einkauf über XXX Euro, seine Parkkosten zurück, oder einen Gratisparkschein über 1 Stunden für den nächsten Einkauf.

  8. Ostbelgien Direkt

    Nachfolgend eine Mitteilung der Stadt Eupen in Bezug auf die Diskussionen über ein neues Parksystem:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    am gestrigen Dienstag wurde im Stadtrat das neue vereinfachte Parksystem diskutiert. Verschiedene Presseorgane berichteten bereits heute auf ihrer Webseite über das künftige System.

    Dieses System kann aber – wie auch im Stadtrat betont – erst eingeführt werden, nachdem die vorgesetzte Behörde ihr Einverständnis zu der gestern beschlossenen Abänderung der Straßenverkehrsordnung gegeben hat, d.h. frühestens ab dem 1. April 2015.

    Leider scheinen viele Leser diese Information nicht korrekt aufzunehmen, so dass die städtischen Parkwächter bereits heute Morgen einen verstärkten Gebrauch von Blauen Scheiben in zahlungspflichtigen Zonen feststellen mussten. Auch wurden sie von verschiedenen Autofahrern bereits auf diese neue Regelung angesprochen.

    Daher möchten wir Sie bitten, in ihren Medien nochmals ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass zurzeit noch das bisherige Parksystem gilt und das neue System erst zu einem späteren Zeitpunkt in Kraft treten kann. Dieser Zeitpunkt wird der Bevölkerung rechtzeitig über die Presse mitgeteilt werden.

    • Gut kommuniziert!

      Bei dieser unkoordinierten Hauruckaktion – so scheint es ja auch zu sein – wurde nichts von Inkrafttreten gesagt…. oder bin ich taub auf beiden Ohren und blind auf beiden Augen?

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